Drei Qell- Kristalle

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          Yessi brachte keinen Ton heraus. Er war eingefroren in seinen eigenen Emotionen. Unfähig zu helfen oder zu denken. Und irgendetwas in seiner zerschlagenen Fassungslosigkeit, lockte meine innere Moira heraus.

Ich wechselte nur einen flüchtigen Blick mit Koch, ein geteiltes Kopfnicken, ehe ich neben Yessi auf die Knie ging und vorsichtig seine Hand aus der Luft zurück in seinen Schoß legte. Meine Finger zitterten. Oder vielleicht zitterten sie nur, weil die Hände und die Arme, an denen sie unweigerlich hingen, ebenfalls bebten? 

Andrews Gesicht war weiß und vollkommen starr. Ich traute mich fast nicht, es zu berühren, aus Angst, die bekannte Kühle zu spüren, die mir verriet, dass ich zu spät war. Es durfte nicht zu spät sein. 

Nur ein Flüstern neben meinem Ohr warnte mich vor Kaars Schwingen, ehe er auf meiner Schulter Platz nahm. Ich zuckte so zusammen, dass es weh tat und Kaar sich festhalten musste, um nicht zu fallen. Er musste durch eines der Fenster gekommen sein. Zu weit oben, um eine Chance der Flucht zu bieten.

Besänftigende Wärme breitete sich von ihm aus und gab mir mehr Sicherheit, als ich vorsichtig die Kleidung des Mannes zurückschob, um die Wunde freizugeben. Die Berührung entlockte ihm ein atemloses Stöhnen und das kleinste Versprechen von Bewegung, von Leben. Ich tat einen bebenden Atemzug und schloss für einen winzigen Moment die Augen. Ein winziger Moment, um mich zu sammeln. Mich daran zu erinnern, wie weit ich gekommen war. 

‚Das er sie nicht zu einer seiner Heilerinnen gemacht hat, sagt mehr über euren Gott aus als über sie.' Yessis Stimme klang noch immer in meinen Ohren. Die Sicherheit, die er in mich hatte. Und auch Kaars Angebot.

Dann legte ich mehr frei.

Jemand hatte ein breites Loch durch seinen Bauchraum gestochen, nur knapp unter den Rippen. Koch hatte seine beiden Hände schwach daraufgelegt, in einem lange aufgegebenen Versuch die Blutung zu stoppen. Doch das war wahrscheinlich nicht einmal sein größtes Problem.

Ich sank auf meine Fersen zurück. Er hatte ein Loch im Magen.

Neben mir atmete Yessi leise ein und aus, bewusst nicht in meine Richtung schauend. Aber er sah Andrew an. Und er war noch nicht umgekippt. Was mir verriet, dass er wirklich mit sich kämpfte. Das er nicht wegsehen wollte, aus Angst, was dann passieren konnte. Was bereits passiert war. 

Um es ihm einfacher zu machen, nahm ich eine Ecke des schmutzigen Mantels und presste sie auf die Wunde. Verdeckte, was ich nicht heilen konnte. Es gab keine Kräuter, keine Pflanzen und keinen Faden, der einen zerstörten Magen heilen konnten. Ein Arzt der Marine oder der Armee wäre dazu vielleicht in der Lage. Mit scharfen Messern, Fäden und starken Drogen, die ihre Patienten weit weg schickten, während sie ihrer blutigen Tätigkeit nachgingen. 

Aber ich? Ich hatte hier unten nicht einmal eine Nadel. Meine Hände waren so nutzlos wie eine Kerze unter Wasser. Die flehenden Blicke von Yessi und Koch brannten auf meiner Haut. Machten mich sprachlos, als könne ihre Hoffnung allein die Worte in meiner Kehle stoppen. 

Heiße Tränen sammelten sich hinter meinen Lidern. Ich wusste nicht, was vorgefallen war. Wusste nicht, wie lange er schon hier unten in Kochs Armen wartete. Er musste furchtbare Qualen erleiden. Aber es würde nicht mehr lange dauern. 

„Er-...", begann ich, doch ein merkwürdiges Prickeln in meiner Schulter stoppte den Satz, bevor ich ihn wirklich begonnen hatte. Es war unangenehm, beißend und wanderte meinen Arm hinunter, bis es sich in meinen Fingerspitzen sammelte.

Unter meiner Hand entstand ein winziges Leuchten, klar, blau und in krassem Kontrast zu dem blutigen Mantel darunter. Es pulsierte wie mein Herzschlag, gewann an Farbe und Helligkeit, bis ich kaum noch meine Finger spürte. Erschrocken wollte ich meine Hand wegziehen, Andrew nicht noch weiterem Schmerzen aussetzen, doch es gelang mir nicht. Wie festgeklebt hielt sie eine Verbindung zu dem bewusstlosen Körper, der unter der Spannung zu zucken begann.

