Mittwoch - 57.7 - Jenseits aller Klischees ...

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Don't forget - it's fiction!

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Nach den Verkehrsnachrichten und einem weiteren Song kommt dann eine ziemlich lustige Aufgabe. Während der Nachrichtenpause hatte die Moderatorin erklärt, was kommen würde, und alle fingen hektisch an, im Netz nach typischen Bildern von sich selbst zu suchen.

Die Links haben sie dann direkt an Adele geschickt, so dass sie die gleich auf der Homepage vom Sender einstellen kann.
„Um mich auf euch vorzubereiten, habe ich ein bisschen rumgegoogelt. Aber es ist nicht bei 'ein bisschen' geblieben. Einfach, weil eure Fans aberhunderte von Youtube-Clips zusammen schneiden, um zu zeigen, was jeder einzelne von euch ihnen bedeutet. Jeder neue Song, jedes Konzert, jeder eurer Geburtstage wird extrem gefeiert. Und dabei haben die meisten eurer Fans ganz fest gefasste Bilder von euch im Kopf. Meine Frage an euch jetzt ist: stimmen diese Klischees über euch? Seid ihr tatsächlich so? Sind das Missverständnisse? Oder sind das durch die Medien forcierte, eigentlich schiefe Bilder? Fühlt ihr euch wohl mit diesen zugeteilten Rollen? Und könnt ihr mir vielleicht ein Beispiel nennen, wie ihr euch selbst seht, was euch auszeichnet, was typisch für euch ist?"

Namjoon lacht erstmal ziemlich. Dann antwortet er.
„Ich starte mal. Das häufigste Klischee über mich ist der „God of Destruction". Mir gehen tatsächlich häufiger als anderen Menschen Dinge kaputt, ich habe einfach keine so tolle Feinmotorik. Aber dazu kommt, dass die koreanische Gesellschaft extrem auf Leistung, auf Vergleiche, auf Gewinnen und Verlieren ausgerichtet ist. Es gibt eine ganze Reihe von Fernseh-Shows, die vor allem dazu da sind, ihre Gäste vorführen, damit die Zuschauer was zu lachen haben. Und ganz ehrlich: wenn man mich gegen unseren Gruppenkoch Jin beim Zwiebelschneiden antreten lässt, dann kann ich nur alt aussehen. Und genau das war das Ziel. Aber es ist Quatsch, dass die anderen mich deswegen nicht in die Küche lassen, weil ich sonst das ganze Haus abfackeln würde. Ich habe grade erst von einer Freundin das Kompliment bekommen, dass ich eigentlich ein sehr sorgfältiger Mensch bin, eben weil ich ungeübt bin und mir darum besonders Mühe gebe. Man darf mir dabei nur nicht auf die Finger starren. Und die Frage, was mich besonders auszeichnet, möchte ich an die anderen weiter geben."

Tae meldet sich sofort.
„Was Namjoon für mich besonders auszeichnet, ist seine Geduld. Ob es die Albernheiten von uns Jüngeren sind, oder das Aushalten und Schlichten von Streit, oder das Abwarten, ganz egal, wie lange wir anderen für die Antwort in einem Interview brauchen - Namjoon ist ein Engel, was das angeht. Und darum der ideale Leader für uns!"
Namjoon wird ein bisschen rot.

„Das Bild, das ich dazu ausgesucht habe, da ist er selbst gar nicht drauf. Es zeigt Jin und mich. Wir haben uns auf der letzten Tournee an einem Tag mitten in einer kurzen Konzertpause aus einem Missverständnis heraus plötzlich total in den Haaren gehabt. Heftiger Streit - und dann wieder raus auf die Bühne. Das war hart. Jin war angefressen, ich habe geheult, alle anderen waren schockiert, weil sich das so schnell hoch geschaukelt hatte. Namjoon hat einfach zugehört. Und dann hat er sich ganz kurz jedem von uns gewidmet, hat getröstet, hat die Türen in uns offen gehalten, hat ermöglicht, dass wir überhaupt alle wieder raus konnten auf die Bühne. Hinterher im Hotel hat er uns geholfen, das alles zu sortieren und eine Lösung zu finden. Jin und ich haben an dem Abend unglaublich viel gelernt. Über uns gegenseitig, über uns selbst. Namjoon muss nicht kochen können. Denn was er tatsächlich kann, ist viel, viel mehr."

