21 - Liebe für fünf Minuten

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„Was?! Das ist dein Ex Freund?", fragt mich Duke ungläubig. „Ich hätte nicht gedacht, dass du so einen schlechten Männergeschmack hast, Harlow."

Dukes Augen strahlen kein Selbstbewusstsein aus, sondern Unsicherheit. Immer wieder schweift sein Blick zwischen Valentin und mir hin und her.

Duke weiß genauso gut wie ich, dass Valentin ein attraktiver junger Mann ist, der nicht gerade selten die Aufmerksamkeit auf sich zieht, wenn er einen Raum betritt.

Valentin ist groß und sportlich. Vor allem seine Bein- und Oberarmmuskulatur ist wegen seines jahrelangen Leichtathletiktrainings sehr stark ausgeprägt. Wahrscheinlich klingt es oberflächlich, aber als wir noch zusammen waren, habe ich mich immer gefreut, wenn Valentin ein Tanktop getragen hat oder oberkörperfrei herumgelaufen ist.

Wie Duke wohl ohne sein Shirt aussieht?

Bei der Vorstellung von Dukes Bauchmuskeln, die in einer V-Linie enden, schießen mir glühend heiße Blitze in die Wangen. Ein Kribbeln breitet sich unter meiner Haut aus und schlängelt sich zu meiner Körpermitte, wo es sich in ein lustvolles Pochen verwandelt.

Zum Glück – oder bedauerlicherweise, je nachdem wie man es sieht – kann ich mein Kopfkino nicht weiter ausführen, denn in diesem Moment kommt Valentin vor mir zum Stehen.

Seine dunklen Augen bohren sich geradewegs in meine und scheinen bis auf den Grund meiner Seele vordringen zu wollen. Wie jedes Mal, wenn er das Gespräch mit mir sucht, funkeln Reue und Bedauern in seinen Pupillen miteinander um die Wette.

Jetzt gerade erkenne ich allerdings noch eine andere Emotion, die seinen Blick verschleiert: Triumph.

Oh je, das hat bestimmt nichts Gutes zu bedeuten ...

„Lory ..." Valentins Stimme klingt rau und kratzig – so, als wäre er erst vor fünf Minuten aufgestanden oder als hätte er bereits eine Schachtel Zigaretten geraucht. „Wie schön, dich zu sehen."

Ich schlucke schwer. „Sorry, aber deine Freude beruht nicht auf Gegenseitigkeit", versuche ich so abweisend wie möglich zu sagen.

Am Anfang unserer Trennung ist Valentin oft im Heaven aufgetaucht, um nach mir zu suchen. Als meine Großmutter ihm dann irgendwann mit lebenslänglichem Hausverbot gedroht hat, hat er seine Besuche eingestellt und mir dafür an anderen Orten aufgelauert.

Um ehrlich zu sein habe ich keine Ahnung, warum er ausgerechnet heute wieder einen Fuß in das Heaven setzt. Ob er wohl weiß, dass ich immer montags, mittwochs und freitags in dem Lokal meiner Großmutter arbeite?

„Oh, und dein angeblicher Freund ist auch hier. Was für ein glücklicher Zufall!", säuselt Valentin sarkastisch, weshalb mir mein Herz in die Hose hinabrutscht.

Ich kann förmlich spüren, wie mir die Farbe aus dem Gesicht weicht und sich ein Ausdruck des Entsetzens in meinen Augen widerspiegelt. Als wäre das alles noch nicht offensichtlich genug, beginnt mein Körper zu zittern und meine Hände werden schwitzig.

Scheiße!

Woher weiß Valentin, dass ich ihn damals im Supermarkt angelogen habe?

Silver Fields ist eine große Stadt. Wie wahrscheinlich ist es also, dass er Liana und Duke händchenhaltend oder küssend über den Weg gelaufen ist? Und falls er die beiden bereits getroffen hat, warum hat er sie dann nicht schon längst zur Rede gestellt?

Egal, wie ich das Blatt wende und drehe: Nichts ergibt einen Sinn!

