Mittwoch - 22.1 - Reset

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Don't forget  -  it's fiction!

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Endlich endlich endlich – nachdem sie nun wochenlang alle in Anspannung und Unsicherheit, Ängsten und Streit verbracht haben, können sie völlig loslassen. Seit Ewigkeiten haben sie nicht mehr so gut geschlafen wie in dieser Nacht. Tae schaut noch eine Weile Jimin beim Schlafen zu. Der ist eingekugelt wie ein Kätzchen, sein Gesicht ist entspannt. Und Tae neben ihm fällt wie gewohnt ins Koma. Irgendwann wacht Jimin auf, muss sich erstmal orientieren und merkt, dass er auf Toilette muss. Die Schrecken der vergangenen Nacht kommen wieder hoch. Aber kaum fängt er an zu weinen, ist Tae wach, nimmt ihn in den Arm, hilft ihm ins Bad und bringt ihn wieder ins Bett. Er kann auch wieder den Infusionsschlauch abstöpseln, weil der Beutel nun leer ist. Aber das kriegt Jimin schon gar nicht mehr mit.

Am nächsten Morgen lassen sie sich Zeit, trudeln nur langsam beim Frühstück ein, genießen das entspannte Schweigen. Als sie bei der abschließenden Tasse Kaffee oder Tee angekommen sind, räumen sie den Tisch ab bis auf Jimins Immerzu-ein-bisschen-Rationen und lehnen sich zurück. Dabei halten sie Rückschau auf den gestrigen Tag. Es ist, als hätte jemand den Reset-Knopf gedrückt. Alles zurück auf Anfang! Und die neuen Möglichkeiten lassen sie neugierig in die Zukunft blicken.

Yoongi bringt sein Laptop her, um mitschreiben zu können. Zunächst erzählen sie Jimin all das, was er am Abend verschlafen hat. Dann versuchen sie, sich auf die große Runde mit den Team-Chefs einzustellen. Vor allem Jimin muss sich überlegen, was und wie er es preisgeben will. Gemeinsam überlegen sie schon mal, welche Songs ohne große Choreographie sie denn noch in Reserve haben, die sie ins Programm nehmen können. Die Songs der Rapper-Line und Singer-Line eignen sich auch gut, denn in dem einen Falle kann Jimin sich ausruhen, in dem anderen Falle muss er nur singen.
„Im Grunde hat Tina recht – wir müssen uns zwar im Wesentlichen an die drei ersten Love Yourself-Scheiben halten. Aber die europäische ARMY hat noch nichts von uns gesehen und wird deshalb alles feiern, was wir ihnen anbieten."
Yoongi denkt laut.
„Naja."
Namjoon runzelt die Stirn, und man sieht es dahinter rattern.
„Wir müssen uns überlegen, welche von ihren Lieblingssongs wir in London tatsächlich bringen wollen. Und welche davon wir jetzt schon ein paarmal einbauen, bevor wir allmählich zur Normalität zurückkehren können in dem Maße, in dem Jimin sich erholt. Wir befinden uns ja mit keinem einzigen Konzert im luftleeren Raum. Die Fans zeichnen alles auf, laden alles sofort hoch. Ganz BTS-Europa wird jede Programm-Änderung sensibel wahrnehmen. Und Tina somit auch. Wir müssen das also erklären können."
Sie denken nach.

„Da bleiben uns eigentlich nur zwei Möglichkeiten."
Jimin bricht das nachdenkliche Schweigen.
„Entweder wir verkaufen ihnen das als: 'Wir haben einfach Lust, in Europa die ganze Bandbreite zu zeigen, die wir so drauf haben, deshalb machen wir das in jedem Konzert ein bisschen anders.' Oder ich spiele mit offenen Karten und oute mich komplett:'Leute, ich bin krank. Ich habs versucht in Paris und Madrid, es läuft so nicht. Wir wollen euch aber schöne Konzerte bieten. Also haben wir umgestellt und probieren in jedem Konzert neu aus, wieviel ich schaffen kann.' "

Tae schaut Jimin an.
„Das wäre sehr mutig von dir, Jimin. Die erste Variante wäre vielleicht leiser. Vielleicht. Die zweite Variante ist ehrlicher – und birgt das Risiko, dass der Druck auf dich wieder enorm zunimmt."
Guk fällt außerdem noch was ein.
"Eigentlich sollten alle Europa-Konzerte vor 'Answer' laufen. 'Idol' sollte bei Billboard uraufgeführt werden. Und dann sollte die Comeback-Campagne in Korea starten. Jetzt fällt der Release von 'Answer' auf den ersten London-Tag. Billboard wird auf der Uraufführung von 'Idol' bestehen, aber die Fans in England werden auf die neuen Songs hoffen. Das könnte wiederum die Koreanische ARMY ärgern, die das sonst für sich haben. Das ist gar nicht so einfach."

„O.K."
Hobi versucht ein erstes Resumee.
„Ich glaube ... - gehen wir doch mal davon aus, dass Jimin bis Berlin, also in vier Wochen, wieder so weit fit ist, dass wir einigermaßen normal auftreten können. Oder? Jetzt, wo der Sumpf hinter uns liegt, PD wieder hinter uns steht und der gesamte Staff uns tragen wird, ist das meiner Ansicht nach auch realistisch. Wir haben also Rom, Moskau, Stockholm und Am*dam, macht sieben Konzerte, um die es geht. Da sollten wir vielleicht nicht dauernd was ändern. Das kostet nämlich auch Kraft. Wir und der gesamte Staff müssten dann jedesmal neu sortieren, was, wann, wo. Ich wäre für eine gründliche Umstellung jetzt, die Jimin größtmögliche Schonung bei größtmöglichem Spaßfaktor bietet. Und wenn das alles so läuft, können wir in Berlin, Warschau und London das eigentlich geplante Konzertprogramm abspulen. Falls das organisiert werden kann, machen wir dann in London die zusätzliche Stunde bis Mitternacht, die wir extra planen müssen. Dafür müssen wir aber jetzt abwarten, was PD an Überlegungen mitbringt."

Namjoon kommt nun wieder mit dem Flipchart. Er schreibt einmal alle Tage bis London untereinander und trägt dort die Konzerttermine ein. Einmal fängt er eine Liste mit möglichen Ausweichliedern an. Eine Liste beinhaltet die Kandidaten für das Extra in London. Währenddessen treffen PD und die Team-Chefs in der Suite ein. Das unterbricht natürlich erstmal die Überlegungen. Der Stuhlkreis muss vergrößert werden, alle werden begrüßt. Dann darf Jimin schon mal „sich outen" üben. Aber die meisten haben sich das nach den letzten zwölf Tagen schon gedacht und sind einfach nur froh, dass sie jetzt wieder ohne Sorgen und Spannungen arbeiten können und dass die Jungs so viel entspannter wirken. Und schon gehen sie in die Vollen.

Der improvisierte Kalender wird aufgefüllt mit allen Reise-, Interview-, Fotoshooting- und sonstigen Besichtigungs- und Arbeitsterminen. Sie kennzeichnen, an welchen Tagen jeweils die Bühne soweit steht, dass sie die entsprechende Halle haben, um das veränderte Programm und ältere Choreos zu üben. Es ist offensichtlich: auch ohne die Extrawürste ist der Kalender viel zu voll. Sie streichen und schieben, was zuviel ist, wägen ab und sortieren viele kleine Zettelchen mit Song-Namen hin und her. Nach ein paar intensiven Stunden steht ein machbares Programm für die Zeit bis Berlin, ein abgespecktes Rahmenprogramm mit locker gestreuten Terminen in den einzelnen Städten und ein Probenplan für die London-Extras. Alle haben es unglaublich genossen, so selbstverständlich und vertrauensvoll und konzentriert miteinander zu arbeiten an einem gemeinsamen Ziel.

Jimin hat sich nach einer Weile, begleitet vom Schmunzeln aller anderen, einfach mitten in den großen Kreis auf den Boden gelegt und in die gelbe Decke gemummelt, hört von dort aus zu und isst vor sich hin. Irgendwann hält er dort sein Minutenschläfchen. Es ist o.k. Als er wieder aufwacht, schnappt er sich seinen Infusionsständer mit dem bereits zweiten Beutel an diesem Tag, steht auf und schlappt in Richtung Toilette. Schon fast an der Tür angekommen, dreht er sich irritiert um, denn es ist totenstill geworden im Raum. Alle starren ihn an – und fangen an zu grinsen. Hobi führt sogar ein Freudentänzchen auf.
„Äh – alles klar bei Euch???"
Tae patscht sich vor die Stirn.
„Mensch, Jimin. Du LÄUFST! ALLEINE!"
Jimin schaut an sich selbst runter. Und wieder rauf. Und fängt an zu strahlen.

Zu den London-Extras müssen sie den Leuten vom Staff ein bisschen erzählen, warum eigentlich. Und was sie damit bezwecken. Die finden die Idee alle ganz wundervoll, haben sie doch längst die Tragweite der letzten Wochen begriffen.
Da meldet sich der Chef der Ton-Techniker Kim Lee-Han.
„Gut. Ich denke nicht, dass uns das vor irgendwelche unüberbrückbaren Hindernisse stellt. Wir brauchen einfach Dateien, mit denen wir arbeiten können. Die Leute vom Licht genauso. Je eher ihr euch endgültig entscheidet und uns einen Plan gebt, desto besser können wir das vorbereiten und programmieren, aber das hat keine Eile."
Und Son Sung-Deuk verfällt in ein schiefes Grinsen.
"Die meiste Arbeit kommt ja dann wohl auf mich zu – die ganzen alten Choreos auffrischen. Und eine Special-Edition zu den 'Boyz' zaubern. Ihr wollt echt hoch hinaus, aber ich bin zu allen Schandtaten bereit. Seit gestern weiß ich ja hautnah, warum."

Im kleinen Kreis mit Son Sung-Deuk und Bang PD sortieren sie dann nochmal die Frage durch, wie sie den Fans das ganze verkaufen, und was sie jetzt mit dem durcheinander gekommenen Comeback machen, dass alle zufrieden sind. Namjoon registriert plötzlich, dass ihr Choreographer nicht mehr nur Tänze entwickelt und tanzt – sondern für sie alle und auch für PD zu einer übergeordneten Vertrauensperson und zum Bindeglied geworden ist, dass er nicht mehr weg zu denken ist aus der Organisation – und aus ihren Vorstellungen von der Zukunft.

PD macht dann einen Vorschlag.
"Das 'Epiphany' kommt am 1.5. raus wie geplant mit dem MV. 'Idol' gehört Billboard, da können wir nicht dran drehen. Will ich auch nicht. Und für London schlage ich vor, dass Ihr einen Song von 'Answer' rauspickt, den ihr ins normale Programm integriert, der Rest gehört Korea. Ach, und Jimin muss natürlich ran, das ist Ehrensache, aber ich würde sagen, nicht getanzt sondern improvisiert – ein bisschen wie das MV, aber mit der langen Version, im Special. Wie findest du das?"
Der nickt zufrieden.
„Gerne. Wenn uns was einfällt, wie wir das schön, aber schlicht auf die Bühne kriegen – wäre das cool. Und einmalig."
„Naja, eine lebendige Katze werden wir dafür nicht auftreiben! Einen Fensterrahmen, der von der Decke hängt, ein Teleskop – warum nicht?"

„Dann lasst uns hier aufhören, mir brummt schon der Schädel."
Jin atmet einmal tief durch.
„Ich wäre bereit, 'Epiphany' in London zu bringen, denn das ist ja dann schon ein paar Tage draußen, nimmt also den koreanischen Fans keine Überraschung weg, aber das sehen wir noch. Ich könnte mir auch das 'save me'-'I'm fine'-Packet vorstellen. Am Härtesten trifft es Hobi mit dem 'Boy', das ist live einfach hardcore. Aber das stand ja von Anfang an fest in unseren Köpfen für London, das hat er also schon geprobt. Und Tae und Namjoon müssen einfach entscheiden, was sie sich zutrauen. Das Gute ist: sie weiß nichts davon. Ihr könnt das ganz so entscheiden, wie ihr euch wohlfühlt."

„Wohlfühlen ist was anderes."
Namjoon seufzt so leise, dass nur Yoongi direkt neben ihm es hört, und verschwindet sehr plötzlich alleine auf den Balkon. Sein Blick geht in weite Ferne. Sehr weit. Schafft er das? Will er das überhaupt? - Dass das alles wieder hoch gewühlt wird und sofort wieder so brennt in ihm – das hätte er nicht mehr erwartet.

Auch Tae kämpft derweil mit sich. Er muss sich am schnellsten entscheiden. Sonst haben sie keine Chance, DAS organisiert zu kriegen. Eigentlich stirbt er schon bei dem Gedanken vor Nervosität. Den Song mal eben einzusingen, während Yoongi Klavier spielt – das war kein Problem. Und jetzt live? Das hieße, nach den Sternen zu greifen. Aber ganz echt? Das wäre der ultimative Gänsehaut-Moment! Eigentlich – wenn er es jetzt nicht versucht, verzeiht er sich das nie.

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6.1.2019    -    4.4.2019    -    17.11.2019
4.4.2020

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