Kapitel 28

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Namidas Sicht

Die Meisterin der Zeit ignorierte den stechenden Blick ihrer Schwester, sie starrte bloß der blauen Schlange vor ihr in die roten Augen. Sie presste ihre Lippen zusammen und ballte ihre Hände zu Fäusten. Skales zischte bedrohlich.

Ich hätte mich wirklich erst um den Kampfanzug kümmern sollen, dachte Namida.

Die Jeans und ihr roter Hoodie, die sie heute trug, waren nicht zum Kämpfen geeignet.

Sie zuckte zusammen, spürte wie ihr Zwilling in Gefahr schwebte, und schubste San weg, was zur Folge hatte, dass durch ihren rechten Unterarm sich ein langer, blutiger Pfeil bohrte. Sie biss die Zähne zusammen und ihre Schwester schrie entsetzt auf.

Der Kampf begann schneller, als sie realisieren konnte.

Eine Gruppe Würgeboas gingen auf San zu, die sie schnell blendete. Bevor auch Namida jemand angreifen konnte, zog sie sich den Pfeil aus dem Arm. Schmerz pochte in der Wunde und das Blut floss unaufhörlich. Sie schnippte mit der linken Hand und schon stand sie bei ihrer Schwester, die sich aufrappelte. Ein Stofffetzen ihres linken Ärmels fehlte, es war um die Wunde der Schwarzäugigen gewickelt und hatte die Blutung gestoppt.

Rücken an Rücken stellten die Schwestern sich in Kampfposition und parierten die Hiebe der Schlangen, die sich um sie versammelten. Namida hatte wieder das Gefühl, dass sie und ihre Schwester die gegenseitigen Bewegungen vorausahnten. So wie früher...

Als der Ring von Schlangen um sie herum immer enger wurde, sprangen sie über ihre Köpfe und landeten hinter ihnen. Namidas Kapuze saß unbequem auf ihrem Kopf, doch sie hatte keine Zeit, sie zu richten, weil eine Giftnatter ihren Speichel auf sie sprühte und sie schnell ausweichen musste. Wieder erstrahlte gleißendes Licht, dieses Mal vom anderen Ende der Menge und Schmerzensschreie waren zu hören. Der Schatten der Kapuze, der über ihre Augen fiel, verhinderten zum Glück, dass auch Namida geblendet wurde.

Sie grinste.

Das machst du gut, San.

Aber Namida hatte das Gefühl, dass es immer mehr Schlangen werden. Die verhüllten Gestalten waren nicht mehr zu sehen. Sie fluchte innerlich. Sie hatten diese Armee aus Schlangen wahrscheinlich organisiert.

Sie streckte ihre Arme nach vorne und zog sie schnell wieder zur Seite, als ob sie nach einem Blatt Papier gegriffen und es zerrissen hatte. Sofort standen sämtliche Bewegungen still und es war außer dem Rauschen des Windes kein Geräusch zu hören.

Namida rannte um die erstarrten Gestalten herum, auf dem Weg zu ihrer Schwester. Sie hatte keine Zeit. Die Schlangen werden nur eine halbe Minute erfroren dastehen.

Rotes Licht erschien am Horizont und ließ Namidas Herz höher schlagen.

,,Oh nein...", murrte sie.

Ihr Blick fiel endlich auf ihre Schwester.

Sans Gesicht war grimmig verzerrt und sie trat gerade einer Beißviper gegen die Brust. Auch bei ihr hatte die Zeit angehalten.

Namida packte sie und erschuf ihren Elementardrachen. Sie sprang hinauf. Ihre aufgerissenen Schenkel fingen wieder an zu schmerzen, als sie sich erneut an den rauen Schuppen rieben. Der schwarze Drache erhob sich in die Luft und raste in Lichtgeschwindigkeit in Richtung heim.

Im selben Moment bewegte sich San hinter ihr und presste sich an ihren Rücken, die Arme um die Taille der Zeitmeistern gelegt. Sie drückte ihr Gesicht ins Schulterblatt ihrer Schwester. Ins rechte Schulterblatt. Während ihr Unterarm schmerzhaft zu pochen anfing, seufzte Namida.

,,Wir müssen schnell zurück. Du hast nicht zufällig dein Handy dabei oder?", erkundigte sie sich bei der Jüngeren.

,,Nein..."

Die Schwarzäugige sah hinunter. Sie konnten sich nicht teleportieren, dazu müssten sie den Erdboden berühren.

In Namidas Kopf ratterte es. Die Schlangen hatten doch einen Plan B. Sie wusste, dass sie erst einmal die Museen abklappern werden. Doch was genau sie dort suchten, war ungewiss. Schließlich waren alle noch immer der festen Überzeugung, dass der Kristall in einem der Hochsicherheitstrakte zu finden war. Aber seit dem Vorfall mit Nadakhan vor 20 Jahren, war er von dort verschwunden. Nur die Ninja, der Bürgermeister und dessen engsten Vertrauten wussten darüber.

,,Namida, wie geht es deinem Arm?", murmelte San so leise, dass ihre ältere Schwester sie fast überhörte.

,,Schon... besser", log Namida.

Der Schmerz war fast unerträglich. Solange sie jedoch klare Gedanken fassen konnte, würde es schon gehen. Fast wären ihr Tränen in die Augen gestiegen, doch sie blinzelte sie schnell weg.

San schwieg für eine Weile. Wahrscheinlich wusste sie, dass Namida log.

Ich bin ein echt schlechtes Vorbild für sie, warf sie sich vor. Die Älteren sollten sich doch gut benehmen.

,,Was machen wir, wenn wir zuhause sind?", fragte San.

Die Zeitmeisterin brauchte etwas, um darauf zu antworten.

,,Wir werden Dad und den anderen Bescheid sagen und sofort aufbrechen, um die Schlangen aufzuhalten", meinte sie entschlossen.

,,Aber... deine Wunde muss noch-"

,,Sie muss gar nichts. Ich werde schon nicht verbluten, während wir kämpfen", versicherte Namida ihr.

Auch wenn sie sich da nicht so sicher war. Sie sah ihren Arm an. Das rote Blut sickerte durch den Stoff, das auf die Wunde drückte.

Alte Freundin, ihr müsst euch beeilen, sagte plötzlich die Zeit.

,,Was denkst du, mache ich hier? Karneval?", murrte sie leise, damit San sie nicht hört.

Sie wusste noch nicht, dass Namida mit der Zeit persönlich kommunizieren konnte.

Doch diese hatte Recht. Das Licht im Horizont wurde immer heller und sie waren noch so weit von Zuhause entfernt. Mit einem mulmigen Gefühl, fragte Namida sich, ob sie es überhaupt vor Sonnenaufgang schaffen.

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