Łukasz Piszczek & Marcel Schmelzer

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Für xAlenix
Viel Spaß beim Lesen

Łukasz

Trainingslager in Marbella. Lucien macht gerade die Zimmereinteilung, aber ich höre ihm nicht wirklich zu. Meine Gedanken sind abgeschweift, ich bin in einem Tagtraum gefangen. Irgendwann stupst mich jemand an und ich komme zurück in die Realität.

"Kommst du mit auf unser Zimmer, Vladi?"

Verdammt, vielleicht hätte ich doch besser aufpassen sollen. Marcel und ich in einem Zimmer? Ich nicke und schenke ihm ein zaghaftes Lächeln. Er nimmt seinen Koffer und ich folge ihm einfach.

"Wo warst du denn mit deinen Gedanken? Du hast Lucien nicht eine Sekunde zugehört", stellt er amüsiert fest.

Scheinbar hat mein Kollege mich genau beobachtet. "Ich hab letzte Nacht schlecht geschlafen", flunkere ich.

"Achso. Willst du dich ein wenig hinlegen? Wir haben erst heute Abend ein leichtes Training."

"Das hört sich gut an."

Doch als wir das Zimmer betreten, hört es sich plötzlich gar nicht mehr gut an. Dort steht doch tatsächlich ein Doppelbett. In Kingsize, aber immer noch ein Doppelbett. Auch Schmelle bleibt stehen und schaut sich irritiert um.

"Das ist nicht, was ich erwartet habe", murmelt er. "Ich frage mal Lucien, ob dass das richtige Zimmer ist."

Ich schaue ihm nach und seufze leise. Diese dämliche Verliebtheit wird mir auf die Füße fallen, wenn ich mir mit Marcel dieses Zimmer teilen muss. Es dauert keine fünf Minuten, dann kommt er zurück.

"Es gibt drei solche Zimmer und wir haben eins davon erwischt."

"Wer hat die anderen?"

"Marco und Juli. Jacob und Jadon."

Das entlockt mir ein Grinsen. Marco und Juli schleichen schon umeinander herum, seit der zu uns gekommen ist. Und das sich Jacob und Jadon verliebte Blicke zuwerfen, habe sogar ich gemerkt.

'Ach du lieber Himmel. Lucien hat spitz gekriegt, dass ich mich in Marcel verliebt habe und hat das hier mit Absicht eingefädelt.'

"Ist es ein Problem für dich, mit mir in einem Bett zu schlafen?", fragt Schmelle und wirft mir ein forschenden Blick zu.

"Nein, natürlich nicht. Wir sind doch gute Freunde."

"Naja, ich bin ziemlich anhänglich und kuschle mich vielleicht an dich."

"Das ist in Ordnung", sage ich mit fester Stimme, obwohl ich innerlich zittere.

"Gut, dann lass uns ein Nickerchen machen", sagt er lächelnd und wirft sich auf das breite Bett.

Mein Blick folgt ihm und ich atme tief durch, bevor ich mich auf der anderen Seite aufs Bett lege. Ich schließe die Augen, aber dadurch spüre ich Marcels Anwesenheit noch mehr. Sein Duft steigt mir in die Nase, ich höre ihn leise atmen und ich wünsche mir nichts mehr, als mich einfach an ihn kuscheln zu können und ihm zu sagen, was ich für ihn empfinde.

Aber dann fällt mir ein, was ich alles zerstören würde und drehe mich auf die Seite, um ihn nicht zu berühren. Ich ziehe mir die Decke über den Kopf und hoffe, etwas Schlaf zu bekommen. Zwei Stunden später holt mich das Klingeln von Schmelles Handywecker aus einem wirren Traum.

"Vladi, bist du wach?"

"Ja", murmele ich verschlafen.

"Gut, wir sollten uns fertig machen fürs Training."

"Wie kannst du nur so fit sein?"

Ich fühle mich gerade als hätte man mich durch die Mangel gedreht.

Marcel

Łukasz hat heute wirklich schlechte Laune. Allerdings glaube ich ihm nicht, dass das an zu wenig Schlaf liegt. Irgendwas belastet ihn und ich muss herausfinden was das ist. Er ist mein Freund und ich kann ihm nur helfen, wenn er sich mir anvertraut.

"Was ist los mit dir, Łu?"

"Nichts, alles gut."

Na klar, als ob ich ihm das glauben würde. Ich kenne Łukasz mittlerweile gut genug, um zu erkennen, wann er mich anlügt und das ist genau jetzt der Fall. Doch ich will vor dem Training keine Diskussion mit ihm anfangen, deshalb gebe ich mich mit seiner Antwort zufrieden.

"Na schön, dann mach dich fertig, wir müssen in zehn Minuten los."

Ich hole meine Sachen aus dem Schrank und ziehe mich um. Zufällig schaue ich in den Spiegel an der Schranktür und sehe, dass Łu mich beobachtet. Sein Blick liegt auf mir und ich kann so viele Emotionen in seinen Augen erkennen, dass mir ganz schwindlig wird. Kann es sein, dass er die gleichen Gefühle für mich hat, wie ich für ihn?

Nun, das werde ich in den nächsten Tagen bestimmt herausfinden. Wir haben ein gemeinsames Zimmer, da kann man sich nicht wirklich aus dem Weg gehen. Außer er verbringt seine Zeit lieber mit den anderen Jungs, als mit mir. Er macht sich ebenfalls fertig und wir machen uns auf den Weg zum Training.

Zum Glück hat Lucien ein Einsehen und scheucht uns nur eine Stunde über den Platz. Erschöpft stehe ich danach unter der Dusche, während Łu darauf wartet, dass ich aus dem Bad komme. Kaum habe ich das Badezimmer verlassen, huscht er hinein und gleich darauf rauscht die Dusche.

Ich lege mich aufs Bett, checke die Nachrichten auf WhatsApp und scrolle durch Instagram. Julian hat schon Bilder gepostet und ich kommentiere darunter. Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass sich die Tür zum Bad öffnet und dann steht Łukasz halbnackt vor mir. Um die Hüften hat er ein weißes Handtuch geschlungen, Wassertropfen laufen über seine nackte Brust.

Mein Herz fängt an zu rasen, ich kann den Blick nicht von ihm abwenden. Es ist ein Wunder, dass ich nicht sabbere. Sein Blick fängt meinen auf, ein kleines Lächeln ziert seine Lippen. Langsam kommt er auf mich zu und ich glaube, ich werde gleich ohnmächtig.

"Du solltest dir lieber was anziehen", krächze ich und wende endlich den Blick ab.

Wie kann er es wagen, mich derart in Versuchung zu führen? Habe ich mich durch irgendwas verraten? Er wird mich auslachen oder schlimmer noch, mich verspotten und mir die Freundschaft kündigen, wenn er erfährt, was ich für ihn empfinde. Da er keine Anstalten macht, sich anzuziehen, stehe ich auf und will das Zimmer verlassen. Eine Hand auf dem Arm hält mich allerdings davon ab.

"Wo willst du denn hin?"

"Ich...ähm...muss Thorgan was fragen", stottere ich und werde rot.

"Warum lügst du mich an, Marcel?"

"Weil ich nicht will, dass alles kaputt geht. Ich will deine Freundschaft nicht verlieren, wenn ich etwas dummes mache. Bitte lass mich gehen, Łu."

Łukasz

Ich lasse meine Hand sinken und nicke. Auf keinen Fall werde ich ihn zu etwas zwingen, was er nicht will. Marcel muss mir schon freiwillig erzählen was los ist. Seufzend drehe ich mich um, suche mir frische Sachen heraus und gehe ins Bad, um mich anzuziehen.

Im Spiegel sehe ich einen Mann, der sich schon viel zu lange versteckt und ich hasse mich dafür. Seit Jahren spiele ich eine Rolle und lasse Marcel in dem Glauben, dass er mein bester Freund ist, dabei ist er längst so viel mehr. Er ist mein Fels in der Brandung, meine Sonne, wenn alles dunkel und trüb ist, der Mann, der mein Herz erobert hat. Ich liebe ihn über alles.

Als ich zurück ins Zimmer komme, steht Marcel immer noch an der gleichen Stelle wie vorhin. Ich gehe zu ihm und berühre ihn sanft am Arm. Er blinzelt und schaut mich an. Ein kleines Lächeln erscheint auf seinen Lippen und ich erwidere es automatisch. Es gäbe so viel, was ich jetzt sagen könnte, aber ich verkneife es mir vorerst.

"Wollen wir zum Essen runter gehen?", frage ich stattdessen.

Marcel nickt und wir gehen gemeinsam in den Speisesaal. Dort herrscht ausgelassene Stimmung, die Jungs lachen und reden wild durcheinander. Grinsend gehe ich zum Buffet und richte mir als erstes einen Teller mit verschiedenen Salaten her.

"Du lebst ja gesund", scherzt Mario, der sich zu mir gesellt hat.

Ich lache und drehe mich zu ihm um. Auf seinem Teller befindet sich genauso viel Salat wie auf meinem.

"Du doch auch."

"Dafür gönne ich mir was Süßes als Nachspeise."

Wir steuern den Tisch an, an dem Marcel, Marco, Julian und Thorgan sitzen. Die vier unterhalten sich, Jule lehnt dabei an Marco und strahlt übers ganze Gesicht. Die beiden sind sich offensichtlich schon näher gekommen. Davon sind Marcel und ich soweit entfernt, wie die Erde vom Mond. Mein Blick huscht zu ihm hinüber und er schenkt mir ein kleines Lächeln, das mein Herz höher schlagen lässt.

Nach dem Essen will ich noch nicht aufs Zimmer und verlasse das Hotel in Richtung Strand. Abends ist es hier herrlich ruhig und das Rauschen der Wellen beruhigt meinen aufgewühlten Geist. Ich setze mich in den Sand und schaue einfach aufs Meer. Es ist bereits dunkel, nur ein paar Straßenlaternen, die auf der Uferpromenade stehen, beleuchten die Szene.

Irgendwann nähern sich Schritte und jemand setzt sich neben mich. Schweigend schaue ich weiterhin geradeaus, obwohl ich genau weiß, wer sich zu mir gesellt hat. Ich kenne seine Schritte und ebenfalls seinen unverwechselbaren Duft. Er seufzt leise und ich drehe mich zu ihm.

"Ist alles in Ordnung zwischen uns?", fragt er leise.

"Na klar, mach dir keine Sorgen. Du bist doch mein bester Freund."

"Schauen wir noch einen Film zusammen?"

"Ja, sehr gerne."

Ich stehe auf, halte ihm die Hand hin und er legt seine hinein. Sofort kribbelt es in meinem ganzen Körper und ich möchte seine Hand nie wieder loslassen. Marcel entzieht sich mir nicht, also schlendern wir Hand in Hand zum Hotel zurück.

Marcel

Es tut gut, seine Hand zu halten und ich genieße es einfach. Wir benennen das zwischen uns nicht, sprechen nicht darüber, sondern lassen geschehen was kommt. Vor dem Hotel will er mich loslassen, aber ich halte seine Hand fest. Überrascht schaue ich ihn an und sehe, dass er zaghaft lächelt. Sanft drücke ich seine Hand und wir gehen auf unser Zimmer.

Dort legen wir uns aufs Bett, ich schalte den Fernseher ein und suche einen Film. Łu zieht die Decke über uns und kuschelt sich an mich. Noch immer schweigen wir, aber ich genieße seine Nähe in vollen Zügen. Ich lege den Arm um ihn und lehne meinen Kopf an seinen. Wieder finden sich unsere Hände und ich verschränke meine Finger mit seinen.

"Dein Herz rast", flüstert er mir nach einer Weile zu.

"Ja, weil du in meiner Nähe bist."

Er nimmt meine Hand und legt sie auf seine Brust. Auch sein Herz schlägt schneller und ich fange an zu lächeln. Wortlos dreht er sich zu mir um, unsere Gesichter kommen sich näher und dann liegen seine Lippen auf meinen. Es ist nur eine kurze Berührung, bevor Łukasz sich zurückzieht.

"Marcel, ich..."

"Halt die Klappe und küss mich, Vladi."

Ich lege den Arm um ihn, ziehe ihn wieder an mich und verbinde unsere Lippen erneut zu einem sanften Kuss. Wir küssen uns, bis wir beide atemlos sind. Seine Augen strahlen, als wir uns danach ansehen.

"Ich liebe dich, Marcel", haucht er und senkt den Kopf.

Dieses Geständnis bringt die Schmetterlinge in meinem Bauch dazu, Samba zu tanzen. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass Łu das gleiche empfinden würde. Sanft lege ich die Hand an seine Wange, küsse ihn erneut und lehne dann meine Stirn an seine.

"Ich liebe dich auch, Łu. Jetzt bin ich froh, dass Lucien uns in dieses Zimmer gesteckt hat."

Mein Freund lacht leise. "Um ehrlich zu sein, habe ich ihn zuerst verflucht, aber jetzt bin ich ihm dankbar dafür."

"Wie geht es jetzt weiter?" Unsicher schaue ich ihn an.

"Ich möchte mit dir zusammen sein, aber vielleicht erst mal nur vor unseren Freunden. Die Öffentlichkeit muss noch nichts davon wissen. Ist das für dich in Ordnung?"

"Völlig in Ordnung. Ich will nicht jeden Tag auf einem anderen Titelbild zu sehen sein, nur weil wir ein Paar sind."

Łukasz nickt zustimmend und kuschelt sich an mich. Glücklich lege ich die Arme um ihn und wir küssen uns erneut, bevor wir den Film zuende schauen.

Am nächsten Morgen beim Frühstück geben wir uns gar nicht erst die Mühe, die Beziehung zu verstecken. Hand in Hand betreten wir den Speisesaal und sofort liegen alle Blicke auf uns. Die Jungs grinsen und klatschen.

"Na endlich, das wurde langsam Zeit", stellt Mario fest und bringt alle zum Lachen.

"Danke Lucien", sagen wir wie aus einem Mund.

"Wir wollen einen Kuss sehen", fordert Roman und ich werde rot.

"Na komm, sie geben sonst keine Ruhe", flüstert Łu.

Also nicke ich, lege die Hand an seine Wange und küsse ihn. Er erwidert die zärtliche Liebkosung und ich fühle mich, als könnte ich fliegen. Jetzt ist endlich alles perfekt.

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