07 - So Good

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

"Ich weiß, wir sind nicht perfekt,

aber mit dir ist es so gut."

(Mauve - So good)

_________________________

Auf der Rückfahrt mit dem Bus spielten wir die unbeendete Runde von „Wer bin Ich" zuende und fingen dann an zu überlegen, was wir mit der restlichen Zeit in der Stadt noch anfangen wollten. Wir würden gegen vierzehn Uhr wieder am Schiff sein und hatten dann noch drei Stunden Zeit, bis das Schiff wieder ablegen würde. Unsere Entscheidung fiel auf einen Stadtrundgang und wenn wir noch Zeit hatten, wollten wir danach an einen Sandstrand gehen, den Jonas über das Handy ausfindig gemacht hatte.

Als der Bus wieder pünktlich am Ausgangspunkt ankam, machten wir uns direkt auf den Weg zur Stadt. Wir liefen den gleichen Weg entlang, den wir auch heute Morgen schon genommen hatten und brauchten nicht lange, bis wir zu Straßen mit Geschäften und Restaurants kamen. Ein erfrischender Wind zog durch die Straßen Kristiansands, aber auch hier schien die Sonne vom wolkenlosen Himmel und ich entschied mich dazu, meinen Pullover auszuziehen und ihn in meinem Rucksack zu verstauen. Einige Menschen schienen das Frühsommerwetter zu nutzen, denn die Straßen der kleinen, norwegischen Großstadt waren gut gefüllt. Wir entschieden uns dazu an einem kleinen Eisstand eine kurze Pause zu machen und bestellten uns jeweils ein Eis im Hörnchen, mit dem wir dann weiter durch die Stadt liefen.

Je länger wir im Stadtkern unterwegs waren, desto mehr fühlte ich mich wie der typische Tourist. Wir machten Fotos von den weißen Holzhäusern und besuchten einige kleine Läden in denen es geradeso von Souvenirs wimmelten. „Ich glaube, ich nehme mir aus jeder Stadt, in der wir sind, einen Magneten mit. Dann kann ich die alle bei mir zuhause an meine Magnetpinnwand hängen." Finja lächelte und hielt einen kleinen Magneten in ihrer Hand, der aussah wie eine alte Münze. Er hatte den Schriftzug „Kristiansand" und zeigte drei Gebäude. „Ist eigentlich eine gute Idee, aber ich will dir das jetzt nicht nachmachen." Ich begutachtete die Magneten. „Aber ich habe sowieso keine gute Stelle, wo ich die zuhause hinhängen könnte. Meine Eltern lassen mich bestimmt nicht ihren Kühlschrank vollkleben." Finja fing an zu lachen, als ich ausgesprochen hatte.

„Svenja, vielleicht habe ich hier etwas für dich gefunden." Ich schaute rüber zu Ennie, die drei Regale von uns entfernt stand. Neugierig ging ich zu ihr und schaute was sie in ihrer Hand hielt „Du hast doch immer mal wieder so kleine Bilder zum Aufnähen an deinen Rucksäcken. Wie findest du das hier?" In ihrer Hand hielt sie einen Aufnäher mit einem Elch, auf dem ein Schriftzug mit dem Namen der Stadt stand. Ich nahm ihn ihr aus der Hand und schaute ihn mir genauer an. „Die Idee ist wirklich toll. Dankeschön. Und was holst du dir als Andenken?" Ennie lächelte. „Du müsstest wissen, dass ich mir selber selten Andenken kaufe. Ich denke ich behalte einfach paar norwegische Kronen." Ich nickte. Eigentlich hätte ich das wissen müssen. Ennie hatte auch in Neapel schon nur ihrer Familie etwas mitgebracht. Für sich selber, hatte sie nur eine Muschel vom Strand mitgehen gelassen.

Einige Läden später entschieden wir dann, dass wir genug durch die Stadt gegangen waren und liefen mit Google Maps zu dem Strand, den Jonas uns im Bus vorgestellt hatte. Uns trennten nur etwa eine viertel Stunde Fußweg zum Strand und wir erreichten ihn schnell. Zwar lagen hier am Strand schon einige und sonnten sich, aber es war doch leerer als in der Stadt und wir fanden schnell einen Platz, an den wir uns in den Sand setzen konnten, der etwas abseits der meisten Besucher lag. „Wenn ich das gewusst hätte, dass es hier in der Stadt sogar Sandstrände gibt, hätte ich mir heute Morgen meinen Bikini daruntergezogen." Sehnsüchtig schaute ich hinaus auf das Wasser.

Jonas jedoch fing an zu lachen. „Meinst du wirklich, dass du in das Wasser gegangen wärst? Wir haben weder Spätsommer, wo sich das Wasser den ganzen Sommer aufwärmen konnte, noch liegen wir hier am Mittelmeer. Ich denke, dass das Wasser ziemlich kühl sein wird." Ich drehte mich zu ihm um. „Ich weiß, dass wir nicht am Mittelmeer sind, aber da sind doch einige drinnen. So kalt kann das gar nicht sein." Jonas lächelte weiterhin verschmitzt. „Na wenn du meinst, dann schau doch nach."

Ich stand auf und ging auf das Wasser zu. Jonas stand ebenfalls auf und alle außer Ennie und Aaron folgten uns. Langsam ging ich durch den hellen Sand, der von der Sonne aufgewärmt war und wartete dann darauf, dass meine Füße von der nächsten, kleinen Welle umspült wurden. Als das Wasser mich dann jedoch berührte lief mir ein kurzer, kalter Schauer über den Rücken und ich machte zwei Schritte rückwärts. Das Wasser war wirklich unerwartet kalt. Als ich zu Jonas schaute, sah ich, dass er zufrieden lächelte. „Ich habe doch gesagt, dass das Wasser kalt ist."

Als er ausgesprochen hatte ging er zwei weitere Schritte auf das Wasser zu und wartete auf die nächste kleine Welle. „Wobei, so kalt ist es gar nicht. Ich hatte es kälter erwartet." Er ging weitere Schritte dem Wasser entgegen, bis seine Unterschenkel halb unter Wasser standen. Ich hingegen stand schon wieder so weit vom Wasser weg, dass es mich gerade so nicht erreichen konnte. Wirklich ins Wasser hätte ich durch die lange Jeans sowieso nicht gekonnt. Jonas hatte nur eine halblange Hose an, weshalb das für ihn kein Problem war. "Wo bleibt ihr denn? So kalt ist das wirklich nicht." Jonas scherzte und winkte uns zu.

„Na wenn das so ist." Robin ging zu Jonas, wartete darauf, dass die nächste Welle bei den beiden war und nutzte dann den kleinen Moment von Jonas Unachtsamkeit und stieß ihn ein wenig von der Seite an, so dass er das Gleichgewicht verlor und im Wasser landete. Als Jonas wieder komplett durchnässt auftauchte, funkelte er Robin an. Er versuchte Robin mit dem Wasser nasszuspritzen, aber Robin war schon dabei zu flüchten.

Finja schaute kurz zu mir und dann liefen wir gleichzeitig wieder zu unserem Platz zurück. Ich hatte wirklich keine Lust in eine Wasserschlacht verwickelt zu sein, wenn das Wasser kühler als zwanzig Grad war. Finja und Tobias schien es ähnlich zu gehen. Nur Chris blieb und half Jonas dabei Robin auch in das Wasser zu bekommen. Von unserem Sitzplatz aus beobachteten wir das Geschehen, wie nach und nach jeder der drei Jungs im Wasser lagen.

„Warum geht gehen manche bei diesen Wassertemperaturen baden?" Aaron zuckte auf meine Frage hin mit den Schultern. „Vermutlich Einheimische, die kennen das nicht anders." Ennie schaute zu ihrem Freund und ergänzte dann: „Oder wenn man einfach verrückt ist. Wundert mich eigentlich, dass du bei hier sitzt und nicht bei den dreien im Wasser liegst." Sie lachte als sie ihren Satz beendet hatte.

