~Kapitel 36~

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"Hey, ich bin wieder da!", rief ich in das Haus hinein und stellte meine Tasche ab.

Ich lief in die Küche und fand Eric kochend am Herd vor.

"Hi Liebling", begrüßte er mich und mir wurde ganz warm, so wie jedes Mal, wenn er mich so nannte.

"Was gibt's denn Leckeres?"

Eric blickte auf. "Lass dich überraschen."

Er rührte noch einmal im Topf um, dann trat er auf mich zu und gab mir einen Kuss.

"Warum bist du so spät? Wir hatten doch ausgemacht, dass du spätestens um neun Uhr wieder da bist."

Er sah mich durchdringend an und ich zog verwirrt meine Augenbrauen zusammen. Er hatte recht, jedoch war ich nur eine halbe Stunde zu spät.

"Es tut mir leid, dass du dir Sorgen gemacht hast", entschuldigte ich mich und lächelte zu ihm hoch.

"Ach, kein Problem, jetzt bist du ja da." Eric umfasste fest meine Arme und zog mich noch näher an seine Brust.

"Aber verspricht mir, dass das nicht wieder vorkommt, ja?"

Er starrte mich an und ich konnte über seinen Beschützerinstinkt nur seuftzten.

"Versprich es mir! Du willst doch nicht, dass ich mir unnötig Sorgen mache, oder?" Eric umfasste meine Oberarme fester, so dass es ein wenig schmerzte.

"Versprochen", sagte ich und blieb so wie ich war, da ich wusste, dass er seine Kraft manchmal unterschätzte.

"Lil? Komm, setzt dich doch!", sprach Jonah mich an, und ich blinzelte ein paar Mal.

"Nein da-"

"Ja, setzt dich doch", unterbrach mich seine Stimme und schon wieder ertrank ich in Erinnerungen.

"Lith, wolltest du nicht den Abwasch machen?!", hallte Erics Stimme durch das Haus.

Ich lachte. "Sorry, aber du musst dich um deinen eigenen Müll kümmern, ich hab zu Hause genug zu tun, Jonah ist gerade in einer Trotzphase."

Erics Schritte erklangen und irgendwie wurde der Raum kälter, auch wenn ich es mir wahrscheinlich nur einbildete.

"Liebling, kannst du bitte den Abwasch machen?", fragte er süß und und umarmte mich von hinten.

Ich lachte erneut.

"Es tut mir wirklich leid, aber ich hab zu tun. Außerdem kannst du das selber machen, du bist doch schon ein großer Junge."

Plötzlich umschlossen mich seine Arme fester und ich wurde hart an meine Brust gedrückt - und abermals unterschätzte Eric seine Kraft.

"Ich habe dich um etwas gebeten!", grollte er auf einmal und ich versuchte, mich aus seiner Umklammerung zu befreien.

"Ja, aber ich habe abgelehnt", sagte ich fest und blickte starr geradeaus.

Er packte mich an den Oberarmen und dieses mal erkannte ich an seiner Art, dass er dieses Mal eindeutig nicht seine Kraft unterschätzte.

"Eric, du tust mir weh!", rief ich aus und er ließ mich erschrocken los.

Wieder wurde ich aus meinem Gedankenstrudel gerissen.

"Lith! Setzt dich doch." Eric sah mich an, doch ich konnte mich nicht bewegen.

Lith.

Sein Spitzname löste Gefühle in mir, die ich in die hinterste Ecke meines Herzens verschlossen hatte und nie wieder rausholen wollte.

"Lith, was stehst du da so rum?", seuftzte Eric, stand auf und wollte mich am Arm nehmen, doch ich zuckte ruckartig zurück.

"Fass mich nicht an!"

"Ach Lith, was ist denn nur los?"

Was los war? Was los war?!

Ich wollte etwas erwidern, doch aus mir kam nur ein erstickter Laut, da die Erinnerungen wieder über mich hereinstürzten.

"Was wollte Henry vorhin von dir?", fragte Eric, während er sich einen Joghurt aus dem Kühlschrank holte.

"Ach, er hat mich nur gefragt, ob ich ihm bei Mathe helfen kann", sagte ich abwesend und bearbeite weiter meine Aufgaben.

"Und, was hast du gesagt?"

"Wir treffen und morgen in einem Café und ich erkläre ihm ein paar Aufgaben." Ich blätterte eine Seite meines Buches um.

"Und wann hattest du vor, mir das zu erzählen?", fragte Eric scharf und blickte verwundert auf.

"Na ja, ist doch nicht so wichtig."

Eric zog eine Augenbraue hoch.

"Und warum entscheidest du, was wichtig ist und was nicht?!"

Verwirrt sah ich ihn an.

"Was soll diese Frage?"

"Ich will wissen, wenn du dich mit einem anderen Jungen triffst!", rief Eric laut aus und ich zuckte erschrocken zusammen.

"Ich helfe ihm nur bei Mathe und mache nicht mit ihm rum, keine Sorge!"

"Und wer garantiert mir, dass es wirklich so ist?!", fragte er mich.

Ich atmete getroffen Luft ein und stand wütend auf.

"Unterstellst du mir gerade, dass ich dich betrüge?!"

Eric zuckte mit den Schultern. "Woher sollte ich das denn wissen? Wir sind doch nie weiter als ein bisschen rummachen gekommen."

