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Dean

Seit ich am Freitag das erste Mal seit einem Jahr wieder in Fort Lewis war, warte ich auf eine Bestätigung, dass ich den neuen Job als Ausbilder bekomme. Auch wenn das was ich erlebt habe schrecklich war und ich es niemals vergessen kann, konnte ich die Army nicht aufgeben. Ich habe ein Leben lang davon geträumt, hatte keine andere Ausbildung gemacht, nicht studiert, sondern bin gleich nach der Schule Ranger geworden. Rodger hat sich vorhin bei mir gemeldet, um mir zu sagen, dass ich Cora am Montag Vormittag mitnehmen könne und das war mir wichtig. Ich fühlte mich verantwortlich für meine Hündin, nicht nur weil sie mir gehört, sondern auch, weil sie meinetwegen verletzt wurde. Das kann ich mir niemals verzeihen und schon gar nicht, dass meinetwegen Menschen gestorben sind. Ich raufe mir die Haare, wie so oft wenn mich die blutigen Erinnerungen einholen. So viel Blut, dieser metallische Geruch in der Luft und der Geruch nach verbranntem Fleisch. Der Rauch der meine Sinne trübt und das durchgehende, laute Piepen, dass so laut in meinem Ohr war, das ich nichts anderes mehr wahrnehmen konnte. Ich musste die Erinnerungen abschütteln, ich muss an etwas anderes denken. Ohne das ich es kontrollieren konnte, erscheint ein anderes Bild vor meinem geistigen Auge. Ein Gesicht. Das Gesicht einer hübschen jungen Frau mit großen, unschuldigen, grünen Augen. Plötzlich waren meine Gedanken ganz bei ihr und all das Negative wich von mir. Ich konzentriere mich voll und ganz auf sie. Die Lehrerin, dessen Namen ich nicht wusste und die ich nicht ein mal kannte. Aber trotzdem erlaubte sie mir, mich für einen kurzen Moment gut zu fühlen. Als wäre ich ein Mann ohne Sorgen und ohne bösen Geister, der einfach nur auf eine schöne Frau steht. Nur mit einem Handtuch um die Hüften bekleidet verlasse ich mein Badezimmer und betrete mein gegenüberliegendes Schlafzimmer, um mir aus dem Kleiderschrank ein paar Klamotten zu holen, damit ich Kyle angezogen die Tür öffnen kann, wenn er jede Minute kommt. Als es klingelt betätige ich den elektrischen Türöffner, sodass Kyle die Haustür unten öffnen kann, um in mein Apartment, was im obersten Stock liegt, zu gelangen. Mein Kumpel, den ich schon gefühlt mein ganzes Leben kenn betritt meine Wohnungstür und begrüßt mich gut gelaunt. Kyle hat mich zu der Zeit nach dem Vorfall oft besucht, obwohl durch seine zwei Kinder und der Arbeit genug zu tun hatte. ,,Hey, Mann.", Kyle schlägt mir brüderlich auf die Schulter. ,,Komm rein, ich habe Bier kalt gestellt." Kyle ist wie ein Bruder für mich und trotzdem habe ich es nie geschafft zu erzählen, was in Afghanistan alles passiert ist. Ich hasse es, wenn ich mal wieder darüber nachdachte, also kann ich erst recht nicht darüber sprechen. Die einzigen Personen die es wissen sind der Therapeut, bei dem ich damals in Behandlung war und ein paar wenige Leute der Army, die unweigerlich davon mitbekommen haben. Ich war schon immer der Meinung, dass es mir nicht helfen würde, wenn ich darüber sprach und bis jetzt bin ich auch gut damit zurechtgekommen. Ich bin keine Lusche, ich kann das weg stecken. Die Albträume machten mir nichts aus. Das musste ich mir hin und wieder einreden, um durchzuhalten. Die Albträume und Flashbacks, die so real waren, als wäre ich nochmal dort, sie machen mir nichts aus. ,,Wie geht es Maddy und Zoe?", frage ich Kyle. Seine beiden Töchter sind Zwillinge und raubten Kyle hin und wieder sämtliche Nerven. Inzwischen müssten sie elf Jahre alt sein. Ich hatte die beiden ziemlich lange nicht mehr gesehen. Genauer gesagt habe ich sie das letzte Mal gesehen, bevor ich nach Afghanistan gegangen bin. Ich war zu Besuch bei Kyle und seiner Frau Ava, um mich zu verabschieden. Als ich im Krankenhaus war hat mich Kyle immer alleine besucht. Er kennt mich und wusste, dass ich es nicht gewollt hätte, wenn mich die anderen so schwach und erbärmlich gesehen hätten. Im Krankenhaus hatte ich einen Tiefpunkt meinem Leben erreicht. Mit einem Alter von Mitte zwanzig hatte ich mein Bein verloren. Naja, mein