Trotz meines rasenden Herzens und den schwarzen Punkten, die wie Bienen an dem Rand meines Sichtfeldes tanzen, beschließe ich, mich unwissend zu stellen.

„Ich habe keine Ahnung, wovon du redest, Valentin", behaupte ich. Zum Glück klingt meine Stimme stark und fest – ganz anders, als ich mich in diesem Moment fühle.

Obwohl mein Vorhaben riskant ist, greife ich nun nach Dukes Hand und verflechte unsere Finger miteinander. Die Blitze, die daraufhin durch meinen Körper zucken, versuche ich bestmöglich zu ignorieren.

Hoffentlich spielt Duke mein kleines Spiel mit und lässt mich nicht auffliegen!

„Oh doch! Das weißt du ganz genau, Lory!" Valentin schaut kurz auf unsere verschränkten Hände, ehe er begleitet von einem spöttischen Grinsen den Kopf schüttelt. „Du wolltest mich nur mit diesem Typen eifersüchtig machen und meinen Jagdinstinkt wecken. Tief in deinem Inneren liebst du mich nämlich noch immer. Wir zwei gehören zusammen!"

Wie schon so oft möchte ich Valentin widersprechen, denn ich hege keinerlei Gefühle mehr für ihn, doch er kommt mir leider zuvor. „Hier. Sieh mal, was man so alles im Internet findet." Im Einklang mit seinen Worten streckt mir Valentin sein Handy entgegen.

Auf dem Display ist ein Foto von Liana und Duke zu sehen, wie sie gemeinsam in einem Club tanzen. Bunte Scheinwerferlichter erhellen den Raum und lassen Lianas silbriges Kleid so schön wie die Oberfläche des Mondes glänzen. Auch wenn Duke Liana in eine Pirouette verwickelt, kann man auf dem Bild nicht erkennen, ob die beiden ein Paar sind oder nicht.

Ich versuche meine Angst herunterzuschlucken und straffe meine Schultern. Valentin darf mein Schauspiel auf keinen Fall durchschauen!

„Und was genau soll das Foto beweisen? Dass sich mein Freund und meine beste Freundin sehr gut verstehen? Du warst damals auch mal zusammen mit Liana und Kaylee feiern. Vergiss das nicht, Valentin."

Das triumphierende Grinsen meines Ex Freundes bröckelt. „Jim meinte aber, dass sich die beiden geküsst hätten ..."

Wieder bleibt mein Herz für ein paar Sekunden stehen. Ich muss mich darauf konzentrieren, ruhig zu bleiben und nicht in Panik zu verfallen. Wenn ich weiterhin alles leugne, wird Valentin schon in wenigen Minuten das Heaven verlassen und mich danach nicht mehr um Vergebung bitten – das hoffe ich jedenfalls.

„Jim kann viel behaupten, wenn der Tag lang ist", sage ich. „Ich war an dem Abend übrigens auch im Club und kann dir versichern, dass sich Liana und Duke nicht geküsst haben. Wahrscheinlich hat mich Jim einfach nur mit Liana verwechselt. Du weißt ja, wie schlecht er sich Namen und Gesichter merken kann."

Immer mehr Misstrauen säumt Valentins Blick. Seine Schultern sacken in sich zusammen und seine Unterlippe beginnt verdächtig zu zittern.

Wie es scheint, stellt er gerade die Aussage seines besten Freundes in Frage.

Ein paar Minuten verstreichen, in denen mich Valentin ausdruckslos anstarrt. Dann fleht er: „Bitte gib uns noch eine Chance, Lory!" Als würden wir uns gerade in einem schlechten Film befinden, geht Valentin vor mir auf die Knie. „Ich brauche dich, wie die Luft zum Atmen! Bitte verzeih mir! Ich liebe dich doch! Und du liebst mich – das weiß ich. Wir-"

Noch bevor Valentin aussprechen kann, räuspert sich Duke neben mir. Unsere Hände sind noch immer ineinander verschlungen, wodurch er mir das Gefühl von Sicherheit und Wärme vermittelt.

Ganz langsam steht Duke von seinem Barhocker auf, um danach auf Valentin hinabzusehen.

„Ich habe keine Ahnung, was du dir von diesem Affentheater erhoffst, aber du machst dich gerade echt lächerlich, Alter. Harlow und ich sind sehr glücklich zusammen. Wenn du nicht damit klarkommst, dass dich Lory aus ihrem Leben gestrichen hat, dann solltest du dir professionelle Hilfe suchen. Ich sage es dir ein einziges Mal im Guten, bevor ich zu anderen Maßnahmen greifen werde: Lass Harlow und mich in Ruhe!"

Dukes Stimme ist so eiskalt und gefährlich, dass sich eine Gänsehaut auf meinem Rückgrat ausbreitet. Nicht nur ich zucke zusammen, sondern Valentin ebenfalls.

Ich bin Duke unheimlich dankbar dafür, dass er mein falsches Spiel mitspielt. Nur seinetwegen hockt Valentin wie ein Häufchen Elend vor uns und rauft sich verzweifelt die Haare.

„Nein", murmelt mein Ex Freund leise. „Du bist mit Liana zusammen!"

Dukes Gesichtsausdruck verdunkelt sich. Er zieht seine Augenbrauen zusammen, spannt seinen Kiefer an und schleudert Blitze der Wut auf Valentin ab.

„Du bist ziemlich schwer von Begriff, oder?" Normalerweise würde sich Valentin solch eine Anschuldigung nicht gefallen lassen, doch jetzt gerade rührt er sich keinen Millimeter. Seine braunen Augen ruhen weiterhin auf mir und bitten mich stumm um Verzeihung.

Einerseits tut es mir leid, dass ich Valentin immer und immer wieder von mir stoßen muss, schließlich habe ich ihn mal geliebt, aber andererseits möchte ich ihn nicht mehr in meinem Leben haben. Er gehört zwar meiner Vergangenheit an, doch in meiner Gegenwart hat er nichts verloren.

„Wenn ich wirklich mit Liana zusammen wäre, dann würde ich das hier nicht machen, oder?"

Ehe ich den Sinn von Dukes Worten erfassen kann, steht er so nahe vor mir, dass sein Atem so sanft wie der Flügelschlag eines Schmetterlings über mein Gesicht streift. Seine stahlgrauen Augen verweben sich mit meinen und drücken eine Mischung aus Begierde und Reue aus.

Was dann passiert, lässt sich nicht in Worte fassen.

Duke vereint unsere Lippen zu einem zärtlichen Kuss und streichelt mir dabei über die Wangen.

Sofort explodiert ein Feuerwerk in meinem Magen, das mich schwerelos fühlen lässt. Ameisen krabbeln unter meiner Haut, die Elefanten tanzen gemeinsam mit den Schmetterlingen Samba und mein Körper verwandelt sich in Wackelpudding.

Ich kann nicht mehr atmen oder denken. Das Einzige, was ich noch wahrnehme, sind diese butterweichen Lippen, die mich geradewegs auf Wolke Sieben befördern.

Alles in mir beginnt sich elektrisch aufzuladen, als ich den Kuss vorsichtig erwidere. Meine Hände wandern über Dukes Bauch hinauf zu seinen Schultern, umkreisen kurz seinen Hals und vergraben sich dann in seinen kastanienbraunen Locken.

Lustvoll stöhnt mir Duke in den Mund.

Als würden sich unsere Körper in ihrer ganz eigenen Sprache unterhalten, tasten sich unsere Zungen nun langsam vorwärts, bis sie einander finden und einen Kampf um die Dominanz starten.

Die Emotionen, die Duke in mir auslöst, sind so intensiv, dass mein gesamter Körper von einem Erdbeben erfasst wird. Würden Dukes Hände nicht zu meiner Hüfte wandern, um mich dort festzuhalten, würde ich vermutlich rücklings von meinem Stuhl fallen.

Ein paar Sekunden genieße ich noch das unbeschreibliche Gefühl von Dukes weichen Lippen, bis uns plötzlich ein lautes Räuspern auseinanderschrecken lässt.

Vor uns steht ein älterer Herr, der genervt mit seinem Portemonnaie herumwedelt.

Von Valentin fehlt jede Spur. Wie es scheint, hat er uns unsere Beziehung abgekauft und ist daraufhin endlich verschwunden.

Gott sei Dank! Noch länger hätte ich es auch nicht ausgehalten, mein Netz aus Lügen weiterzuspinnen, ohne mich wie ein Insekt darin zu verfangen.

„Wird hier in diesem Restaurant auch gearbeitet oder nur blöd rumgeknutscht?", keift uns der ältere Mann sichtlich genervt an. „Ich bin nicht der einzige Gast, der dieses Verhalten respektlos und unprofessionell findet!"

Sofort werde ich von meinem schlechten Gewissen geflutet.

„Ent-Entschuldigen Sie", stammele ich verlegen. „Jetzt sind wir wieder voll und ganz für Sie da."

Ich werfe Duke noch einen letzten sehnsuchtsvollen Blick zu, den er mit einem nachdenklichen Lächeln erwidert, ehe ich mich in die Arbeit stürze.

Und so gerät der schönste Kuss meines Lebens für die nächsten Stunden in Vergessenheit.

🌧🌧🌧

Es ist halb elf am Abend, als wir das Heaven schließen. Da sich heute besonders viele Gäste in das Lokal verirrt haben, mussten wir die Öffnungszeiten dementsprechend ein bisschen weiter nach hinten schieben.

Meine Großmutter ist schon gegen neun Uhr gefahren und auch die Köche haben vor gut einer halben Stunde Feierabend gemacht, sodass nur noch Duke und ich übrig sind.

Die Atmosphäre zwischen uns ist angespannt. Die ganze Zeit suchen unsere Blicke nacheinander, doch sobald sie sich dann treffen, zucken sie wieder wie Blitze in verschiedene Richtungen.

Zu behaupten, dass der Kuss nichts zwischen uns verändert hätte, wäre gelogen.

Ständig erwische ich Duke dabei, wie er seinen Mund öffnet, ihn am Ende aber doch schließt. Auch ich ringe mit mir, ob ich den Kuss ansprechen soll oder nicht.

Keiner von uns beiden scheint die richtigen Worte für diese Situation zu finden.

„Bist du mit dem Fahrrad gekommen, Harlow?", wagt es Duke schließlich als Erster, das unangenehme Schweigen zu brechen. Seine Sturmaugen wandern kurz über meine Lippen, bis sie sich schlussendlich auf den Asphalt richten.

„N-Nein", stammele ich. „Zu Fuß."

Duke nickt. Dann sagt er: „Ich begleite dich."

Obwohl ich weiß, dass Duke am anderen Ende von Silver Fields wohnt, wage ich es nicht, ihm zu widersprechen. Vermutlich ist es egoistisch von mir, aber ich genieße seine Nähe, solange ich kann.

Nachdem Duke sein Fahrrad aufgeschlossen hat, setzen wir uns in Bewegung. Schweigend laufen wir nebeneinander her und beobachten die dunklen Bäume dabei, wie sie sich sanft im Takt des Windes hin und her wiegen.

Die kalte Nachtluft hüllt sich wie ein Mantel um meinen Körper und fegt die ganzen roten Herzchen aus meinem Kopf.

Wenn ich jetzt nicht meinen Mut aufbringe, ein Gespräch zu starten, denn werde ich vermutlich den ganzen Rückweg schweigen.

Es kostet mich meine ganze Kraft, meine Augen auf Duke zu richten und ehrlich zu sagen: „Danke, dass du mich nicht bei Valentin verraten hast!"

Trotz der Dunkelheit kann ich erkennen, dass Duke schwer schluckt. In seinen Augen tobt ein Sturm der Ungewissheit, der sich in Form von tiefen Falten auf seiner Stirn widerspiegelt.

Dass Duke verwirrt ist, ist nicht zu übersehen.

Ob er wohl genauso wie ich die ganze Zeit an unseren Kuss denken muss?

