6. Louis

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Heute hört sich Liam wieder ziemlich mutlos an und ich mache mir die ganze Zeit Gedanken um ihn. Das merkt auch meine Chefin und nimmt mich irgendwann zur Seite. Sie drückt mir eine Tasse Kakao in die Hand und deutet auf den kleinen Tisch in der Ecke. Zum Glück ist gerade nicht viel los, deshalb können wir uns zusammen hinsetzen.

"Was ist denn los?", will sie leise wissen.

"Ich habe mit Liam telefoniert und er schien sehr niedergeschlagen zu sein. Das geht mir einfach nicht aus dem Kopf. Obwohl ich ihn nicht persönlich kenne, berührt es mich sehr. Findest du das bescheuert?"

Gloria schüttelt den Kopf und legt ihre Hand auf meine. "Überhaupt nicht. Liam bedeutet dir viel und es ist normal, dass du dir Gedanken machst. Gibt es denn sonst etwas Neues?"

"Morgen wird er in eine Rehaklinik verlegt. Irgendwas verheimlicht er mir. Das spüre ich ganz deutlich. Doch es gibt keinerlei Berichte über einen Unfall, deshalb habe ich keine Ahnung, was das sein könnte. Auf meinen Vorschlag, dass wir uns mal treffen können, hat er sehr ausweichend geantwortet. Da stimmt etwas nicht."

"Lou, er ist ein gefeierter Star. Er kann sich nicht einfach mit dir treffen. Denk doch mal nach, was das für eine Presse geben würde. Hab Geduld, Kleiner. Gib ihm Zeit, gesund zu werden, alles andere ergibt sich mit der Zeit."

"Danke, Gloria."

Ich trinke noch einen Schluck von meinem Kakao und mache mich wieder an die Arbeit. Die Gäste bedienen sich schließlich nicht von selbst. Trotz meiner Gedanken, schaffe ich es konzentriert zu arbeiten und die Zeit bis zum Feierabend vergeht wie im Flug. Gloria umarmt mich zum Abschied und drückt mir einen Kuss auf die Wange.

"Ich bin für dich da, wenn du Rat brauchst."

"Danke, dass bedeutet mir viel."

Meine Schwestern will ich nicht mit diesem Problem belasten, außerdem will ich ihnen nicht erzählen, dass ich mit Liam Payne schreibe. Sie würden es wahrscheinlich überall rum erzählen, weil sie sich für mich freuen. Aber ich will Liam nicht in Verlegenheit bringen. Dad würde nicht verstehen, warum ich mir um einen fremden Mann solche Sorgen mache. In solchen Momenten fehlt mir meine Mutter schrecklich.

Auf dem Heimweg gehe ich in den Supermarkt, um für mich und Molly einzukaufen. Dabei treffe ich Harry und Zayn. Spontan lade ich die beiden zu mir ein und sie sagen gerne zu. Gemeinsam tragen wir meinen Einkauf in meine Wohnung. Harry und ich kochen zusammen, während Zayn Molly bespaßt. Lachend hockt er im Wohnzimmer auf dem Boden und zieht eine Schnur über den Boden, hinter der meine Katze begeistert herhechtet.

"Du hast echt Glück", sage ich. "Normalerweise ist sie Fremden gegenüber sehr zurückhaltend."

"Ich bin Harrys Freund, sie muss mich einfach mögen."

Lachend rühre ich die Soße um. "Eingebildet bist du gar nicht."

"Nein, wie kommst du denn darauf?"

Es tut gut, mit den beiden zu scherzen und zu lachen. Das lenkt mich erfolgreich von den dunklen Gedanken ab, die ich mir seit dem Gespräch mit Liam gemacht habe. Beim Essen sitzt Molly neben Zayn und schaut ihn total verliebt an. Ich stupse Harry an und er wirft mir einen fragenden Blick zu.

"Du hast Konkurrenz bekommen", sage ich und deute auf Molly.

"Nur dass du es weißt, wir schaffen uns kein Haustier an, wenn wir zusammenziehen."

Zayn und mir klappt bei seinen Worten die Kinnlade herunter. Noch nie hat mein Freund darüber nachgedacht mit einem seiner Partner in eine gemeinsame Wohnung zu ziehen. Er scheint es wirklich ernst mit Zayn zu meinen.

"Zusammenziehen?", haucht Zayn fassungslos und starrt Harry an.

"Entschuldige Babe, ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen. Wir sind noch nicht so lange ein Paar und ich..."

"Halt die Klappe, Haz." Zayn steht auf, setzt sich auf seinen Schoß und küsst ihn zärtlich. "Ich würde mich freuen, irgendwann mit dir zusammen zu ziehen. Wir müssen ja nichts überstürzen."

Ich freue mich unglaublich für meinen besten Freund. Er hat es verdient, glücklich zu werden. Zayn tut ihm gut, er ist ein guter Mann. Mir fällt auf, dass Harry Tränen in den Augen hat. Deshalb stehe ich auf und lege von hinten die Arme im ihn.

"Ihr seid ein tolles Paar. Halt dein Glück fest, Zayn passt perfekt zu dir."

Wie gerne hätte ich auch einen Mann an meiner Seite, der mich liebt und so nimmt, wie ich bin. Jetzt beweist sich, wie sensibel Zayn ist. Er schaut mich an und lächelt.

"Du wirst auch so glücklich wie wir. Gib die Hoffnung nicht auf. Hast du von Liam gehört?"

"Wir haben in meiner Pause telefoniert. Er hat sich mutlos angehört. Es macht mir zu schaffen, dass ich ihm nicht wirklich helfen kann. Ich wäre gerne mehr für ihn da, aber im Endeffekt bin ich ein Fremder, auch wenn wir uns angefreundet haben. Vielleicht bekomme ich nie die Chance, ihn zu treffen."

"Du darfst das nicht so negativ sehen. Liam ist bestimmt einfach nur vorsichtig. Du weißt doch selber, wie berühmt er ist."

"Vermutlich hast du Recht", sage ich und seufze leise.

Nachdem wir gegessen und die Küche aufgeräumt haben, verabschieden sich die beiden. Jetzt komme ich auch dazu, auf mein Handy zu schauen. Es zeigt mir fünf Nachrichten an, alle von Liam. Schnell lese ich sie mir durch und wähle dann seine Nummer.

"Hallo Louis, schön, dass du anrufst."

"Hi Liam, wie geht es dir?"

"Besser. Meine Mutter war da und hat mir Mut gemacht. Sie ist eine große Stütze für mich. Naja, eigentlich meine ganze Familie, aber Mama ist am meisten hier bei mir."

"Das hört sich gut an. Ich bin froh, dass es dir etwas besser geht. Wann geht es morgen los zur Reha?"

"Nach dem Frühstück werde ich abgeholt. Louis, ich..." Liam hält inne, ich kann spüren, dass er mit sich kämpft. "Ich bin wirklich dankbar, dass du für mich da bist."

Mir ist klar, dass er eigentlich etwas anderes sagen wollte und es im letzten Moment doch nicht getan hat. Ich werde irgendwann erfahren, worüber er noch nicht sprechen kann, da bin ich mir sicher.

"Es ist mir eine Ehre, für dich da sein zu dürfen." Molly springt auf meinen Schoß und krallt sich in mein Bein. "Au, du Trampeltier", zische ich. Vom anderen Ende ist ein leises Glucksen zu hören. "Lachst du mich aus?"

"Nein, wie käme ich denn dazu?", kichert Liam und bringt mich damit auch zum Lachen.

Es tut unglaublich gut, zusammen zu lachen. Liam hatte es in letzter Zeit schwer genug und ich habe es geschafft, ihn aufzuheitern. Viel zu oft hat er geweint, wenn wir telefoniert haben. Wahrscheinlich denkt er, ich würde das nicht merken, aber ich höre jedesmal, wie sich seine Stimme verändert, wenn er den Tränen nahe ist.

"Molly macht mir mit ihren Krallen Löcher ins Bein und du lachst mich aus", schmolle ich gespielt und löse damit erneut einen Lachflash bei ihm aus.

"Ich habe lange nicht mehr so gelacht", japst Liam, nachdem er sich einigermaßen beruhigt hat. "Lou, ich kann dir gar nicht genug für alles danken."

"Dich lachen zu hören, ist mein größter Dank."

"Du bist ein Engel. Erzähl mal, was du nach der Arbeit noch gemacht hast."

"Ich habe im Supermarkt Harry und Zayn getroffen. Wir haben zusammen gekocht, gegessen und uns unterhalten. Die beiden sind so ein süßes Paar und ich beneide sie ein wenig um ihr Glück. Natürlich vergönne ich meinem besten Freund sein Glück, aber ich möchte auch endlich wieder eine Beziehung haben."

"Du bist ein toller Mann. Du findest bestimmt bald jemanden, der dich liebt und auf Händen trägt."

"Dazu müsste mein Traummann schon ins Café kommen und mich ansprechen. Dort bin ich schließlich die meiste Zeit."

Selbst in meinen Ohren hören sich diese Worte verzweifelt an. Außerdem habe ich ihm gerade unfreiwillig gestanden, dass ich auf Männer stehe. Mit angehaltenem Atem warte ich auf seine Antwort.

"Du musst halt die Augen offen halten. Vielleicht taucht er ja wirklich eines Tages dort auf."

Erleichtert lasse ich die Luft entweichen. "Es...es stört dich nicht?"

"Nein, wieso sollte es? Jeder Mensch ist, wie er nun mal ist und hat das Recht glücklich zu sein. Ob das nun mit einer Frau oder einem Mann an der Seite ist, ist dabei doch nebensächlich."

"Danke, dass bedeutet mir viel."

"Du bist immer noch der gleiche Louis wie vorher. Ich bin froh, dass du es mir gesagt hast." Wir unterhalten uns noch eine Weile, bis jemand in Liams Zimmer kommt. "Verzeih mir, Lou. Ich muss dann Schluss machen für heute. Der Arzt ist nochmal da und will was wegen morgen besprechen. Schlaf gut. Bis morgen."

"Bis morgen, Li. Schlaf gut. Und denk dran: Nie aufgeben, du schaffst das."

Ich mache es mir auf dem Sofa bequem, trinke eine Tasse Tee und schaue einen Film. Molly liegt bei mir, schnurrt und kuschelt sich ganz nah an mich. Sie spürt vermutlich, dass ich mich einsam fühle. Früher war in solchen Momenten oft Harry bei mir, doch der hat jetzt Zayn und muss sich um seine Beziehung kümmern. Das ist auch völlig in Ordnung für mich, aber es steigert meine Sehnsucht ins Unermessliche. Dann erreicht mich eine Nachricht von Liam und heitert mich ein wenig auf.

'Sorry, dass ich so schnell auflegen musste. Gute Nacht, schlaf gut und träum schön.'

Es tut gut, dass er an mich denkt, obwohl er sicher andere Dinge im Kopf hat.

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