Kapitel 26

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Lianas Gesicht war eher rundlich und ihre Wangen waren von niedlichen Grübchen geziert, die besonders auffielen, wenn sie lächelte. Ihre kleine Stupsnase unterstrich das niedliche Bild, während ihr dunkles Haar, bei dem sich Severus unsicher war, ob es schwarz oder dunkelbraun war, eher elegant und beinahe schon ein wenig wild wirkte.

Wenn man von ihren Augen und ihrem Lächeln absah, ähnelte sie Lily also kein bisschen, doch trotzdem war Severus fasziniert von ihr. Die Freude und das freundliche Verhalten, mit denen sie Severus entgegenkam, waren etwas völlig Neues für ihn und es fiel ihm schwer, zu verstehen, wie jemand ihm gegenüber so entgegenkommend sein konnte. Immerhin war er ihr völliges Gegenteil.

Sie war eine fröhliche, aufgeweckte Frau, die durch ihr sympathisches Verhalten jünger wirkte, als sie es vermutlich war, während Severus unfreundlich kühl und abweisend zu jedem wahr. Deshalb verstand er nicht, aus welchem Grund sie sich so über seine Anwesenheit freute.

Schnell wandte er den Blick ab, als er merkte, dass ihr aufgefallen war, dass er sie anstarrte.

„Geht es Ihnen gut?"

Schon wieder diese Frage. Und wie vor einigen Minuten dem Mann, antwortete Severus mit einem knappen: „Es geht mir gut."

Doch sie schien nicht lockerlassen zu wollen, genauso wie Lily nie lockergelassen hatte, wenn sie etwas hatte wissen wollen.

„Oh okay. Warten Sie hier auf jemanden?"

Severus wusste selbst nicht, was geschah, doch plötzlich bildeten seine Lippen wie von selbst Worte und auch wenn Liana ihn vermutlich nicht verstand, war es ein schönes Gefühl, es zu sagen.

„Nein, ich warte auf niemanden. Es gibt niemanden, auf den ich noch warten könnte, denn sie wird niemals wiederkommen."

Der Zauberer verstand selbst nicht, weshalb er ihr das erzählte. Sie würde es zweifellos sowieso nicht verstehen und sie würde seine Worte vermutlich eher als merkwürdig empfinden. Eine kurze Weile war es still und weder Severus noch Liana wagten es die Sille zu durchbrechen.

Severus bildete sich ein, zu hören, wie die Dunkelhaarige zitternd die Luft einsog, bevor sie zum Sprechen ansetzte: „Das tut mir sehr leid für sie, Severus. Ist sie hier im Krankenhaus gestorben?"

Sie hatte sich eine eigene Interpretation der Geschehnisse zurechtgelegt und Severus war froh darüber. Denn er wollte mit ihr reden. Er wollte ihr davon erzählen. Von Lily und von der Liebe, die er verloren hatte. Doch die Wahrheit würde er niemals mit ihr teilen können. Denn diese würde für immer sein Geheimnis bleiben.

Liana musste nicht wissen, dass Lily nicht im St. Thomas Krankenhaus an einer Krankheit, oder nach einem Unfall verstorben war, sondern in ihrem Zuhause gnadenlos ermordet worden war. Sie musste nicht wissen, dass der Schmerz den Severus empfand, eine weitaus tiefere Bedeutung hatte als der Schmerz des Verlustes eines geliebten Menschen.

Alles, was Severus wollte, war, dass sein Schmerz schwächer wurde. Und in Lianas Gegenwart, löste er sich beinahe vollkommen von seinem Herzen.

„Ja, sie ist hier gestorben."

Severus Stimme klang rau und leise, wie die Stimme eines Mannes, der nicht an das Sprechen gewöhnt war.

„War sie ihre Frau?", fragte Liana weiter, wobei ihre Stimme so sanft und einfühlsam, wie ein warmer Windhauch klang. So als wollte sie ihm in irgendeiner Weise Trost spenden, legte sie ihre Hand auf seine Schulter und fuhr mit dem Finger leichte Kreise auf dem dunklen Stoff seines Mantels.

„Nein", antwortete Severus, wobei sein Gesicht, im Gegensatz zu seiner Stimme immer noch die gleiche Emotionslosigkeit zeigte, „Aber ich habe sie geliebt. Ich liebe sie immer noch."

Severus war schon immer schlecht darin gewesen seine Emotionen zu zeigen und während in seinem Inneren ein Sturm aus Schmerz und Trauer wütete, war sein Gesicht immer noch von der starren, kalten Maske eines Todessers bedeckt.

Liana fragte nicht weiter nach, doch sie nahm ihre Hand auch nicht von seiner Schulter. Mehrere Minuten lang, saß Severus einfach nur da und hing seinen Gedanken nach, während Liana bei ihm blieb und ihm Trost spendete. Trotz der Tatsache, dass sie kaum mehr über ihn wusste, als seinen Namen.

Zum ersten Mal, seit langer Zeit, fühlte sich Severus nicht alleine. Selbst wenn nur die Motoren der vorbeifahrenden Autos zu hören waren, konnte er Lianas Anwesenheit spüren. Er wünschte sich, dieser Moment würde nie enden, doch sein Wunsch wurde nicht erfüllt.

Ein immer stärker werdendes Brennen, breitete sich plötzlich auf seinem linken Unterarm aus und er wusste sofort, worum es sich handelte. Das dunkle Mal.

Der dunkle Lord rief.

„Ich muss gehen!"

Abrupt erhob sich Severus von der kleinen Mauer, wobei Lianas Hand von seiner Schulter rutschte und eine seltsame Kälte hinterließ. Kurz drehte sich Severus zu ihr um und sah einen Ausdruck der Enttäuschung über ihr Gesicht huschen, der jedoch so schnell wieder zu einem sanften Lächeln wurde, dass sich der Zauberer unsicher war, ob er sich die Enttäuschung nicht nur eingebildet hatte.

Ohne ein Wort des Abschiedes drehte er sich mit wallendem Umhang um und bewegte sich vom Krankenhaus weg. Nach ein paar Schritten blieb er jedoch wieder stehen, unsicher, was er tun sollte.

„Der Tod ist nicht das Ende, Severus. Es geht weiter", erklang es plötzlich hinter ihm, sodass ihm die Entscheidung abgenommen wurde, „Und Sie sind nicht alleine."

Eine Weile blieb der Zauberer mit dem Rücken zu der Liana stehen. Dann ging er langsam weiter. Gerade als er in die Schwärze der nächsten Straße eintauchen wollte, hörte er ihre leise Stimme erneut hinter sich.

„Sie wissen, wo Sie mich finden können."

Er ging weiter, doch ihre Worte hallten noch Sekunden später in seinen Gedanken wider. Und als er Voldemorts Ruf folgte, konnte er ihre leise, zarte Stimme immer wieder in seinen Gedanken widerhallen hören.

Der Tod ist nicht das Ende

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