Act 2.5 Lügen für die Freundschaft

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Ich glaube ich war es gewesen, die aufschrie, doch vielleicht waren es auch ein Gemisch aus den Stimmen aller Mädchen.
Ich schlug die Hand vor den Mund, aber der Mann, in seinem Augen lag keinesfalls Überraschung, Dean sprach seine Sprache und diese Sprache war nunmal brutal.
Ich beobachtete die beiden mit weit aufgerissenen Augen, die eine Hand in mein Shirt gekrallt, die Nägel streiften meine Haut, doch das leichte Brennen zeigte mir dass ich nicht träumte.
Deans Handknöchel waren gerötet, als er dem Mann einen Kinnhaken verpasste und sein Kopf zurück flog, eine blutige Spur rann über sein Kinn.
Niemand tat etwas, wir standen alle geschockt da, die meisten der Mädchen klammerten sich aneinander um Halt zu finden und die Jungs hatten sich merklich angespannt, ihre Augen verfolgten das ganze konzentriert.
Ich konnte nicht verstehen wieso es immer die Aufgabe der Jungen war sich zu verprügeln, sie dachten gar nicht daran ihn zu stoppen, höchstens als Unterstützung zu dienen.
Jungs beschützten die Mädchen, diese Vorstellung hatte mir natürlich auch immer gefallen, aber jetzt war es einfach zu viel, der Mann taumelte und ich konnte sehen wie er Blut ausspuckte.
"Dean."
Brachte ich leise hervor, ich hatte meine Stimme nicht unter Kontrolle und so hörte es sich schriller und besorgter an als beabsichtigt.
Er erstarrte augenblicklich und drehte sich dann etwas widerwillig zu mir.
Ich sah noch immer diese merkwürdige Kälte in seinen Augen, doch als ich den Mund öffnete und ihn mit flehenden Augen ansah, wich sie kurz etwas sanftem.
Er wollte einen Schritt auf mich zu machen, doch in diesem Moment stürzte sich der Mann von hinten auf ihn und ich riss die Augen auf.
"Vorsicht.."
Brachte ich heraus, aber da hatte er ihn auch schon am Rücken erwischt was Dean zum Taumeln brachte und das nutzte er aus.
In Null Komma nichts verzierte er sein schönes Gesicht mit Schlägen, ob es Deans oder das Blut des Mannes war konnte ich mittlerweile nicht mehr erkennen.
"Helft ihm!"
Kreischte ich und rüttelte an Kyles Arm, der aus seiner Erstarrung erwachte und schnell Maddy weit hinter sich schob, was mir natürlich nicht entging.
Er ging mit seiner Schwester nicht gerade liebevoll um, aber wenn es drauf an kam, war sie das Erste an was er dachte.
Danach schob er auch mich zurück, ich war erstaunt wie sanft er sein konnte.
"Bleib hinten."
Sagte er bestimmt als ich wieder nach vorne wollte und zu meinem eigenem Erstaunen gehorchte ich.
Nicht weil ich endlich gelernt hatte mich unter zu ordnen, sondern weil ich wusste dass ich bloss im Weg stehen würde,
Also gesellte ich mich zu Maddy und liess sie sich an mich drücken.
Zugegeben es half auch mir die Stütze eines anderen Mädchens zu bekommen, aber ich achtete nicht auf die Mädels hinter und neben mir.
Ich war ganz auf die Jungs fixiert.
Sie waren los gestürzt, selbst Alex, auch wenn er bloss irgendwo stand und ab und zu die Füsse des Mannes bearbeitete.
Umso brutaler gingen die Skater vor, sie rissen ihn von Dean weg und warfen ihn zu Boden, begannen auf ihn ein zu treten.
Ich hörte die Anstrengungsgeräusche, die Menschenmassen weiter vorne und ich roch den Geschmack nach Blut und Schweiss.
Mir wurde kalt, dieser Mann hatte Dean angegriffen, aber nur weil er zuerst angefangen hatte.
Und nun schlugen alle auf ihn ein weil ich sie darum gebeten hatte.
Ich war in einem Dilemma, der Mann tat mir leid, es war unfair so viele gegen einen und auch den Schmerz hatte er nicht verdient.
Doch ich wusste wirklich nicht wie es hier lief, denn genau als ich "Stop" schreien wollte, lösten sich Gestalten aus der Gasse und rannten auf das Getümmel zu, eindeutig Verstärkung von der Seite des Mannes.
"Hinter euch!"
Kreischte Maddy und krallte ihre langen Nägel in meinen Arm.
Sofort griffen die Jungs auch die Männer an, die Gasse war schmutzig grau und ab und zu war nun etwas glitzerndes Rotes zu sehen, mir wurde beinahe übel.
Ich sah eine Weile nur noch Fäuste fliegen, Tritte und Gestöhne wenn man getroffen wurde, mein Bauch krampfte sich zusammen und ich wünschte mir so sehr dass wir niemals auf Alexanders Koordinaten gehört hätten.
Dann endlich, als ich es nicht mehr aushielt bogen Polizisten in blauen Uniformen um die Ecke.
Sofort erstarrte die Menge, bis auf Dean brauchten unsere Jungs etwas länger um zu kapieren.
Ich hatte Polizisten noch nie sonderlich gemocht, sie kamen mir alle korrupt vor, wenn man so viel Macht besass würde man sie früher oder später auch ausnützen.
Aber ich hätte nie gedacht einmal so froh darüber zu sein, dass sie auf uns zu rannten.
Blitzschnell, als hätten sie das ganze schon einige Male durchgespielt wanden sich die Fremden aus der Masse und sichten das Weite, ihre Schritte vermischten sich mit dem Klopfen meines Herzens.
Erst misstrauisch wurde ich als die Gesetzeshüter nicht die Verfolgung aufnahmen sondern auf uns zu steuerten.
Dean entfuhr ein Knurren und er sah noch immer viel zu angriffslustig aus.
Er würde eine fatale Dummheit machen, wenn ich jetzt nichts tat.
Die Mädchen regten sich nicht und die Jungs standen einfach nur da, von hinten konnte ich all die Verletzungen zum Glück nicht sehen.
Der eine Polizist, er war etwas fester, blieb ausser Puste vor Dean stehen, der sich so verspannt hatte dass es schon beinahe auffällig war.
Von dem lässigem Typen war keine Spur mehr zu sehen, ich meinte in seiner Haltung Feindseligkeit mitschwingen zu sehen.
"Mist."
Flüsterte ich, wieso bekam ich den Gedanken von verhafteten Junge nicht aus meinem Kopf?
Ich tat so etwas nie, ich war immer die Vernünftige de sich stets an die Regeln hielt.
Aber jetzt nicht, jetzt war es mir das erste Mal wichtiger meine Freunde zu schützen.
Ich zitterte sowieso am ganzen Körper, so war es nicht schwierig das panische Mädchen zu spielen.
Ich rannte los, ich hätte nie gedacht dass ich mal freiwillig auf einen Polizisten zu lief.
"Oh gott sei dank sind sie gekommen."
Meine Stimme klang schrill und ängstlich, ich versuchte in meine Augen der hilfsbedürftige Mädchenblick zu kriegen, und laut dem besorgten und interessierten Gesicht des Polizisten funktionierte es.
"Miss, beruhigend sie sich, was ist genau passiert?"
Ich nickte heftig und legte noch eines drauf indem ich mich an seiner Weste fest krallte sodass er mich beinahe auffangen musste als ich absichtlich stolperte.
"Ich...wir...meine Mädels und ich haben uns verlaufen und dann wollten uns diese Kerle ausrauben, ich habe geschrien und diese Jungs haben es irgendwie gehört und sind uns zu Hilfe gekommen."
Es war erstaunlich wie leicht es war die Lüge zu spinnen, ich war gut darin mit Menschen zu reden, ich flocht die Einzelheiten so ein, dass wir fein raus waren, auch wenn es Glück war, dass es nicht all zu viele Polizisten hier hatte.
Ich wusste nicht wie genau das hier lief, aber auf Jeden Fall funkte der Mann Verstärkung an.
"Wir finden sie Miss, da haben sie aber nochmal Glück gehabt."
Er wies auf die Jungs und ich sah sie nicht an, aus Angst dann einen Fehler zu machen.
Also nickte ich bekräftigend.
"Sollen wir sie nach Hause begleiten oder wollen sie noch auf das Revier?"
Ich merkte dass der Mann neu im
Job war, sonst würde er nicht auf die Lüge eines Mädchens herein gefallen, aber es war Glück, welches ich sehr selten hatte.
"Ich bin ihnen so dankbar, das haben auch schon die Herren angeboten."
Ich sah ihn mit grossen Augen und einem dankbaren, umwerfenden Lächeln an worauf er verstehend nickte.
"Dann einen guten Tag Miss, wir werden uns darum kümmern."
Ich merkte wie sehr es ihm gefiel den Rand der Mütze an zu tippen, er war mächtig stolz auf seinen Job.
Und ich ekelte mich selbst an dass ich das ausgenutzt hatte, aber ich hatte mich für einen der beiden Wege entschieden, und zwar freiwillig.
Also lag es bei mir, ich konnte es mit Nichts entschuldigen, aber das Schlimmste war dass ich wirklich dachte ich tue das Richtige.
Und das dachte ich immer noch.
Also drehte ich mich um und atmete langsam aus, die erstaunten Blicke der Anderen versuchte ich zu ignorieren, ich war keinesfalls stolz auf meine Leistung.
Ich musterte die Jungs der Reihe nach und blieb bei Dean hängen.
Er hatte ein schiefes Grinsen auf dem Gesicht und den Kopf schräg gelegt, wie bei den anderen konnte ich geschwollene blaue Flecken ausmachen und eine blutige Schramme auf seinem linken Wangenknochen.
Seine Lippe war an einer Stelle aufgeplatzt und ich hätte mich selbst gerne geohrfeigt, da mir auffiel dass er noch immer verdammt heiss aussah.
"Gehen wir."
Sagte Kyle nach einer Weile, Maddy untersuchte ihn derweil schon auf Verletzungen und auch die Anderen lösten sich langsam aus ihrer Schockstarre.
Jetzt wo es vorbei war, sahen sie es plötzlich mit ganz anderen Augen.
Die Jungs rühmten sich für die Anzahl Schläge und die Mädchen kicherten über die Niederlage der Männer und meiner Lüge vor dem unerfahrenen Polizist.
Ich dagegen lief etwas weiter hinten, bei Max und Lissa, die beide nicht sonderlich begeistert aussahen.
Auch Dean war ernst und liess sich bloss unwillig von den Skatern feiern, während die meisten Mädchen sich entweder an ihn oder Kyle und seine Zwillingsanhänger ran schmissen.
Ich verzog das Gesicht darüber, zwar eher unbewusst, aber wieso fanden sie es alle so cool, sich mit anderen Menschen zu prügeln.
Einander Schmerzen zuzufügen was danach auch noch gefeiert wurde.
Auch Dean, ich hätte ihm nie zugetraut so erbarmungslos zuzuschlagen.
In Gedankenversunken folgte ich den Anderen, wir liefen alle etwas schneller, nicht einmal Lora war so dumm jetzt noch in den Gassen herum zu lungern.
Als wir wieder über den Sand liefen udn ich die unschuldige Wärme der Sonne spürte hatte ich aber das Gefühl dass die Last ein Stück weit von mir abfiel, denn die Gassen lagen hinter uns und so wie die Anderen aussahen auch das was passiert war.
Es war extrem wie schnell Menschen mit etwas abschlossen und die nächste Sache ins Visier nahmen, aber vielleicht war es auch einfach besser so.
Besser als darüber nachzudenken und sich kaputt zu machen.
Das Boot schaukelte noch immer ruhig auf den sanften Wellen und das Wasser plätscherte leise, ich wollte unbedingt mal darin schwimmen gehen.
Als wir alle einstiegen bemerkte ich, dass laut Alexander die Koordinaten des Umschlages uns dort hin geführt hatten.
Beinahe hätte ich begonnen darüber nach zu denken, doch dann schüttelte ich den Kopf.
Als der Motor dann startete wischte das laute Geräusch auch den Rest meiner Bedenken weg und ich genoss einfach erleichtert die Sonne auf meinem Gesicht, während wir wieder zurück auf die Insel zusteuerten.

So, das nächste Kapitel, wie bestellt ;)
Meine Frage an euch dieses Mal; wie hättet ihr an Janes Stelle reagiert? Wäre es euch auch Wert gewesen zu lügen?
Ich freue mich über die wirklich vielen Reads in der kurzen Zeit und hoffe ihr bleibt fleissig dran, meine Sternchen sind nämlich die besten Leser :**
Alles Liebe
Tala

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