Verdammte Scheiße

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Das Kapitel würde komplett anders aussehen, wenn "Dreamer" nicht gewesen wäre...

"Doch ganz tief im Herzen weiß ich, dass ich Luka liebe"

Eine ungute, heimtückische Vorwarnung breitet sich in mir aus. Die lodernden Flammen sind bereits erloschen, in meiner Brust prickelt nur noch ein kleines Feuer. Ich muss zugeben, dass ich es soeben selbst gelöscht habe. Ich wünschte ich könnte meinen Gedanken verbannen.

Denn eigentlich ist mir schon seit drei Jahren bewusst, dass das mit mir und Luka nicht funktionieren kann! Ich weiß es, denn das ist der Grund, warum ich den Kontakt abgebrochen habe.
Ich hatte und habe Angst! Es ist mir vollkommen klar, dass man sich am Telefon leichter verliebt, leichter in eine Schwärmerei gerät. Ich wusste, dass eine Fern-Freundschaft Schmerz bedeuten würde, denn wenn er sich nicht verlieben würde, dann ich.

Und nun versuche ich mein ganzen Schmerz-Verhinderungs-Plan innerhalb von zwei Minuten zu zerstören.

In den letzten Tagen ignorierte mich  Luka, aber irgendwie habe ich nie in Betracht gezogen, dass er mich auf ewig hassen könnte, doch nun gerade wird mich das klar und es ist so erschreckend, so logisch, dass ich es verhindern muss.

Luka ist meine Kindheit! Und diese darf ich nicht verlieren! Ich darf ihn nicht verlieren!

"Ich denke nicht, dass wir-", setze ich an.
"Ja, da hast du wahrscheinlich Recht!", er kratzt sich verlegen am hinter Kopf, ich wusste, dass er wissen würde, was ich sagen wollte.

Komischerweise bin ich enttäuscht, ich hatte gehofft, dass er mit mir zusammen sein wollte. Aber eigentlich hatte ich es auch nicht gehofft.

Trotzdem ist es so, als würde er auf die verbliebenen Funken meines Feuer einen Eimer Wasser schütten. Aber genau das habe ich schließlich gewollt, ich will das Feuer komplet löschen, damit es keinen Waldbrand gibt oder?!

Das Wasser reicht nicht, das Feuer erlischt nicht!

Ich schäme mich. Mir ist nach weinen zumute. Mein Körper sinkt müde gegen das Regal hinter mir.
Wieder bin ich sprachlos, ich will nicht so einen Spruch wie, "aber wir können doch Freunde bleiben bringen?!", doch eigentlich ist das genau, was ich wissen möchte.

"Ähm, wir sollten mit der Arbeit anfangen?", meine Stimme klingt seltsam.
Luka nickt und zeigt mir einige Grundlagen. Zum Beispiel, dass man jedes einzelne, der herrum liegenden Bücher, im PC eintippen muss, um zu erfahren, wo sie hin gestellt werden müssen.

Wir tun so, als wäre nichts passiert, als würde die Luft nicht elektrisch aufgeladen sein und sein Haar nicht unordentlich, von unserem Kuss. Ich versuche nicht zu übertreiben, rational zu handeln, versuche meinem Herz mitzuteilen, dass es aufhören kann so schnell zu schlagen. Vergeblich!

Mein Blick wandert auf Lukas Finger, während er ein Buch am PC sucht. Ich erinnere mich daran, wie er sie in meinen Haaren vergraben hatte und schaue schnell weg.
Mein Gott! Verhalte ich mich albern!
Demonstrativ schaue ich wieder auf seine Finger, nur um mir zu beweisen, dass ich nicht nur an den Kuss denken muss.

Mir fällt auf, dass er schöne Finger hat, na ja eigentlich hat jeder Mensch schöne Finger, aber er hat besonders schöne-

"Könntest du mir Mal das Buch geben?"
Ich zucke zusammen und brauche einige Sekunden, bis ich seinen Satz so oft, im Kopf, wiederholt habe, dass ich den Sinn dahinter verstehe. Schnell gebe ich ihm das Buch, auf das er gezeigt hat, sein Mundwinkel zuckt.

Ich beginne selbst zu arbeiten. Es dauert ein einhalb Stunden bis wir fertig sind, die meiste Zeit schweigen wir.

Luka schließt den Laden.
"Soll ich dich mit nach Hause nehmen?"
"Ne, alles gut. Du hast ein Auto?", Frage ich neugierig, wieder etwas erholt vom Hormonüberschuss. Luka sollte eigentlich keins haben, schließlich ist er nur vier Tage älter als ich und dürfte desswegen keine Fahrlizenz besitzen.
"Ne, ich habe ein Motorrad!"
"Cool!"
"Ja cool!", er grinst.
"Bis dann Li"

Ich habe das dringende Bedürfnis ihn erneut zu küssen, allerdings denke ich, ich habe für heute schon genug angerichtet.

"Bis dann Lu!", lächle ich stattdessen und wende mich ab.

"Ach scheiß drauf!", höre ich Luka leise fluchen. Ich tue so als hätte ich nichts gehört, da ich nicht weiß, was er meint.

Plötzlich packt mich jemand am Handgelenk und dreht mich um. Ich erschaudere.
Ich schließe die Augen, eine Sekunde bevor Lukas Lippen auf meinen liegen. Seine Lippen sind warm und weich und perfekt. Er legt vorsichtig seine Hand auf meinen Rücken, ich lege meine auf seine Arme.
Der Kuss ist wunderschön. Wir stehen einfach nur da, vor dem "Schicksal in meinen Rosenblättern" und küssen uns. In dieser Sekunde gibt es kein Gestern und kein Morgen! Es gibt nur das Jetzt.

Der Kuss ist anders als der von vorhin, er ist genauso schön, aber er ist ehrlicher.

Es ist dunkel, es ist kalt, mein Herz brennt und ich bin mir sicher, dass ich soeben wieder Zuhause angekommen bin.

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