7- "Zu deinem Schutz."

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✥✥✥

 Ich starrte den silbrigen Stein an, bis ich glaubte, meine Reflexion darin zu sehen. Calean hatte ihn nicht einmal berühren müssen, um Nacat davon in Kenntnis zu setzen, dass wir ihn hatten und wo wir waren. 

Jetzt war es an uns, zu warten.

Wir hatten uns auf eine andere Lichtung zurückgezogen, durch die ein flacher Bach floss. Schnee, der von außerhalb in den Wald getragen wurde, wich blauem, klarem Wasser. Der Winter zog sich zurück und unter dem Laubdach wurde es wärmer. Wir waren innerhalb der Zehn-Tagesfrist, aber das machte niemanden weniger nervös.

„Bist du dir sicher?" Calean stand einige Schritte von dem umgestürzten Baum entfernt, vor den ich mich gesetzt hatte und beobachtete mich. Unruhe begleitete das Näherkommen des Wunschdomteurs und inzwischen war es unmöglich für ihn, mehr als zwei Herzschläge still zu sitzen.

Geduldig steckte ich den Kristall wieder in meine Tasche und kam ebenfalls auf die Füße.
„Wenn ich es mir wäre, würdest du dich besser fühlen?"

Er überlegte kurz, dann schüttelte er den Kopf.
„Nicht wirklich."

Eben. Er gab sich alle Mühe meinem Urteil zu vertrauen, doch er tat sich schwer. Und ich konnte es ihm nicht übel nehmen. Meine Erklärungen für mein bisheriges Verhalten waren eher ausweichend gewesen.
„Es ist die einzige Chance, Calean. Ich werde ihm meine Bedingungen stellen und alles danach ist nebelige Zukunft."

Für den Bruchteil eines Lidschlags erstarrte Calean, als hätte er etwas gehört, das mir verborgen blieb. Mit einer winzigen Handgeste kündigte er Mr. Nacat an, dann kehrte er zu sich selbst zurück.
„Ein Nebelwitz? Wirklich? Das Schicksal tausender Menschen steht hier auf dem Spiel und du machst Witze?"

Nacat trat zwischen den zwei Bäumen aus dem Schatten, auf die Calean gedeutet hatte. „Warum so ernst, Calean? Heute ist der Tag, an dem wir alle bekommen, was wir uns schon so lange wünschen." Er hatte seinen Frack und Zylinder gegen einen langen, mit Pelz gefütterten Mantel getauscht. Schwarze, lederne Handschuhe erinnerten mich an die nobleren Herren, die ich in der Verkaufsarena der Vogelfänger gesehen hatte. Der beinahe vernichtende Schlag, den Nyam ihm bei unserem letzten Treffen zugefügt hatte, war geheilt.

Calean drehte sich nicht zu ihm um. Er sah mir in die Augen, letzte Worte lautlos formulierend. Dass er mir hier vertraute.

Nacat bemerkte sein Verhalten mit hochgezogenen Augenbrauen. Alleine stand er auf der Lichtung, so harmlos und gleichzeitig tödlich. Mit unsicherer Konzentration wartete ich darauf, dass der Nebel ihm folgte, doch der Boden um uns herum blieb klar. Stattdessen wandte er sich an mich.
„Hast du ihm den Mund verboten?"

Nur widerwillig drehte ich mich zu ihm um.
„Zu deinem Schutz. Das letzte Mal, als er mitreden durfte, musste ich ihn mit Gewalt von einem Nebelflüsterer trennen, den er sonst umgebracht hätte." Ich wollte ihn nicht ansehen, den Mann, der mir meine Schwester genommen hatte. Der Calean seine Schwester genommen hatte. Der Maze verwandelt und Sidra ermordet hatte. Er war meine Aufmerksamkeit nicht wert.

Ein kleines Lächeln schob sich auf seine dünnen Lippen und er sah zu Boden.
„Ah, wie geht es Maze? Und deiner Schwester?"

