Mittwoch - 57.6 - „Hier ist BBC1 mit Adele Roberts!"

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Don't forget  -  it's fiction!

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Nach einem Blick auf die Uhr scheucht Sung-Deuk die Jungs zurück ins Hotel. Dort duschen sie, ziehen sich Interview-fein an und machen sich, mit Namjoons Klamotten unter dem Arm, auf den Weg. Pünktlich um kurz vor 18:00 treffen sie vor dem Sender auf Namjoon und Yuiko, die nach einem Imbiss mit dem heute vierten Taxi vorfahren. Es ist sofort zu sehen, dass die krampfige Stimmung vom Mittag wie weggeblasen ist. Die beiden sind entspannt, unglaublich fröhlich und total aufeinander eingeschwungen. Und Yuiko ist inzwischen wieder ziemlich müde, aber einfach glücklich. Die anderen schauen sich erleichtert an. Die beiden alleine loszuschicken, war offensichtlich genau die richtige Idee!

Kaum haben sie sich am Empfang des Senders gemeldet, kommt auch schon Adele Roberts um die Ecke und begrüßt sie ganz herzlich. Sie kennen die kleine, quirlige Frau ja bereits, weil die sie vor einer Weile in Seoul besucht hat. Einfach so, weil sie wissen wollte, was das für ein Phänomen ist mit dem K-Pop, auf das ihre Hörer da so abfahren. Es ist also ein Wiedersehen mit guten Erinnerungen. Namjoon bekommt einen Raum gezeigt, wo er sich umziehen kann und ein bisschen gestylt wird. Sie gehen dann zunächst in einen Besprechungsraum, wo sie Getränke und Snacks gereicht bekommen. Hier gesellt sich auch ein Dolmetscher zu ihnen. Adele Roberts ist eine der wenigen InterviewerInnen, die darauf achten, dass nicht Namjoon den ganzen Job machen muss. Für sie ist es selbstverständlich, dass jeder der Jungs für sich selbst sprechen und auch alles verstehen darf.

Als erstes deutet Adele Roberts auf einen großen wunderschönen Blumenstrauß in der Mitte des Tisches. „Ihr glaubt nicht, was heute Mittag hier am Sender abgegeben wurde. Einige eurer britischen Fans haben doch tatsächlich gesammelt und mir diesen Strauß geschickt, um sich bei mir dafür zu bedanken, dass ich heute die Sendung mit euch mache. Ich bin immer noch völlig hin und weg von dieser lieben Geste."

Namjoon stellt Yuiko vor und bittet darum, dass sie absolut nicht in Erscheinung tritt, weil sie Teil einer Überraschung ist. Was die Überraschung ist, davon verraten sie nur so wenig wie möglich, auch wenn die Moderatorin ungeheuer neugierig ist.

Dann gehen sie den Verlauf der Sendung durch. Es sind die üblichen Fragen - der Teaser von heute und die neue Scheibe von übermorgen werden natürlich angesprochen werden. Und die Stimmung für Billboard soll angeheizt werden. Sie lässt sich erzählen von Glücksmomenten, aber auch Pech und Pannen der letzten Wochen, akzeptiert, dass Jimin heute nicht extra zum Thema gemacht werden möchte, es wird wieder eine Verlosung von Tickets für beide Konzerte geben. Und sie kündigt ein paar Fragen an, die den Jungs so noch nicht oft gestellt wurden. Aber da freuen sie sich ganz besonders drauf.

Auf dem Weg zum Sendestudio werden einige Fotos gemacht. Dann richten sie sich im Senderaum ein, bekommen alle ihre Plätze, Kopfhörer, Mikrofone, Yuiko wird im Hintergrund außerhalb der Schussbahn auf einem Sofa „geparkt", umgeben von den persönlichen Taschen und Jacken der Jungs - und schon geht es los.