Ein wenig später kamen Jonas, Robin und Chris aus dem Wasser zu uns gelaufen. Wieder einmal hasste ich Robin dafür, dass er viel zu oft weiße T-Shirts trug. Sein Shirt war nämlich so durchnässt, dass es fast vollständig durchsichtig war und sein leichtes Sixpack sich durch das Shirt hinweg abzeichnete. Jonas kam auf Finja zu und nahm sie in den Arm. Finja versuchte ihn wegzudrücken, aber Jonas war zu stark für sie. „Ich hatte eigentlich gehofft ich würde heute nicht nass werden." Jonas lachte und ließ dann von ihr ab. Ich schaute kurz zu Robin. In Neapel hätte er das Gleiche getan, wie Jonas es mit Finja gemacht hat. Für einen Moment kreuzten sich unsere Blicke und er lächelte für diesen Moment kurz, aber ich senkte meinen Blick wieder.

„Wir haben in der Zwischenzeit überlegt, welchen Ausflug wir morgen machen wollen." Tobias leitete unser Thema ein, wurde aber von Robin unterbrochen, ehe er unser Gespräch vollständig erläutern konnte. „Wo sind wir morgen?" Ennie schaute zu Robin und antwortet ihm dann. „In Bergen, der regenreichsten Großstadt Europas. Aber für morgen ist strahlender Sonnenschein angesagt!" Tobias nickte ebenfalls und fuhr dann fort.

„Ja genau. Wir haben mal geschaut was alles im Ausflugsprogramm steht und haben eine schöne Wanderung auf den höchsten Berg Bergens gefunden. Mit Kaffeepause an der Spitze." „Klingt gut!" Jonas reagierte als erstes und auch die anderen beiden nickten zustimmend. „Kostet auch weniger als unser Budget und wir können ausschlafen. Das Programm geht erst um elf Uhr los." Tobias fuhr fort, wurde dann aber wieder prompt von Jonas unterbrochen. „Ist doch super, dann können wir heute Abend ja mal schauen, wie es in einer Bar in dem Schiff aussieht." Ennie lachte. „Ja genau so, haben wir uns das auch vorgestellt."

Die Jungs versuchten noch die warme Sonne zu nutzen, um wieder zu trocknen, aber ihre Anziehsachen waren noch lange nicht getrocknet, als wir uns wieder auf den Weg machen mussten, um zum Schiff zu kommen. Wir wollten wirklich nicht zu spät kommen und hatten schon überlegt, ob ein Kreuzfahrtschiff tatsächlich losfahren würde, wenn noch nicht alle Schiffe an Bord waren. Aber wir waren uns einig, dass wir das lieber nicht ausprobieren wollten. Also packten wir unsere Sachen zusammen und liefen dann zurück zum Schiff. Dort angekommen gingen wir erstmal jeweils in unsere Kabinen. Wir wollten unsere Rucksäcke ablegen und die Jungs wollten sich zumindest umziehen, sodass sie nicht komplett nass zum Abendessen gehen müssten.

Finja und ich nutzen die Zeit und setzten uns während dem Auslaufen aus dem Hafen auf den Balkon und genossen die Sonnenstrahlen der Maisonne. Ich machte ein Foto von den kleiner werdenden Häusern. Die Sonne, die noch weit entfernt vom Horizont war ließ die Dächer glänzen und das Meer glitzern. Das Foto schickte ich, zusammen mit dem Foto von den Elchen und von der Stadt meinen Eltern und erzählte ihnen kurz, was wir heute erlebt hatten und wie die Pläne für morgen aussahen. Bei dem Anblick der Fotos und auf den Ausblick, der sich uns ergab, merkte ich wie glücklich mich diese Reise jetzt schon machte. Ich war froh, dass ich mich hierfür entschieden hatte, denn es fühlte sich gut an, einmal den ganzen Stress abfallen lassen zu können. Sogar trotz Robins Anwesenheit und dem ungeklärtem zwischen uns, ging es mir die letzten Tage so gut und ich konnte die Zeit so sehr genießen, wie schon lange nicht mehr.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro