Kapitel 5 - Meine Mila

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,,Meine Mila.''

Es hatte nur eine ganz bestimmte Person in meinem Leben gegeben, die das gesagt und meinem Namen auf diese ganz besondere Weise ausgesprochen hatte.

Du bist meine Mila. Du hast keine Ahnung, wie sehr ich dich liebe, meine Mila. Das hier ist meine Mila und ich liebe dieses Mädchen mit allem, was ich habe.

Als ich bei diesen Worten die Augen vorsichtig öffnete, war ich mir sicher, dass ich gerade träumte. Ansonsten konnte ich mir nicht erklären, dass mein Matteo neben mir lang und ich direkt in sein wunderschönes Gesicht blicken konnte. Er hatte einen Arm um mich gelegt und seine Augen blickten mich auf eine so liebevolle Art an, dass ich mir wünschte, nie mehr aufzuwachen, wenn das hier wirklich ein Traum war. Ich streckte meine Hand nach ihm aus und für diesen einen Augenblick war ich überglücklich. Irgendwie fühlte sich diese Berührung etwas anders an, doch gleichzeitig so vertraut.

,,Ach Matteo. Wenn du doch nur hier wärst. Du hast keine Ahnung, wie schön das wäre. Mit jedem Tag der vergeht, vermisse ich dich umso mehr'', gab ich von mir und fühlte dabei den Kloß, der wohl niemals gehen würde.

,,Ich bin doch da, Mila.''

Die Stimme war haargenau die gleiche wie Matteos. Sie besass den gleichen beruhigenden Klang und es tat so gut, sie zu hören. Meinen Namen aus seinem Mund zu hören, war wie ein Abschiedsgeschenk, das mein Herz erneut zum Schlagen brachte.

,,Bitte lass mich nie wieder aus diesem Traum aufwachen, Matteo. Du siehst so schön aus und deine Stimme zu hören tut so gut. Mach, dass das hier niemals vorbei ist.''

Ich blinzelte den neben mir liegenden Matteo immer noch etwas benommen an und konnte mich an seinem Anblick gar nicht sattsehen.

,,Mila, du bildest dir das nicht ein. Das ist kein Traum. Ich bin es wirklich. Ich liege gerade neben dir und du hältst meine Hand. Und offensichtlich kannst du mich auch hören. Was ist denn hier los? Du hast vorhin so sehr geweint und ich weiß nicht warum. Sag mir, was passiert. Du kannst mich doch offensichtlich hören und sehen.''

Mir blieb die Luft weg. Das hier konnte unmöglich echt sein. Ich kniff mir in den Arm und spürte einen leichten Schmerz. Tatsache, Matteo hatte nicht gelogen. Es war kein Traum. Neben mir lag mein toter Freund, der meinen fassungslosen Gesichtsausdruck zur Kenntnis nahm. ,,Das alles kann nicht sein, Matteo. Du bist tot, verdammt. Wir wollten nach dem Prom nach Hause fahren und dann ist hinter uns ein Wagen aufgetaucht. Es ist in uns reingefahren und wir hatten einen schlimmen Unfall. Die Ärzte hatten nichts mehr für dich tun können. Du bist noch an der Unfallstelle gestorben und wir haben dich beerdigt. Ich habe eine Rede über dich gehalten und versuche immer noch damit klarzukommen, dass du weg bist und ich das Ganze nun allein machen muss. Dich zu sehen und zu hören, kann also nur ein Traum sein.''

,,Ich bin also gestorben? Das würde mir zumindest erklären, warum ich mit meinen Eltern nicht sprechen konnte, obwohl ich direkt neben ihnen gestanden habe. Es war, als wäre ich vollkommen unsichtbar und nur Luft. Aber wieso verstehst und siehst du mich dann? Das Ganze macht doch absolut keinen Sinn.'' Ich war vollkommen verwirrt. Wenn das hier kein Traum war, was war es dann? Eine alte Erinnerung konnte es ebenfalls nicht sein. So ein Gespräch hatten wir im Verlauf unserer Beziehung nie geführt. Die einzige logische Schlussfolgerung war also, dass ich an Halluzinationen leiden musste. Dies konnte aber auch nicht das Rätsels Lösung sein. Meinem Kopf ging es gut. Das hatte mir der Arzt selbst bestätigt. ,,Spürst du es, wenn ich dich berühre und deine Hand halte, Mila?'' Ich nickte und versuchte, nicht in Panik auszubrechen.  Was war hier nur los? Warum bildete ich mir ein, dass Matteo bei mir war? ,,Ich habe keine Ahnung, was ich bin. Ein Geist oder einfach eine Seele. Kann es sein, dass du selbst für einen kurzen Augenblick gestorben bist, Mila?''

Ich rief mir den Unfall erneut ins Gedächtnis und erinnerte mich an das seltsame Gefühl, als ich meinen Körper nicht mehr gespürt hatte. Und da viel es mir wie Schuppen vor den Augen. Ich hatte bei dem Unfall nicht nur kurz das Bewusstsein verloren. Ich musste zumindest für eine Sekunde gestorben sein. Das würde erklären, warum ich meinen Körper nicht gespürt hatte nach dem lauten Krach. Unsere Seelen mussten sich an der Todesschwelle begegnet sein und hatten eine Verbindung zueinander aufgebaut. ,,Ich dachte kurz, dass ich gestorben sei. Es war alles dunkel und mir kam es vor, als würde ich meinen Körper nicht mehr fühlen können. Mein Herz muss wieder geschlagen haben und ich war zurück beim Bewusstsein.''

Ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Das war doch durch und durch verrückt.

Wieso konnte ich mit einem Menschen sprechen, der tot war?

,,Das macht Sinn. Du trägst meinen Pullover und musst an mich gedacht haben. Irgendwie muss ich daraufhin hier gelandet sein, denn ich fand mich plötzlich bei dir im Zimmer wieder. Du hast geschluchzt und da habe ich mich neben dich gelegt und gehalten. Ich ... '' Matteo kamen Tränen und er tat mir unglaublich leid. Wie unfassbar schwer musste die Erkenntnis sein, dass man gestorben war. Ich konnte es mir nicht vorstellen und erst recht konnte ich ihm nicht den Schmerz nehmen, der daraufhin folgte.

,,Matteo, beruhige dich'', redete ich beruhigend auf ihn ein, wobei ich selber alles andere als beruhigt war. ,,Ja, du bist ohne jeden Zweifel tot und daran können wir nichts ändern. Wir müssen herausfinden, warum du noch hier bist und ich dich wahrnehme. Es klingt wie nach einer bescheuerten Buchidee, aber das hier ist real. Das Gespräch, das wir gerade führen, ist real. Weder du noch ich bilden uns das ein. Wir müssen der Sache auf den Grund gehen und gucken, was es damit auf sich hat. Wir brauchen irgendeinen Anhaltspunkt. Ich strich vorsichtig Matteo die Tränen weg und musste lächeln. ,,Ich dachte, ich würde dich nie mehr wiedersehen. Nie mehr dich anfassen können und deine Stimme hören. Aber du bist da und ich möchte die Gelegenheit nutzen, um dir zu sagen, dass ich dich so sehr liebe. Ich hatte dich verloren und es hat so sehr geschmerzt.''

Wir verloren uns in einer Umarmung, bei der ich mir sicher war, dass ich sie mir nicht einbildete. Dafür nahm ich zu sehr die Wärme war, die von ihm ausging. Wir küssten uns zart und all die Risse, die mein Herz gebrandmarkt hatten, verschwanden. Eine plausible Erklärung, wie das hier zustande kam, gab es nicht, doch ich genoss jede Sekunde davon, ihn wieder bei mir zu haben und hinterfragte es nicht. ,,Ich liebe dich auch so sehr, meine Mila. Wir werden herausfinden, wieso ich tot bin und du dennoch meine Anwesenheit spürst.''

1148 Wörter

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