Eine Nitriten-Pflanze

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

●▬▬▬▬๑۩۩๑▬▬▬▬▬●

Nitriten - eine sehr vielseitige Pflanze, deren Blüten
Fieber senken und deren Wurzeln ein 
Wundermittel gegen die weibliche Hysterie erzeugen.
Nebenwirkungen: Lethargie, Müdigkeit, Depression, Verwirrung, Gedächtnisverlust-... 
Notiz von Moira: DAS IST KEIN MITTEL GEGEN GEFÜHLE ISABELLA!

●▬▬▬▬๑۩۩๑▬▬▬▬▬●

✧ 

          Ich starrte das Licht im Türrahmen an und wartete darauf, dass er zurückkam. Dass Henrics Gestalt jeden Augenblick die Schwelle abdunkeln und mein Herzschlag beruhigen würde.
„Ich muss ihn zurückholen." Ich hatte kaum Luft für mehr als ein Flüstern. Doch das Kellergewölbe war entschlossen meine Stimme wie Spott zu mir zurückzuwerfen.

Henric hatte mich verlassen. Henric hatte mich noch nie verlassen. Ich spürte es, als hätte er etwas von mir mitgenommen. Etwas, das ich schon ewig bei mir trug, aber mir nie gehört hatte.

„Was war das gerade, Kaliee?" Yessi sah mich noch immer von der Seite an, aber sein Bravado hatte ihn ebenfalls verlassen und zweifelnder Sorge Platz gemacht, die ihn wie ein bissiger Hund von mir fern hielt.

Ziemlich sicher, dass er immer noch an den Kuss dachte, an dem er nicht hatte teilhaben wollen. Zu dem er gezwungen worden war, mit einer Person, die er nicht einmal mochte.
Allein die Vorstellung, dass er vermutlich Albträume davon haben würde, übertrumpfte noch Henrics Verlust und ließ mich von der Tür wegsehen.

Koch hatte wieder Andrew in den Armen, doch die Frau war ungewöhnlich blass und schweigsam. Ihre Augen flogen immer wieder von mir zu Yessi und wieder zurück, eine Hand vor ihren Mund geschlagen, als denke sie ebenfalls immer noch an den Kuss.

Wer in diesem Raum nicht?

Ich musste ebenfalls aufhören an den Kuss zu denken. Dringend.
„Der Mann im See", brachte ich nach einem Räuspern heraus, meine Hände in meinen Rock gekrallt, als könne mich der Stoff ankern. Mir ein klein wenig Geborgenheit zurückgeben.

Yessis Blick flackerte bei meiner Antwort. „Er hat die Kontrolle über meinen Körper gehabt-..." Es klang wie eine Entschuldigung. Eine verzweifelte Erklärung für sein Verhalten. "Ich hätte niemals... Würde niemals..."

Ich winkte ihn ab, bevor ich mich noch mehr zurückgewiesen fühlte. Er hätte mich niemals geküsst. Danke. Er musste es nicht noch aus buchstabieren. Moira hatte immer vor der Wirkung von Nitriten-Wurzeln gewarnt, doch hier und jetzt hätte ich nicht auf sie gehört.
Stattdessen fokussierte ich mich auf Kaars Eulengestalt und den Auftrag, den er mir gegeben hatte. Es hatte einen Grund, warum ich noch am Leben war und das war nicht, mir einzubinden, dass Yessis mein Herz brach. Er war verheiratet! Wer bekam schon Gefühle für einen verheirateten Mann?
Themenwechsel! 
„Er hat mir gezeigt, wo er sich aufhält. Eine Ruine im Sakella-Wald, überwachsen und fast vollkommen verschwunden, bis auf das Haupthaus und-...."

„Ein einzelner Steinbogen?" Yessi hob so abrupt den Kopf, dass Koch ihre Hand fallen ließ und ein kleines Lächeln offenbarte, das sie schnell im Schal ihrer Kleidung versteckte, während sie sich hastig wieder um Andrew kümmerte.

Ich war zu abgelenkt von Yessis Bemerkung. Es gab dutzende Ruinen im Sakella-Wald.
„Weißt du, wo das ist?" Yessi kannte sich so gut im Sakella-Wald aus wie niemand sonst. (Außer vielleicht Neya, Moiras Kräuterfrau, die in diesem Wald lebte und ihn für ihre Tränke nutzte.)

„Es sagt mir etwas...", er runzelte die Stirn, starrte mehrere Sekunden in mein Gesicht, ohne mich zu sehen und schüttelte sich schließlich selbst wieder frei, „Warum konnte der Mann die Kontrolle über mich übernehmen? Ist das Teil seiner Magie?" Etwas in seinen grauen Augen erwachte. Intelligent und scharf. Es schob all seine Vorbehalte für den Moment zur Seite und machte dem König Platz, den er vor der Rückkehr seines Bruders gewesen war.

Oh, mein Herz machte wieder diese nutzlosen extra Schläge. Ich nickte, bevor mir bewusst wurde wie gerne ich ihm antworten wollte.
'Ich würde dich niemals küssen'. Ich schob alle Gedanken an Küsse zur Seite.
„Er sagte außerdem, dass er etwas mit der Ruine zutun habe. Yessi...", ich stockte kurz, weil mir ein weiteres Geheimnis vor ihm im Hals stecken blieb, doch ich sprach drum herum, „...ich glaube, er tötet schon viel länger Könige und Königinnen. Ich weiß nur nicht warum..."  Sicherlich hatte es mit Rache zu tun, aber war das alles?

Er blinzelte, die Puzzleteile in seinem Kopf sichtbar zusammensetzend und wieder neu arrangierend. Der Prozess hauchte seinem Gesicht neues Leben ein, ließ seine Augen leuchten. Schließlich nickte er.
„Wir müssen hier raus", entschlossen marschierte er zu Koch hinüber und packte Andrew unter den Armen, „Ich bringe ihn in die hinteren Viehställe. Ich bezweifle, dass dort im Augenblick viel los sein wird. Du-..."

Ich nickte schon wieder, aber sein Funke fing in mir Feuer. Wir mussten diesen Borgen im Sakella- Wald finden.
„Ich suche Henric und bringe ihn zurück. Koch, kannst du Nitriten-Blüten besorgen? Sie können Fieber senken."

Koch nickte, noch während sie aufstand, die Schürze inzwischen vollkommen dunkel von Blut, das nicht ihr eigenes war.
Ich sah lieber wieder zu Yessi. „Wenn ich dich nicht im Viehstall treffe...?"

„Treffen wir uns bei den Wäscherinnen", Andrew kurzzeitig in einem Arm balancierend, zog er einen versteckten Dolch aus dem Stiefel seines Hauptmannes und warf ihn mir zu. „Sei vorsichtig."

Ich fing ihn (gerade so) und verschwand, bevor er seine letzten Worte zurücknehmen konnte. Bevor er die Wärme auf meinen Wangen sah, als ich die Stufen hoch hastete und ebenfalls durch die Tür verschwand.

Ich kam nicht sehr weit. Genau genommen gerade aus der Tür raus, bis mir die Schwierigkeiten meines Plans bewusst wurden.

Wo würde Henric hingehen? Er kannte sich auf diesem Hof nicht aus.

Ein bewusstloser Soldat, der sitzend neben der Tür lehnte, verriet mir, wie Henric die Zelltür geöffnet hatte. Sein Schlüsselbund steckte noch im Schloss und klimperte leise, als ich dagegen stieß. Ansonsten war keine Spur mehr von dem Hauptmann.

Letzte Sonnenstrahlen tauchten das Eck des Innenhofs in nebliges Zwielicht. Wir lagen versteckt, nicht sichtbar vom Haupthaus oder den Waschräumen. Aber sicherlich patroullierten Soldaten das gesamte Gelände?

Die eigentliche Frage war doch: War Henric wirklich gegangen? Würde er mich hier alleine lassen und zu Jac zurückkehren? Ich konnte es nicht sicher beantworten und das war ein furchtbares Gefühl. Etwas, das den Nebel dichter werden ließ, als riefe es ihn zu sich.

Dann sah ich ihn. Nicht Henric, aber den nächsten bewusstlosen Soldaten. Zuerst zuckte ich vor der schattigen Gestalt zurück, doch er war wie ein Spiegelbild des Mannes neben mir. In sich zusammengesunken neben einer Tür im Mauerwerk, die zu dem kleinen Zwischenraum des Nebeneingangs gehörte.

Eine Spur aus Körpern. Ich hätte fast gelächelt, als ich meine Röcke raffte. Hinter mir flatterte Kaar aus der Tür, doch er suchte sich seinen Weg rüber zu den Trauerweiden, während ich nach links abbog und an der Wand huschte.

Ich hatte keine Deckung, nur das schwindende Licht und den Nebel, der Wellen von meinem hämmernden Herz hätte schlagen müssen. Der Dolch in meiner Hand hinterließ Abdrücke auf meiner Haut, so fest hielt ich ihn umklammert.

