Kapitel 31

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Kevin hielt wie abgemacht an der Tankstelle an, an welcher ich mich endlich erleichtern konnte.

Noch paar Minuten länger und es wäre mir vermutlich aus den Augen gelaufen!

Er selbst tankte das Auto und ging in den kleinen Shop, um dort zu bezahlen, während ich mich wieder in das Auto setzte. Allzu weit durfte es nicht mehr sein, wobei die Aussicht auf noch weitere Kevins dort zu treffen nicht besser war.

Ich beobachtete Kevin, als er aus dem Tankstellenshop kam und auf das Auto zuging. Er hatte anscheinend noch die letzten Einkäufe getätigt, da er mit vollen Händen rauskam. Als er dies in dem Auto verstaute, stieg er mit einer neuem Energydose ein und reichte mir plötzlich etwas.

"Hier, Prinzessin, falls du wieder heulen musst."

Erst da fiel mein Blick auf die Taschentücher, die er mir entgegenhielt. Doch anstatt diese zu nehmen, schaute ich ihn nur böse an, weshalb er die Taschentücher losließ und diese auf meinen Schoß fielen.

Ohne weitere Worte startete er den Motor und fuhr von der Tankstelle. Ich schaute betrübt aus dem Fenster und wünschte mir nichts sehnlicher, als wieder zurück.

Kevin machte die Musik wieder laut und fuhr teilnahmslos auf den nächsten Highway, wo ich ein Schild entdeckte. Dollin - 150 km.

Bedeutete für mich wohl eine weitere vergeudete Stunde meines erbärmlichen Daseins. Während ich weiter aus dem Auto starrte, hörte ich Kevin die Dose aufmachen, wodurch innerhalb kürzester Zeit das Innere des Wagens penetrant danach stank.

Warum roch Energy immer noch flüssigen Gummibärchen?

Ich rümpfte meine Nase und schaute missbilligend zu meiner Seite zu Kevin, der in aller Ruhe ein Schluck von seinem Getränk nahm.

Hoffentlich verreckte er erbärmlich daran ...

"Warum guckst du denn ständig so doof?", fragte er, als er mein Starren bemerkte. Ich wollte es so gerne ignorieren, aber ich schob einen Hass auf jeden Menschen weit und breit. Und auf den einen oder anderen Wolf!

"Interessante Frage für jemanden, der dein Gesicht hat", konterte ich trocken, woraufhin Kevin seine perfekte Augenbraue mit dem Piercing hob und mich beeindruckt mustert.

Ich blickte einfach wieder stur aus dem Fenster und versuchte ihn so gut es ging zu ignorieren, während ich von selbst die Musik wieder lauter drehte. Es erschien mir eine bessere Option, mit kaputtem Trommelfell, als weiter die Stimme von Kevin ertragen zu müssen.

Nachdem wir eine weitere Stunde wortlos im Auto verbracht hatten, kamen wir endlich an dem Meer an, wo Kevin sein Auto neben einem alten VW Bulli parkte. Es schien keine Sonne, stattdessen wirkte das Meer, welches sich vor uns erstreckte, trist und grau.

Passend zu meiner Stimmung.

Kevin stieg aus, während ich weiter nur auf die kleinen Wellen schaute und plötzlich hörte, wie das Auto verriegelt wurde. Eilig sah ich mich um und klopfte laut gegen das Fenster, weshalb Kevin sich wohl erinnerte, dass er nicht allein war und das Auto wieder aufschloss.

"Habe dich ganz vergessen, Prinzessin", meinte er, als ich ausstieg und ihn finster anschaute.

"Die anderen sind schon da", teilte er mir mit einer Handbewegung zu dem Bulli neben uns mit. Er zündete eine Zigarette an und ging dann auf den Strand zu, ohne auch noch eine Notiz von mir zu nehmen.

Ich sollte weglaufen! Aber bei meinem Talent würde ich dann nur in die nächste Katastrophe rutschen, weshalb ich mit einem lauten Seufzen ihm folgte.

Wir gingen den Strand entlang und mir entging dabei nicht der Himmel, welcher sich immer mehr zusammenzog. Sicherlich würde es bald anfangen zu regnen. Viel schlimmer konnte es wohl kaum noch kommen!

Wenige Meter später hörte ich Stimmen und sah dann auch, dass Kevin auf vier andere Menschen zuging. Darunter befanden sich zwei Mädchen und zwei Jungs.

"Habt ihr es auch endlich geschafft?", fragte der blonde Typ, welcher ein Basecap auf dem Kopf trug, als wir bei ihnen ankamen. Sie saßen verteilt auf zwei Baumstämmen und hatten sich anscheinend schon häuslich eingerichtet, mit all ihrem Kram. Es standen mehrere Kisten Bier im Sand, sowie Sektflaschen.

"Ja, die Prinzessin musste erst zu Ende heulen", meinte Kevin genervt, weshalb nun alle Augenpaare auf mir lagen und ein Lachen von allen ertönte. Ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit und ich scharrte nur unbeholfen mit einem Fuß im Sand. Ich hasste es, wenn mich so viele musterten.

"Das ist übrigens Aislinn", sagte Kevin dann noch ausdruckslos hinterher, ehe er sich ein Bier nahm und sich auf den Baumstamm zu den Mädchen setzte.

"Ich heiße Selma und das ist Kayleigh, aber es reicht, wenn du Kay sagst", stellte die Schwarzhaarige sich und ihre Freundin vor. Sie selbst war hübsch, mit ihrer hellen Haut, aber den dunklen Augen. Sie wirkte fast unscheinbar. Das zweite Mädchen war hingegen mehr auffällig, vermutlich konnte die ISS sie noch vom Weltall aus sehen, mit ihren extrem roten Haaren.

Sie war gefühlt komplett tätowiert und hatte ebenso wie Kevin keinen Eisenmangel. Wahrscheinlich kleben genau deswegen seine Augen an ihr, oder es lag daran, dass sie einen Hauch von Nichts anhatte.

Ich rang mir nur ein schwaches Lächeln ab und fühlte mich noch unwohler in meiner Haut. Die Jungs schienen überhaupt keine Notiz von mir zu nehmen, da sie einfach ihr Bier tranken und über Jungssachen redeten.

Mit alldem überfordert, blieb ich wie angewurzelt stehen und schaute auf das triste Meer. Selbst Ceiron wäre mir gerade eine angenehmere Gesellschaft und das bedeutete eine Menge.

Ob er es bereits gemerkt hatte, dass ich nicht mehr in Adare war? Vermutlich nicht. Immerhin hatte er genügend Alphadinge zu erledigen.

"Prinzessin!", riss mich Kevin aus meinen Gedanken, als er mir einen Plastikbecher entgegenhielt.

"Ich möchte nicht", sagte ich und schob ihm den Becher wieder entgegen, welchen er eisern in meine Richtung hielt.

"Mein Gott! Jetzt nimm doch mal deinen Stock aus dem Arsch und habe mal ein wenig Spaß", meinte er genervt.

"Würde ich ja, wäre ich freiwillig hier", maulte ich ihn an und verschränkte meine Arme vor der Brust.

"Glaube mir, wir finden es auch nicht geil so eine Spaßbremse an den Hacken zu haben, aber anstatt nur zu heulen, versuche doch wenigstens das Beste daraus zu machen!"

Seine Laune schien allmählich gänzlich auf den Tiefpunkt zu sein und er drückte mir nun noch fester den Becher entgegen, welchen ich nur widerwillig nahm.

"Das Beste wäre mir direkt eine Kugel zu verpassen", murmelte ich, als ich den Becher mit meinen Fingern umschloss und den Inhalt einfach in den Sand kippte.

Sollten die sich doch den Rest Verstand wegsaufen!

Unzählige Minuten später war es bereits dunkel und die Jungs hatten ein kleines Feuer in der Mitte der Baumstämme angezündet, welches uns wärmte und uns ein wenig Licht bot. Die Jungs, von denen ich während ihrer sinnlosen Unterhaltung mitbekam, dass der blonde Typ Cody und der andere, welcher die Haare im Gesicht, statt auf dem Kopf hatte, Torin hieß, hatten bereits einiges Intus.

Die Mädels waren ebenfalls nicht besser, jedoch übertrafen sie die Jungs um Längen mit ihrem lallenden Gerede. Vor allem Kay hatte eindeutig genug, da sie selbst im Sitzen auf dem Baumstamm hin und her schwankt, wie ein Grashalm im Wind.

"Wo schlafen wir eigentlich?", fragte ich leise Kevin, welcher an seiner Zigarette zog und den Qualm in die dunkle Luft ausstieß.

"Wahrscheinlich da, wo jeder liegen bleibt", antwortete er mit dem Blick auf die anderen.

"Aber du kannst in einem der drei Zelte schlafen, die bei dem Bus von Cody und Torin aufgebaut wurden", fügte Kevin hinzu, als er meinen mürrischen Blick sah.

Zelten war absolut nicht meins!

"Warum bringen wir sie dann nicht dahin? Dann können sie ausschlafen und ausnüchtern", schlug ich flüsternd vor. Er ließ sich meine Worte wohl durch den Kopf gehen, ehe er aufstand und sich Cody schnappte, welcher sich auch direkt bei ihm abstützte.

"Weißt du Kev-Kev wie sehr ich dich liebe?", lallt dieser und strich Kevin dabei unerwartet durch die Haare und über das Gesicht, was mich leise auflachen ließ. .

Kevin schaute mich nur finster an, ehe seine Lippen sich plötzlich zu einem Schmunzeln verzogen. Er ging dann torkelnd mit dem betrunkene Cody Richtung Parkplatz und ich griff mir daraufhin Kay, die sich protestierend an Selma klammerte.

"Ich will noch nicht schlafen", jammerte Kay, als sie sich von mir losriss und nach einer Sektflasche im Sand griff, um sich diese an den Mund zu führen.

"Ich mache das", grummelte Torin, der sich erhob und Kay einfach über seine Schulter warf. Selma und ich folgten denen und schauten dabei zu, wie Kay zappelnd und kreischend sich aus dem Griff zu befreien versuchte. Allerdings hatte sie keine Chance und so lag sie kurze Zeit später in eine der Zelte, wo Torin sich zu ihr gesellte.

Auch das zweite Zelt war bereits mit Cody und Selma besetzt, weshalb ich zu Kevin sah, welcher sich erneut eine Zigarette anzündete.

"In welchem schläfst du?", fragte ich ihn und bekam einen genervten Blick.

"In dem freien."

"Nein, da schlafe ich", protestierte ich, wobei ich meine Arme auf der Brust verschränkte.

"Und ich auch", meinte Kevin kühl, während er den Rauch ausstieß und dieser mir direkt ins Gesicht wehte.

"Du kannst bei einem der anderen schlafen", hustete ich, wedelte mit meiner Hand den Qualm weg uns versuchte so finster wie möglich zu schauen.

Kevin lachte leise und beugte sich zu mir herunter. "Ich werde mich nicht von einem der Besoffenen ankotzen lassen, also Prinzessin, schlafen wir beide wohl in einem Zelt."

Er raunte es eher, wobei sein Gesicht so nahe war, dass ich den Geruch von Zigaretten und Bier wahrnahm. Ich wollte weiter widersprechen, jedoch ertönte da plötzlich der Klingelton meines Handys.

Verwirrt, wer mich mitten in der Nacht anruft, nehme ich es aus meiner Hosentasche und erkannte nur eine mir unbekannte Nummer. Dennoch nahm ich das Gespräch entgegen, jedoch kam ich nicht einmal dazu etwas zu sagen.

"Aislinn! Wo zur verfickten Hölle bist du?", knurrte eine tiefe Stimme, welche mir vollkommen unbekannt war, jedoch konnte ich mir denken, zu wem diese gehörte.

"Wer ist denn da?", fragte ich und hörte ein lautes Knurren aus der Leitung, welches meinen Verdacht bestätigte.

"Ceiron? Was ist ...?"

"Wo bist du?", unterbrach er mich knurrend, was mich sofort unterwerfend auf den Boden schauen ließ.

"Ich bin mit, sagen wir, ein paar Freunden zelten?", antwortete ich, jedoch eher fragend, da diese Leute hier definitiv nicht meine Freunde waren. Ich hörte aus dem Handy so etwas wie schnelle Schritte und mich überkam ein ungutes Gefühl. Er hörte sich seltsam an. Seine Stimme war viel zu tief und zu bedrohlich.

"Ceiron? Geht es dir gut?", fragte ich besorgt.

"Ob es mir gut geht? Klar, ich versuche nur gerade meinen inneren Wolf zu überreden, nicht jeden verfickten Menschen auf dieser scheiß Kugel mit Dreck zu zermetzeln! Weil dieser ist absolut nicht gut gelaunt, weil du einfach verschwunden bist", knurrte er. Mir stiegen sofort die Tränen in den Augen. Nicht, weil er mich anschrie oder weil er augenscheinlich die komplette Fassung gerade verlor. Sondern, weil er genau das auch immer mit mir tat.

"Genau wie du", schluchzte ich leise und drehte mich von dem Zelt weiter weg. Die Schritte, welche ich bis dahin durch das Handy hörte, verstummten und ich hörte Ceiron leise sprechen, so als würde er mit irgendjemand diskutieren, jedoch war keine andere Stimme zu hören.

"Halt endlich dein Maul!"

"Wer, ich?", fragte ich schockiert.

"Nein, nein! Nicht du. Ich drehe noch durch ...", seufzte er etwas ruhiger, aber außer Atem.

"Mit wem redest du?", fragte ich, als er wieder etwas Unverständliches murmelte.

"Herrgott noch mal! Ich hole sie uns", schrie er plötzlich laut, was mich das Handy von meinem Ohr entfernt halten ließ.

Bekam er so etwas wie Schizophrenie?

Ich hielt mein Handy wieder an mein Ohr und wollte gerade auf ihn einreden, dass er sich beruhigen sollte, als hinter mir eine weitere Stimme ertönte.

"Hey, Prinzessin! Kommst du endlich mal in das Zelt? Das ist viel zu kalt hier ohne dich und falls du wieder heulen musst, küsse ich dir deine Tränen auch weg."

Kevin kniete in dem Zelt und nur sein Kopf schaute heraus, weshalb ich sein dämliches Zwinkern sah. Wie in Zeitlupe versuchte ich zu ihm zu rennen und meine Hand auf seinen Mund zu pressen, jedoch noch bevor ich bei ihm war hörte ich etwas knistern, und ein Knirschen, ehe der Anruf abbrach.

Ich schaute auf mein Handy, wo nur der Stadtbildschirm zu sehen war. Eilig ging ich in meine Anrufliste und wählte die Nummer von ihm, jedoch ging nur noch die Mailbox ran.

Ich vermutete, das war ein schlechtes Zeichen ...

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