Lilly und Ben

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Lillys p.o.v

Ich erwachte von dem Bedürfnis, aufs Klo zu gehen. An einem Samstag. Um 8:34 Uhr, wie ich mit einem Blick auf den Wecker feststellte.
Das konnte ja wohl nicht wahr sein. Es war Samstag! Warum musste ich so früh schon aufs Klo? Ich wollte schlafen!
Mindestens bis um 10 Uhr.
Eher länger...

Seufzend machte ich mich daran, Bens Arm anzuheben, den er um mich geschlungen hatte.
Eng waren wir aneinander geschmiegt. Ich musste zugeben, es war schön, so aufzuwachen. Mit seiner Wärme in meinem Rücken, seinem Duft in der Nase, und seinem Arm um der Taille.

Aber gleichzeitig erinnerte es mich an andere Zeiten. An schlechte Zeiten. Und das hasste ich.
Meine Vergangenheit sollte nicht meine Zukunft beeinflussen. Warum war ich denn sonst vor ihr geflohen?
Aber genau das tat sie. Sie schlich sich in meine Gegenwart und vergiftete sie.
Da war ich ihr entkommen und doch auch irgendwie nicht. Immer noch hielt sie mich in ihren Fängen.

Entschlossen schob ich das Déjà-vu oder besser gesagt Déjà-senti, beiseite.
Ich war noch immer dabei, Bens Arm von meiner Taille zu heben.
Aber es funktionierte nicht.
Sein Arm blieb an Ort und Stelle wie festbetoniert.
Genervt runzelte ich die Stirn. War ich über Nacht etwa zu einer alten schwachen Frau mutiert?

Wieder zog ich an seinem Arm, diesmal kräftiger. Und endlich hatte ich Erfolg.
Wenn auch anders als erwartet.

"Was ist denn los?", nuschelte Ben hinter mir verschlafen und zog mich noch näher an sich heran.

Ich seufzte genervt. Ich musste aufs Klo, verdammt!
"Ich muss aufs Klo.", Zischte ich ihm zu.

"Hmm.", machte er nur und ließ seine Hand auf meiner Taille nun unter mein Schlafshirt wandern, bis sie auf meinem Bauch lag.
Die Berührung jagte mir einen Schauder über den Rücken. Trotzdem änderte sie nichts an meinem drängenden Bedürfnis.

"Ben!", Knurrte ich.

Er genoss das hier. Neben mir zu liegen, eng umschlungen. Ich konnte es ihm nicht verdenken. Wie lange hatte ich es ihm verwehrt?
Eine Woche? Zwei? Wann waren wir das letzte Mal so aufgewacht?
Ich wusste es nicht mehr. Aber ich wusste, dass es zu lang gewesen war.

Trotzdem musste Ben jetzt nicht so anhänglich tun. So besitzergreifend.
So wie er.

Das waren unfaire Gedanken. Das wusste ich. Dieses besitzergreifende Verhalten war nun einmal typisch für Werwölfe. Für Mates.
Trotzdem hatte es für mich einen bitteren Beigeschmack. Denn auch er war so gewesen.

"Ben.", zischte ich wieder. Doch er rührte sich nicht.
Gut. Dann musste ich eben zu härteren Mitteln greifen.

Ich kuschelte mich noch näher an ihn, auch wenn das kaum möglich war. Dann drehte ich mich in seinem Arm um.
Er schnurrte fast schon. Genoss das hier richtiggehend. Oh, er sollte es genießen, so lange er noch konnte.

"Ben...", hauchte ich mit rauer Stimme. Dann legte ich meine Lippen auf seinen Hals. Er atmete keuchend aus.  Ich lächelte. Dann biss ich ihm leicht in die Haut.

"Fuck, Lilly.", keuchte er und zog mich instinktiv noch ein Stück näher.
Leicht leckte ich über seine Haut. Sog daran. Er atmete schwer.
Doch das war noch lange nicht alles.

Ich drehte ihn auf den Rücken und setzte mich auf ihn. Die Hände legte er nun beide auf meine Hüfte. Mit den Händen fuhr ich ihm unter sein T-Shirt. Sein Griff verstärkte sich.

Dann zog ich meine Hände wieder hervor, packte seine und hielt sie über seinem Kopf fest. Er wehrte sich nicht. Gut.
Ich näherte meinen Mund seinem und setzte ihm einen hauchzarten Kuss auf die Lippen.
Einladend öffnete er sie.

Doch bevor sich das hier vertiefen konnte, sprang ich schnell auf und rutschte vom Bett. Dann ging ich aus der Tür.
Gerade noch hörte ich ein geflüstertes
"Was zum...?!", bevor die Tür auch schon hinter mir zufiel und ich mich auf den Weg ins Bad machte.

Ich war fies, ich weiß. Aber irgendwie machte das auch Spaß. Und ich war nicht selbstlos genug, um mir allen Spaß zu verbieten.

Aber vielleicht war ich nicht nur fies, sondern auch grausam. So wie er. Daran wollte ich gar nicht erst denken. Aber wenn ich mir vor Augen führte, zu was er mich alles gezwungen hatte....
Ich hatte mich zwar gewehrt. Am Anfang zumindest. Aber schließlich hatte ich nachgegeben.
Hatte zugelassen, dass er mich dazu zwang, die anderen Rudelmitgliedern mit meiner Gabe zu bestrafen.
Ich war grausam gewesen. Böse.

Bis heute hasste ich mich dafür. Bis heute hatte ich immer Mal wieder Albträume davon.
Nur eine Sache hatte sich verändert: statt den alten Rudelmitgliedern, denen ich in meinen Träumen Schmerzen zufügte, war es in meinen Albträumen Ben, den ich verletzte.

Bens p.o.v.

Fuck. Hier lag ich nun, völlig überrumpelt von dieser Szene gerade eben. Und so frustriert. Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn sie es ernst gemeint hätte.
Dabei wollte sie nur von mir loskommen. Wieder einmal.

Verdammt. Ich war auf sie reingefallen. Aber als sie sich an mich gekuschelt hatte und dann geküsst hatte ...
Das war wie ein Traum, der in Erfüllung gegangen ist.
Tja, letztendlich war es nur ein geplatzter Traum.

Und wieder einmal hatte sie mir einen Knutschfleck verpasst. Eigentlich störte mich das nicht. Ich mochte es, etwas von ihr auf meiner Haut zu tragen.
Doch was mich störte, war der Fakt, dass nur sie das machen durfte.

Wenn ich ihr einen Knutschfleck verpassen wollte, hinderte sie mich immer rechtzeitig daran. Jedes Mal schmerzte es mich, zu wissen, dass sie nichts von mir wollte.

Wahrscheinlich war es wegen den anderen Typen. Sie wollte nicht, dass sie sahen, dass wir zusammengehörten. Und das störte mich. Verdammt, das war noch untertrieben.
Es trieb mich in die Hölle.

Aber was sollte ich schon tun?
Ich konnte sie zu nichts zwingen.
Ich konnte nur hoffen, dass sie mich irgendwann Mal akzeptierte.

Und hoffentlich bald, denn ich wusste nicht, wie lange ich das hier noch aushielt.
Es war die reinste Hölle, von seiner Mate nicht gänzlich akzeptiert zu werden.
Alessandro würde mir zustimmen.
Ich war mir sicher, es gab nichts Schlimmeres auf der Welt.

Ich hatte ja keine Ahnung, wie sehr ich da falsch lag....

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro