Kapitel 36 - Cade Arbore

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Ein Lichtblitz zuckte über den Himmel.
»Was war das?«, fragte Jan beunruhigt. Der Zauber war viel zu weit weg von ihnen, um auf sie gerichtet gewesen zu sein.
»Sie greifen Hannes an«, erkannte Filio panisch.
»Sein Licht hat ihn verraten«, seufzte Levi. »Aber er ist ein guter Flieger. Ich bin überzeugt, dass er das schaffen wird.«

Stille trat ein. Nachdenklich betrachtete Jan das helle Licht, das immer näherkam. Was sollten sie gleich nur anstellen, um Zeit für Marina, Lina und Noah zu gewinnen, ohne dass es einem Suizid gleichkäme? Es wäre es ihm lieber, zehn entkommene Klabberts finden zu müssen, als eine Lösung für dieses Problem.

»Vielleicht sollten wir uns aufteilen«, schlug er vor. »So konzentrieren sie sich immer nur auf einen und die anderen zwei können sie aus dem Hinterhalt attackieren.«
»›Attackieren‹ klingt lustig«, entgegnete Filio. »Wir können nicht viel außer einer Beinklammer und einem Schockzauber. Das ist so, als wollte eine Gruppe Flubberwürmer einen Drachen bezwingen.«

»Wir müssen es also mit einem Trick versuchen«, schlussfolgerte Levi. »Die können zwar besser zaubern, aber wir sind ein besseres Team. Und wir sind Haistras. Wir sind kreativ. Da sollte es doch eigentlich eine Leichtigkeit sein, uns ein gutes Ablenkmanöver auszudenken.«
»Wie wäre es«, begann Filio, »wenn ich ein gutes Stück von euch weglaufe, dort rote Funken in die Luft sprühe und dann von dort wieder verschwinde? Dann hätte ich sie einige Meter von euch weggelockt.«
Jan bedauerte es ein wenig, dass man in der Dunkelheit wirklich fast gar nichts sehen konnte. Er fand Filios Idee zwar zu gut, um ihr zu widersprechen, aber auch zu riskant, um ihr zuzustimmen. Ein einfaches Kopfnicken wäre ihm die liebste Antwort gewesen. Nur würde das bei den Lichtverhältnissen niemand bemerken.

»Das konnte funktionieren«, stimmte in diesem Moment Levi zu. »Aber du würdest da die riskanteste Aufgabe übernehmen. Das kann ich nicht zulassen. Ich wollte in den Wald und ich übernehme das. Bis später.«
Und bevor jemand widersprechen konnte, hörte man ein Rascheln und davonlaufende Fußschritte.

»Das war so nicht gemeint«, zeterte Filio und seufzte. »Wie gerne würde ich ihn jetzt zurückrufen...«
»Untersteh dich!«, flüsterte Jan und sah besorgt auf das Licht. »Sie kommen näher.«
Tatsächlich waren mittlerweile erste Stimmen vernehmbar. Nicht laut und auch keine ganzen Sätze, aber man konnte einzelne Gesprächsfetzen hören.

»hier irgendwo gelegen...«, konnte Jan von einer dumpfen Stimme hören. »Junge auf Besen...«
»Worüber reden sie?«, fragte Jan verwundert.
»Ich glaube, er erzählt wo er den Zauberstab gefunden hat«, rätselte Filio. »Und dass irgendjemand ihn holen wollte.«
»Vielleicht meinen sie damit Hannes.«
»Ja, das kann sein. Vermutlich war es keine gute Idee, ihn loszuschicken. Vielleicht wären sie sonst einfach wieder gegangen.«
»Wo wir gerade bei gehen sind«, flüsterte Jan. »Vielleicht sollten wir auch gehen, denn sie kommen direkt auf uns zu.«

So leise, wie es nur ging schlichen sie ein wenig zur Seite. Jan zitterte vor Angst, was jedem Schritt der Schwierigkeit eines Schutzzaubers gleichsetzte. Schon öfters in diesem Schuljahr hatte er geglaubt, seine Eltern nie wiederzusehen. Aber so real, wie in diesem Moment, war seine Befürchtung noch nie gewesen. Es war ein schreckliches Gefühl, zu wissen, dass die Menschen, die ihn ein halbes Jahr lang immer mehr eingesperrt hatten, nun in seiner direkten Nähe waren. Was wollten sie überhaupt? Ihr Verhalten ergab für Jan genauso wenig Sinn, wie die Erklärungen von Frau Nauberger. Was war es für eine idiotische Idee, eine ganze Schule auf komplizierteste Weise von der Außenwelt abzuschotten?

Auf einmal allerdings ertönte ein schrilles Geräusch, ähnlich dem eines Feuerwerks. Ein Blick nach rechts zeigte Jan, dass Levi seinen Periculum-Zauber ausgeführt hatte.
Dann wandte er seinen Blick wieder den feindlichen Personen zu, die mittlerweile schon so nah waren, dass man sie bei Tageslicht problemlos erkennen könnte. Ihr Licht jedoch leuchtete größtenteils nach vorne, weshalb Jan sie nur schemenhaft wahrnehmen konnte. Es sah so aus, als wären nur zwei Personen unterwegs. Aber täuschte das? Waren noch mehr irgendwo im Wald verborgen? Vielleicht schon ganz nah bei ihnen

»Hier sind noch mehr«, ertönte eine Frauenstimme. »Vielleicht sollten wir uns auch zahlenmäßig verstärken.«
»Soll ich die anderen holen?«
»Zu Fuß«, lachte die Frau. »Wofür haben wir das hier?«
Jan versuchte zu erkennen, was sie meinte, aber er konnte nur dunkel erahnen, dass sie vielleicht auf ihren Zauberstab zeigte.

»Du hast definitiv zu lange in der Muggelwelt gelebt, bist fast selbst schon wie diese Untermenschen geworden.«
Jan spürte, wie er unbeabsichtigt seine Fäuste ballte. Diese Frau redete, als wären Muggel etwas Schlechtes. Wie konnte sie es nur wagen, so über seine Eltern zu sprechen?
Doch er konnte nicht länger darüber nachdenken, denn das aktuelle Geschehen war jetzt wichtiger. Das blendend helle Licht erlosch plötzlich auf der Stelle. Stattdessen erschienen leuchtend blaue Hologramme, die einmal im Kreis flogen und sich dann von ihnen entfernten und zwischen den Bäumen verschwanden.

Jan konnte die beiden nun nicht mehr sehen und ebenfalls nicht mehr hören, was ihn wiederum etwas verwunderte. Waren sie wieder umgekehrt? Oder schwiegen sie nur? Oder gab es einen anderen, gefährlichen Grund für die Stille?
Auf einmal allerdings hörte Jan etwas. Schritte. Sie waren so nah, wie sie es noch nie gewesen waren. Und sie kamen zielstrebig auf sie zu. Instinktiv griff Jan nach seinem Zauberstab und zielte damit in die Richtung der Schritte.

»Stupor!«, feuerte er den ersten Zauberspruch, der ihm einfiel auf den Unbekannten ab.
Sein Herz pulsierte in seiner Brust, dass er das Gefühl hatte, es müsste seine Rippen gleich zersprengen. Mit weit aufgerissenen Augen sah er dem Licht seines Zaubers hinterher. Doch er musste feststellen, dass er sein Ziel verfehlte. Anstatt einen vermeintlichen Feind zu treffen, schlug er knarzend in einem Baumstamm ein.

»Lass das«, ertönte auf einmal eine Stimme, die Jan sehr bekannt vorkam. »Ich bin es doch.«
Verwundert sah Jan ins Dunkle.
»Levi?«

»Ja«, gab der in Flüsterlautstärke zurück. »Weil niemand auf meinen Zauber reagiert hat, dachte ich, ich schaue lieber, ob bei euch alles in Ordnung ist.«
»Jetzt weiß aber jeder hier im Wald wo wir sind«, stellte Jan fest und wünschte sich mal wieder sehnlichst, die Zeit umkehren zu können. Warum hatte er nicht nachgedacht, bevor er den Zauber ausgelöst hatte? Ihre Feinde hätten in so kurzer Zeit niemals eine so weite Distanz zurücklegen können.

»Dann müssen wir hier weg«, entschied Filio. »Diesmal übernehme ich die Risiko-Aufgabe.«
Und so wie Levi eben, verschwand jetzt auch Filio eilig in der Finsternis.
»Wir gehen zu unbedacht vor«, meinte Levi, während er sich mit Jan leise entfernte. »Wir müssen verstehen, dass ein falscher Schritt unseren Tod bedeuten kann.«

Filios Periculum-Zauber ließ die beiden nach oben blicken.
»Ja, vermutlich hast du recht«, stimmte Jan zu. »Wir tappen hier wortwörtlich im Dunkeln, wissen nicht, wo unsere Feinde sind, und erst recht nicht, was wir tun sollen.«
»Aber davon lassen wir uns nicht entmutigen.« Levi klopfte Jan aufmunternd auf die Schulter. »Wir schaffen das.«
Ein paar Meter hangabwärts ging wieder das Licht eines Zauberstabs an.
»Eine Frage hat sich außerdem gerade erledigt. Ich weiß nur nicht, ob wir so glücklich darüber sind.«

Jan wich instinktiv ein paar Schritte von dem Licht weg. Aber dann bemerkte er, dass dessen Verursacher es gar nicht auf sie abgesehen hatten.
»Sie sind hinter Filio her«, stellte er fest, als das Licht sich eilig in die Richtung bewegte, aus der ihr Freund eben die Funken gesprüht hatte.

So leise wie möglich folgten die beiden dem Licht. Dabei fiel es Jan schwer, sich auf den Weg vor sich zu konzentrieren. Immer wieder wanderte sein Blick ins Unterholz, wo er im Augenwinkel finstere Gestalten zu sehen glaubte, sobald er sich umdrehte.

Als das Licht anhielt, blieben auch sie vorsichtig stehen. Jan folgte mit seinem Blick dem Lichtstrahl. Doch sobald er erkannte, was sich im Lichtkegel abspielte, wünschte er, es nie gesehen zu haben. Filio stand schutzlos vor einem Baum, vor ihm wiederum war ein etwas kleinerer Mann mit erhobenem Zauberstab. Vielleicht war er eigentlich auch gar nicht so klein und er wirkte bloß aufgrund seiner gekrümmten Stellung so, aber das war Jan im Augenblick völlig egal. Jetzt mussten sie Filio befreien.

»Pencintricus Totalus!«, machte der gerade und vollführte eine weniger elegante Bewegung mit seinem Zauberstab.
»Er hat keine Ahnung, was er machen soll«, stellte Levi fest und beobachtete, wie ein merkwürdig rauchendes Licht Filios Zauberstab verließ, das aber von dem ihm gegenüberstehenden Mann problemlos abgewendet wurde.
»Wie niedlich«, meinte der und erhob nun seinen Zauberstab.

»Wir müssen etwas tun«, entschied Jan und wollte schon einen Zauber abfeuern, als Levi ihn zurückhielt.
»Cade Arbore!«, sagte der nun konzentriert, zielte auf den Baum neben Filios Angreifer und bewegte seine Hand ruhig. Jan sah hastig auf Filio und seinen Gegner. Jeden Moment konnte der Mann einen tödlichen Fluch auf den Jungen loslassen. Und Levis Zauber wirkte irgendwie nicht. Doch dann hörte Jan auf einmal ein Knarzen. Und ehe er das Geräusch einem Ort zuordnen konnte, sah er, wie der Baum zuerst leicht kippte, dann immer schiefer wurde und dann umfiel. Im letzten Moment machte Filios Angreifer einen Schritt nach hinten und bewahrte sich so vor einem sicheren Tod.

»Ich hatte dir doch von dem Baumfällzauber erzählt«, flüsterte Levi. »Das ist er. Einen Fluch aus dem Verteidigungsunterricht hätten sie problemlos abwehren können, denke ich. Aber mit so einem Baum rechnet man für gewöhnlich nicht.«

Nun lag der Baum wie eine schützende Mauer zwischen Filio und dem Mann. Der hatte allerdings ohnehin ein neues Ziel.

Die Frau, deren Stab das Licht spendete, drehte sich unheilverkündend in die Richtung von Levi und Jan – und der Lichtkegel mit ihr.
»Cade Arbore!«, wiederholte Levi konzentriert, diesmal auf einen anderen Baum gerichtet, während Jan es mit einem »Expelliarmus!« versuchte.

Der Mann allerdings wich dem Zauber aus und sah überrascht zu Jan.
Doch der Blickkontakt hielt nicht lange, denn erneut musste er vor Levis umstürzenden Baum fliehen. Dabei lief er etwas unbeholfen in seiner gekrümmten Körperhaltung über dem Boden.
Die Frau hingegen wich dem Baum mit einem geschickten Schritt aus.

»Schluss mit den Kinderspielchen!«, drohte sie und richtete ihren Zauberstab auf einen weiteren von Levi gefällten Baum.
»Wingardium Leviosa!«, rief sie dabei und bewegte ihren Zauberstab auf Levi und Jan zu. Der Baum tat es ihm gleich. Anstelle auf sie und ihren Komplizen zu stürzen, fiel er nun genau auf Levi und Jan. In letzter Sekunde konnten sie die nötigen Schritte zur Seite treten.

»Nox!«, rief da Filios Stimme hinter den beiden Angreifern und löschte deren helles Licht.
Levi gab Jan ein Zeichen, schleunigst im Unterholz zu verschwinden.

»Jetzt reicht es«, verkündete die Frau und ein bedrohlicher Unterton schwang bei den Worten mit. »Lumos maximus protectus!« Sie betonte jede einzelne Silbe des Zauberspruchs genau und brachte damit erneut ein flutlichtähnliches Leuchten zustande. Erst jetzt konnte Jan sie richtig erkennen. Er musste sich eingestehen, dass sie ausgesprochen hübsch aussah. Ihre schulterlangen, blonden Haare waren zu einer Lockenfrisur hergerichtet und ihr enganliegendes Kleid betonte ihre Figur ziemlich gut. Sie sah allerdings eher aus, als wollte sie zu einem Date ins Kino und nicht zu einer Verfolgungsjagd in den Wald gehen.

»Was wollt ihr bewirken, ihr lieben Kinder?«, fragte sie auf einmal ruhig und ließ das Licht im Wald umherleuchten. »Glaubt ihr mit falsch ausgesprochenen Zaubersprüchen und Bäumefällen kommt ihr weiter? Kommt doch raus und gesellt euch zu uns. Wir wollen nichts Böses für euch. Ihr könnt euch uns anschließen. Den Guten.«

Jan warf einen fragenden Blick zu Levi. Zu gerne hätte er sich jetzt mit seinem Freund abgesprochen. Vielleicht wäre es sicherer, den Kampf aufzugeben und wenigstens das Leben zu behalten. Aber er konnte inmitten der Dunkelheit nicht einmal sehen, wo die anderen überhaupt waren.

»Ihr fragt euch sicher, wer wir sind«, fuhr die Frau in verführerischer Tonlage fort. »Warum wir euch schon so lange einsperren. Der Grund ist ein ganz einfacher. Für euch. An dieser Schule wird euch bloß beigebracht, wie man zaubert, aber nicht wofür man es einsetzen kann. Und leider gibt es immer weniger, die das wissen. Aber wir wollen es euch beibringen. Ihr müsst einfach nur zu uns kommen.«
Jan zitterte am ganzen Körper. Er drückte sich verzweifelt gegen einen Baumstamm und nicht durch ruckartige Bewegungen Blätter zum Rascheln zu bringen.

»Wolltet ihr nicht auch schon immer mal über etwas herrschen?«, setzte die Frau ihre Rede fort. »Jedes Kind hat doch dieses Verlangen in sich. Und ihr, ihr habt noch etwas anderes in euch. Ihr habt auch das Blut, das euch zum Herrschen berechtigt. Ihr seid Zauberer, du Baumjunge sogar ein außerordentlich begabter. Was ihr mit euren besonderen Fähigkeiten nur noch tun müsst, ist sie anzuwenden. Gegen jene, die zu schwach sind, es zu tun. Und über jene, die zu schwach sind, es überhaupt tun zu können. Das System, im Verborgenen zu leben, kann nicht ewig gut gehen. Irgendwann werden wir an die Oberfläche kommen – und an die Macht. Es liegt an euch, zu entscheiden, ob ihr mit dabei sein wollt, oder nicht.«