Doch niemand hielt mich auf. Eine befremdliche Stille lag über dem Ort, als hätte er aufgehört, zu atmen. Als sähe ich nur noch den leblosen Körper des Hofs, den ich verlassen hatte. Ich starrte ihn seine Bewegungslosigkeit zurück, eine Hand auf der kalten Türklinke. Dann drückte ich sie herunter und schlüpfte in den Raum.

Ich zog die Tür so eilig hinter mir zu, dass ich die Schwertspitze vor meiner Brust erst sah, als ich beinahe hineingelaufen war. Mit einem Japsen sprang ich zurück.
„Ich bins nur!"

Es war, als hätte meine Worte die Klinge erhitzt, so schnell ließ Henric sie fallen. Doch Ärger jagte seinen Schock, mit dem er das Schwert wieder aufhob und außerdem noch schnell ein paar Schritte Sicherheitsabstand zwischen uns brachte.
„Bist du wahnsinnig? Ich hätte dich enthaupten können."

Mein Kopf war zwar weiter oben, aber ich glaubte ihm.
Besänftigend hob ich meinen Dolch hoch, als wäre das alle Erklärung, die ich brauchte. Ich war nicht unbewaffnet.
„Ich habe einen Dolch."

Henric sandte mir einen beinahe tödlichen Blick, der noch aus der Zeit unserer ersten Abenteuer stammte.
„Ich habe ein Schwert, schlechte Instinkte und sehr viel Stress." Mürrisch drehte er sich zu einem Tisch, der das einzige richtige Mobiliar in der kleinen Kammer war und entzündete darauf eine Öllampe.

Mehr Details des Raums flackerten ins Leben. Ein Regalständer, in dem Schwerter sanft das flackernde Orange zurückwarfen. Große kräftige Holzbalken, die sich wie Adern zwischen den schweren Steinen hindurch wanderten und eine weitere Tür flankierten, die aus dem Hof hinaus führte.

Henrics Gesicht sah hier drinnen älter aus, als er eigentlich war. Bartstoppeln zeichneten seine Wangen und tiefe Schatten lagen violett unter seinen Augen. Das erste Mal, seitdem ich ihn kannte, verlor er seinen Glanz. Und ich hatte das verursacht.

Vorsichtig kam ich weiter in den Raum hinein.
„Es tut mir leid, dass ich dich hier mitreingezogen habe."

Er warf mir nur einen kurzen Blick zu, der mich kaum wirklich streifte, sondern eher meine Anwesenheit akzeptierte.
„Du bist meine Prinzessin. Es ist meine Aufgabe, auf dich aufzupassen."

„Du bist auch mein Freund", beharrte ich, doch ich traute mich nicht näher an ihn heran. Wäre er gegangen? Wenn ich ihm nicht gefolgt wäre? Wäre er durch die Tür und alleine nach Hause?

Seine blonden Augenbrauen schoben sich bei meinen Worten zusammen und warfen neue Schatten in sein Gesicht. Er stand mit dem Rücken zur Tür, die Handballen auf der Tischplatte aufgestützt.
„Warum hörst du mir dann nie zu?" Im ersten Moment klang er, als wären die Worte nur an ihn selbst gerichtet. Als verstehe er wirklich nicht, warum ich es ihm so schwer machte. Doch dann fanden seine Augen meine und er sah mich. Sah mich wirklich an und richtete sich auf.
„Wir sollten abhauen. Sollten deinen merkwürdigen Verlobten und ihn alleine mit seinem Bruder kämpfen lassen. Das hier hat nichts mit uns zu tun."

Ich sah ihm an, dass er es ernst meinte. Dass er es sich nichts mehr wünschte, als die zweite Tür zu öffnen und aus diesem Land zu verschwinden, das für ihn nichts als Gefahr und Ärger bot. Er wollte nach Hause, an die Seite seines Königs und in den Dienst seiner Männer, wo er hingehörte.

Und ich konnte ihm diesen Wunsch nicht erfüllen. Konnte mir nicht einmal vorstellen, wie Yessi vergeblich auf mich wartete, bis sie ihn entweder fanden oder ihm bewusstwurde, dass ich ihn verraten hatte.
Aber mein Kopfschütteln kam schwer. Fühlte sich an wie ein weiterer Schritt von dem Henric fort, von dem ich eben noch einen winzigen Moment erhascht hatte.

Ich sah es in seinem Gesicht. Sah wie er sich für etwas wappnete und die Arme wie eine Rüstung verschränkte.
„Warum? Du sagst, der Kuss war nicht echt. Gut, ich glaube dir. Aber sag mir einen guten Grund, warum wir nicht wieder bei deinem Bruder sind, um ihn vor diesem Massenmörder zu beschützen?"

Es war ein guter Grund und er zog in mir alles zusammen. Er hatte eine Antwort verdient. Die Wahrheit, die leider so nahe an einer Erinnerung lag, deren bodenlose Tiefe alles zu verschlucken drohte. Messer. Rotes Gift. Matsch und Kälte.
„Ich- ich...." Ich sah von ihm fort, als könne ich irgendwo die richtigen Antworten zu seinen Fragen finden. Aber ich konnte ihm nicht sagen, dass ich nur am Leben war, um Yessis Bruder und den Mann im See aufzuhalten. Die Klinge an meinem Hals. Die Schwere meines eigenen Körpers.

Eine Träne tropfte von meinem Kinn auf meine verknoteten Hände und holte mich in den Raum zurück. Beinahe flehend sah ich Henric an. Konnte er mir nicht einfach vertrauen, dass ich das hier machen musste? Dass ich es ihm nicht erklären konnte? Allein die Vorstellung den Mund zu öffnen und meine Geschichte zu erzählen machte mich atemlos. Holte die Stimme des Mannes wie Hohn meiner eigenen Gedanken zurück.

Aber Henric sah mich an und schüttelte nur den Kopf. Und in diesem Moment sah er aus wie Moira, die keine Hoffnung mehr für einen Patienten hatte. Er starrte mich für mehrere Augenblicke länger an, als hoffe er, dass ich mich ändern würde. Dass ich ihm einen Grund geben könnte, zu bleiben. Doch schließlich griff er nach seinem Schwert und drehte sich um.
„Wie Ihr wünscht, Prinzessin."

Er hatte gerade die Hand ausgestreckt, als sich die Tür von alleine öffnete. Etwas, was sie nicht tun sollte- vor allem, weil es Besuch von außerhalb bedeutete.
Und genau wie ich, erwartete der Besuch nicht, mit einer Schwertspitze empfangen zu werden, denn er huschte herein, die Kapuze in die Stirn gezogen und schloss erst einmal sorgfältig die Tür hinter sich.

Ein erstickter Laut entkam meinen Lippen und die Gestalt gefror in der Bewegung, uns noch den Rücken zugedreht. Es war kein Soldat, viel zu schmal und ohne Rüstung. Und ich erwartete fast, dass er die Tür wieder aufreißen und hinaus rennen würde.

Henric stand genauso bewegungslos vor mir, eine verteidigende Position angenommen. Eine alte Gewohnheit, die noch nicht zu unserem letzten Gespräch aufgeholt hatte. Ich konnte gerade so über seine Schulter sehen, wie die Person den Mantle löste.

Dann drehte sie sich um. Und ich machte ein zweites Geräusch.

„Freut mich, dich wiederzusehen, Kaliee." Morem brachte ein schiefes Grinsen zustande, das sogar ihre schwarzen Augen erreichte, als freue sie sich wirklich, „Solltest du nicht tot sein?"

Ich hätte gedacht, dass die Zeit für einen kurzen Moment innehalten würde. Vielleicht, damit ich genug Möglichkeit hätte, die vielen kleinen Details aufzunehmen, wie zum Beispiel Henrics wechselnder Gesichtsausdruck, oder das Messer in Morems Hand.

Vielleicht arbeitete aber auch mein Verstand nicht ganz so schnell wie der der anderen in dieser Situation. Ich sah Henrics Bewegung nicht in Zeitlupe, hatte nicht genug Reaktion, um hinter den Tisch zu springen.

Stattdessen ging alles viel zu schnell. Henric hob sein Schwert und stürzte sich mit einem animalischen Brüllen auf Morem, bevor ich auch nur ein Wort der Warnung an ihn über meine Lippen bekam. Er hatte sie erkannt.

Morem blockte die Klinge mit ihrem Messer ab, klemmte sie in ihrem Griff ein und hebelte es aus Henrics Händen. Es sah beinahe leicht aus. Als hätte sie auf nichts anderes gewartet, als sie den Raum betreten hatte.

Henric duckte sich unter ihrem weiten Schwung durch und warf sie rückwärts gegen die Wand. Der Ständer mit den Schwertern ging scheppernd zu Boden und erzeugte einen Ohrenbetäubenden Lärm. Ihr Messer löste sich aus ihren Fingerspitzen.
Aber Morem fiel nicht mit. Traf ihn mit ihrem Ellenbogen am Kopf, zog ihr Knie hoch und plötzlich strauchelte Henric zur Seite.

Die Hand ausgestreckt packte er die Lampe vom Tisch und warf sie nach Morem. Scherben sprangen in alle Richtungen. Licht flackerte aus.
Morem drückte sich von der Wand weg und zog ihr zweites Messer.
„Was ist das für ein Willkommensgruß? Immer noch sauer, dass ich auf Euch geschossen habe, Hauptmann?"

Henric packte eines der letzten Schwerter, das noch an der Wand ging und ließ es probehalber Kreisen. Dann startete er die nächste Attacke, der Morem auswich und ihm ein Standbein wegkickte.
Sie zielte den Dolch unterhalb seiner Rippen, doch Henric war schneller.

Sein Knauf traf krachend auf ihren Unterarm und erzeugte ein widerliches Knacken. Er atmete schwer und stoßweise, die Augen wie ein blaues Feuer und seine Fingerknöchel weiß.
„Du hast meinen König ermordet. Darauf steht die Todestrafe."

Ich hob vorsichtig meinen Dolch auf und Henric vergeudetet eine wertvolle Möglichkeit, um mich zur Seite zu schieben.

Morem nutzte es sofort. Fast zu schnell für meine Augen ging sie in die Tiefe und schwang nach seinen Kniekehlen. Ein wahnsinniges Grinsen zerrte ihr ganzes Gesicht in die Breite, glänzend von einzelnen Schweißperlen.
„Seid nicht beleidigt. Ich habe schon besser bewachte Männer erledigt."

Henrics und Morems Kampfstile waren vollkommen unterschiedlich. Sie war kleiner, schneller. Er war stärker und strenger ausgebildet. Aber er hatte mich in eine Ecke gestellt, in der ich nicht helfen konnte. Und ich spürte seinen Zorn wie Hitze im Raum, die von ihm abstrahlte. Er wollte Morem tot sehen.

In mehreren präzisen Paraden hatte er sie wieder gegen die Wand zurückgedrängt. Die Schläge kamen hart und laut. Eingeübt und treffsicher und endeten erst als sie wieder ihren Dolch als Schild verwenden musste.

Doch dieses Mal hatte sie keinen Hebel. Ihre Hände zitterten vor Anstrengung und ihre Augen huschten kalkulierend durch das Zimmer. Suchend. Planend. Morem war eine Auftragsmörderin. Dass sie noch lebte, war der Beweis, dass sie bisher aus allen Situationen entkommen war.

Doch Henric drückte fester, jeden Muskel in seinen Armen und seinen Schultern zum zerreißen angespannt. Seine Zähne blieben aufeinander gepresst, dass ich ihn fast nicht verstanden hätte.
„Dann werde ich stolz darauf sein dürfen, dass ich dem allen ein Ende setzen kann."

Vorsichtig schlüpfte ich aus der Ecke, den Dolch mit beiden Händen gepackt.

Morems Blick fand mich.

Wieder ging alles zu schnell.

Eine kleine Bewegung mit dem Dolch und Henrics Schwert krachte links in den Tisch, während sie rechts an ihm vorbei stürzte. Er wollte sich umdrehen, doch anstatt ihn erneut anzugreifen, packte sie mich.

Die Klinge in meinen Bauch gepresst und ihre Hand in meinen Haaren, wurde es plötzlich sehr still in unserem kleinen Zimmer. Nur gestört durch das Klirren, als ich den Dolch erneut fallen ließ.

Jetzt hielt die Zeit die Luft an. Jetzt, wo ich es nur noch dafür nutzen konnte, um Henrics entsetztes Gesicht zu sehen. Sein Schwert an Morems Hals. 

✧ 

"Votet, wenn ihr auch keine Nitriten-Pflanze für Verwirrung, Müdigkeit und Gedächtnisverlust braucht." - Morgan, hat mal wieder Montag.

Also ich denke, ich wäre genauso hilfreich wie Kaliee in einem Schwertkampf :D 

Damit habe ich meine weiblichen Charaktere bisher ziemlich zweigeteilt: 
Lya und Dinah, die beide sehr wohl mit einer Auswahl an Waffen umgehen können. 
Gwinn, Ana und Kaliee die mit einer Waffe eine Gefahr für JEDEN darstellen. Ganz besonders für sich selbst :D

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro