Lura- Visionen

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          Nur ein einziger Blick in seine violetten Augen und ich wusste: Ich wollte mich nicht mit ihm unterhalten. Ich sollte, aber ich wollte nicht. Es war ein bisschen schwierig festzulegen, warum. Sein Gesicht war rund und von Falten gezeichnet, die ihn nicht unbedingt alt, aber fast schon freundlich machten. Kein Grund, warum mein Körper instinktiv in den Überlebensmodus wechselte.

Auch seine Kleidung war nichtssagend. Funktional in grau und braunen Tönen, mit festen Stiefeln und Handschuhen, die er in seinen Gürtel gesteckt hatte. Zu warm für Eslaryn, aber dann wiederum lag die halb verschlungene Ruine hinter ihm definitiv nicht in Eslaryn.

Ich bekam fast keine Luft mehr.

Er saß in der Hocke vor mir und ich blinzelte mehrfach, in einem aller letzten Versuch ihn verschwinden zu lassen. Ein winziges Lächeln zog seinen Mund schief, aber er sagte nichts, bis ich schließlich klein beigab: „Wer bist du?"

Mir wäre lieber gewesen, meine offensichtlich zeitschindende Frage hätte ihn verärgert. Stattdessen richtete er sich mit einem angestrengten Laut auf und reichte mir die Hand.
„Du weißt, wer ich bin. Wenn du nach einem Namen suchst, lass mich wissen, was sie mich inzwischen nennen."

Vielleicht war es auch das, was meinen Puls bei seinem Anblick beschleunigte, bis meine Gedanken nicht mehr hinterherkamen. Ich wusste, wer er war. Und ich wollte mich nicht mit ihm unterhalten. Kaar hatte ich gewarnt, dass der Mann im See Kontakt zu mir aufnehmen würde. Ich hatte nur irgendwie gehofft, dass ich nicht alleine dabei sein würde.

Aber selbst als ich mich von ihm mechanisch wie eine Marionette auf die Füße ziehen ließ, sah ich keinen Kaar und keinen Yessi. Noch nicht einmal Koch, die bestimmt eine Meinung zu meiner plötzlichen Wortlosigkeit gehabt hätte.

Wir waren wieder im Sakella-Wald, denn nur hier wuchsen Bäume höher als der halbzerfallene Steinbogen vor uns. Vögel zwitscherten über uns und flatterten von den Bäumen zu ihren Nestern in der Ruine. Moos war die Treppenstufen hinaufgewachsen, die nirgendwo mehr hinführten.

Ich spürte seinen Blick auf mir wie eine eisige Berührung. Die Arme vor seinem Lederharnisch verschränkt, beobachtete mich der Mann, interessiert den Kopf zur Seite gelegt.
„Erkennst du es? Zugegeben, ich habe ein klein wenig umdekoriert."

Irgendetwas in mir läutete eine Alarmglocke, die vermutlich das Startsignal für meine Beine war, dass ich rennen sollte. Schnell. Egal wohin. Aber stattdessen drehte ich mich nur langsam um mich selbst. Sah ein zerfallenes Haupthaus, von dem nur noch Teile des Erdgeschosses und die Fensterrahmen darüberstanden. Licht fiel durch sie hindurch und zwischen uns auf den grünen Boden.
„Wo bin ich?"

„Du? Noch in diesem trostlosen Weinkeller." Ein Blitz folgte seinen Worten wie ein Riss in der Wirklichkeit, der mir kurzzeitig Yessi und Koch zeigten, die panisch versuchen, meine zuckenden Muskeln zu beruhigen und mich aufzuwecken. Lura- Visionen. Mist. 

Lura-Visionen wurden normalerweise durch den Konsum von Lura-Blättern ausgelöst, aber ich hatte einen Verdacht, dass der Mann keine Hilfsmittel dafür benötigte. Diese Trancezustände waren unberechenbar und auch noch gefährlich, wenn kein geschulter Helfer dabei war, der den Körper des Weggetretenen kontrollieren konnte. 

Der Mann stand neben mir, missbilligend die Nase gerümpft, doch das Bild verschwand genauso schnell, wie es gekommen war.
„Eine Köchin, ein König und ein Gott sitzen in einem Keller. Klingt wie der Anfang eines schlechten Witzes. Nur aus Interesse: Du weißt, dass er verheiratet ist, ja?"