Neben mir richtete Yessi sich erschrocken auf, Abstand zu mir und dem Verletzten gewinnend, aber nie die Augen von meiner leuchtenden Hand nehmend. Koch zuckte ebenfalls zurück, doch sie schien nicht zu spüren, was ich spürte.

Blaue Adern, ähnlich wie in einem Qell-Kristall, traten auf meiner Haut hervor, pumpten etwas in- nein, aus dem Körper des Stewards. Es war ein Sog, der mich an ihm festhielt und blendenden Schmerz brachte. Erst in meiner Handfläche, dann in den Armen. Mit jedem Pulsschlag wanderte er weiter nach oben, breitete sich aus und wurde unerträglich. Aber ich konnte nicht loslassen. Konnte mich nicht befreien.

Unter mir tat Andrew einen schaudernden Atemzug und seine Lider flatterten. Er lehnte sich in meine Berührung hinein, als wäre sie warm, weich und nicht diese furchtbare Qual, die sich wie Säure durch meine Adern fraß.

Meine Muskeln verkrampften sich protestierend und Hitze wanderte über meine Haut. Ließ mich an der Hand ziehen und trieb mir Schweiß aus den Poren. Es war zu viel. Zu viel.
Der Schmerz lief in meinen Bauchraum, wurde intensiver und-...

Mein eigener Schrei hallte im Kellergewölbe, als ich rückwärts von Andrew wegkippte. Als hätte jemand ein Seil zwischen uns gekappt. Kaar flatterte mit einem empörten Ruf in die Höhe und Yessi streckte die Hände aus, um mich zu fangen. Meine Schulter rammte in seine, doch er schaffte es, uns beide aufrecht zu halten.

„Bei den alten Göttern", flüsterte Koch in die geladene Stille hinein, Andrew noch fester in ihren Armen packend, als fürchte sie, er würde im nächsten Moment auseinander fallen. Die Stille um uns herum lebte mit ihrem eigenen Pulsschlag, der uns allen auf das Trommelfell drückte. Unausgesprochene Fragen, die wie ihre Blicke an meiner Hand klebten. 

Ich hielt sie von mir fort, nicht sicher, ob sie sich nicht im nächsten Moment an einer anderen Stelle festsaugen und schmerzen würde. War das wieder ein Fehler in der Magie gewesen? Aber ich hatte keine Magie. Es war bisher auf eine grausame Art und weise beinahe komisch gewesen. 

Doch Kochs nächste Sorge galt mir: „Ist sie in Ordnung?"

Yessis Geduld warf ihr einen ungehaltenen Blick zu und richtete mich auf, sodass ich wieder vor ihm auf dem Kellerboden saß. An den Schultern drehte er mich ein Stück, um mein Gesicht besser studieren zu können.
„Alles in Ordnung?" Seine Stimme blieb irgendwo zwischen Sorge und Anschuldigung.
Mit seinem Daumen strich er vorsichtig ein bisschen von Andrews Blut von meinem Wangenknochen.

Als hätte mein Puls noch mehr Grund gebraucht, um taktlos und übereilt vor mir fort zu galoppieren.
Alles in Ordnung? Ich hob meine Hände zwischen uns dreien in die Luft, Panik in meiner Lunge und meinen bebenden Fingern. Wie sollte alles in Ordnung sein? Nichts war in Ordnung! Alles schmerzte, als wäre ich von einem Pferd überrollt worden und-...

Ich schüttelte meine Hände aus und traf Yessi beinahe damit im Gesicht.
„Sie haben geleuchtet!"

Meine Stimme wurde meiner Panik überhaupt nicht gerecht.
Sie. Haben. Geleuchtet! Und wehgetan!
Ich war vielleicht keine voll ausgebildete Nevanam, aber selbst mein träger Verstand sagte mir, dass das nichts war, was Hände normalerweise taten. Dieser Erkenntnis folgten eine Reihe von möglichen Szenarien, angefangen von abfaulenden Händen, bis hin zu einem zukünftigen Dasein als Nachtlicht.

Sie hatten geleuchtet. Ich hatte auch noch nie bei anderen leuchtende Hände gesehen.

Hinter uns bewegte sich Andrew mit einem dumpfen Stöhnen. Etwas haltlos rollte sein Kopf zur Seite, noch halb in einer Art seligem Schlaf, der nichts mehr mit den Qualen zutun hatte, die ihn in diese Ohnmacht versetzt hatten.