War das Schuldbewusstsein? Er klang aufrichtig interessiert, als habe er nur durch Dritte von ihrem Schicksal gehört.
Mit Gewalt schüttelte ich die Gedanken aus meinem Kopf.
„Den Umständen entsprechend. Allerdings gedenke ich diese Umstände deutlich zu verbessern." Vorsichtig holte ich die Waffe aus meiner Tasche.

Ein Lichtstrahl traf die glatte Oberfläche und weckte all die anderen Farben, die hinter dem Weiß schlummerten. Selbst, wenn ich die pulsierende Kraft im Stein nicht gespürt hätte, ich hätte ihn trotzdem haben wollen. Für sein hypnotisches Aussehen. Sein Versprechen von Macht.

Nacat nickte, als wisse er, was mir durch den Kopf ging. Sein Ausdruck wurde wieder professioneller und er kam weiter in die Lichtung hinein.
„Natürlich. Das Leben deiner Schwester gegen die Waffe. Gib sie mir und du wirst sie bei deiner Rückkehr unversehrt wiederfinden."

Erwartend streckte er eine Hand aus, doch ich zog mich prompt zurück.
„Für wie lange? Bis du jemanden gefunden hast, der mit der Waffe jeden Menschen ins magische Jenseits schickt? Kein überzeugendes Argument."

Überrascht flatterten seine blauen Augen zu Calean hinüber, doch der Moment verflog genauso schnell, wie er gekommen war. Entspannt verschränkte er die Arme und setzte sich auf den umgefallenen Baumstamm, gegen den ich eben noch gelehnt hatte.
„Nicht? Ich hätte erwartet, dass du deiner Schwester ein bisschen mehr Macht zutrauen würdest. Und du...Du könntest richtig fliegen."

„Ich könnte genauso gut sterben."

Meine schnelle Antwort entlockte ihm ein kurzes, ehrliches Lachen.
„Unwahrscheinlich, aber ja, die Möglichkeit besteht. Wie bei allem im Leben." Mit einem Seufzen streckte er die Beine aus und mir fiel schmerzhaft auf, dass ihm sein Gehstock fehlte. Ohne ihn sah er jünger aus, agiler. Und mächtiger. „Sieh es einmal anders, Gwinn. Eine Welt, in der jeder zu magischen Dingen fähig wäre. Deine Schwester und du hättet keinen Grund mehr, warum ihr euch verstecken müsstet. Meine letzte Darbietung. Ein Kunstwerk."
Er nickte Calean zu, als würde der ihn nicht krampfhaft ignorieren. „Lust ihr meine Welt in einer deiner praktischen Visionen zu zeigen? Ich bezweifle, dass sie mich in ihren Kopf lassen wird."

Caleans Gesicht blieb ausdruckslos. Bevor er zu einer Entscheidung hingerissen wurde, trat ich vor ihn. Nacat sollte mit mir reden. Nicht mit ihm.
„Wir hätten auch keinen Grund für Vorhänge mehr, weil es keine Nachbarn mehr gäbe."

Wieder lachte er auf, seine Augen auf den anderen Nebelflüsterer fixiert.
„Calean, was hast du ihr erzählt? Dass ich alle Leute umbringen werde? Ich hätte erwartet, dass ihr mich besser kennt." Mühsam zog er die Beine wieder an und stand auf.

„Vor zwei Tagen hat mir ein Herbstgeist das Gesicht des Straßenmädchens gezeigt, das ich wegen dir ermordet habe. Ich glaube, wir kennen dich gut genug." Ich hielt die Erinnerung wie einen Schutzschild vor mich. Ich hatte ihm früher getraut. Seinen freundlichen Worten. Seiner fürsorglichen Art. Das würde nicht noch einmal passieren.

Iza Nacat schnalzte mehrfach leise.
„Ich verteile Möglichkeiten an alle, auf Kosten von Wenigen. Ist das nicht auch deine Verhandlungsstrategie hier, Gwinn? Mir die Waffe geben, in der Hoffnung, dass der Schaden nicht so groß sein wird, wie der Gewinn, den du daraus ziehst?"

Sein intensiver Blick ließ mich einen Schritt zurück stolpern.
War es das, was ich hier tat? Tauschte ich Gwinns und Hillows Leben gegen die Hoffnung, dass er niemals jemanden finden würde, der mit ihm die Welt zerstörte? Es war sicherlich das, was er von mir erwartete.
„Du hast dir meine Forderungen noch überhaupt nicht angehört."

Er nickte, aber die Geduld war aus seiner Haltung verschwunden.
„Du bist nicht so überraschend, wie du denkst. Du willst, dass ich Garcy und Hillow wiederherstelle, und meinen kleinen Fluch auf dir und Calean aufhebe." Er machte eine wegwerfende Handbewegung zu uns.

Caleans Kopf schoss nach oben, als hätte ihn jemand geohrfeigt.
„Fluch? Welcher Fluch?"
Fragend sah er zwischen mir und Mr. Nacat hin und her, wachsende Sorge in sein Gesicht geschrieben.

Sichtlich erheitert drehte sich der Zirkusdirektor ebenfalls zu mir um.
„Willst du es ihm sagen, Gwinn?" Spott rieselte aus seiner Stimme heraus und eine unausgesprochene Drohung.

„Eher nicht", presste ich zwischen den Zähnen hervor.

„Dann solltest du dir meine Forderungen anhören", gab Nacat glatt zurück, „Wenn du all das willst, wirst du die Waffe für mich einsetzen. Sobald ich die Magie in jedem Lebewesen spüre, zieh ich mich aus deinem Leben zurück und du darfst glücklich werden. Mit oder ohne Nachbarn. Ganz wie du willst." Er kräuselte spöttisch die Nase, als wäre ich nichts weiter als ein niedliches kleines Kind.

Ich holte tief Luft. Es war kein Zufall, dass er alleine gekommen war. Wenn ich weggehen würde, ohne ihm die Waffe zu geben, würde er Garcy töten. Er konnte noch so freundlich Lächeln, ich sah es in seinen Augen und in dem Nebel, der sich bedrohlich zwischen seinen Stiefeln sammelte.

Da gab es nur einen Haken.
Gab ich ihm die Waffe, oder schlimmer, setzte sie für ihn ein, ging ich eine reelle Chance ein, dass ich Garcy ebenfalls tötete. Ein Fehler in seiner Erpressung. Er ließ mir nur einen Weg offen ...

Ich packte die Waffe fester.
„Du hast es immer noch nicht verstanden. Die Verhandlung war keine Chance für mich, mehr heraus zu holen. Sondern für dich. Entgegen den meisten Ratschlägen, die ich bisher erhalten habe, wollte ich nett sein."

Ich wusste nicht, wie die Waffe funktionierte. Es gab kein Handbuch dazu, wie Calean mir versicherte, und falls doch, konnte ich es nicht lesen. Doch kaum da ich meinen Entschluss gefasst hatte, verformte sich der Stein in meinem Griff. Es war, als hätte ich eine kühle Hand in meiner, die mich genauso festhielt, wie ich sie. Ein Händedruck, der mich zu sich zog.

„Oh, das solltest du nicht tun." Iza Nacat hatte so schnell den Nebel um sich herum gesammelt, dass ich keine Zeit hatte, ihm auszuweichen. „Hat Calean dir nicht gesagt, was mit Leuten passiert, die unsere Waffe gegen uns verwenden? Hässliches Ende, Gwinn." Sein Netz breitete sich aus, erreichte Calean und mich, bevor sich einer von uns bewegte.

Calean erstarrte neben mir zu einer Statue. Ich wollte zu ihm, doch die ersten weißen Klauen hatten sich um meine Beine gelegt und wanderten stetig hoch, bis mich ein Tentakel am Kopf erreichte. Es war nur eine sanfte Berührung, doch hinter meinen Augen explodierte der Schmerz.

Keuchend stolperte ich zurück, eine Hand auf die Stirn gepresst. Erinnerungen von dem Tag, an dem ich mein linkes Auge verloren hatte, kamen wieder hoch, lähmten mich ebenfalls. Ich würde blind werden. Ich würde...
Nur eine Illusion. Ich zwang mich zu dem Gedanken. Der Schmerz ist nur eine Illusion.

Blut rauschte durch meine Ohren, schrie mich an, dass ich starb. Dass ich falsch gelegen hatte. Die Waffe würde mich töten. Doch ich nahm meine Hand wieder von der Stirn und richtete mich auf.

Fünf identische Nacats standen auf der Lichtung. Jeder ein Spiegelbild des Nächsten.
Im Chor öffneten sie den Mund. Ruhig und entspannt.
„Wenn ich sterbe, wird niemand Garcy, Hillow oder deinen Freund retten können, Gwinn. Hast du niemals versucht auszurechnen, wie unwahrscheinlich es ist, noch einmal jemanden mit meinem Talent zu finden? Überleg es dir gut."

Ich ersparte mir eine Antwort. Ich konnte nicht rechnen.
Der Stein in meiner Hand pulsierte und ich richtete ihn auf den äußersten Nacat. Wider meiner Erwartung schoss kein Lichtstrahl aus der Waffe heraus, noch sah ich sonst irgendetwas. Ich hätte angenommen, es hätte nicht funktioniert, wenn die Gestalt nicht prompt im Nebel zerflossen wäre.

Mist. Ich hatte gehofft, dass Original zu treffen. Ein schnelles Ende für ihn und für mich.

Der Zirkusdirektor schnaubte abfällig. Mit einer Handbewegung riefen die Nacats den Nebel zu sich und schossen ihn in Kugelform auf den erstarrten Calean.

Oh nein, das würde er nicht. Mit geschlossenen Augen stolperte ich in die Schussbahn.
Sie landete mitten in meiner Brust und ich ging in die Knie. Dieses Mal schrie ich, als mein Verstand mir vorgaukelte, jemand reiße mir das Herz zwischen den Rippen heraus. Es war mehr Schmerz, als ich jemals verspürt hatte.

Ich schrie so laut, dass ich die Nacats fast nicht gehört hätte.
„Du kannst dort weitermachen, wo Calean und du aufgehört habt, aber irgendwann wird dir ein falsches Wort entschlüpfen. Und du weißt, wie das mit der Sprache ist. So schwer, etwas Verletzendes zurückzunehmen, wenn es bereits gesagt ist."

Schweiß tropfte in meine Augen, als ich mich zurück auf die Füße kämpfte.
Jeder Atemzug war Feuer in meiner Lunge, doch ich schüttelte die restlichen Nebelschwaden ab.
Ohne hinzusehen, erledigte ich das nächste Nebelgebilde.
„Worte sind schwierig", presste ich keuchend hervor, „Genau wie Namen. Sie haben die Tendenz, Dinge über ihren Träger zu verraten."

Die Zirkusdirektoren lachten einstimmig auf.
„Wie tiefsinnig. Hast du dir genauso viele Gedanken über die Zukunft gemacht, die du gerade zerstörst?"
Er schleuderte eine weitere Attacke, doch ich fing sie mit der Waffe aus der Luft und verwandelte sie im Flug in jene schwarze Flüssigkeit, die Maze begleitet hatte.

Sie spritzte in meine Richtung und ich musste Calean umwerfen, dass keiner von uns damit in Berührung kam. Hart schlug ich auf dem Waldboden auf, wie ein gespiegeltes Echo von dem Tag, an dem er mich vor Maze gerettet hatte. Mein Arm mit der Waffe konnte sich nicht abfangen. Er bog sich, dann brach der Knochen unterhalb des Ellenbogens.

Das Krachen hallte in der Stille der Lichtung wieder. Ich heulte. Es war zu viel. Viel zu viel.

Caleans Kopf grub sich in die Erde und der Nebel klärte sich aus seinen Augen. Stattdessen sah ich Angst darin. Angst um sein Leben. Angst um mich. Für den kürzesten Moment schlang er die Arme um meine Taille, ein stummes Flehen auf den Lippen.

Ein Schatten wanderte über ihn, als sich ein Nacat über uns beugte. Ohne Zögern nahm ich meinen gebrochenen Arm in die andere Hand und ließ die Figur ebenfalls in Nebel verpuffen. Calean hielt mich fester und rollte uns beide unter den Nebelschwaden fort. Der Schmerz machte mich blind.
Seine Finger bohrten sich in meine Oberarme.
„Ich vertrau dir", formten seine Lippen, doch er gab keinen Laut von sich.

Ich nickte, weil mir der Atem für eine Antwort fehlte. Weil die Schmerzen meinen Verstand verlangsamten. Steif richtete ich mich wieder auf. Wenn das hier mein Tod war, würde ich ihn nicht am Bodenliegend entgegennehmen.
„Ich glaube nicht an Monster, Nacat. Aber verdammt, du kommst nah an eines heran."

Nacat stand näher, als ich ihm bisher gekommen war. Aus dieser Distanz konnte ich die Sorge auf seiner Stirn lesen. „Ich hab es dir gleich gesagt. Nun. Letzte Chance, Gwinn. Noch einen Schritt und ich werde ernsthaft käm-..."

Ich erschoss ihn.

Und dieses Mal war es anders.

Teilweise, weil ich mich verzählt hatte und erst nach einer halben Drehung bemerkte, wie neben mir eine weitere Version von ihm erlosch. So viel näher. Teilweise, weil dieser Nacat nicht in Nebel zerfiel, wie alle anderen auch, sondern stehen blieb.

Mein keuchender Atem füllte die Stille um uns herum, als sich die erste schwarze Träne aus seinem Auge löste. Sie zog eine düstere Spur über sein bleiches Gesicht und tropfte zu Boden, kurz bevor die Zweite folgte.

Dann rollten seine Augen zurück in den Schädel und er kippte mit einem befremdlichen Platschen hinten über. Schwarze Flüssigkeit quoll aus dem Mantel heraus und sickerte in den Boden.
Ich hatte es geschafft. Und ich wollte heulen.

Hinter mir kam Calean hektisch auf die Beine.
„Woher hast du gewusst...? Wenn du den Falschen erwischt hättest, hätte er uns alle umgebracht!"

„Ich hab den anderen nicht gesehen", erschöpft deutete ich auf mein blindes Auge. Er hatte im toten Winkel gestanden. Und meine Fähigkeit, zu zählen massiv überschätzt.

Die ganze Welt schwankte.

Ein zischendes Geräusch ließ mich runter auf die Hand mit der Waffe blicken. Zwischen den Fingern wurde der Stein weich, begann sich ebenfalls in Flüssigkeit zu verwandeln, die meine Haut versenkte. Sie blubbert und waberte hin und her. Meinen Arm hinauf, bis zu dem Bruch, dessen offene Stelle zischend die weiße Substanz aufnahm. Das war's.

Wimmernd und japsend stolperte ich zu dem Bach und fiel vor seinem Ufer hin. Die Hand Heil suchend ausgestreckt, tauchte ich sie in das kühle Nass. Calean hatte mich gewarnt. Mein End-...

Der Schmerz verflog prompt. Das Feuer der schmelzenden Waffe, verwandelte sich in winzige goldene Flocken, die erst um die Finger herum wirbelten und dann dem Bachlauf folgten. Sie leuchteten durch die Oberfläche des Wassers. Wunderschön. Und frei.

Ich hatte die alte Magie freigelassen. Hinaus in die Welt. Ihr Licht wanderte zwischen den Bäumen hindurch, bis wir es nicht mehr sahen. Gefährlich schön.

„Mach dir keine Gedanken darum", murmelte Calean hinter mir und half mir auf, „Den Bach hat der König als Attraktion in seinen Garten umgeleitet. Niemand wird daraus trinken."

Aber ich brauchte deutlich länger, bis ich meine Augen von dem Wasser lösen konnte. Oder von meinem verzerrten Spiegelbild, das es zu mir zurückwarf. Ich hatte es geschafft, warum fühlte ich mich also so leer? Warum hatte ich für einen Augenblick gehofft, dass die Prophezeiungen wahr waren und mich die Waffe töten würde.

„Du hast das Richtige getan", murmelte Calean und zog mich von hinten inseine Arme. Auch seine Stimme war hohl. Weil der Preis erst bezahlt werden musste. 

✥✥✥

"Bringen wir es zu Ende." - Gwinn. 

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