„Kein Problem", winkt Duke nach einigen Sekunden ab. Er versucht zwar gelassen zu wirken, doch ich kann seine Anspannung spüren – sehr deutlich sogar. „Dein Ex hat eine ziemlich gestörte Wahrnehmung. Und was für einen dämlichen Spitznamen gibt er dir eigentlich, Lory?" Dukes Lachen klingt unecht und schrill.

Ich wünschte, ich könnte etwas auf seine Aussage erwidern, doch mein Kopf ist plötzlich wie leergefegt.

Immer wieder spielt sich unser Kuss vor meinem geistigen Auge ab.

Ich rieche Meersalz und Kiefernadeln, spüre warme Hände über meinen Körper wandern und genieße das Prickeln von weichen Lippen, die mir die Freiheit schenken.

Spätestens nach diesem Kuss ist mir bewusst, dass ich mich nicht von Duke entlieben kann. Meine Gefühle für ihn sind so tief in meinem Herzen verankert, dass man es mir rausreißen müsste, um meine Liebe zu begraben.

Es klingt kitschig, aber Duke Norman ist mein Traumprinz! Niemals wieder werde ich einen anderen Mann so lieben können, wie ich ihn liebe.

Meine rosarote Blase platzt, als sich Dukes schriller Handyklingelton durch mein Trommelfell frisst. Hektisch fischt er das Smartphone aus seiner Hosentasche und nimmt dann einen eingehenden Anruf entgegen.

Obwohl ich kein Wort verstehe, kann ich am anderen Ende der Leitung Lianas aufgeregte Stimme hören.

„Tut mir leid, dass ich mich nicht gemeldet habe", murmelt Duke nach Lianas Standpauke kleinlaut. „Wir haben heute länger geöffnet als geplant. Spätestens in einer Stunde bin ich zuhause. Dann können wir nochmal in Ruhe telefonieren, okay?"

Liana scheint mit Dukes Vorschlag einverstanden zu sein, denn mein Gegenüber beendet das Telefonat nur einen Herzschlag später.

Verzweifelt fährt er sich mit der Hand durch die Haare, bis seine stahlgrauen Augen irgendwann auf mir landen. Verwirrung, Angst und eine Emotion, die ich nicht richtig deuten kann, verschleiern seine Pupillen.

„Können wir den Kuss bitte für uns behalten, Harlow?" Duke schafft es nicht, mich bei seiner Frage anzuschauen. Dass er sich unwohl fühlt, verrät mir seine linke Hand, die ununterbrochen Kreise auf seine Fahrradklingel zeichnet.

„Ja, natürlich!", antworte ich sofort. In gewisser Weise erleichtert es mich, dass Duke Liana nichts von dem Kuss erzählen möchte, denn so muss ich wenigstens nicht meinen Überfall aus dem Supermarkt beichten.

Nichtsdestotrotz fühle ich mich schlecht, meine beste Freundin zu hintergehen und ihr etwas zu verschweigen. Das hat Liana nicht verdient.

„Und was ist mit uns?", frage ich Duke. „Sollten wir nicht vielleicht darüber reden?"

Innerlich habe ich die Hoffnung, dass mir Duke offenbart, dasselbe wie ich zu fühlen, aber leider zerplatzt dieser Hoffnungsschimmer wie eine Seifenblase direkt vor meinen Augen.

„Nein!" Dukes Stimme zittert. „Lass uns einfach vergessen, was heute passiert ist, ja?"

Mein Herz zieht sich unangenehm zusammen und erste Tränen brennen wie ein Feuer hinter meinen Lidern. Ich kann spüren, wie die Klauen des Schwindels nach mir greifen und ich deshalb kurz stehenbleiben muss, um die schwarzen Punkte aus meinem Sichtfeld zu vertreiben.

Ich möchte unseren Kuss nicht vergessen – das kann ich auch gar nicht!

„Bitte, Harlow!" Der Ausdruck in Dukes Iriden ist so verzweifelt, dass sich eine Glasperle aus meinem Augenwinkel löst.

Obwohl es mir das Herz bricht, sage ich: „Okay. Schon vergessen."

Doch alles, was wir verdrängen möchten, wird sich irgendwann wieder an die Oberfläche unserer Seelen kämpfen, richtig?

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