Jan war vollkommen überfordert mit dieser Aussage. Was redete die Frau nur da. Herrschen, über jene, die zu schwach sind? Er war sich sicher, dass sein Vater diese Rede Propaganda genannt hatte. Aber er war sich nicht sicher, ob er diese Meinung teilen würde. Vielleicht hatte sie ja Recht. Würden sich die Zauberer eines Tages über die Muggel erheben? Was würde dann mit seinen Eltern geschehen? Vielleicht konnte er sich für sie einsetzen, wenn er sich nun dieser Gruppierung anschloss. Vielleicht war das ohnehin seine einzige Möglichkeit, sie überhaupt einmal wiederzusehen. Irgendetwas in ihm hatte das Verlangen, jetzt aufzustehen.

»Es scheint nicht zu wirken«, meinte der Mann. »Ihre Schule muss sie schon mit zu viel starrsinniger Ideologie versucht haben. Vielleicht wird es Zeit, Zauber einzusetzen.«
»Sie scheinen nicht zu wissen, dass es Zauber gibt, die zeigen, wo sich Menschen um einen herum befinden«, stimmte die Frau zu. »Wir müssen es wohl damit versuchen.«

In diesem Moment stand Jan auf. Er wusste nicht genau warum. Aber er glaubte, das richtige zu tun. Diese Leute wollten sich allen Anschein nach gegen Muggel erheben, gegen seine Eltern. Was würden sie erst mit seinen Eltern tun, wenn sie herausfänden, dass sie nicht nur Muggel waren, sondern ihr Sohn einst gegen diese muggelfeindliche Gruppierung gekämpft hatte?

Und es schien ja so, als würde es zu diesem Kampf kommen. Mit ihrem Zauber würden sie ihn entdecken und dann würde es mit der Freundlichkeit vermutlich aus sein. Er musste jetzt seine Chance ergreifen und das Richtige tun. Er musste seine Eltern schützen, Zeit für Marina, Lina und Noah gewinnen und vielleicht sogar genug Ablenkung schaffen, damit Filio und Levi fliehen konnten. Bei so vielen Argumenten, die dafürsprachen, musste es einfach das Richtige sein.

»Ich bin hier«, sagte er mit fester Stimme. Die Frau richtete das Licht auf ihn, sodass er leicht blinzeln musste.
»Bist du derselben Meinung wie wir?«, fragte sie. »Willst du auch einfach nur, was recht ist, recht machen?«
Jan stand einen Moment wie angewurzelt da. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Er war sich ziemlich sicher, dass er ihre Definition von was recht ist nicht umsetzen wollte. Aber ebenso sicher war er auch, dass er keine andere Wahl hatte als ihr zuzustimmen. Doch da raschelte es auf einmal im Gebüsch. Ein Mann, das Gesicht unter der schwarzen Kapuze verborgen, trat in das Licht. Was trotz der Kopfbedeckung klar erkennbar war, war eine Narbe, die sich lang über seine Wange zog.

»Ich grüße dich, Geliebte«, sagte er zu der Frau und ließ seinen Blick, durch den Wald schweifen, bis er auf Jan traf.
»Hast du wieder einen Aufständischen getroffen?«
Die Frau lächelte verführerisch.
»Ganz im Gegenteil, Titus. Einen zukünftigen Mitstreiter.«
Titus betrachtete Jan kritisch. Dann aber lächelte er und trat einen Schritt auf Jan zu.

»Celia hatte schon immer ein gutes Gespür für Menschen«, sagte er dann. »Auch ich glaube, das zu erkennen, was sie in dir gesehen hat. Einen ehrwürdigen Zauberer, der uns zu unserem Ruhm und Ansehen verhelfen wird und mit uns das Niedere von seinem Thron stoßen wird. Komm zu mir!«
Jan schluckte. Das hatte er so nicht gewollt. Aber jetzt gab es kein Zurück mehr. Hinter Titus traten weitere Menschen aus dem Wald. Und er war jetzt einer von ihnen.

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