Etwas an seinem amüsierten Tonfall holte mich zurück in meinen Körper. Stoppte den Gedankenstrudel in verärgerter Wärme auf meinen Wangen. Meine Fehler waren Erdnüsschen im Vergleich zu dem, was er in den letzten Monaten gemacht hatte.
„Du hast mich in Trance versetzt, um über meine Gefühle zu reden?" 

Der Mann lachte auf. Ein unfair voller Laut, der mehrere Vögel aus den Ästen aufsteigen ließ und mich unwillkürlich einen Schritt zurückschob.
„Ich glaube, ich könnte dich mögen. Es gibt keinen Grund, warum du mich fürchten solltest", mit dem Daumen deutete er hinter sich auf die Ruine und für einen winzigen Moment sah sie gar nicht mehr so alt aus. Nicht mehr so überwachsen, wie ich sie zuerst eingeschätzt hätte, „Du trägst noch keine Krone. Hast noch nicht vergessen, wer du vorher warst."

War er für die Ruine verantwortlich? Der Gedanke war genauso beunruhigend, wie informativ und ich wurde das drängende Gefühl nicht los, das Kaar aus genau diesem Grund das Band erschaffen hatte.

Als hätte er meine Gedanken gehört, verhärteten sich die Gesichtszüge des Mannes. Für einen winzigen Moment blieb mein Herz stehen, als er finster auf mich nieder starrte, ehe er sich abrupt wegdrehte und auf den Torbogen zumarschierte.
„Kaar hätte jemand anderen schicken sollen. Du bist unausgebildet und jung. Das hier ist eine Selbstmordmission."

Es war das Echo von Henrics Worten und meinen tiefsten Sorgen. Aber Moira hätte mich geohrfeigt, wenn ich plötzlich etwas auf die Meinung von Serienmördern geben würde. Zumindest hielt ich an dieser Überzeugung fest, während sich meine Hände an meinen Seiten ballte.

„Erwartest du, dass ein Gott sich selbst auf den Weg macht?" Ich lief ihm nicht hinterher, meine Fäuste in meine Hüfte gestemmt wie ein Selbstschutz. Offensichtlich wusste der Mann, dass Kaar gegen ihn arbeitete. Ich hatte selbst schon öfter den Verdacht gehabt, dass es mir ähnlich ging. Und auch wenn es in seinem Fall stimmte, war das warum etwas, was Kaar selbst mir ebenfalls nicht beantworten konnte.

„Kaar versucht mich seit Jahren zu finden", teile er mir mit einem Blick über die Schulter mit, der ihn dann doch innehalten ließ, „Du siehst überrascht aus. Hast du ihn niemals gefragt, warum er der Welt seine Magie entzogen hat?"

Oh.

OH.

In meinen Ohren rauschte es. Ich zwang es zurück. Dass Magie das Land verlassen hatte, waren keine Neuigkeiten. Und dass Kaar Magie vergab oder zurücknahm wusste ich auch. Aber dass er die Zahl der Nevanam bewusst auf Null hatte sinken lassen oder dass er schon länger von dem Mann im See wusste, hatte er zufällig vergessen, zu erwähnen.

„Aber du erhältst deine Magie nicht von ihm." Ich sprach die Worte vorsichtig aus, nie den Blick von seinen violetten Augen nehmend und jeden Muskel zu einer raschen Flucht angespannt. Er war ein Priester der alten Götter. Ich traute mich nur nicht, es laut auszusprechen.

Sein Gesicht blieb im Halbschatten der Blätter unbewegt.
„Deshalb hat er dich ins Spiel gebracht." Er musterte mich für einen Pulsschlag länger, bis mir physisch kalt wurde, ehe er sich wieder zu mir umdrehte. „Findest du das gerecht? Mein Streit ist nicht mit dir, aber wenn er dich wie eine Waffe gegen mich einsetzen wird, habe ich keine Wahl als dich zu zerbrechen."

