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„Zur Großen Versammlung kommen Farbenfluss, Glockenspiel, Mondschatten, Tigerpfote, Falkenflug, Wunschrose, Bronzeblut, Bernsteinpfote und Ebereschenpfote mit. Ich werde nicht weiter diskutieren."

Eisensterns Jaulen hallte durch das verdächtig ruhige WolkenClan-Lager. Ebereschenpfote war überrascht. Sie hatte seit jener schicksalhaften Nacht, in der der SternenClan sie zum Versammlungsfelsen geschickt hatte, um größeres Unheil zu verhindern, Lagerarrest gehabt.

Sie sollte über ihre Tat nachdenken, wie die Anführerin gesagt hatte. Die Schülerin hatte sich nicht daran gehalten, war des Nachts über das Territorium gestreunt, hatte den Wilden Wald, der hinter den Grenzen des WolkenClans lag, erkundet.

„Warum darf die Wahnsinnige mit? Sie ist gemeingefährlich, weißt du, wie sie Safranpfote so komisch angeschaut hat?", murmelte Tigerpfote zu seinem Bruder Bernsteinpfote und warf der Rotbraunen einen verächtlichen Blick zu. Schon fuhr er mit seinen Beleidigungen fort und sie wusste, sie musste sie einfach herunterschlucken.

„Am Ende greift die noch Jungen an!"

Es schmerzte, die Beschimpfungen brannten sich tief in ihre Seele, rissen sie in kleine Fetzen. Ihre Ohren hingen traurig herunter und ihr Schweif schleifte über den Boden, als sie sich in den Schülerbau, einen niedrigen Brombeerbusch, zurückzog, um vor der Versammlung noch Kraft zu tanken.

Doch daraus wurde nichts.

Jemand hatte einen langen Dorn in ihr Nestpolster geschmuggelt und all die kostbaren Federn, die sie in mondelanger Arbeit gesammelt hatte, auf der Erde verstreut.

Sie seufzte tief. Wie gerne wäre sie jetzt einfach auf der Heide, sähe ihren Bruder wieder.

Heute war Vollmond, heute sollte sie nicht unglücklich sein. Aber es tat so weh, all diese Beleidigungen, Anschuldigungen, misstrauischen Blicke. Sie hatte doch nur Schlimmeres verhindern wollen, denn hätte sie nicht Minzpfote angegriffen, wäre Iltispfote unter Tigerpfotes Krallen gestorben.

Himmelpelz, ihr Begleiter, seit die Kätzin sich erinnern konnte, hatte ihr gesagt, sie würde leiden, sollte sie den SternenClan folgen, aber dafür würden viele andere von einem schlimmeren Schicksal verschont.

Wenn sie dadurch verhindern konnte, dass ihre Clangefährten Kinder, Eltern, Geschwister, Gefährten verloren, war sie bereit, diesen Preis zu zahlen.

Sie hatte es gerade geschafft, die letzte Feder sicher unter ihrem Nestpolster zu verstecken, da rief Eisenstern zum Aufbruch.

Ebereschenpfote tappte aus dem Bau, den Kopf gesenkt und ihren Schweif schlapp herabhängend.

Ihr Mentor Mondschatten wartete bereits auf sie und fuhr ihr sanft mit der Schwanzspitze über den Kopf.

„Das wird schon. Ich glaube nicht, dass du es ohne Grund getan hast, Pfote. Du bist dazu garnicht im Stande, du bist zu friedlich."

Sie schnurrte dankbar. Wenigstens war er auf ihrer Seite. Margeritenpfote sicher nicht mehr, die hatte gesehen, was die Rotbraune getan hatte.

Sie rannten durch den Wald, nahmen immer wieder Abkürzungen durch die Baumkronen und kamen schließlich am Versammlungsfelsen an.

Der Vollmond ging gerade auf und nur der SchattenClan wartete bereits auf sie. Jemand stieß Ebereschenpfote von der Seite an. Mondschatten.

Der grauschwarze Kater mit den zweifarbigen Augen zeigte auf eine Stelle am Rand, die ein wenig verborgen zwischen einigen Gräsern lag und sie nickte dankbar.

Dort würde sie in Ruhe gelassen werden.

Die Kätzin schlüpfte aus dem Clan heraus, der sich gesammelt hingesetzt hatte und argwöhnisch in alle Richtungen blickte. Schnell verbarg sie sich hinter den schützenden Halmen und bemerkte überrascht, dass Mondschatten ihr gefolgt war.

„Der FlutClan wird Rache wollen, Pfote. Und selbst, wenn du Tigerpfote und Bernsteinpfote auf deiner Seite hättest, ihr würdet hoffnungslos in der Unterzahl sein. Feuerstern hat sieben Schüler, wir nur drei."

Sie nickte nur schwach und kauerte sich auf die ausgekühlte Erde. Weiches Fell drückte sich in ihre Seite und dankbar presste sie ihr Gesicht hinein. Alles, was sie brauchte, war ein wenig Ruhe.

Die Schülerin musste wohl eingeschlafen sein, denn als sie ein leichtes Zwicken in ihrem Ohr spürte, öffnete sie müde die Augen.

Der Mond stand nun hoch am Himmel und tauchte alles in ein unwirkliches, geheimnisvolles Licht.

Mondschatten neckte sie sanft mit seiner Pfote, indem er sie immer wieder in ihre Seite drückte und so versuchte, sie zu wecken.

„Ich bin ja schon wach, Mondschatten. Was ist los?", murrte die Kätzin und streckte sich müde.

„Gleich wird dein Fall besprochen, Pfote."

Sofort war sie hellwach. Angst machte sich in ihr breit und ihre Ohren zuckten nervös. Mit Unbehagen starrte sie hinaus, versuchte, irgendeinen Schimmer von Eisensterns grauem Fell zu sehen, das nun ihre einzige Hoffnung war.

„Eisenstern, eine Schülerin deines Clans hat vor fast einem Mond Minzpfote angegriffen. Nur, weil Schwarzwasser und Eulenstaub so schnell und beherzt reagiert haben, weilt sie noch unter uns und kann heute hier sitzen. Wie verteidigst du das?"

Feuerstern fauchte und Ebereschenpfote schrumpfte in sich zusammen. Wie sollte sie bloß sagen, dass der SternenClan jeden ihrer Schritte anleitete, sie leiden lassen musste, um viele zu schützen.

Himmelpelz wirkte jedes Mal kurz vor dem Nervenzusammenbruch, wenn sie ihn sah.

Mondschatten schnaufte ihr ins Ohr und schnurrend schlug sie ihm mit eingefahrenen Krallen auf die Schnauze.

„Ich pass ja schon auf, Mondschatten", miaute sie mit zitternden Schnurrhaaren und einem leichten Grinsen auf der Schnauze. Aber es hatte funktioniert, sie hatte kaum noch Angst vor der Entscheidung der Anführer.

„Ebereschenpfote ist eine friedliebende, ruhige Schülerin, die mehrfach bereits den Wunsch geäußert hat, Heilerschülerin zu werden. Aufgrund von verschiedenen Ereignissen ist es jedoch nie dazu gekommen. Ich bitte euch, sie kann keiner Fliege etwas zuleide tun, sollte sie jedoch diese Tat wirklich begangen haben, wird sie mit angemessener Strafe zu rechnen haben."

Die junge Kätzin schluckte. Eisenstern war auf ihrer Seite, aber auch nur teilweise. Es war also Zeit, ein Geständnis abzulegen. Nur so konnte sie alles friedlich auflösen.

Doch bevor sie hinausgetreten war, wurde der Versammlungsfelsen in Dunkelheit getaucht. Eine Wolke hatte sich vor den Mond geschoben, verdeckte sein Licht, seine Silhouette.

Geschlagen tauchte die Schülerin wieder unter und versteckte sich im Gras. Mondschatten schien das ganze etwas enger zu sehen, denn ihr Mentor richtete sich auf und sprang hinaus, mitten in die versammelten Katzen.

Was er sagte, konnte sie nicht verstehen, war sie doch von Schülern aus allen Clans umringt. Sogar der FlussClan war dabei, obwohl Krebspfote und Stängelpfote bei der Schülerversammlung nicht anwesend gewesen waren. Nun trat ein orangegetigerter Kater vor und knurrte zornig: „Du hast meine Wurfgefährtin angegriffen. Du bist schuld daran, dass sie fast verblutet wäre."

Ebereschenpfote konnte nicht anders, sie brauchte diese Information.

„Wird sie wieder gesund? Sie trägt keine dauerhaften Schäden davon, oder?"

Ein unglaublicher Zorn schien ihren Gegenüber zu erfüllen und sie zuckte zurück, duckte sich voller Furcht.

Ein scharfer Schmerz schoss durch ihre Wange, als der FlutClan-Schüler sie mit seinen Krallen traf. Dies schien das Stichwort für die anderen zu sein, denn sie stürzten sich auf sie, rempelten sie an, stießen sie zu Boden und ließen ihre Wut an ihr aus.

Die Rotbraune blieb liegen, hielt still, da sie wusste, es würde schlimmer werden, sollte sie einen Fluchtversuch wagen.

Mit klopfendem Herzen und schmerzendem Körper wartete sie ab, bis die Anführer zum Aufbruch riefen. Als es endlich so weit war, rannten die Schüler davon.

Sie versuchte, sich aufzurichten, doch ihre Beine versagten ihr den Dienst. Alles tat weh, sie konnte nicht mehr, wollte einfach nur noch den Mond sehen, die Versicherung, dass es ihr bald besser gehen würde.

Ein Rascheln ertönte von Seiten des Versammlungsplatzes und sie drehte den Kopf, wimmerte.

„Pfote? Wo bist du?"

Angst schwang in der Stimme ihres Mentors mit und sie miaute nur kläglich: „Mondschatten. Ich bin hier."

Ein besorgter Krieger brach durch die Wand aus Gräsern und Halmen und stürzte zu ihr. Mit sanften Zungenstrichen fuhr er ihr über den Kopf und sie seufzte tief, erleichtert, dass ihr Mentor nun hier war, ihr helfen würde.

„Wir müssen zum Clan, Mondschatten. Kannst du mir helfen?"

Der Kater nickte nur und half ihr auf. Langsam tapste sie in Richtung WolkenClan-Territorium und nie zuvor war ihr die Stille so seltsam unnatürlich vorgekommen. Immer war die Schweigsamkeit ihr bester Freund gewesen, hatte sie nicht verraten.

„Was ist passiert, Pfote? Was ist bloß passiert?"

Ebereschenpfote schluckte. Das konnte sie sagen, es würde nichts ändern. Mondschatten würde sie so oder so bald alleine lassen.

Auch, wenn sie ihn vermissen würde. Er war freundlich, akzeptierte sie, wie sie war und machte ihr keinen Druck. Sie durfte in ihrer Geschwindigkeit lernen.

Es war schön, verstanden zu werden.

Ja, sie würde ihn vermissen. Mit einem Kopfschütteln vertrieb sie die düsteren Gedanken. Sie musste ihrem Mentor immer noch antworten, wie ihr dann auffiel.

„Rache genommen haben sie. Verdiente Rache, Mondschatten. Ich habe Minzpfote angegriffen."

Der Ältere schien entsetzt, wütend und traurig zugleich zu sein. Er blickte stur geradeaus, während sich ihr Herz schmerzhaft zusammenzog. Sie hatte bereits einen Mentorenwechsel hinter sich, sie hatte nicht auch noch den Grauschwarzen vergraulen wollen.

Mondschatten war erst kurz vor ihrer Schülerzeit Krieger geworden und hatte, wie seine Schwester Wunschrose auch, bald darauf bereits einen Schüler bekommen. Mit dem einzigen Unterschied, dass Bernsteinpfote vier Monde jünger war.

„Pfote, denk bitte nicht, ich wäre wütend auf dich. Ich muss nur darüber nachdenken, die Situation macht mir ziemlich zu schaffen."

Sie nickte, auch wenn seine Worte wie ein Rauschen in ihren Ohren waren. Wie ein Sturm, der in ihren Gedanken wütete, sie nicht zur Ruhe kommen ließ.

Schließlich hörte die Schülerin, wie vor ihnen einige Zweige unter unvorsichtigen Pfotenschritten zerbrachen und sie wusste, sie mussten sich dem Rest des Clans nähern.

Schnell versuchte sie, wieder auf eigenen Beinen zu stehen und sich zu fangen. Sahen Tigerpfote und Bernsteinpfote sie so schwach, wären ihr lästern, kichern und die ein oder anderen Krallen gesichert.

Ihr Mentor ließ sie gewähren, war er doch zu sehr in seinen eigenen Gedanken gefangen.

„Wo warst du?"

Anklagend blickte Wunschrose ihren Bruder an und Ebereschenpfote duckte sich, angsterfüllt. Sie hatte die Kriegerin noch nie einschätzen können und war ihr immer aus dem Weg gegangen.

Ein Lächeln brach durch die steinerne Fassade der Kriegerin und sie zog Mondschatten davon, unentwegt quasselnd.

Die Schülerin seufzte und tappte hinter ihren Clangefährten her, die sich über die Große Versammlung austauschten. Nach einer Weile erreichten sie das Lager und zurückgebliebene Clangefährten stürmten mit ihren Fragen auf die Rückkehrer ein.

Wie hatte sich der FlutClan benommen? War Falterstern immer noch ohne Gefährten? Und wer stahl regelmäßig Beute von wem?

Ebereschenpfote wollte nicht hören, wie der Clan über Gerüchte quatschte, wie sich alle die Mäuler darüber zerrissen, warum sie wohl Minzpfote angegriffen hatte. Mit gegen ihre Brust hämmerndem Herzen schlich sie aus der Traube hinaus, die sich um die Gruppe gebildet hatte.

Gerade wollte sie schon in den Schülerbau abtauchen, da schoss ein Gedanke durch ihren Kopf.

Eisenstern. Schwarzwasser. Eine alte Birke, tief in der Nacht.

Die Anführerin hatte ihr geholfen, hatte sie verteidigt, obwohl sie die Gesetze gebrochen hatte. Sie musste ihr etwas zurückgeben, sich auf irgendeine Weise bedanken.

Und sie wusste schon genau, wie.

—~—

Muhahaha... ich bin ganz böse... lasse euch hier einfach auf einem Cliffhanger sitzen XD

Na ja, wie hat euch das Kapitel gefallen?

Wie findet ihr Ebereschenpfote jetzt? Ist sie immer noch böse?

Einen schönen Tag,
Kapitänin Wolke <3

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