Ich starrte ihn wütend an unt trat einen Schritt auf meinen Freund zu.

"Hörst du dir eigentlich zu? Ich will noch nicht, dass wir miteinander schlafen, weil ich mich noch nicht bereit dazu fühle, und jetzt soll ich dich mit 'nem anderen betrügen, weil ich unsere Beziehung einfach noch nicht auf die nächste Ebene gehoben habe?!", explodierte ich.

Eric zuckte erneut mit seinen Schultern und seine Ruhe machte mich rasend.

"Du Idiot!" Nun stand ich vor ihm und starrte seine feste Brust an.

"Warum sollte ich das machen?! Ich bin mit dir zusammen! Du Idiot, Idiot, Idiot!" Ich schlug mit meiner Faust auf seine Brust, auch wenn ich bezweifelte, dass es ihm wehtat.

Als er sich immer noch nicht regte, hörte ich auf, ihn zu schlagen und legte meinen Kopf in den Nacken, um ihn anzusehen.

Was ich dort sah, machte mir Angst, auch wenn ich es nicht zugeben wollte.

Mit einem vor Zorn verzerrten Gesicht starrte er auf mich hinunter und ich stolperte erschrocken einen Schritt zurück.

"Eric?", konnte ich noch leise flüstern, dann hatte er ausgeholt und mich geschlagen.

Vor Schmerz zischend fasste ich mir an die Wange und konnte ihn nur mit großen Augen ansehen.

"E-eric?"

Ich konnte nicht länger mit ihm in einem Raum sein. Eric.

Ich wirbelte herum und stürtzte aus dem Haus, jedoch war ich nicht schnell genug, um seinen Worten zu entfliehen.

"Lauf nur, Lith, aber denk ja nicht, dass das schon das Ende ist!", rief er hinter mir her, was mich dazu brachte, noch schneller zu rennen.

Mir war egal, wohin ich lief, hauptsache weg.

Der einsetztende Regen prasselte auf mich nieder, spülte den ganzen Dreck von den Straßen, und doch vermag er es nicht, meinen Dreck wegzuspülen.

Wassertropfen vermischten sich mit meinen Tränen, welche in Strömen über mein Gesicht flossen.

Natürlich hatte ich gewusst, dass Eric nichts legales tat, jedoch war er, nachdem er mich geschlagen hatte, wieder der charmante Junge, in den ich mich verliebt hatte.

Es war schrecklich. Er hatte die Gabe, das Geschehene wieder gutzumachen, auch wenn das eigentlich möglich war.

Ich wusste nicht, wie ich so blind gewesen sein konnte, warum ich nicht bei den ersten Anzeichen schon geflohen war.

Ich wusste noch genau den Tag, an dem er das erste Mal handgreiflich gegenüber von mir wurde.

Es war ein Montag Nachmittag. Es war der 15.07.2019.

"Wann wollen wir es eigentlich deinen Eltern sagen? Also das mit uns?", wendete ich mich an Eric, der sich auf die Couch flätzte.

"Lith, das haben wir doch schon durchgesprochen", seuftzte er und legte seinen Unterarm über seine Augen.

"Ich weiß, ich weiß, du willst uns einfach noch ein bisschen Zweisamkeit lassen. Aber das ist doch süß, wenn deine Eltern uns versorgen wollen."

"Nein, es ist nervig."

Ich schmunzelte. "Sei doch nicht immer so negativ! Komm schon, was ist so schlimm daran?"

Eric setzte sich auf und fuhr sich einmal durch seine Haare.

"Du kannst dir wirklich nicht vorstellen, wie anstrengend das wird", wiedersprach er mir immer noch.

"Ach komm", versuchte ich ihn zu überreden.

"Nein", sagte er ganz einfach und ich verdrehte die Augen über seine Sturheit.

"Bitte!", bat ich ihn, doch plötzlich sprang Eric auf.

"Ich sagte Nein!!" Er griff nach seinem Glas, welches er auf dem Tisch abgestellt hatte, und warf es in meine Richtung.

Erschrocken aufschreiend duckte ich mich, so dass das Glas zersprang und die Scherben auf mich runterrieselten.

Die Schnittwunden brannten und ich fühlte, wir mir warmes Blut an den Wangen herunterlief.

"Oh Gott, Lith, es tut mir so leid", stürmte Eric auf mich zu, doch ich hob nur geschockt die Hand, um ihm zu zeigen, dass er auf Abstand bleiben sollte.

Eric ignorierte meine Warnung und kniete sich besorgt vor mich hin.

"Komm wir gehen in die Küche, da versorge ich deine Wunden!"

Er nahm mich an der Hand und zog mich in die Höhe. Ich folgte ihm, denn ich sehen konnte, dass es ihm wirklich leid tat, da er mir die ganze Zeit versprach, dass das nie wieder passieren würde.

Ich glaubte ihm. Jedes Mal aufs neue.

Und so hatte es begonnen, mein Untergang. Meine Welt, mein Boot ging ab dem Zeitpunkt unter.

Und nun befand ich mich in dem gefährlichen Strudel, der mich mitriss, obwohl ich mich schon von meinem Schiff gerettet hatte - ab da war er mein Feind, gegen den ich nichts tun konnte.

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