Ich unterdrückte einen Schauder und zwang mich, mir nicht vorzustellen, wie das wohl für mich enden würde. Auch wenn Kaar mir Informationen vorenthalten hatte, so weit würde er es nicht kommen lassen. Richtig? Meine Fingernägel gruben sich in meine Handballen.
„Du könntest auch einfach aufhören, Könige und Königinnen umzubringen?"

Es war, laut meiner Einschätzung, ein sehr machbarer Plan. Aber er schüttelte trotzdem den Kopf.
„Du musst mit ihnen kein Mitleid haben." Wieder ein Blitz. Wieder änderte sich die Szenerie um uns herum. Wo vorhin noch die Ruine war, brannte jetzt eine Hütte. Sie war klein, nicht größer als der Hof, in dem Jac und ich früher gelebt hatten. Aber Rauch quoll unter dem fackelnden Strohdach heraus.
Licht zuckte hinter den Scheiben, bis eine in hundert Scherben zersprang. Daneben schwang die Tür auf und ein Mann löste sich aus dem Qualm. Rückwärts zog er den bewegungslosen Körper einer Frau heraus. Seiner Frau.

Ich wusste nicht, woher ich es wusste. Wusste nicht, warum ich den Blick abwandte und dutzende weitere Höfe am Horizont sah, deren Leuchten eine Sternenklare Nacht erhellten. Die wie Brotkrumen eine Spur zu einem gewaltigen Reitertross legten, schon so weit entfernt, dass sie nur noch Schatten und Fackeln waren.

Krieg.

Ich zuckte zurück, blinzelte und hätte beinahe erleichtert aufgeatmet, als um mich herum wieder die Kühle des Waldes war. Ich wusste nicht welches Land er mir gezeigt hatte. Welcher Krieg so eine Zerstörung gefordert hatte. Doch als ich mich zu ihm umdrehte, meine Fragen bereits auf meinen Lippen, wurde sein Blick weich.

„Rette dich, Kind. Du hast die Chance auf ein zweites Leben bekommen. Wirf es nicht fort." Er sprach eindringlich, wie Isabellas Vater es gern getan hatte, wenn er mir zu einer Hochzeit riet.

Und nur die Erinnerung an sein altes, liebevolles Gesicht und das furchtbare Ende, das er genommen hatte, ließ mich mit den Zähnen knirschen. Ich hatte von Kaar einen Auftrag bekommen. Mit gutem Grund. „Und wer wird dich aufhalten, wenn du doch vor meiner Haustür stehst?"

Er fuhr zu mir herum. Schneller, als ich es erwartet hatte. In einem Moment stand er mehrere Schritte von mir entfernt, im nächsten nahm sein Gesicht wieder mein ganzes Blickfeld ein, als seine Hand meine Kehle packte.
„Hörst du mir nicht zu? Du kannst mich nicht aufhalten."

Mit dem nächsten Lidschlag lag ich am Boden. Doch obwohl seine Stimme noch immer in meinem Ohr echote, war es Kochs Kopf, der über mir schwebte.

„Bei allem was heilig ist, Kaliee", sie kniete auf den Steinen des Kellers und sank erleichtert auf die Fersen zurück, als ich mit einem abrupten Atemzug in eine sitzende Position schoss. Mein Puls raste, raubte mir eine Antwort.

Ich spürte noch immer seine Finger auf meiner Kehle. Seinen Atem an meinem Ohr.
„Du glaubst, du bist sicher, weil du mich nicht sehen kannst. Aber ich sehe euch."

„Kaliee? Bist du in Ordnung?", Yessi streckte vorsichtig seine Hand nach meinem Gesicht aus, die Geste so sanft, so unsicher, dass sie mir fast das Herz brach. Doch dann zuckte plötzlich zurück, seine grauen Augen weit, als sehe er etwas in meinen Augen, was dort nicht sein sollte.„Wa-..."

„Er ist seinem Bruder so ähnlich...", schnitt ihm die Stimme in meinem Kopf das Wort ab. Ein widerwärtiges Schnurren.

Yessi wurde ruckartig stocksteif. Er sah aus, als hätte ihn jemand gleichzeitig unter Strom gesetzt und eingefroren.

Das Verlangen nach einer Frau, die nicht sein ist-..."