Yessi wurde ein kleines Stück größer, als er nach und nach jeden Muskel anspannte, eine Hand immer noch auf meinem Bauch, als müsse er mich festhalten. Doch er Kochs Blick bemerkte, zog er sie zurück, als habe er sich verbrannt. Sein Blick schoss von Andrew zu mir und dann hinunter zu den Händen, die ich immer noch hoch hielt.
Seine Lippen teilten sich, doch er brauchte mehrere Anläufe, ehe er schließlich beinahe andächtig flüsterte: „Du wirst doch noch eine von ihnen."

Eine von-...?
Oh. Mein Puls blieb kurzzeitig stehen, als käme er dem abrupten Richtungswechsel nicht hinterher und auch meine Gedanken schwammen. Ich musste mich von Yessi wegdrehen, um Andrew besser ansehen zu können. Seine entkrampften Hände, sein entspanntes Gesicht und-...

Oh bei Kaar.

Ich stürzte förmlich nach vorne, neue Energie aus zu schnellen Gedanken schöpfend.
„Langsam. Langsam", schalt Koch mich, während ich förmlich seinen Mantel von seinem Bauch riss. Glitzernde Hoffnung füllte mich mich Wärme. 

Mir wurde gleichzeitig schlecht und warm. Ich musste die Stelle abtasten, um mich von der Wirklichkeit zu überzeugen. Musste meinen Kopf in mehrere Richtungen drehen, um die nicht vorhandenen Wundränder aus allen Perspektiven zu begutachten. Doch sie waren genau das: Nicht mehr da.

Ich fuhr zu Yessi herum, auf dessen Schulter sich Kaar aufgeplustert niedergelassen hatte. Konnte das... War ich das gewesen? Ich spürte mein Herzklopfen sogar in meinen Wangen. In meinen schmerzenden Händen.

Yessi sah aus, als hätte er seine eigene Zunge verschluckt. Ohne auf eine Antwort zu warten, wandte ich mich wieder meinem Patienten zu, der benommen an Bewusstsein gewann. Er sah unruhig aus, als wäre er noch halb in einem Traum gefangen. Benommen wehrte er sich gegen Kochs Arme, warf sich von links nach rechts, bis er endlich die Augen öffnete.

Koch beugte sich von hinten über ihn, sanft Strähnen aus seiner verschwitzten Stirn streichend.
„Du bist schwer verletzt worden. Geb dir einen Augenblick." Doch auch sie stahl Blicke auf meine jetzt vollkommen unscheinbaren Hände, als erwarte sie, dass sie sich jeden Moment um ihren Hals legen könnten.

Andrew hörte sie nicht einmal. Wurde immer unruhiger.
„Er hat mich mit einer Lanze...", er brach ab, tastete seinen Bauch ab und schob meine Hände und seinen Mantel zur Seite. „Ich sollte tot sein." Doch seine Augen blieben unfokussiert. Leer. Als könnte sein Verstand die Welt um ihn herum nicht begreifen oder verarbeiten. 

„Fieber", murmelte ich leise zu Yessi und wollte bereits etwas aus meiner Tasche nehmen, ehe mir einfiel, dass ich man sie mir abgenommen hatte. Ich hatte ihn geheilt, aber sein Körper kämpfte noch mit den restlichen Folgen. Das würde hart werden. Als die Person, die bereits einmal von den Toten zurückgekommen war, hatte ich eine grobe Vorstellung. 

In diesem Moment fand Andrews Blick Yessi. Sein Schock bereitete meinen Gedanken ein Ende, während er auf allen Vieren rückwärts versuchte, von uns wegzukommen, als wäre mir spontan ein dritter Kopf gewachsen. 

Koch versuchte ihn festzuhalten, ihn zu beruhigen, doch auch das brachte nichts. Er war vollkommen neben sich, kam wackelig auf die Beine und presste sich rückwärts gegen das Weinregal. Seine rapide Atmung schüttelte seinen gesamten Körper und Schweißtropfen fielen von seiner Stirn.

Meine prickelnden Hände ausgestreckt, schob ich mich zwischen ihn und Yessi.
„Hey- ganz ruhig." Ich hatte den Steward noch nie in solcher Angst gesehen. Nicht, als Flugechsen wie Kanonenkugeln Löcher in das Dach rissen. Nicht, als ich ihm das erste Mal das Leben gerettet hatte. 

Seine Finger wanderten über die einzelnen Flaschen, als suche er nach einer Waffe, die er gegen uns einsetzen könne. Dazu drehte er den Kopf in jede Himmelsrichtung, als suche er einen Ausweg oder passende Ziele.