Die rote Lampe geht an.
„Hier ist BBC1 mit Adele Roberts!"
Sie zieht kurz ihren typischen Jingle rein und wieder raus. Dann begrüßt sie ihre Gäste und bittet sie, sich vorzustellen. Die Jungs spulen ihre übliche Begrüßung runter, stellen sich vor und beantworten allgemeine Fragen zu den beiden anstehenden Konzerten. Dann wird als erstes „DNA" gespielt.

Danach wird den Hörern, die das noch nicht kennen, das Phänomen K-Pop erklärt, sie gehen auf die Geschichte der Band ein und erzählen, dass es auch in den aktuellen Konzerten natürlich ein paar der ganz alten Songs zu hören gibt. Nach „Fake Love" sprechen sie über den „Love Yourself"-Zyklus und berichten auch von ihrer Aufgabe als Unicef-Botschafter für die Kampagne "#EndViolence" im Zusammenhang mit diesem Zyklus.

Weiter geht es mit „Epiphany", das ja schon veröffentlicht ist, und dem Teaser zu „Idol" von heute. Da ist natürlich Geheimniskrämerei angesagt. Aber weil in „Idol" gut hörbar ganz unterschiedliche Musikstile verarbeitet sind, macht Adele Roberts den – mehr oder weniger – eleganten Schwenk zur ersten wirklich spannenden Frage.
„Kein Musiker kommt völlig aus dem luftleeren Raum. Jeder Mensch wächst ja mit irgendwelcher Musik auf. Und irgendwas lässt dann den Entschluss reifen, selbst Musiker zu werden. Was hat euch beeinflusst, welche Musik habt ihr gehört und dann gesagt: das mache ich auch?"
Nach und nach erzählen nun vor allem Namjoon und Yoongi, was ihre ersten Inspirationen waren, wie sich ihre eigene Wahrnehmung von Musik entwickelt hat, wie sie musikalisch geworden sind, was sie heute sind. Und dazu spielt Adele jeweils die von den Jungs genannten Songs und davon beeinflusste eigene Songs kurz an.

Namjoon fasst sich ein Herz und geht auf die Plagiatsvorwürfe ein, die ihn in den Anfangsjahren mehrfach eingeholt haben.
„Ich war jung, ganz am Anfang. Und ich habe mehrfach im Überschwang nicht gemerkt, dass ich in meiner Begeisterung einfach zu nah dran war am Original. Ich habe mich dann entschuldigt, und ich habe mich unglaublich geschämt, aber verstreute Federn kann man nicht wieder einsammeln. Heute versuche ich, sehr genau drauf zu achten, ob ich grade einen Aufhänger zu dicht umsetze. Wenn mich etwas inspiriert und ich es in meinem Notizbuch festhalte, schreibe ich jetzt immer dazu, wann und wo und was der Aufhänger war. Aber – ganz ehrlich – ich kann nicht alle Millionen von Popsongs, die in den letzten achtzig Jahren veröffentlicht wurden, darauf kontrollieren, ob irgendeiner davon das selbe musikalische Grundthema hat. Ich gebe mir echt Mühe, aber es ist verdammt schwer."

Auch die anderen berichten nun, was sie musikalisch beeinflusst hat, sie dazu gebracht hat, Sänger, Rapper, Tänzer werden zu wollen. Auch Jimin, Tae und Guk haben Schlüsselmomente für diesen Berufswunsch gehabt. Und zum Teil hat ja der Zufall gewaltig mitgemischt. Nun sind Cover von Jeongguk, Jin, Jimin und Taehyung zu hören, zusammen mit den Originalen. Und Tae – eigentlich sie alle - weiß nicht mehr, wo er hinsehen soll, als nun die beiden Versionen von Adeles Song „someone like you" verglichen werden.
Ich darf mir um Himmels Willen nichts anmerken lassen. Diese Frau hört die Flöhe husten!

Nach den Verkehrsnachrichten und einem weiteren Song von „Tear" folgt die nächste Frage.
„Ihr seid sieben ganz markante Typen. Ihr habt jeder ganz eigene Gaben und Schwerpunkte, ihr habt jeder auch eure Grenzen und Macken – und einen Altersunterschied von fast fünf Jahren. Ihr lebt seit bis zu acht Jahren gemeinsam in einer Wohnung, bis vor kurzem mit mehreren in einem Zimmer. Wie kann das gehen? Wie war das damals, als ihr eigentlich noch Jugendliche ward, wie geht ihr heute damit um, damit es euch allen gut geht damit?"
Jetzt wird es richtig spannend. Sie sehen sich an – was und wieviel geben sie preis? Adele Roberts kapiert das und lacht.
"Ich glaube, zur Beantwortung dieser Frage muss ich euch noch ein bisschen Zeit lassen. Wir spielen so lange den nächsten Song!"
Und schon schiebt sie „Euphoria" rein.

Die Jungs sehen sich an. Und wie es ihre Art ist, finden sie tatsächlich innerhalb dieses Vierminutensongs einen Konsens und einen roten Faden zur Beantwortung dieser Frage. Adele staunt, weil sie nun im Grunde die Antwort auf ihre Frage live erlebt. Jin und Jeongguk erzählen dann miteinander, wie sie sich zusammen raufen und ihre Rollen im Gefüge finden mussten. Wie das manchmal eine ziemliche Überforderung und sehr oft das Geschenk von Geborgenheit und Gemeinschaft und gegenseitiger Stärkung war. Dann erzählt Namjoon, wie es für ihn war und ist, Leader zu sein. Tae erzählt von seinem Status als heimliches Mitglied in der Trainee-Zeit, von seinem Neid auf die anderen. Alle erzählen von Heimweh und Zweifeln. Und Jimin gibt preis, wie schwer es für ihn war, so spät erst dazuzukommen und außer Tanzen eigentlich nichts zu können von dem, was da gefordert war. Und eigentlich konnte er auch nicht tanzen, was von ihm erwartet wurde, denn trainiert hatte er was ganz anderes an seiner Schule, als das, was bei BTS von ihm gefordert wurde. Wie sehr er kämpfen musste in der kurzen Zeit, und wieviel ihm die Freunde dabei geholfen und bedeutet haben.

Die Moderatorin schaltet sich nun wieder ein.
„Wir spielen mal eben noch einen Song von euch, und dann haben wir ja auch noch was zu verlosen. Wir hören uns also wieder nach den Nachrichten bei BBC1!"

„Sooo. Hier sind wir wieder bei BBC1 mit Adele Roberts! Während einige unserer Hörer sicher grade zum ersten Mal etwas von K-Pop und BTS gehört haben, sitzen andere wahrscheinlich schon seit einer Stunde auf glühenden Kohlen und warten auf unseren heimlichen Höhepunkt der Sendung. Seit Montag haben sich wirklich Unmengen von Hörerinnen und Hörern per Mail darum beworben, heute ein paar von den Tickets für eines der Konzerte zu gewinnen, die jetzt am Wochenende stattfinden. Die einzige Bedingung war, dass sie beweisen mussten, dass sie an diesem Freitag oder Samstag Geburtstag haben. Und ihr dürft jetzt die glücklichen Geburtstagskinder-Gewinner ziehen."
Es gibt einen Topf für Freitag und einen Topf für Samstag. Aus jedem der Töpfe ziehen sie jeweils drei Gewinner von zwei VIP-Karten für das entsprechende Konzert. Dann wird noch ein Song gespielt. Adele Roberts beglückwünscht die Gewinner, die Jungs machen ein bisschen Halligalli im Hintergrund.
"Bleibt bitte in der Nähe eures Telefons, der Sender wird sich gleich bei euch melden und euch sagen, wie ihr an die Tickets kommt. Dann zeigt sie auf der Homepage schnell, wie die Tickets aussehen werden.

„Habt ihr Lust, den Fans an den Radios zu erzählen, wie bei euch ein typischer Konzerttag aussieht? All die, die am Freitag und Samstag stundenlang vor der Halle stehen werden, sind sicher neugierig, was dann grade innendrin abgeht."
Wieder ein kurzer Blick in die Runde, und dann fängt Hoseok an zu erzählen, wie der Zeitplan an so einem Tag ist: Wann die Crew beginnt mit dem Aufbau, wann sie das erste Mal in der Halle eintrudeln, wie sie sich mit der Location vertraut machen, wie sie sich als erstes bewusst auf die große Bühne stellen, in den leeren Saal schauen und sich klarmachen, dass das abends dann alles voll sein wird.

Jimin übernimmt und erklärt, was sie alles proben, wie nochmal an schwierigen Stellen gearbeitet wird, dass die Technik, der Sound, der Screen natürlich in jeder Halle neu austariert werden müssen. Und Jeongguk ergänzt das.
"Das ist wie ein riesiges, gut geöltes Uhrwerk hinter der Bühne. Da springen 70 Leute um uns drumrum, die jeder an ihrem Platz ganz zuverlässig das machen, was grade dran ist. Wir müssen uns wirklich nur um unsere Stimmen, unsere Auf- und Abgänge und unsere Performance kümmern. Wann wir in welchen Klamotten stecken, geschminkt werden, Pause haben, was auf dem Screen erscheint, wer auf welchen Knopf drückt, davon haben wir im Grunde keine Ahnung. Das ist viel zu komplex, um alles zu erfassen. Ich beneide da unseren Manager Kim Hyun-Soo nicht. Wir fühlen uns einfach eingebettet und wissen: es läuft. Sonst wären solche Katastrophen wie die marode Halle in Warschau auch nicht so zu bewältigen gewesen."

Bei dem Stichwort hakt Adele Roberts natürlich sofort ein.
„Ich habe davon gelesen. Da sind Scheinwerfer aus der Verankerung gerissen und von der Decke geknallt, richtig?"
Jin nickt.
„Ja, und das war ziemlich gruselig. Denn wenige Sekunden vorher hat genau an der Stelle noch unser Trainer gestanden. Er war grade nach vorne gekommen, um mit uns eine bestimmte Stelle einer Choreografie zu besprechen, als es hinter ihm knallte. Und wenn nicht ein paar Stuhlreihen dazwischen gewesen wären, die alles abgefangen haben, dann hätten ihn die umherfliegenden Splitter wahrscheinlich einfach zerfetzt. Die Stühle waren danach jedenfalls Kleinholz."

Die Moderatorin schüttelt sich.
„Das ist ja furchtbar. Sind da nicht alle in Panik ausgebrochen?"
Tae greift nach Jimins Hand und drückt sie leicht. Man hört den Stolz auf seinen wundervollen besten Freund in seiner Stimme.
„Nö. Bang Si-Hyuk hat sofort alle aus der Halle kommandiert, und weil alle so nervös und geschockt waren, hat Jimin dann angefangen zu singen. Er hat uns einfach ruhig gesungen. Mit einem normalen koreanischen Volkslied, das jeder kennt und mitsingen kann."

„Ich muss gestehen – das kommt echt selten vor -, dass mir dazu nichts mehr einfällt. So einen Schock wünscht man wirklich niemandem. Fällt euch ein Song ein, den ich jetzt spielen kann?"
Und wie aus einem Mund kommt von den Sieben:"Not Today!"
Mit einem irritiert-neugierigen Blick klickt Adele Roberts den Song an und lässt ihn laufen. Schon bald begreift sie, warum den Jungs ausgerechnet dieser Song in den Sinn kam.

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28.4.2019    -    16.10.2019    -    22.11.2019
20.5.2020

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