Er war bereits nur auf einem Knie, nur eine Armeslänge von mir entfernt. Mechanisch streckte er die Hand aus, wie eine Puppe an Fäden. Ich hätte angenommen, dass er seinen Körper verlassen hatte, aber seine Augen-...

Ich brachte es nicht über mich wegzuzucken. Selbst als sich seine Finger um meinen Nacken legten und Pulsartige Stromschläge meinen Rücken runtersandten.

Ähnlich wie er, war ich unfähig, mich richtig zu bewegen, aber anstatt des Mannes, hatten Yessis Augen die Kontrolle übernommen. Graues Feuer. Seine Fingerspitzen waren sanft, aber seine Augen waren eine Naturgewalt, die mir den Atem stahlen.

Es war dunkel im Keller, aber als er sich nach vorne lehnte kam sein Gesicht in eine der wenigen Lichtstrahlen der Fenster. Seine kantigen Gesichtszüge, so vertraut, das ich sie in meinen Träumen sah. Seine dichten Wimpern der einzige Schatten, der sich auf seine Wangenknochen senkte, kurz bevor seine Lippen meine trafen.

Ich versuchte nicht nach Luft zu schnappen, doch meine Lunge fühlte sich plötzlich leer an, während alles andere brannte. Selbst die Stimme des Mannes verschwand in den Tiefen meines Kopfes, nur noch eine weit entfernte Erinnerungen.
Flieh. So lange du noch kannst."

Dann war er fort.

Ich spürte es wie Farbe, die zurück in die Welt kam.
Irgendwann zwischen den Herzschlägen hatte ich meine Finger auf Yessis Brust gelegt. Fühlte, wie sein Herz darunter schlug. Wie sich der Druck in meinem Nacken plötzlich erhöhte, als sich seine Lippen bewegten. Ich ertrank in dem Gefühl.

Der Weinkeller um uns herum schmolz davon.

Und kam mit einem Schlag zurück, als ich mit Kraft von Yessi weggerissen wurden.

Im ersten Moment dachte ich, Koch wäre dazwischen gegangen, doch es war Henrics Schwertspitze, die sich auf Yessis Kehle richtete. Henric, der aussah, als wolle er ebenfalls Flaschen werfen. Als könnten seine Augen alleine ein Herz zum Stillstand bringen.
„Ich könnte dir dafür den Kopf abtrennen und niemand würde mich verurteilen."

„Henric?" Meine Gedanken drehten sich noch immer. Wo war der hergekommen?

Yessis Brust hob und senkte sich ruckartig, seine Haare durcheinander in seiner Stirn. Er sah genauso benommen wie ich aus, doch er hatte die Intelligenz langsam die Hände zu heben.
Seine Augen mieden mich, als sie die Treppe hoch wanderten wo eine neue Lichtquelle durch die offene Tür zu uns hereinfiel.

Henric hatte das Schloss geknackt.

Leider fiel es mir momentan schwer, mich darüber zu freuen. Stattdessen machte ich Anstalten, an seinem Bein zu ziehen.
„Henric, nimm das Schwert runter. Er war-..." Ich stoppte mich selbst, bevor ich es aussprechen konnte. Die Worte waren zu groß für meine Kehle. Die Wahrheit dahinter unumstößlich und gleichzeitig so schmerzhaft, dass ich sie für nur ein paar kostbare Sekunden ignorieren wollte.
Der Kuss war nicht echt gewesen. Der Gedanke allein zeichnete einen Haarriss in meine Brust. Ich hatte Yessi betrogen und er-... es gab Tage, an denen konnte er mich nicht einmal ansehen.

Es kostete mich einen tiefen Atemzug und plötzlich wurde alles zu viel. Ich spürte Kochs Interesse und Henrics Wut. Ihre Zeichen waren überall und ließen mich kurz die Augen schließen. „Er war besessen."

„Er hat dich angegriffen." Henrics Stimme war nur ein Knurren. Vielleicht wäre es erträglicher gewesen, wenn er mich nur einmal dabei angesehen hätte. Doch stattdessen fokussierte er sich allein auf das Ende seiner Wut.

Ich schluckte alle meine Gefühle herunter. Yessi hatte das nicht gewollt. Und ich wäre lieber wieder an Moiras Seite im Palastgarten gewesen, als zuzugeben, dass ich das ganz kurz vergessen hatte. Mit neuem Stahl in der Stimme, kam ich auf die Füße.
„Henric, du benimmst dich wie ein Kind! Es war nur ein Kuss."

Yessi blinzelte. Es war, als hätte mein Satz ihn endlich und vollständig in den Weinkeller zurückgeholt. Als sehe er die volle Situation erst jetzt. Demonstrativ lehnte er sich von der Schwertspitze weg.
„Es war ein sehr guter Kuss."

Henric zuckte und ich mit ihm, eine Hand bereits ausgestreckt.
„Mittelmäßig", warf ich schnell ein, bevor ich Yessi ebenfalls zwischen den Steinen auflesen musste.

Sehr, sehr langsam drehte Henric endlich den Kopf in meine Richtung. Ich bereute meinen Wunsch von vorhin sofort. Sein Zorn galt anscheinend auch mir.
„Nur ein Kuss? Dein Verlobter sitzt gleich hier!" Mit dem Kinn deutete er auf Kaar, den ich zugegeben vollkommen vergessen hatte. Aber hauptsächlich nur, weil er als Eule auf seinem Hintern saß.

Ich sah von Henric zu ihm und wieder zurück. Vielsagend hob ich beide Augenbrauen. Kaar hatte kein Problem damit, also durfte Henric auch keines haben. Ende der Diskussion.

Aber Henric blieb unbeeindruckt.
„Du bist die Schwester unseres Königs. Du darfst nicht zulassen, dass sich ein Mann derartige Freiheiten herausnimmt. Es muss Konsequenzen haben."

„Ich hab das nicht freiwillig gemacht." Yessi klang tatsächlich ein wenig angegriffen. Ungehalten schlug er die Klinge zur Seite und kam auf die Beine.

Henric steckte das Schwert weg und schob die Ärmel hoch.
„Wenn du sie jetzt noch beleidigst-..."

Yessi ließ ihm keine Zeit.
„Keine Sorge, es wird nicht noch einmal vorkommen."

Autsch.

Henric machte einen Schritt auf ihn zu, Yessi riss wieder die Hände hoch und ich ging dazwischen.
„Henric!" Das hatte tatsächlich wehgetan, aber ich konnte Yessi verstehen. Er war derjenige, die eine Heilerin aus einem anderen Land entführte, nur um für seine Schwester und seine Leute zu sorgen. Und er hatte all sie in den Händen seines mörderischen Bruders zurückgelassen, um mich zu retten und herauszufinden, dass ich ihn von vorne bis hinten angelogen hatte. Wie gesagt, ich konnte ihn verstehen. Es tat nur trotzdem weh.
„Können wir uns darauf einigen, dass du hier draußen nicht der Hauptmann der königlichen Leibgarde bist und mich nicht gegen jedes Wort des Dorfidioten verteidigen musst?"

„Dorfidiot?" An dieser Stelle vermutete ich, dass Yessi sich einen Spaß daraus machte, mich und Henric zu provozieren. Es war nicht seine Art, aber mir fehlte die Zeit, auseinander zu pflücken, warum er sich so aufführte.

Henrics Blick wanderte von Yessi zu mir und für mehrere Herzschläge sah er mich einfach nur an. Enttäuschung füllte das Blau seiner Augen bis zum Überfluss. Bis er die Hände sinken ließ und den Kopf schüttelte.
„Ich will dir nicht im Weg sein, Kaliee. Du sollst sein dürfen, wer du sein willst. Aber bitte zwinge mich nicht, zu ändern, wer ich sein will."

Damit drehte er sich um und ging. Er nahm die Stufen immer zwei auf einmal. Und noch bevor ich meinen Mund wieder geöffnet hatte, verschwand er durch die Tür.

Und mehr als zuvor, hatte ich das Gefühl, dass er michverlassen hatte. Dass er dieses Mal nicht nach mir suchen würde. 

"Drückt das Sternchen und ich knall zumindest nicht 
die Kellertür hinter mir wieder zu." - Henric.
(Das hätte Morgan nämlich wahrscheinlich gemacht.
Und hätte dann zurückkommen müssen.)

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