Koch, die inzwischen ebenfalls mühsam auf die Beine gekommen war und dank seinem Blut aussah, als hätte sie jemanden erschlagen, hob ebenfalls die Hände.
„Andrew, beruhige dich", sagte sie mit so viel Autorität, das selbst ich das Genick einzog. 

Doch Andrew schien weder sie, noch Yessi zu erkennen. Stattdessen zog er eine Flasche aus dem Regal und schleuderte sie in die Richtung seines Königs, der sie mit einem dumpfen Schmerzenslaut gegen die Brust bekam. Das Glas zerbrach schellend am Boden und verteilte seinen rötlichen Inhalt darüber.

Yessi blieb mehrere Herzschläge vornüber gebeugt stehen, ehe er mir einen gequälten Blick zuwarf.
„Ich denke, wir brauchen nicht mehr fragen, wer ihn angegriffen hat."

Die nächste Flasche segelte knapp an seinem Ohr vorbei und er riss die Hände nach oben.
„Ich bin nicht mein Bruder." Doch er wurde nur von weiteren Geschossen gerettet, als Andrew noch einen Schritt nach hinten machte, in seinem eigenen Blut und Wein ausrutschte und sich selbst am Regal bewusstlos schlug.

Das Geräusch war ein widerlich dumpf. Begleitet von noch mehr geladener Stille, als er stumpf zu Boden rutschte, wo Koch ihn sofort wieder auffing. Aus der Nähe sah sie deutlich unsicherer aus, als sie bisher hätte erwarten lassen. Mit steinernen Gesichtszügen aber zitternden Händen. 
"Ist es Gift? War Gift an der Spitze?"

Ich war genauso schnell wieder neben ihm, tastete nach seinen Vitalzeichen und besah mir noch einmal seine Wunde. Sein Bauch blieb unverändert, aber sein Körper war von eisiger Starre zu flimmernder Hitze übergegangen. Mit einem Seufzen sackte ich auf meine Fersen zurück. Keine verfärbten Adern. Keine Wundränder. 
„Nur Fieber, soweit ich das beurteilen kann", sanft strich ich ihm eine Strähne aus den Augen, "Aber wir werden ihm etwas geben müssen, das ihm dagegen hilft." 

Ich spürte mehr, als das ich sah wie Yessi sich hinter mich stellte. Spürte seine Sorge und seine Erleichterung wie Wellen von seinen Schultern rollen.
„Wie hat Marus ihn erwischt?"

Etwas unbeholfen schob Koch Andrew in ihrem Schoß zurecht.
„Er ist zurückgekommen", ihre Stimme wackelte wie ihre Unterlippe, „Ich war im Garten, um Zutaten zu pflücken. Frische Zutaten. Der Garten wächst förmlich über sich hinaus. Und da platzte er plötzlich in den Innenhof. Marus war auch gleich dort. Kam just in dem Moment aus dem Haupthaus. Es war ein fürchterliches Chaos."

Zurückgekommen? Das machte nicht wirklich Sinn. 

Hinter mir verlagerte Yessi sein Gewicht. 
„Nur Andrew kam zurück? Ohne Cini?"

Koch sah nervös von ihm zu mir und dann wieder auf Andrew herab.
„Ich habe Eure Schwester nicht mehr gesehen, seitdem Lichi sie aus dem Haus geschmuggelt hat. Furchtbaren Ärger hat das gegeben. Sie haben das arme Ding gefoltert."

Und sie kurz danach nach Eslaryn geschickt, um Yessis Ableben zu verhandeln. Aber auch das sagte ich nicht. Ich hatte ihr bestimmt nicht verziehen, dass sie mich hatte umbringen wollen, aber er winziger Funken Dankbarkeit hielt sich hartnäckig. Cini war nicht hier. Andrew hatte ihre Gefangennahme nicht riskieren wollen. Aber warum war er dann selbst zurückgekommen?

Hinter mir atmete Yessi beinahe lautlos aus. Ich wollte ihn gerne berühren. Ihn wissenlassen, dass ich genauso erleichtert war wie er, doch seit den letzten Tagen war ich mir nicht mehr sicher, ob er das zulassen würde. Ob er mich überhaupt noch in seiner Nähe wollte. 

Und wie als spüre er meine Zweifel, machte er einen Schritt von mir weg. Die Arme vor der Brust verschränkt, studierte er gedankenverloren das Gesicht seines Stewards, dessen Lider rastlos flatterten, sich aber nie vollständig öffneten. 
„Warum würde er zurückkommen?"

„Nicht für mich", schnaubte Koch abfällig und zum ersten Mal sandte sie Andrew einen Blick so vorwurfsvoll, dass er von Glück sprechen konnte, dass er nicht bei Bewusstsein war, „Habe mich mit Eurem Bruder angelegt. Ihn angefleht, dass er ihn gehen lässt. Und seht, was es mir eingebracht hat." Sie machte eine Geste, die den gesamten Weinkeller einschloss.

Vorsichtig fing ich ihren Arm ab und begann sie ebenfalls nach Verletzungen zu untersuchen, die mir zwischen all dem Blut vielleicht entgangen sein könnten. Koch ließ es sich gefallen, hatte sich aber bereits in Rage geredet.
„Und alles nur wegen irgendeinem dummen Buch, das er aus seinem Zimmer stehlen wollte. Könnt ihr euch das vorstellen? Wenn es nicht so schrecklich wäre, würde ich sagen, er hat es verdient, das Marus ihn beinahe aufgespießt hat. Fiel ihm nicht leicht."

Ich blinzelte kurz nach oben und wurde von einem verwirrten Blick Yessis belohnt, für den die Geschichte anscheinend genauso wenig Sinn machte, wie für mich. Für welches Buch würde Andrew sein Leben riskieren? 

„Erst wollte er ja gar nichts tun. Hätte Andrew vielleicht sogar einfach ziehen lassen. Aber dann sprachen sie von diesem Buch und Marus ist ausgeflippt. Konnte sich kaum zurückhalten." Die Vorstellung schüttelte sie wie einen nassen Hund, „Er sah nicht gut aus, Ihr Bruder. Gar nicht gut. Hat immer wieder davon geredet, dass alle verschwinden sollen, bevor es zu spät wäre. Hat sich zu Boden geworfen und sich sein eigenes Messer in die Hand gerammt. Natürlich konnte Andrew ihn so nicht liegen lassen. Und dann ist es passiert. Ich war fast erleichtert, als die Soldaten uns hier einsperrten. Und das alle anderen schon geflohen sind."

Marus hatte sich selbst verletzt. Um Kontrolle gekämpft. Kaar hatte es bereits einmal gesagt. Dass nicht Marus der Übeltäter wäre, sondern der Mann im See. Aber welches Interesse hatte der an einem Buch?
"Haben sie einen Titel genannt?" Meine Frage war an Koch gerichtet, doch ich behielt Yessi im Blick, ob all das vielleicht mehr Sinn für ihn machte. 

Doch Koch schüttelte den Kopf und Yessis Gesicht blieb im Halbschatten unleserlich. 
"Es ist rot. Sie sagten immer wieder das kleine rote Buch."

„Es muss wichtig sein, sonst hätte Andrew nicht all das riskiert", beantwortete Yessi meine Gedanken, ohne mich wirklich anzusehen, „Wir müssen Andrew etwas gegen das Fieber geben, wenn wir es herausfinden wollen."

Ich stimmte ihm zu. Wirklich. Nur ein Blick die Treppe hinauf zu der schweren Tür des Weinkellers, warf in mir große Zweifel auf, wie wir das bewerkstelligen wollten. Selbst mit Kaar, der gerade als Eule Wein vom Boden schlürfte.

Als hätte ich sie beschworen, öffnete sich die Tür. Aber es war kein Retter in der Not. Keine Kaar gesandte Gestalt, um deren Figur sich das Licht von oben brach.

Mein Onkel wünscht euch zu sprechen." Es waren nicht Lionas Worte und auch nicht ihre melodische Stimme, die mir eine Gänsehaut über die Arme jagte. Es war die Tatsache, dass sie persönlich gekommen war, um uns zu holen. 


"Voted mich hier raus, damit die Authorin vielleicht mal jemand anderen schwer verletzt"- Andrew, möchte in eine andere Geschichte. 

Wer hat Ostersonntag mit ihrem Dad in einem Schifffahrtsmuseum verbracht und alles über Koggen erfahren, was sie bisher noch nicht zum Überleben brauchte? :D 

Nein, Spaß beiseite, ich LIEBE Museen. Alte Innenstädte, Kirchen, Denkmäler... ich habe keine Ahnung, was mich so sehr dahin zieht, aber selbst wenn ich 3 Stunden etwas darüber lerne, wie sie damals Schiffe gebaut haben, bin ich total fasziniert. 
(Was im übrigen verdammt hart war und MEGA viel Zeit gebraucht hatte. Like WTF? Wir hatten ein Video allein über die Produktionszeit eines einzigen Nagels damals... )

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