Die Neena

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Heiße Luft empfing uns. Der Geruch nach verbranntem Fleisch, Brennholz und Schmieröl. „Cap an Deck!" brüllte der erste Soldat, der mich entdeckte. „Willkommen Kapitän Becked!" schallte es mehrstimmig aus allen Ecken des Hagners. „Rührt euch, Soldaten." Rief ich zurück und sie widmeten sich wieder ihrer Arbeit. Schmiedeöfen brannten hell entlang der Wände. Hämmer donnerten auf Ambosse. Schleifmaschinen entlang der anderen Hagnerwand. Weiter hinten brannte der größte Ofen, wo große Panzerstücke hinein geworfen wurden. Das Fleisch wurde restlos abgebrannt und das gesäuberte Panzerstück unten aus der Aschekammer des Ofens wieder entnommen und weiter verarbeitet.

„Cap, wie schön, dass du uns besuchst. Wenn du wegen der neuen Ausrüstung kommst, die wird leider erst in ein paar Tagen fertig sein." Krom begrüßte mich. Ein Schmied, wie aus einem Bilderbuch. Groß und kräftig, mit ruhigem Blick. Fragend schwang sein Blick zu Koren während er sich die rußigen Hände an einem Tuch abwischte. „Krom, das ist Koren, der Magier aus der anderen Welt. Koren, das ist Jack Hutson der Leiter der Werkstatt, aber wir nennen ihn hier alle nur liebevoll Krom." Stellte ich die beiden einander vor. „Eine beeindruckende Schmiede, Krom." Lobte Koren, was Krom zum Grinsen brachte. „Ja, ein Prachtstück, aber das verdanken wir nur den Neena. Die haben wirklich ein Händchen dafür." wage deutete Krom mit seiner Pranke zu den Schleifmaschinen, wo größtenteils die Neena die Monsterteile bearbeiteten.

Menschenähnliche Wesen mit gelblich bis blauer Haut, drei Paar Augen und einem schmalen eleganten Körper mit langen Gliedern, die sie noch graziler wirken ließen. Korens Augen wurden groß. Die Neena dagegen hatten ihre Arbeit eingestellt und wechselten unsichere Blicke untereinander. „Sie sind die ersten Humanoiden-Monster, auf die wir bisher getroffen sind, jedenfalls jene mit Intelligenz." Ich stieß Koren an, da er zu sehr starrte.

Räuspernd fing er sich wieder. „Ich habe noch nie solche Wesen gesehen." Schmunzelnd winkte ich einen der Neena zu uns. „Die Neena sind ein Volk von magischen Geschöpfen, die in dem Magiezeitalter der Erde existierten, aber als die Magie schwand, verschwanden sie vollständig von der Bildfläche. Als dann Anu herkam und schließlich wieder ging, hinterließ sie genug magische Energie zurück, was dafür sorgte, dass die Neena erneut geboren wurden. Stimmt doch, Olk?" fragend sah ich zu dem Neena der an meine Seite getreten war, mit sicherem Abstand zu Koren.

Einen Kopf größer als ich rieb er sich nervös die zierlichen Hände. Sein drittes Auge auf seiner Stirn zitterte. „So ist es, Herrin." Bejahte er und vermied jeden Blick zu Koren. Verwundert sah ich zu Koren und dann zu Olk. Auch wenn man es den Zierlichen Neena es nicht ansah, konnten sie locker um die zwei Tonnen stemmen und das mit bloßen Händen. „Gibt es ein Problem? Sprich frei heraus." Bat ich ihn, worauf seine Hände stoppten. „Euer Gast strahlt eine unheilvolle Aura aus. Verzeiht, Herrin, aber viele von uns beunruhigt das, ihr solltet euch von ihm fernhalten." Antwortete er mit fester Stimme. Das Zittern seines Auges hörte auf. Entschlossen zu kämpfen, sprach er Koren eine stille Drohung aus.

„Aura?" verwirrt aber auch neugierig fragte Koren nach. Die Drohung hatte er nicht bemerkt, er war mehr damit beschäftigt, die ihm neue Wesen zu verstehen. „Wie gesagt, sie sind magische Geschöpfe. Mit Hilfe ihres dritten Auges können sie Energien sehen, Dinge, die dem menschlichen Auge verborgen sind. Mit Aura ist die von einem Lebewesen ausgehende Energie gemeint." Erklärte ich ihm. Verstehend nickte er. „Nicht nur das. Die sehen sogar, wie die Materiellen am besten zusammengefügt werden. Härtegrad, Robustheit, Dichte... sie sind uns wirklich eine große Hilfe." Prahlte Krom grinsend als wären es seine eigenen Fähigkeiten.

„Das ist wirklich erstaunlich!" staunend musterte Koren die anderen Neena die inzwischen zusammengerückt waren. „Olk sag den anderen, sie können beruhigt weiter arbeiten. Ich habe Koren unter Kontrolle. Seine unheilvolle Aura wird hier nichts anstellen können." Ich boxte Koren in die Seite, worauf er zusammen zuckte und mir einen bösen Blick zu warf. Olk dagegen beruhigten meine Worte. „Wie ihr wünscht, Herrin." Mit einer kurzen Verbeugung verabschiedete er sich.  

„Reden wir draußen weiter." Ich griff Koren am Ohr und zog ihn hinter mir her. „Au! Hey! Mein Ohr... auauau....au." schimpfend folgte er mir gezwungen. Vor der Halle ließ ihn los. „Was sollte das?!" sauer rieb er sich das Ohr. „Die Neena brauchten einen anschaulichen Beweis, dass ich dich im Griff habe." „Warum das?" wütend verschränkte er die Arme vor der Brust. „Junge, lass dich nicht von ihren hübschen Gesichtern täuschen, die können im Kampf mit unserem Cap hier mithalten. Sie sind stark wie tausend Mann und äußerst vorsichtig bei Fremden." Krom haute ihm mitfühlend seine Pranke von Hand auf die Schulter, was Koren beinahe einknicken ließ.

„Und sehr traditionell." Ich seufzte tief. „Ich hab ihr Dorf per Zufall gefunden, als ich ein Monster verfolgte. Ich dachte, es hätte mich entdeckt und versuchte zu fliehen, dabei war es auf Beutejagd. Die Neena waren seine Beute, aber davor hab ich es erlegt. Die Neena schworen mir aus Dankbarkeit ihre Loyalität und seitdem bin ich ihre Herrin." Ich sah über die Schulter zurück zu den Neena. Olk redete noch mit den anderen, deren Anspannung sich langsam legte. „Ein Dorf von nicht mal fünfzig Männer und Frauen. Zwölf von ihnen konnten wir hier herbringen, aber wir haben leider nicht mehr Kapazität frei und dann sitzen mir die Oberen auch noch im Nacken. Weil die Neena von Natur aus eine übermenschliche Kraft besitzen, gelten sie als gefährlich, dabei sind sie sehr friedfertig. Mehr Künstler als Kämpfer, wenn du mich fragst." Beeindruckt hob Koren den Blick. „Das ist noch erstaunlicher." „Mich stört es eher, dass wir nicht alle mitnehmen konnten. Ihr Dorf liegt ungünstig zwischen zwei sich streitenden Ländern. Wir haben zwar Elitekämpfer bei ihnen stationiert für ihren Schutz, aber das Dorf ist dort einfach nicht sicher. Sollte ein anderes Land sie entdecken werden sie ganz sicher als Versuchskaninchen für den Supersoldaten enden..." gereizt ballte ich die Fäuste und atmete tief durch. Ich hatte sichere Orte für Evakuierung und Verstecke errichtet und ein paar der besten Soldaten ins Dorf geschickt. Das musste einfach reichen... fürs Erste!

„Jedenfalls habe ich vor, ein paar von ihnen mitzunehmen. Ich will sehen, wozu sie imstande sind, wenn sie unbegrenzter magischen Energie ausgesetzt sind!" Grinsend konnte ich meine Vorfreude nicht verbergen. „Anu hat wohl auf dich abgefärbt, gruselig." Scherzte Koren worauf ich ihm meine Faust auf den Kopf donnerte. Ächzend ging er in die Hocke und rieb sich den Kopf. „Krom ich hab eine Request für dich." Ungerührt ignorierte ich den jammernden Koren. „Cap du weißt, ich zocke gerne." Grinsend stemmte Krom die Hände in die Seiten. Er war sich seiner Fähigkeiten sehr sicher. „Die neue Ausrüstung schaffst du es sie bis Morgen fertigzustellen?" augenblicklich schwand sein grinsen. „Aber dann verpassen wir das Fest!" „Dann übermorgen?" gab ich nach, schließlich hatten wir schon lange keine Siegesfeier mehr gehabt. Alle würden da sein! Grübelnd kratzte er sich an seinem stoppeligen Kinn. „Wenn wir alles andere vernachlässigen, könnte es klappen." „Das wollte ich hören. Ich verlass mich auf dich, Krom." Zufrieden klopfte ich Korm auf die Schulter und ging. „Warte doch!" Koren eilte mir nach. 


    ~♤~

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro