Sturmfreie Hexerei und ihre Folgen

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Trigger: peinliche Szenen

„Gänseblümchen, Schlangenhaut, Drachenschuppen und frischen Krötenschleim. Ich habe alles für den Zaubertrank beisammen", jauchzte die kleine Hexe Gabi vor Freude.

„Vermassel es dieses Mal wieder nicht. Ich habe keine Lust mehr in den Puppenkleidern rumzulaufen", schrie Gabis größere Schwester Vulkane, die sie auf Grund eines Unfalls geschrumpft hatte: „Unsere Eltern werden uns beide Hausarrest geben, wenn sie übermorgen zurückkommen und erfahren, dass wir an ihren Zauberschrank waren. Darauf habe ich keine Lust. Ich will mit Emil schließlich zum Hexenjahrmarkt."

„Ja, Ja. Ich mache schon", sprach Gabi nervös, die gerade den riesigen, ledergebundenen Band durchblätterte, den sie vor sich auf den Boden gelegt hatte. Die winzige Vulkane setzte sich an den Rand der Buchseiten und schaukelte ein wenig mit ihren Beinen. Sie hätte es selbst gemacht, aber da sie so winzig war, konnten ihre Finger den Zauberstab nicht halten und wedeln. Vulkane blieb nichts übrig als ihre kleine Schwester den Zauber ausführen zu lassen.

Gabi lass in der Zwischenzeit die Anleitung und die magische Formel. Es handelte sich bei dem Zauber um einen, der sich auf der Stufe 3 befand. Es war die höchste Stufe und war daher sehr anfällig gegenüber Fehlern. Alle Fehlschläge, die man auch Flüche nannte, würden zum Glück nur für 2 Stunden andauern, auf den Zaubernden zurückgeworfen und immer etwas Peinliches oder Unangenehmes bereithalten. Deshalb bekamen die Fehlschläge der Magie auch den Spitznamen Koboldhexerei.

Gabi erinnerte sich an die vorherigen Fehlschläge, die sie die Tage erlitten, hatte.

Der erste Fehlschlag war der schlimmste Treffer von allen. Als der Fluch das erste Mal sie traf, fühlte sie sich, als ob ihre Haut in einem Schneesturm geriet. Winzige Kristalle hatten sich auf der Haut gebildet und der Atem war für ein paar Minuten sichtbar. Schlotternd lag Gabi da und versuchte irgendwie der Kälte zu entkommen. Nach ein paar Minuten hatte sie diese flüchtige Kältewelle überstanden. Allerdings war das nur der Rückschlag der Magie, die eigentlichen Nebenwirkungen traten im Nachhinein ein. Das erste Mal hatte sie einen gigantischen Heißhunger gehabt, sodass sie einfach etwas essen musste. Das Problem war allerdings, dass alles Essbare was sie in den Mund nahm sich automatisch in Sauerkraut verwandelte. So musste sie gezwungenermaßen ein Dutzend von dem Sauerkraut essen bis der Magen sich mit Krämpfen meldete. An die folgenden Stunden im Bad wollte sie sich lieber nicht erinnern. Der Rest des Tages hatte sie nur noch mit Wärmeflasche und Tee auf dem Sofa verbracht.

Der zweite Fehlschlag war im Vergleich zum ersten ein wenig harmloser bis auf der Rückschlag der Magie, der bei jedem Fehlschlag gleich schmerzhaft anfühlte. Auf ihrem Kopf hatte sie sich die blonden Haare durch Stroh ersetzt und ihre Kleidung erinnerte mehr an eine Vogelscheuche. So musste sie die zwei Stunden in diesem Aufzug verbringen. Was sie an diesem Tag auch gelernt hatte war, dass man einen Fluch durchleben musste und ihn sich nicht entledigen konnte. Das war wohl der Preis für die Zauberei – man konnte zwar Wunder bewirken oder aber auch, dass die Decke auf einen Einstürzte.

Der dritte Fehlschlag veränderte ihr Wesen. Sie war nun ein schüchternes Mauerblümchen was sie allerdings erst während einem Besuch von Zern bemerkte, einem Klassenkamerad. Ihre Lippen brachten keinen ganzen Satz heraus, ohne dabei sich dauernd zu verhaspeln und peinlich berührt wie ein Tomate anzulaufen. Sie wäre da am liebsten im Boden versunken.

So folgte Fehlschlag auf Fehlschlag:

Eselsohren; Karottenhaut;

Petersilie wachsen aus den Ohren; fängt ständig an in der Nase zu bohren;

Glasschuhe, die bei jedem Schritt schmerzen; Finger waren nun Kerzen;

mit Knoblauch die Zähne putzen und noch ein weiteres Dutzend.

„Was ist denn jetzt Gabi? Fängst du an oder machst du dir vor Angst in die Hose?", fragte Vulkane aufgebracht.

„Wenn du jetzt noch weiter den Teufel an die Wand malst, dann wird das bestimmt als Fehlschlag eintreten. Außerdem muss ich mich Konzentrieren, diese Tränke sind nicht einfach zu brauen", erwiderte die jüngere Schwester mit einem genervten Tonfall, während sie das Holz holte, um den Eisenkessel zu temperieren.

„Aber ich habe erst mal ein bessere Idee. Vielleicht sollte ich dich an das Kind der Nachbarin für einen Tag ausleihen, dann kann sie ja mit dir im Puppenhaus spielen, wenn du nicht sofort still bist."

Vulkane hatte zwar einen feurigen Blick drauf, aber sie gab sich schließlich geschlagen. Gabi war mit sich zufrieden, auch wenn sie ihre Drohung wohl nicht wahr gemacht hätte. Allerdings wollte ihre größere Schwester immer die Chefin sein. Aber im Herzen wusste sie, dass sie ihr immer half, wenn sie Probleme mit den Hausaufgaben hatte oder andere Schwierigkeiten anstanden. Nur war sie aufbrausend, wenn sie mit einer Situation einfach nicht klarkam. Wobei Ma und Pa das Verhalten immer „hexsich" nannten.

So bereitet sie nun ohne irgendwelche Kommentare den Trank zu wo später dann die Spitze des Zauberstabs eingetaucht wurde und die Formel beschworen. Dieses Mal musste es einfach funktionieren.

Mit Respekt nahm sie den Zauberstab, tauchte den Kopf ein, wischte und wedelte ihn in der Luft ringsum, während sie die Formel sprach. Der Inhalt des Kessels fing an zu brodeln. Während sie sich immer näher dem Ende der Formel näherte, desto mehr fing das Gebräu an zu blubbern und zu schäumen. Vulkane schaute mit angsterfüllten Augen das Spektakel an. Am Ende drehte sich das Gemisch um die eigene Achse so wie bei einem Strudel. Mit der letzten Silbe sprangen Blitze aus dem Topf heraus und trafen die beiden Hexen, die in Ohnmacht vielen. Der Topf fing an zu implodieren und zog alle Blitze wieder in sich hinein.

Als die Hexen wieder zu sich kamen trauten sie ihren Augen nicht. Die kleine Hexe hatten es tatsächlich geschafft. Ihre Schwester war nun in ihrer alten Form. Nur hatte Gabi recht behalten, denn Vulkane schien ein Missgeschick passiert zu sein, was sie wohl selbst heraufbeschworen hatte.

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