67.Wie ist das als...Mensch mit täglichen Nervenzusammenbrüchen?

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Okay, dann stell dich doch vor:
-Hallöchen da draußen! Ich bin InteligenteEnte und wollte mir einfach mal was von der Seele reden, da hab ich dann dieses Buch entdeckt, was nebenbei bemerkt, echt eine super Idee ist!
Da hab ich mich gleich angemeldet! Ich bin 13 Jahre alt, dezent gestört xD und hab eben so das ein oder andere Problem, von dem vorher noch keiner wirklich wusste.
Ich bin schon so ein bisschen stolz auf mich, dass ich euch Leuten, die ich nicht kenne, etwas von mir erzähle, was weder meine Familie, noch meine engsten Freunde wissen.
So genug geschwafelt, lasst die Spiel-... äh, die Fragen beginnen!

Seit wann hast du denn schon diese Nervenzusammenbrüche?
-Richtig wissen tue ich es erst seit einem halben Jahr, aber ich habe sie schon, seit ich so 9/10 bin, mir war das nur nie bewusst gewesen.
Früher kam es auf den Stress an, wie oft sie waren, aber meistens nur einmal in der Woche. Heute sind sie beinahe täglich.

Warum hat es sich so verschlimmert?
-Ich denke, es kommt daher, dass ich nun eine kleine Schwester habe und ich mich eben oft, beziehungsweise fast nur um sie kümmere.
Außerdem habe ich sehr oft Streit mit meinem Vater, was mich früher zwar so gar nicht berührt hat, aber halt eben diesem halben Jahr gefühlt der einzige Punkt ist, an welchem ich einen Nervenzusammenbruch erleide.
Meistens schreit er mich wegen dummen Sachen an, dann schreie ich eben zurück und dann geht das immer weiter so.
Danach verzieht er sich wütend in irgendeine Ecke und ich gehe hoch in mein Zimmer und breche dann halt zusammen, was mich echt aufregt, weil ich es hasse zu weinen, besonders wegen so dummen Sachen, meist bin ich nach so einem Zusammenbruch wütend auf mich selbst.
Es kann allerdings auch damit zusammenhängen, dass ich mehr Schulstress, oft Streit mit gefühlt jeder zweiten Person und eben das Gefühl habe, dass ich keinem wirklich vertrauen kann.
Mein kleines Stück Paranoia meldet sich da an Punkten mit Freundschaften immer, was dazu führt, dass ich meinen Freunden meist nicht vertraue und ihnen eben nicht alles sage.
Erst letztens hatte ich mit meiner besten Freundin richtig Krach, der immer noch nicht geklärt ist, in dem es darum ging, dass jemand anderes etwas über mich wusste, was sie eben noch nicht wusste.
Meistens sage ich ihr in solchen Fällen dann, dass ich ihr das noch erzählen wollte. Dieses Mal hat das nicht geklappt, weil die Person sagte, dass sie das schon seit drei Wochen wissen würde.
Nach unserem Streit am Telefon bin ich dann auch wieder zusammengebrochen, seitdem ist es immer häufiger.

Wie sehen diese Nervenzusammenbrüche dann aus?
-Ich fange einfach an, hemmungslos zu heulen, bekomme kaum noch Luft und denk dann meistens drüber nach, wie scheiße ich bin.
Das kommt einfach so und ich kann dann nicht aufhören, daran zu denken, dass ich scheiße bin.
Außerdem leg ich mich meistens hin, keine Ahnung, ob das jemanden interessiert, aber ich heul meistens auf dem Boden.
Okay, hört sich cringe an, ist aber so. Vor allem, wenn dir dein Vater jeden Tag ein "Hallo Missgeburt" ins Gesicht schmettert und das auch noch hinter jedem Satz, eben einfach immer wenn er dich sieht.
Da kann es schonmal sein, dass du heulend auf dem Boden liegst und darüber nachdenkst, warum du eigentlich lebst.

Wie schaffst du es, dich wieder abzuregen?
-Kaum. Ich heule es entweder aus und warte, bis ich mich wieder von selbst beruhige oder ich zwinge mich eben dazu.
Ich bohre mir dann die Fingernägel in die Haut und rede sozusagen mit mir selbst, damit ich aufhöre.
Meistens versuche ich es gleich am Anfang zu "ersticken", also, dass es gar nicht so weit kommt, dsss ich den Zusammenbruch habe. Bringt aber nichts, da der nächste dann doppelt so schlimm wird.

Können dir auch andere dabei helfen?
-Es weiß ja keiner. Ich vermute aber, es könnten mir auch andere dabei helfen, wenn ich mich ihnen anvertrauen würde, was ich allerdings nicht kann.
Es ist einfach so, dass ich Angst habe, dass meine Freunde mich anders behandeln und komisch anschauen würden oder so.
Sie kennen mich nur als die Mutige, Fröhliche und Witzige. Ich traue mich einfach nicht, es ihnen zu sagen.

Würdest du eine Therapie machen?
-Noch eine? xD
Ich mach ja schon eine Therapie, die im Moment auch nur per Handy oder gar nicht ist, wegen wieder einer anderen Sache (das hängt mit meiner Paranoia zusammen).
Meine Therapeutin weiß von meinen Zusammenbrüchen, da ich bei einer Sitzung mal einen hatte. Das erste und letzte Mal vor einer Person.
Wir haben nicht wirklich darüber gesprochen, weil ich immer wieder geblockt habe, sie versucht aber immer, diesen Zusammenbruch ganz leicht unter unsere Gespräche zu mischen, so, dass ich es meist sogar nicht einmal merke.
Sie fragt zum Beispiel oft, wie es mir wirklich geht, ob ich Probleme habe, etc. Aber eine richtige Therapie, in der es nur um die Nervenzusammenbrüche geht, würde ich nicht machen wollen.
Ich hatte mich anfangs auch gegen unsere jetzige Therapie gesträubt also hat es viel Überwindung gebraucht, um zu ihr zu gehen, ihr zuzuhören, vor allem aber, selbst über eine Sache zu reden und ehrlich zu ihr und zu mir selbst zu sein.
Es wäre, denke ich, noch mehr Stress und Druck, wenn ich zu einer weiteren Therapie gehen würde, um nur über die Nervenzusammenbrüche zu reden.
Ich denke, dadurch würden sie häufiger kommen, es würde mir also eher schaden, als dass es helfen würde.

Hilft dir diese Therapie?
-Schon ja, ich kann meinen Gefühlen freien Lauf lassen und selbst bestimmen, ob, wann und wie ich etwas erzählen möchte.
Ich werde zu nichts gedrängt und kann mein eigenes Tempo machen, also glaube ich , dass es besser ist, dass ich sie gemacht habe.
Es hat mir geholfen und das tur es immer noch. Ich habe mich nach den ersten Therapiestunden schon besser gefühlt, "normaler", also es bringt mir auf jeden Fall etwas.

Wass würdest du anderen mit diesem Problem raten?
-Dass sie das auf jeden Fall nicht in sich reinfressen, sondern sich Hilfe suchen sollen. Entweder bei Freunden und Familie oder bei Vertrauenslehrer, etc.
Lasst euch euch dabei aber nicht inter Druck setzen! Bestimmt euer eigenes Tempo und redet nur darüber, wenn ihr euch wirklich wohlfühlt!

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