„Ich kann gleich weiter machen."
Dann meldet sich Jimin zu Wort.
„Über mich gibt es ein Klischee, das - denke ich - stimmt, auch wenn es falsch verstanden wird. Ich sage immer, ich bin ein Koala, denn ich liebe Umarmungen. Ich bin als Tänzer ein körperbetonter Mensch, ich zeige Gefühle über meinen Körper. Und dazu gehört auch, dass ich Kontakt aufnehme durch Berührung.

Ich werde von den Fans oft als 'niedlich' bezeichnet deswegen. Oder als Mochi - das sind runde Zuckerbomben, also typische Süßigkeiten bei uns. Ich finde dieses Bild von mir furchtbar. Ich glaube nicht, dass ich irgendwie 'niedlich' oder 'kindisch' oder 'zuckersüß' bin. Es ist mein Weg, mich zu zeigen. Wenn ich jemand mag, zeige ich das durch eine Berührung oder eine Umarmung. Und wenn ich Trost brauche, dann will ich in den Arm genommen werden. Deshalb habe ich ein paar Bilder von mir ausgesucht, wo ich der typische Koala bin."
Irritiert sieht er, dass die anderen ihn alle anstrahlen.
Das müssen die mir aber nachher erklären!

„Und das hat umgekehrt zur Folge, dass wir, wenn wir mal eine Umarmung brauchen, einfach zu Jimin gehen. Jimin ist unsere Seele, unsere Heizdecke, wenn wir innerlich frieren."
Jeongguk lächelt ihn warm an.
Ach so ... Wie schön!

Als nächstes erzählt Hobi, warum er sich immer vorstellt mit „You're my hope, I'm your hope. I'm J-Hope". Dass er sich selbst so wahrnimmt, dass er ein sonniges Gemüt hat.
„Eine Freundin hat mir gesagt:'Sogar, wenn du rappst, klingt es, als ob du singst. Deine Stimme klingt eigentlich immer sonnig, fröhlich.' Ich bin innerhalb der Gruppe oft der Ausgleichende, der Stimmungsaufheller. Und ich bin mit Abstand der Ordentlichste."
Bei diesen Worten müssen alle grinsen.
„Aber das Bild, das ich ausgesucht habe, ist noch ein ganz anderes. Ich kann nämlich auch anders sein. Niemand ist immer fröhlich, auch wenn ich mich mit meinem Stagenamen darauf festlege - auch mir geht's nicht immer gut. Ich habe vor vielen Dingen Angst und bin extrem schreckhaft. Auf dem Bild sind Jin und ich, wie wir total erschrocken rückwärts taumeln, weil wir grade mit einer Obstkanone beschossen worden sind. Da war zwar eine Scheibe dazwischen, aber das hat überhaupt nicht geholfen. Und es reicht schon irgendein harmloses Insekt, um uns aus der Fassung zu bringen."

Yoongi schaltet sich als nächstes ein.
„Ich werde immer als der 'Stein' bezeichnet, weil ich mal auf eine Frage geantwortet habe:'In meinem nächsten Leben möchte ich als ein Stein wieder geboren werden, dann muss ich nicht mal atmen'. Die Fans lieben dieses Klischee. Was daran stimmt ist, dass ich gelernt habe, von jetzt auf gleich abzuschalten und jede Minute zum Regenerieren zu nutzen. Einfach, um mit unserem Arbeitspensum von 12 bis zu 18 Stunden pro Tag in Hochzeiten klar zu kommen. BigHit hat mit uns angefangen. Das war ein extremes Risiko und ein reines Zuschussgeschäft am Anfang. Entsprechend sind wir rangenommen worden und haben manchmal wochenlang nicht genug Schlaf bekommen. Dann lege ich selbst während einer Probe in jeder freien Minute den inneren Schalter um. Und sehe dabei vermutlich nicht sehr intelligent aus ..."
Alle müssen kichern.

Jin hakt da ein.
„Was dabei aber sehr häufig nebenbei geschieht, ist, dass er eine sehr feine Wahrnehmung für uns andere hat. Yoongi ist unser stiller Wächter. Aber weil er seine Ruhephasen dafür nicht unterbrechen will, fragt er nicht groß, mischt sich nicht ein sondern macht einfach mal eben das, was grade gebraucht wird."
Tae lacht.
„Stimmt. Wir haben uns mal in einem Konzert gleichzeitig nach einer Flasche Wasser in unserer Nähe gebückt, während Namjoon irgendwas geredet hat. Yoongi war schneller dran. Weil ich schräg hinter ihm stand, dachte ich, er hätte mich einfach nicht gesehen. Aber nachdem er getrunken hatte, hat er mir wortlos die Flasche weiter gereicht, während er weiter Namjoon zugehört hat. Er hat mich nicht mal angesehen dabei. Aber er hat mich wahrgenommen und für mich gesorgt."

Und Tae fügt noch was hinzu.
"Eine Bekannte hat Yoongi als weise bezeichnet. Wir beide sind nämlich grundverschiedene Typen. Und wir haben vielleicht am längsten von allen gebraucht, um miteinander klarzukommen. Als wir in einem Urlaub in Gruppen eingeteilt wurden, um miteinander den Abend zu verbringen, hat es uns beide zusammengebracht. Yoongi hat mir gesagt:'Der Abend gehört dir, du entscheidest. Und wenn wir uns nicht einigen können, dann müssen wir fünf Minuten Händchen halten.' Seitdem haben wir unzählige Male aus irgendeiner Situation den Dampf rausgelassen, indem wir uns einfach kurz bei der Hand genommen haben. Für mich ist diese Geste ein großes Geschenk."

Und schließlich melden sich wiederum Jin und Jeongguk zu Wort, die sich tatsächlich als typischer Jüngster und typischer Ältester sehen - ein mehr Gebender und ein eher Nehmender. Ein Fürsorglicher und ein Frechdachs.
„Ich liebe es, andere nachzumachen. Ich schieße dabei manchmal übers Ziel hinaus und vergesse zu schauen, ob derjenige mitlachen kann, aber ich übe das. Die Fans feiern das jedenfalls extrem."

"Ich bin ehrgeizig, ich will gewinnen. Das merkt man immer dann, wenn wir vor laufender Kamera irgendeinen Wettstreit ausfechten sollen. Und ich habe großen Spaß daran, einfach Quatsch zu machen. Tae und ich haben uns eine ganze Zeit lang mit komischen Bewegungen begrüßt. Davon habe ich auch ein Foto ausgesucht.

Jin lacht etwas.
„Für die Fans bin ich der Koch der Gruppe - was stimmt. Das war jahrelang einfach meine Aufgabe. Ich esse selbst total gerne. Ich fand es total spannend, hier in Europa neun Wochen lang neue Gerichte auszuprobieren."

"Daneben und vielleicht sogar deswegen nennen mich viele Fans die 'Eomma' der Gruppe, also die 'Mama'. Aber das mag ich gar nicht. Jeongguk war 13, als er Trainee wurde, da war ich grade mal 18, also in Korea auch noch nicht volljährig! Ich habe mich weder als seine Mutter gefühlt noch mich so benommen. Wenn schon, dann Vater. Aber eigentlich großer Bruder."
Jimin mischt sich nochmal ein.
„Du darfst die Herzchen nicht vergessen. Jin liebt es, unseren Fans unsere Liebe und Dankbarkeit zu zeigen, indem er bei jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit Herzchen hervorzaubert. Meistens hat er welche in der Tasche. Aber einmal hat er sie sich auf die Brille geklebt."

"Und bei einem Konzert hat er sie vorher in Yoongis Hosentasche geschmuggelt, wir wissen bis heute nicht, wie."

Aber als er dran war mit Reden und wir alle schon gewartet haben, wie er das diesmal macht, hat er plötzlich Yoongi aufgefordert, in seine Tasche zu greifen, Und dann kam da das Herzchen raus. Das war saukomisch. Vor allem Yoongis Gesicht in dem Moment."

Und Jimin schiebt noch was hinterher.
„Da sind noch ein paar Bilder von Hobi und mir. Wir lieben es beide, unsere gute Laune in Bewegung umzusetzen. Freude fährt uns einfach schnell in die Beine. Darum habe ich noch ein paar Hampelbilder ausgesucht."

Adele Roberts schaut auf ihre Uhr.
„Das ist ja total spannend, Jungs. Ich habe nur das Problem, dass die Zeit uns davonrennt."
Sie regelt "2!3!" rein, den klassischen ARMY-Song der Band. Währenddessen fällt Jimins Blick zufällig aufs Sofa, das hinter Namjoon steht. Schnell flüstert er "Joonie ..." und zeigt, als er dessen Aufmerksamkeit hat, auf das Sofa hinter ihm. Namjoon dreht sich um - und sieht, dass Juiko nun doch dem Jetlag erlegen ist. Mit etwas verdrehten Gliedern sitzt sie auf dem Sofa und ist eingeschlafen. Schnell nimmt er seinen Kopfhörer und sein Mikro ab, steht auf und macht die zwei Schritte zu ihr hin. Vorsichtig legt er sie auf die Seite und deckt sie mit ein paar ihrer Jacken zu. Dann schiebt er sich zurück auf seinen Platz und verkabelt sich wieder. Der Blick von Adele Roberts bohrt sich währenddessen neugierig in seinen Rücken.

„Und als letztes für heute habe ich noch die Frage an euch: und wie geht es jetzt weiter?"
Namjoon übernimmt wieder.
„Am Freitag kommt die letzte 'Love yourself'-Scheibe auf den Markt, die diesmal 'Answer' heißt. Freitag und Samstag Abend sind die durch den Nebel verschobenen Konzerte hier in London. Das Samstags-Konzert wird übrigens verlängert und bis kurz nach Mitternacht dauern. Alle Minderjährigen sollten sich die Erlaubnis dazu holen und ihre Heimfahrt organisieren! Und dann jetten wir noch in der Nacht nach Las Vegas, weil wir wieder für den 'Top Social Artist' bei den BBMA's nominiert sind. Wir hoffen natürlich, dass unsere wunderbaren Fans auch diesmal wieder ausreichend gevotet haben. Außerdem werden wir aber diesmal auch während der Show auftreten, und zwar mit dem neuen Titelsong 'Idol', von dem heute ja schon ein Häppchen erschienen ist."

Da springt Adele Roberts natürlich sofort drauf an.
„Wollt ihr uns nicht doch noch ein bisschen was über diesen Song verraten?"
Namjoon lacht.
„Klar, kein Problem. DAS darf ich sicher verraten: es ist die härteste Choreografie, die wir jemals getanzt haben. Und die größte Herausforderung in Las Vegas wird es sein, nach diesen neun Wochen Europa, den zwei Konzerten hier, dem Flug und dem Jetlag nicht direkt nach dem Verklingen des letzten Tones völlig erschöpft von der Bühne zu kippen."
Da müssen alle anderen laut auflachen, und Adele gibt sich geschlagen.
"O.K. - ich sehe schon - du bist einfach zu schlau für mich. Ich werde nichts mehr aus dir rausbekommen. Ich würde mich wahnsinnig gerne noch viel länger mit euch unterhalten, aber die Sendezeit ist fast rum. Ich bedanke mich also bei euch, dass ihr euch die Zeit genommen habt. Und dass ihr uns so ehrlich Rede und Antwort gestanden habt."

„Das, meine Hörerinnen und Hörer, war BBC1 mit Adele Roberts!"
Noch einmal blendet sie den Jingle ein und wieder aus. Dann geht die rote Lampe aus. Namjoon bedankt sich sehr für diese zwei Stunden.
„Das war glaube ich das tollste Interview, das wir je hatten. Wer so ehrliche und respektvolle Fragen stellt, hat auch ehrliche Antworten verdient. Wir bedanken uns ganz, ganz herzlich, dass wir hier sein durften."

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29.4.2019 - 15.9.2019 - 16.10.2019
22.11.2019 - 20.5.2020

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