Verbittert

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Lillys p.o.v.

Gott, wer hätte gedacht, dass Olivia und Alessandro sich jemals so verdammt verliebt benehmen würden?
Seit sie einander markiert hatten, war es nicht mehr mit ihnen auszuhalten.

Nachdem ich auf dem Klo gewesen war, bin ich gleich runter gegangen, um zu frühstücken.
Und konnte beobachten, wie verliebt Alessandro und Olivia waren, die natürlich bereits am Tisch sitzen mussten.

In letzter Zeit war es wirklich schlimm. Immer hielten sie Händchen, warfen sich so verliebte Blicke zu oder küssten sich.
Mann. Das nervte. Es war, als würde mir jemand Zuckerwatte hinhalten, die ich liebend gerne essen würde, aber nicht konnte.
Weil dieser Jemand sie direkt vor mir wegputzte.

Ja, ich weiß, ein etwas komischer Vergleich. Dabei mochte ich nicht einmal Zuckerwatte. Aber irgendwie erschien mir das so passend.

Dementsprechend schlecht gelaunt saß ich auch am Tisch und aß mein Porridge.
Gesund und lecker. Was wollte man mehr?
Aber genießen konnte ich es gar nicht richtig, während Alessandro und Olivia sich so verliebt benahmen.
Bah.

Zwar hielten sie während dem Frühstück keine Händchen, dafür schien ihre Verliebtheit praktisch in der Luft zu schweben.

"Mmmh, so lecker.", seufzte Olivia gerade genussvoll und meinte damit den Pfannkuchen, den bestimmt Alessandro für sie gemacht hatte.

"Du kannst das echt gut, Alessandro.", lobte sie ihn sogleich.

Grinsend lehnte er sich zu ihr und flüsterte ihr etwas ins Ohr.
Tja, nur vergaß er dabei etwas. Ich saß nämlich auch noch mit am Tisch. Und ich konnte ihn hören.
Warum nur konnte man seine Ohren nicht verschließen? So wie die Augen?
Es würde mein Leben um so einiges leichter machen...

Aber da dies nicht möglich war, hörte ich klar und deutlich, was mein Alpha flüsterte:

"Ich kann das gut? Das ist alles, was dir dazu einfällt? Also, bitte, Liv, du enttäuschst mich. Ich hatte mindestens ein 'großartig' erwartet. Ein 'besser als alle anderen', oder ähnliches."

Genervt verdrehte ich die Augen, während Alessandro sich wieder ein wenig aufrichtete.
Natürlich bemerkte er das aber nicht. Dafür war er viel zu sehr auf Olivia fixiert.

Diese lief rot an, versuchte es aber offensichtlich zu verstecken und sah ihn nur mit hochgezogenen Augenbrauen an.

"Aber Alessandro.", Säuselte sie. Nun war sie es, die sich zu ihm beugte und in sein Ohr flüsterte:
"Ich will dich doch nicht anlügen. Wäre doch schrecklich, wenn du ein falsches Bild von dir hättest. Ein 'gut' beschreibt deine Kochkünste und bestimmte andere deiner Fähigkeiten ganz passend."

Sie entfernte sich wieder von ihm und sah ihn vielsagend an.

Oh, oh. Das würde er sich nicht gefallen lassen.
Tatsächlich blitzten seine Augen gefährlich auf und er knurrte leise.

"Dann musst du wohl an Gedächtnisverlust leiden."

Olivia verdrehte nur die Augen.

"Nein, tu ich nicht.", sagte sie zuckersüß lächelnd und wandte sich wieder ihrem Frühstück zu.

Doch bevor sie ihren Pfannkuchen nehmen und davon abbeißen konnte, zog Alessandro sie plötzlich an sich.

"Ich glaube schon.", murmelte er, während er sie auf seinen Schoß setzte, was Olivia überrascht nach Luft schnappen ließ.

"Deswegen werde ich jetzt wohl dein Gedächtnis auffrischen müssen.", fügte er noch leise und sanft hinzu, während er ihr liebevoll eine Haarsträhne aus dem Gesicht streichte.

Und dann küsste er sie. Olivia wehrte sich natürlich nicht.
Verdammt, sie knutschten tatsächlich. Vor meinen Augen.
Aber wahrscheinlich hatten sie schon längst vergessen, dass ich überhaupt da war. Oder es interessierte sie einfach nicht.

Verdammt, es sollte mich auch nicht interessieren.
Trotzdem schmerzte es mich auf irgendeine Weise, sie so glücklich und verliebt miteinander zu sehen.
Wenn es nach mir ginge, hätten sie sofort aufgehört.

Jaja, ich weiß, ich war gerade ziemlich asozial. Schließlich sollte ich es meinem zukünftigen Alpha und auch Olivia, meiner zukünftigen Luna, gönnen, endlich zusammen zu sein. Dass am Ende nochmal alles gut gegangen ist.

Aber trotzdem spürte ich immer diesen Stich im Herzen, wenn ich die beiden sah. Weil sie das hatten, was ich nicht hatte.
Was ich nie haben würde, trotz Ben.
Denn wie lange war das zwischen uns schon so?
Monate. Ganze Monate ließ ich mir bereits meine Gegenwart von meiner verdammten Vergangenheit verbauen.

Ich hasste mich selbst dafür. So sehr. Doch trotzdem konnte ich nichts, rein gar nichts, gegen diese Gefühle in mir tun.
Diese Angst, Ben zu verlieren, wenn ich es ihm jemals erzählen würde. Ihm erzählen würde, was für eine grausame Mate er hatte. Er würde mich fürchten. Würde mich voller Angst und Panik ansehen. So wie all die anderen vor ihm.
Wahrscheinlich würde er mich auch verachten. Dafür, was ich alles getan hatte.
Ich könnte es ihm nicht verdenken. Ich verachtete mich ja selber dafür.

Deshalb konnte ich es einfach nicht tun. Denn ich war zu egoistisch. Zu feige. Ich wollte ihn in meinem Leben haben. Wenn auch nicht ganz und vollkommen.
Das war der große Unterschied zwischen Olivia und mir: während sie Alessandro ihre Krankheit verschwiegen hatte, um ihn mit dieser aussichtslosen Situation nicht zu quälen, verschwieg ich Ben meine schrecklichen Taten, um mich mit seiner Abwesenheit nicht zu quälen.

Olivia war selbstlos. Eine gute Eigenschaft für eine Luna.
Und ich? Ich war vieles, aber ganz sicher nicht das.
Nein, im Gegenteil, ich war einfach nur egoistisch.

Ich hatte mir sogar überlegt, es Ben für immer zu verschweigen. Obwohl Mates sich eigentlich vertrauen sollten. Und nicht nur das: ich hatte mir für einen Moment überlegt, ihn zu markieren. Die Bindung zwischen uns zuzulassen. Zu akzeptieren. Ohne ihm alles von mir gezeigt zu haben. Wie es wirklich in mir aussah.

Doch letztendlich konnte ich es einfach nicht.
Konnte ihn nicht derartig betrügen.
Und wenn ich ihn dann ausversehen verletzte...ich würde seinen Schmerz durch die Bindung nur noch deutlicher spüren. Das würde mich umbringen.
Tja, und da hatten wir es wieder: mein egoistisches Denken.
Anstatt daran zu denken, welchen Schmerz er würde fühlen müssen, wenn ich, seine Mate, ihn verletzte, dachte ich nur an mich. An den Schmerz, den ich fühlen würde.

Am liebsten würde ich es abstellen. Diesen Egoismus aus mir heraus operieren. Wenn es doch nur möglich wäre...
War es aber nicht.

Na ja, wer weiß, vielleicht war es ja egal, was ich in der Vergangenheit getan hatte. Vielleicht spielte es gar keine Rolle.
Weil Ben mich sowieso nie richtig lieben könnte.
Selbst wenn ich unschuldig wäre. Ich wäre immer noch egoistisch.
Und wer liebte schon Egoisten?

Bevor ich weiter in die Abwärtsspirale meiner Gedanken eintauchen konnte, wurde ich von dem Geräusch herannahender Schritte unterbrochen.
Ben. Gut. Hoffentlich konnte er mich von diesen Turteltäubchen ablenken.

Als er hereinkam, ließ er seinen Blick kurz über die Szenerie huschen, bevor er bei mir Halt machte. Bei meinem Anblick wurde er langsamer und hielt schließlich an.

Auch ich sah ihn an. Unsere Blicke verschränkten sich ineinander.
Ich drohte, in diesem wunderschönen Blau seiner Augen zu versinken...wie immer, wenn ich ihn zu lange ansah.

Doch dann blinzelte er plötzlich und wandte sich von mir ab.
Es war, als wäre ein Bann gebrochen. Verdammt, diese Augen...die brachten mich noch um. So wunderschön blau wie das Meer. Wie das unendliche Meer, das ich liebte.

Ich hörte, wie er sich und ie Küche ging und dort sein Frühstück machte. Spiegeleier, nahm ich Mal an. Er aß oft vier Stück. Nur von einer Seite angebraten. Dann aß er immer zuerst das Eiweiß, das Eigelb hielt er sich für den Schluss auf.
Woher ich das wusste? Na ja....das war reiner Zufall. Und lag eindeutig nicht daran, dass ich ihm beim Frühstücken oft beobachtete und kaum die Augen von ihm lassen konnte.

Da ich diese verliebte Stimmung zwischen Olivia und Alessandro nicht länger aushielt, entschied ich mich, Ben Gesellschaft zu leisten.
Ich konnte später noch weiter essen.
Erst einmal musste ich meinen Mate nerven.
Von dieser kurzen Szene vorhin hatte er ja bestimmt nicht genug....

Also machte ich mich grinsend dazu auf, den Blutdruck meines Mates ein wenig zu erhöhen....

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