halbes Bein. Mein Knie und mein Oberschenkel sin weitgehend verschont geblieben, aber ich konnte mir nicht vorstellen, jemals wieder ein normales Leben zu führen. Aber ich hatte es geschafft. Jetzt wo ich nochmal darauf zurückblicke, weiß ich gar nicht, was mir so viel Kraft gegeben hat, da alles durchzustehen. Vielleicht war es mein Stolz, der mir nicht erlaubt hat aufzugeben, oder es war mein Ehrgeiz, der mich immer wieder angespornt hat, dass ich doch wieder laufen will. Und das tat ich auch. Ich laufe wieder. Ein Außenstehender würde nur das Humpeln sehen, was ich immer noch nicht vermeiden kann, aber man würde wohl kaum eine Prothese erahnen. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass ich meine Männlichkeit mit meinem Bein verloren hatte. Frauen, die nicht wussten was unter dem Hosenbein steckt warfen mir oft Blicke zu. Begehrende Blicke, anzügliche Blicke. Aber wenn sie wüssten das ich eigentlich ein Krüppel war? Ich hasste Selbstmitleid und Selbstzweifel, denn ich war kein Weichei. Aber trotzdem konnte ich den Hintergedanken nie ganz abstellen. ,,Ihnen geht es gut, sehr gut sogar und sie sind so groß geworden.", bevor Kyle in seine Träumereien über seine Töchter verfallen konnte, fährt er aber schon zügig fort. ,,Ach ja, fast hätte ich es vergessen. Könntest du die Beiden Montag von der Schule abholen. Ich muss arbeiten und Ava ist beim Arzt und kann auch nicht. Ich hätte ja wie sonst auch meine Eltern gefragt, aber.." ,,Kein Problem, mache ich. Ich habe Zoe und Maddy doch ewig nicht gesehen." ,,Super, ich danke dir. Sag mal, was willst du jetzt eigentlich machen. Also was stellst du dir vor? Wirst du weiter als Ranger arbeiten?" ,,Ne. Ich glaube das wird nichts mehr mit meinem Transformers-Bein hier.", ich lachte gequält und wollte die Situation ein wenig auflockern. Ich wollte nicht, dass Kyle sieht, wie sehr mich der Vorfall aus dem Leben gerissen hat und wie schwer es mir fällt meinen Traum aufgeben zu müssen. Aber es war nicht so, dass das Bein mich behindern würde als Range zu dienen, sondern mein verdammter Kopf. Irgendwann würde ich wieder normal gehen können, ich könnte physisch wieder ein Ranger sein. Von meinem Bein abgesehen bin ich immer noch in Topform, da ich immer noch regelmäßig trainiere, aber mein verdammter Kopf steht mir im weg. Die Flashbacks würden wie ein riesen Tsunami auf mich einstürzen und ich würde durch die Erinnerungen ertrinken. Kyle sieht mich an. In seinem Bick liegt Trauer und Mitgefühl. ,,Hör schon auf. Mir geht es gut und ich will sowieso nicht mehr als Ranger dienen.", zum Teil stimmte das auch. Ranger sein war mein Traum, doch nicht immer kann man den Traum leben und jetzt ist es Zeit für einen neuen Traum. Es ist das Beste so. ,,Ich warte nur noch auf die Zusage für einen neuen Job bei der Army. Ausbilder für die Arbeit mit Hunden." ,,Glückwunsch, Mann. Freut mich!", und endlich konnte ich in seinem Gesicht wirkliche Freude sehen und der Mitleidige Blick scheint verschwunden. ,,Und Cora kann ich auch demnächst abholen.", füge ich hinzu. Den restlichen Abend redeten Kyle und ich nur noch über belanglose Dinge und schauten wie so oft zusammen Football. Doch als er spät am Abend ging und mich die Müdigkeit überkam. Ich hasse diese Zeit, denn jetzt muss ich mich den Erinnerungen stellen und im Schlaf, wenn ich träume, gibt es kein Entkommen. Als sich meine Lieder widerwillig schlossen, glitt ich in einen unruhigen Schlaf, so wie fast jede Nacht. Schlaf dient eigentlich der Erholung, doch wenn ich am nächsten Tag aufwache, fühle ich mich genauso erschöpft, wie davor. Ich kann schon gar nicht mehr sagen, wann ich mal durchgeschlafen habe oder wann ich das letzte Mal ohne Schlafmangel oder Müdigkeit gelebt habe. Es scheint so, als wären sie meine ständigen Begleiter, für den Rest meines Lebens.

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》Hier ist schon das nächste Kapitel🤗
》Schreibt mir gerne mal wie die Geschichte euch gefällt und was ihr so denkt, was noch alles passiert😏

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