Mittwoch - 57.8 - Dear Tina! I'm Hobi ...

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Don't forget  -  it's fiction!

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Ratlos steht Namjoon im Sendestudio vor dem Sofa mit der schlafenden Yuiko. Wecken oder tragen? Zunächst mal ziehen sich alle ihre Jacken wieder an, und Namjoon drückt Jimin die beiden Tüten mit den Einkäufen vom Liberty und Tae die Tasche mit seinen normalen Klamotten in die Hand. Dann hockt er sich neben Yuikos Kopf, streicht ihr über den Arm und sagt leise ihren Namen. Keine Chance. Also hebt er sie behutsam hoch, lässt ihr von Guk und Hobi die Jacke anziehen, sie verabschieden sich nochmal, und er stiefelt mit seiner kostbaren Last den anderen hinterher nach draußen. Erst am Gruppenbus, als die kalte Abendluft sie umfängt, regt sich Yuiko in seinen Armen. Schnell bleibt Namjoon stehen, damit er reagieren kann. Sie klappt die Augen auf, schaut direkt in sein Gesicht, registriert, was grade passiert, wird ein wenig rot. Und Namjoon spricht sie leise an.
"Selber laufen?"
Yuiko nickt, und er lässt sie runter, damit sie selbständig in den Bus einsteigen kann. Diskret überlassen die anderen Jungs den beiden die Rückbank.

Yuiko ist es ein bisschen peinlich, dass sie dort im Studio eingeschlafen ist. Aber Namjoon beruhigt sie wieder.
„Alle wussten, dass du noch mit Jetlag kämpfst. Das ist doch völlig natürlich. Du musstest dich völlig still verhalten und bist dabei immer müder geworden. Gräm dich nicht!"
Yuiko schüttelt den Kopf.
„Ich finde das trotzdem peinlich. Und außerdem habe ich so eure Antworten auf die letzte interessante Frage nicht mitbekommen. Die Frage, was ihr an euch selbst typisch findet."
Kurz drückt er ihre Hand und freut sich, dass ihr das so wichtig ist.
„Hei, mach dir nichts draus. Die Sendung ist aufgezeichnet worden, und wir kriegen die Aufnahme. Du kannst dir alles ganz in Ruhe anhören."

Im Hotel gehen sie auf dem direkten Weg in ihren separaten Speiseraum, wo bereits Essen auf sie wartet. Mit Yuiko ist nicht mehr viel anzufangen, aber die anderen unterhalten sich angeregt über ihre Erlebnisse. Sowohl die Probe mit der einen Adele als auch dieses Interview mit der anderen Adele waren echte Highlights und werden nochmal ausführlich durchgekaut.

„Joonie? Ich glaube, ich sollte jetzt wirklich ins Bett gehen. Ich kann schon wieder die Augen nicht mehr offen halten."
Also schnappt sich Namjoon die beiden großen Tüten und die Tasche, verabschiedet sich von den anderen und begleitet Yuiko nach oben zu ihrem Zimmer.
„Wir werden morgen sehr früh aufstehen, weil wir vor dem normalen Publikumsverkehr durch die Harry Potter Studios geschleust werden. Möchtest du mitkommen? Du musst dich dann leider wieder außerhalb der Schussbahn halten, weil das Filmteam dabei sein wird. Aber wir werden sicher trotzdem genug Gelegenheiten finden, gemeinsam unseren Spaß zu haben."
Yuiko lächelt.
„Morgens ganz früh ist grade nicht so mein Problem ... Ich bin gerne dabei!"
Vor ihrer Zimmertür kontrolliert Namjoon schnell der Inhalt der beiden Tüten und gibt Yuiko ihre Tüte mit Hose, Bluse und Mantel.
„Danke nochmal für deine Großzügigkeit, das wäre wirklich nicht nötig gewesen!."
Yuiko flüstert nur und dreht sich schnell um, um ihre Zimmertür zu öffnen.
„Gute Nacht, Yuiko, schlaf gut!"
Namjoon unterdrückt schon wieder seine Sehnsucht, sie in die Arme zu nehmen. Yuiko schaut nochmal über ihre Schulter zu ihm.
„Du auch! Danke für diesen wundervollen Nachmittag."
Dann schließt sich ihre Zimmertür, und Namjoon steht noch eine ganze Weile schweigend davor, bevor er in die Suite und in sein eigenes Zimmer geht.

Er beschließt, auch einfach schlafen zu gehen, denn er ist ja genauso früh aufgestanden wie sie. Den Wecker stellt er einfach auf Verdacht auf 5:30. Sie müssen sich ranhalten morgen früh. Und wer weiß, wann Yuiko aufwacht ...

Die anderen sitzen noch eine Weile beieinander und unterhalten sich. Auch das eine oder andere Bier wird geköpft. Da hat Tae plötzlich eine Idee.
"Leute, vielleicht ist das meine letzte Chance. Ich will endlich in die Stadt. Kommt wer mit?"
Jimin meldet sich sofort.
„Nochmal läufst du mir nicht einfach davon!"
Tae muss lachen.
„Dann komm!"
Yoongi schaut sie an.
"Denkt bitte dran, dass wir morgen extrem früh raus müssen und der Tag lang wird von Harry Potter bis Graham Norton."

Sie holen sich einfach ein Taxi und lassen sich an die Themse fahren. Dort laufen sie so lange, bis sie die Towerbridge sehen. Trotz oder grade wegen der Dunkelheit entstehen eine ganze Reihe interessanter Fotos. Und sie haben einfach mal wieder ganz viel Spaß miteinander. Mit dem nächsten Taxi fahren sie zurück ins Hotel und trollen sich schnell in ihre Betten. Der Wecker wird morgen früh definitiv kein Freund von ihnen sein ...

Als die beiden verschwunden sind und Yoongi so mahnend auf die Uhr geschaut hat, sind auch alle anderen aufgestanden und in ihre Zimmer gegangen. Hobi fühlt aber eine innere Unruhe, die ihn davon abhält, ins Bett zu gehen. Als Jeongguk ihn fragt: „Kommst du auch?" schüttelt er den Kopf.
„Ich glaube, ich muss ein bisschen was für mich sortieren."
Guk kommt noch mal zu ihm und schaut ihn intensiv an.
„Aber du bist in Ordnung?"
Hobi lächelt glücklich.
„Ja, Guk. Alles in Ordnung. Und zwar genau, WEIL du das grade gefragt hast. Die Frage vorhin – wie wir selbst uns sehen – die hat irgendwas in Bewegung gesetzt in mir. Wir werden in den nächsten Tagen, vielleicht Wochen nicht dazu kommen. Ich glaube, ich mag grade mal für mich diese Wochen in Europa reflektieren."
Jeongguk geht wieder in ihr gemeinsames Schlafzimmer.
„Klar, kein Problem. Aber weck mich, wenn du mich brauchst!"
Hobi macht sich schon mal „bettfein", damit er Guk nachher nicht weckt, zieht sich dann eine Jacke über und dicke Socken an, schnappt sich 2 Decken vom Sofa und geht auf den Balkon. Sinnierend sitzt er im Dunkeln und lässt seine Blicke über das leuchtende und brummende nächtliche London schweifen.

Es gibt soooo viele Klischees über euch. Wie seht ihr selbst euch? Was macht euch aus?"
Er selbst hat von sich gesagt, er sei der Sonnenschein, aber auch der Angsthase in der Gruppe. Und er musste sofort an Deutschland denken. Genau diese Frage - 'wer bist du?' - hat dazu geführt, dass sie nicht einfach zehn Tage lang das Eingesperrtsein organisiert haben und dann wieder verschwunden sind. Grade, weil Tina sich über die Klischees hinweggesetzt hat, immer bereit war, ihr eigenes Bild von ihnen zu korrigieren, weil sie ermutigt, herausgefordert und auch mal angezweifelt hat, konnten sie alle sehen, wer sie wirklich sind, und entdecken, wer sie noch sein können. Jimin hat das gerettet. Jin und Jeongguk haben einen neuen Blick auf sich selbst bekommen. Namjoon hat mehr Freiheit bekommen, Yoongi hat mehr Verantwortung bekommen. Tae hat in seiner Angst um Jimin auf dem ganz steinigen Weg gelernt, mehr Verantwortung zu tragen.
Und ich selbst? Ich habe einen Blick geworfen auf das, was zwischen dem Sonnenschein und dem Angsthasen noch alles in mir steckt. Ich habe die Erlaubnis bekommen, nicht immer der Sonnenschein sein zu müssen. Aber ich habe auch zum ersten Mal so viel Rückendeckung erfahren, dass ich mich meinen Ängsten stellen kann. Die Sirenen, die Varis, das Segelschiff. Mein Schlüsselsatz für diese Reise lautet vielleicht:'Ich darf NEIN sagen. Aber ich muss nicht ... Ich darf auch JA sagen und an mir selbst wachsen.'

Versonnen scrollt er durch die Galerie in seinem Handy. Richtig, das Felsenmeer. Auch da: er musste nicht, er durfte! Der grade mal dreizehnjährige Simon hat ihn mit so viel Fingerspitzengefühl begleitet auf den Felsen, dass er sich zu jeder Zeit sicher gefühlt hat, und nie gezwungen. Respekt ist vielleicht das Zauberwort, dass diese Wochen umschreibt. Respekt gegenüber den anderen, Respekt gegenüber sich selbst, Respekt gegenüber der Natur.
Wenn ich mich respektiert fühle, dann kann ich so viel mehr, als wenn ich kämpfen muss! Auch dass Guk und ich uns nun so nahe stehen, grade weil wir uns gegenseitig Aufmerksamkeit, Respekt und Fürsorge zeigen – auch das ist ein Geschenk dieser Wochen.

Kurzentschlossen öffnet er das Mailprogramm, um Tina zu schreiben.

Dear Tina!

In genau zwei Tagen stehen wir hier in London auf der Bühne, während Ihr ein paar Stockwerke unter unserer Suite im Restaurant dieses Hotels sitzt und euch auf das Wiedersehen freut. Hoffentlich können wir uns überhaupt konzentrieren! Denn uns wird es ja nicht anders gehen. Wir freuen uns wie wild auf Euch!

Unsere Tage bestehen fast nur noch aus Training, weil nun Billboard und das Comeback so nahe sind. Die Tage bei Euch scheinen unendlich weit weg. Es ist faszinierend, wie nahe Ihr dennoch seid. Heute waren wir bei BBC1 bei der Moderatorin Adele Roberts. Uns war eine ganze zweistündige Sendung gewidmet, wo sie sich immer wieder besondere Gäste einlädt. Wir waren ganz begeistert, weil wir – außer vielleicht bei Ellen Degenere – noch nie so aufmerksam und ernsthaft behandelt wurden wie heute. Sie hat ganz andere Fragen gestellt und selbst die üblichen Fragen waren irgendwie anders. Wir waren da als BTS, nicht privat. Aber wir waren für sie eben nicht 'das Phänomen' oder 'das Klischee' – sondern erwachsene Menschen, die Musik machen. Ich hatte schon Angst, dass es ihr irgendwann auffallen würde, denn dreimal hat einer von uns eine Frage beantwortet mit den Worten 'Eine Freundin/Bekannte/... von uns hat mir gesagt, dass ...'  Du. Du warst den ganzen Abend dabei.

Und dann hat sie die Frage gestellt, die eigentlich die ganze Zeit über den zehn Tagen bei Euch gestanden hat: 'Jenseits der Klischees – wie seht ihr euch selbst?' Ich glaube, wir haben noch nie in einem Interview so ernsthaft und ehrlich geantwortet. Uns so wohl gefühlt, dass wir so viel von uns preisgeben WOLLTEN. Das war eine ganz neue Erfahrung.

Seitdem sind meine Gedanken nun wieder bei Euch und Dir. Alle anderen sind schon im Bett (oder spazieren durchs nächtliche London). Ja, wir haben dieses furchtbare Sirenending mitgebracht, und dieses Gepäck wiegt schwer. Aber was ich sonst noch im Gepäck habe, ist: das Gefühl, ganz respektiert zu werden. Und einen Brief. Und einen Hut.

Der Mut, alle Facetten meines Ichs sein zu wollen. Die Erlaubnis, Angst haben zu dürfen – und nein sagen zu dürfen. Und: ja sagen zu dürfen. Dein Wunsch, jedem von uns gerecht werden zu wollen. Dein unbedingter Wille, jedem von uns Respekt zu zeigen. All die Kraft, Energie und Phantasie, die Du in diesen Tagen aufgebracht hast. Das hat in mir das 'du musst' hinweg gefegt und ein großes 'du darfst' hinterlassen, dass sich allmählich in mir breit macht und sich bei mir zu Hause fühlt. Habe ich Dir dafür eigentlich schon genug gedankt? Danke!

Was mich so groß fühlen lässt, ist auch, dass Du mir einen Menschen geschenkt hast. Du hast in den Briefen Jeongguk und mich zusammen gespannt – als Lernfeld für beide. Aber nicht nur ich habe gelernt, meinen Ängsten zu begegnen. Und Jeongguk hat gelernt, meine Ängste wahrzunehmen. Auch er hat gelernt, seine Gefühle zuzulassen. Und dann durfte ich für ihn da sein. Ich meine: es ist nicht einseitig, es ist nicht: ich hab Probleme, und er steht mir bei. Es ist: WIR haben jeder unser Paket zu tragen, und wir stehen einander bei. Das ist auf Augenhöhe. Wir wachsen beide, miteinander und aneinander. Du ahnst nicht, wie großartig sich das anfühlt. Auch dafür: ein dickes, warmes, glückliches Dankeschön!

Wir haben uns all die Wochen daran festgehalten, dass 'wir uns ja in London wiedersehen'. Stimmt. Tun wir. Am Samstag beim Frühstück, dann zwischen Proben und Fansign und Konzentration und Auftritt. Und dann noch mal kurz, um Dich zu feiern. Und dann ist Schluss. Erstmal, ich weiß. Aber – Yoongi meinte neulich: 'Wenn nicht inzwischen irgend jemand den Himalaja weggebaggert hat, wird es schwierig mit dem Winken'. Ich weiß nicht mehr, wann das war. Aber zu dem Zeitpunkt war noch die Vorstellung, Dich nicht mehr einfach so erreichen zu können, ganz, ganz furchtbar. Du hast uns durch diese Wochen immer weiter begleitet und beraten und beschützt und bemuttert und be-überhaupt. Ich vermute, Dir fällt das Loslassen genau so schwer wie uns.

Aber vielleicht kann ich Dich beruhigen – oder sogar beschenken? An dem Morgen auf dem Flughafen, da war der Sirenen-Aussetzer noch ganz frisch. Da habe ich gedacht:'Wenn ich sie jetzt loslasse, und hier lasse, dann geh ich auf der Stelle kaputt! Das halte ich nicht aus!' Doch weil Du uns über die Zeit bei Euch hinaus immer so nahe warst, uns einfach immer weiter den Respekt gezollt hast, den Du für uns empfindest, weil Du die Feuerwehr warst, als es wirklich nicht anders ging, und uns ansonsten aus der Ferne Selbstvertrauen zugemutet hast, hast Du uns auch ohne Deine körperliche Anwesenheit immer stärker und sicherer gemacht. Ich fühle Trauer, dass wir bald so weit voneinander entfernt sind. Aber ich fühle jetzt auch in mir, dass ich meine Zukunft gut wieder ohne Deine direkte Anwesenheit unter die Füße kriegen werde mit all dem, was ich neues im Gepäck habe. Und wieder: ein zuversichtliches, großes Danke!

Hoseok hält inne im Schreiben und liest sich seinen Brief noch mal durch. Er muss schmunzeln. Alle anderen haben schon davon erzählt, dass sie bei Nachrichten an Tina am Ende erstaunt auf ihre Zeilen geschaut haben, weil sie gar nicht gemerkt haben, wie leicht es ihnen gefallen ist, sich ganz und ausführlich mitzuteilen. Jetzt hat er auch so einen Roman verfasst ... Wieder schaut er über das nächtliche London. Und hat auf einmal ein Bild im Kopf.

Ich weiß nicht, woher der Gedanke grade kommt. Ich habe mich eben vor meinem inneren Auge gesehen, wie ich durch die Stadt laufe, und irgendwo springt eine Sirene an. Aber ich verfalle nicht in Heulkrämpfe. Sondern ich hole tief Luft, habe ein Lächeln auf den Lippen und denke:'Richtig. Ich sollte mich mal wieder bei Tina melden. Denn dank ihr weiß ich, dass ich vor nichts Angst haben muss, aber zu allem nein sagen darf.' - Ob mir das eines Tages wieder möglich sein wird? Dass die Sirene nicht mehr 'Angst' bedeutet? Sondern eine wunderbare Erinnerung weckt und letztendlich positiv belegt ist? Weil sie einfach zu der Zeit bei Dir dazu gehört? Diesen Gedanken will ich festhalten und mitnehmen. Siehst Du? Schon wieder hast Du mich beschenkt, obwohl Du gar nichts davon weißt. Es ist noch gar nicht Wirklichkeit. Vielleicht wird mich dieses Geräusch noch jahrelang quälen und aus der Bahn werfen. Vielleicht wird es das für den Rest meines Lebens tun. Aber für heute habe ich neu gewonnen die Vorstellung, dass es anders sein KANN! Noch einmal: 1000 Dank dafür, dass Du bist, wer Du bist!

Die 95'er sind inzwischen längst schon wieder da aus der Stadt und im Bett verschwunden. Und ich bin jetzt auch endlich müde genug und will ganz schnell schlafen. Wir stehen morgen vor der Sonne auf, damit wir in die Harry-Potter-Studios kommen vor dem allgemeinen Publikum. Ich bin totaaaaaaal neugierig drauf.

Fühl Dich umarmt und schlaf gut! I'm Your happy Hobi

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30.4.2019    -    8.5.2019    -    15.9.2019
22.11.2019    -    20.5.2020

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