~Kapitel 9~

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Okay Lilith. Denk nach. Denk dir doch einfach irgend 'ne schöne Geschichte aus, bei der du nicht von allen, die sie hören, als cringe und geisteskrank betitelt wirst.

„Du bist so dämlich!", schimpfte ich mich selbst. Luke kannte doch die wahre Geschichte!

Jemand vor mir räusperte sich vernehmlich und riss mich damit aus meinen Gedanken.
Verwirrt blickte ich noch und in die fragenden Gesichter von den drei Jungs.

„Ich hab gefragt, was ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht habe!?", grinste Luke.
Fragend hob ich eine Augenbraue. „Was meinst du?"
„Bitte sag mir, du führst nicht auch noch Selbstgespräche, in denen du dich selbst beleidigst! Du bist mir sowieso schon ein Rätsel!", bat Luke gespielt betroffen.

WAS??
Das ist jetzt nicht dein Ernst Lilith, oder?

Bitte sag mir, dass das ein schlechter Scherz war. War es aber wohl nicht. Ich hatte das tatsächlich laut gesagt ...

„Mag sein, dass ich Selbstgespräche führe, aber damit komm ich ganz gut allein klar. In deinem Fall würde ich mir eher mal Gedanken darüber machen, das du dich angesprochen fühlst, sobald jemand das Wort dämlich oder dumm oder so verwendet ...

"Luke's Freunde prusteten los, er grinste mich nur frech an. Dieses Lächeln war verdammt hot ... LILITH! Pass gefälligst mal auf was du denkst!

Ich hob meinen Blick und sah ihm direkt in die Augen, die im Moment an den atlantik an einem schönen, ruhigen Sommermorgen erinnerten. Sie funkelten amüsiert. Ich versank in ihnen wie im Meer mit Gewichten an den Armen und Beinen.

„Ihr habt mir immer noch keine Antwort gegeben!" Die Frage zog mich aus dem Wasser ins Hier und Jetzt zurück. Verdammt, stimmt ja. Lenny blickte Luke an.
„Das erklärt dir am besten mal Lilith. Ich kann mir nämlich selbst noch nicht auf alles einen Reim machen ..." Fassungslos starrte ich ihn an. Echt jetzt? Musste das sein.

Genervt verdrehte ich die Augen und wollte gerade anfangen zu erzählen, als mir mein Persönlicher Joker einfiel. „Ahhhmmn ... also ich würd euch ja echt gern alles erzählen, aber Lilly wartet leider auf mich und ... wir müssen eine S-Bahn erwischen!", sagte ich.

Das war wenigstens die halbe Wahrheit. Wir waren eigentlich nur unterwegs zum Café neben an - Lilly hatte mich überredet, zu schwänzen -, um ein bisschen zu quatschen, aber kleine Notlügen wie 'ich muss leider unbedingt diese S-Bahn erwischen' waren hin und wieder wohl schon mal erlaubt.

„Wow ... du lügst echt grauenvoll. An sich hätte man es dir eigentlich sogar tatsächlich abkaufen können, nur kommen in München die S-Bahnen eh alle zwei Minuten, zweitens haben sie fast immer Verspätung und drittens schaut es so aus, als würde Lilly das auch brennend interessieren.", lachte Luke und Lenny rief Lilly zu uns rüber.

Nein, nein, nein, nein, nein und nochmal NEIN!

„Hey Lilly, wollt ihr euch nicht mit uns ins Café um die Ecke setzen und die beiden erzählen uns von ihrem gestrigen Tag und warum Lilith Luke's Klamotten hat?", fragte Rob zuckersüß, „wir laden euch auch ein!"

Vier Augenpaare (und ein besonders markantes) blickten mich erwartungsvoll an.

Obwohl sich Lilly zu beginn sehr unwohl fühlte und man es ihr auch ansehen konnte, war sie mittlerweile schon ziemlich aufgetaut und sehr, seeeehr nervös.

Und ich war mir ziemlich sicher das das nicht zuletzt an Rob lag ... was ja auch kein Wunder war, seine kurzen schwarzen Locken zu den attraktiven Gesichtzügen und den aufmerksamen, dunkelbraunen Augen hatten schon ihren Charm ... er war nicht gerade ein Aufreißer, aber ich kannte kein Mädchen, dass ihn nicht absolut süß fand ...!

Die beiden würden echt gut zusammenpassen, dachte ich gerade, als ich von der Seite angestupst wurde.

„Was?", nuschelte ich, immer noch meinen Gedanken nachhängend.
„Bekommst du jetzt gleich wieder einen dieser Anfälle?", fragte Luke grinsend und ich musste schmunzeln.

„Also?", fragte nun auch Lilly und warf Rob, der neben ihr saß, einen kurzen Seitenblick zu.

„Also kurzgefasst: Ich hab mit Luke Spinde geputzt und muss irgendwie ausgerutscht und hingefallen sein. Ich hatte mir den Kopf gestoßen und war ohnmächtig geworden. Als ich aufgewacht bin, war ich bei Luke im Zimmer und weil meine Klamotten blutig waren, da ich mir laut ihm eine Platzwunde geholt hatte, hat er mir seine geliehen. Ich meine ... ich konnte ja schlecht in blutigen Klamotten mit dem Bus nachhause fahren!"

Lilly schaute mich an
„Und?"
„Nichts Und!"

Ungläubig starrte sie mich an.
„Was und??? Was soll und denn überhaupt heißen?", fragte ich leicht angenervt. Jetzt schauten wir alle sie abwartend an. Sie seufzte übertrieben dramatisch.

„Echt jetzt, Lilith?? Jungs, entschuldigt uns bitte mal kurz für einen Moment ..." Mit den Worten stand sie von ihrem Platz auf und zog mich am Ärmel mit sich.

Luke warf mir einen fragenden Blick zu, den ich mit einem ahnungslosen erwiederte. In den Gesichtern der Jungs stand das selbe Fragezeichen wie in meinem eigenen und Lilly führte mich durch das Café in richtung Toiletten.

Als ich einen kurzen Blick über die Schulter warf, sah ich wie Lenny und Rob Luke mit Fragen durchlöcherten. Hatte ich irgendetwas falsches gesagt?

Lilly dirigierte mich in die Damentoilette und stellte sich, nachdem sie sich vergewissert hatte, dass niemand sonst da war, breitbeinig und mit verschränkten armen vor mich.

„Erst Mal: UND DAS NENNST DU NIX?? DU RUTSCHT ERST GANZ VERSEHENTLICH AUS, DU HATTEST EINE PLATZWUNDE, WARST ALLEIN MIT LUKE NIGHTMEER IN SEINEM ZIMMER, UND BIST IN SEINEN KLAMOTTEN NACH HAUSE GEFAHREN???!! Das nennst du NIX???!", tobte sie.

„Erstens, ja! Ich bin GANZ VERSEHENTLICH ausgerutscht, wieso sollte ich mir freiwillig 'ne Platzwunde holen, NUR um dann ohne Klamotten im Zimmer von einem fast fremden Typen aufzuwachen??! Zweitens, vielleicht war ich bei ihm im Zimmer, aber ich war ohnmächtig verdammt, ich KONNTE gar nichts dagegen machen!", verteidigte ich mich.

„VIELLEICHT, ABER DU KONNTEST ES MIR AUF JEDEN FALL DIE GANZE ZEIT SAGEN UND HAST ES NICHT GETAN UND AUSSERDE- WARTE MAL WAS???! DAS HAST DU JETZT GRAD NICHT GESAGT ODER??!"

Okay ... jetzt war sie nicht mehr einfach nur laut, sie kreischte die letzten Sätze förmlich. Aber es klang nicht mehr wütend und enttäuscht wie zuvor, es klang jetzt eher aufgeregt und ungläubig.

„Hast ... hast ... hast du das echt gesagt?" Ihre Stimme war jetzt wieder leise, aber nicht minder aufgeregt, sie überschlug sich beim reden Wort wörtlich.

„Was denn?", fragte ich dann und runzelte die Stirn.

„Du hast gesagt das du ohne Klamotten bei ihm aufgewacht bist???!!!" Oh scheiße. Verplappert.

„Du musst dich verhört haben ...", wiegelte ich das ganze ab. „Hab ich nicht. Und das wissen wir beide. Erzähl mir alles!"
Es war unnötig es jetzt noch abzustreiten. Sie würde mir eh nicht mehr glauben.

Nachdem ich ihr alles erzählt hatte, sind wir zurück zu den Jungs, haben unseren Kaffee ausgetrunken und gequatscht und dann haben wir gesagt, wir müssten noch lernen und sind gegangen.

Ich hab mit Lilly gesprochen und ich hatte recht mit meiner Vermutung. Sie war total heiß auf Rob ... der übrigens sein Versprechen eingehalten und für uns alle gezahlt hatte (wobei Luke ihm heimlich etwas zugesteckt hatte, ich hab es gesehen, so schlimm kann er also nicht sein).

Jetzt war ich Zuhause und machte in zehn Minuten Abendessen für mich und Jonah ... und Liam werd ich auch schreiben, ob er nicht Lust hatte, zu kommen.

Mein Vater war wie immer in seinem Zimmer und nicht unbedingt nüchtern, was ich daran gehört hatte, dass vorhin wieder Glass geklirrt hatte, als eines zersprang.

Jonah hatte es Gottseidank nicht mitbekommen, da ich ihm vor einiger Zeit von all meinem Erspartem AirPods gekauft hatte, mit denen er jetzt Tag und Nacht hörte.

Ich ging in mein Zimmer, um Liam eine WhatsApp zu schreiben. Ich hoffte er kann. Ich wollte gerne einfach mal wieder mit ihm reden ...

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