Kapitel 18 - Nevis

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Guten Morgen allerseits! Haben wir einen Apfel?"
Bevor ich meine Schnute hatte halten können, hatte ich es ausgesprochen. Verblödeter Bockmist!
Nachdem Blanchette unserer Mutter auf dem Märchenpfad "gefolgt" war, waren Äpfel nicht nur verboten zu essen, sondern das Wort allein war fatal genug. Selbst Foulques, der alles mögliche heimlich verspeiste, zog scharf die Luft ein.
"Ich meinte Waffel. Waffel. Nicht das andere."
Gott sei Dank verstand unser Koch. "Waffeln kommen sofort, Prinz Nevis."
Meine Eltern waren nicht blöd. Sie wussten nämlich genau, was ich gesagt hatte. Meine Mutter stand auf und lief so schnell ihre gequollenen Beine sie tragen konnten aus dem Speisesaal. Mein Vater schüttelte den Kopf und schlug demonstrativ seine Zeitschrift zu.
Wie konnte ein Mensch derart bekloppt handeln?
Der König alias mein Vater räusperte sich. "Das war respektlos, Sohn."
"Das tut mir leid, Vater."
"Ich weiß. Ich weiß auch, du hast momentan viel zu viel um die Ohren und wir glauben, dass dich diese Prinzessin vollkommen aus der Fassung bringt.", redete er ruhig auf mich ein.
"Stimmt doch gar nicht!"
Finster musterte er mich. Ich hatte schon wieder respektlos gehandelt. Als Prinz sollte man seinen König, seinen Vater nicht unterbrechen.
"Lass mich gefälligst ausreden, Nevis. In Hinblick auf deine Zukunft, die Pflicht deinem Land gegenüber, finde ich den Gedanken nicht ansatzweise übel, dass du jemanden gefunden hast. Noch dazu eine Prinzessin. Nicht irgendeine Prinzessin, nein, eine Anwärterin auf den Thron ihres Vaters. Stimmt's? Trotzdem erwünsche ich mir demnächst mehr Respekt von dir. Deine Mutter und ich sorgen uns um Blanchette, doch wir dürfen das Neugeborene nicht vergessen.", beendete er seine Rede.
"Vater, es tut mir leid. Das war nicht gegen euch gerichtet. Das war mir so rausgerutscht, weil ich womöglich Hunger auf dieses gewisse Stück Obst gehabt hatte."
"Ich weiß.", winkte er ab. "Denkst du, ich hätte mich sonst zu diesem Vater-Sohn-Gespräch hinreißen lassen? Wohl kaum. Ich kenne dich, Nevis und habe daher eine Bitte an dich. Ich weiß, du träumst von der wahren Liebe seit du ein kleiner Spatz bist. Deswegen bitte ich dich, deine schulische Bildung nicht links liegen zu lassen. Konzentrier dich auf dein letztes Schuljahr. Nicht mehr lang und du wirst König. Dafür würde ich mich freuen, wenn du nicht alleine den Thron besteigst."
"Heißt das, du gäbest mir die Erlaubnis für eine Hochzeit?", ich grinste.
"Erlaubnis meinerseits erteilt. Aber lern sie erst Mal richtig kennen, bevor du aufs Ganze gehst.", bat er mich.
"Versprochen. Ich weiß übrigens gar nicht was ihr habt, denn ich weiß selbst noch nicht Mal, ob ich Bellina mag oder in sie verliebt bin. Mögen tue ich sie, aber keine Ahnung, ob da mehr als Freundschaft ist."
"Finde es heraus und jetzt guten Appetit. Ich suche deine Mutter. Viel Spaß in der Schule. Hdl."
"Ida.", kürzte ich das ich dich auch - Ida - ebenfalls ab.
Der Koch servierte mir einen Teller voller Waffeln. Daneben stellte er Vanilleeis, Puderzucker sowie die beste Schokoladencreme auf Erden - Nutella. Bei Schokolade musste ich an das Gespräch von eben und vor allem an sie denken. War ich verliebt? In sie?
Gerade hatte ich eine Waffel gegessen, da klingelte es. Vom Boden sammelte ich den Rucksack ein und griff nach der Winterjacke. Über Nacht hatte es nicht nur gefroren, sondern ebenso geschneit. Bei uns kam der Wintereinbruch früher, da wir direkt neben dem Land aus Schnee und Eis lebten. Lennox stand vor der Tür.
"Du mutierst zur Prinzessin, Kumpel. Du hast ewig gebraucht, um vor mir zu stehen."
Ich deutete an, ihm die Tür vor der Nase zu zu schmeißen. "Pass auf dein Näschen auf, Pan."
Der Angesprochene streckte mir kindisch wie er war die Zunge raus. "Lass meine Nase in Frieden, Prinzensöhnchen. Noch nie was vom Spruch, wie die Nase des Mannes, so sein Johannes, gehört?"
"Heißt das, dein Schwanz wäre eingeklemmt, wenn ich dir die Tür vor der Nase zugeknallt hätte? Der hätte sich bei dem Anblick von Frauen nimmer mehr steigern können?"
"An deiner Stelle würde ich keinen Mucks mehr sagen, sonst gibt es Karma.", warnte mein Kumpel.
"Da bekomme ich es aber jetzt mit der Angst zu tun."
"Was ist aus meiner schüchternen Jungfrau geworden?"
Nox stieg die Treppen hinab zu seinem Wagen. Wir hätten verabredet, gemeinsam zu fahren. Pans Sohn durfte nicht mehr im Internat nächtigen seit diesem einen Vorfall. Diesem gewissen Vorfall, bei dem er fast die gesamte Schule abgefackelt hat. Deshalb hatte er sich in der Nähe des Schlosses eine Wohnung besorgt. Ihm kam zugute, dass er wegen meiner Eltern einen Rabatt bekommen hat. Ansonsten wäre er auf Nimmerland verblödet.
Kurz bevor er die Wagentür erreichte, rutschte er aus. Nox konnye sich nicht mehr halten und fiel auf die rutschige Straße. "Fuck, tut das weh."
"Stell dich nicht so an.", die Schlagabtausche mit ihm gaben mir das Gefühl, wieder ich selbst zu sein.
"Nevis, schwing deinen Prinzen Arsch hierher und helf mir lieber hoch, statt dich totzulachen!", grunzte er.
Immer noch kurz vor einem Lachkrampf bewegte ich mich langsam auf ihn zu. Schließlich wollte ich seinem Beispiel nicht Folge leisten. Als ich bei ihm ankam, konnte ich nicht mehr. Nox hatte einen Spagat gemacht. Autsch, das sah schmerzhaft aus. Besonders für seinen ach so tollen Schritt.
"Geht's?"
"Wie sieht es denn aus, hm?! Dass ich dir beweisen wollte, dass ich es noch drauf habe, einen Spagat meine ich?!?!"
Ich prustete, half ihm jedoch auf die Beine. "Darüber verlierst du kein Wort, kapisch?"
"Aie, aie, Käpt'n Pan."
Sein Blick verfinsterte sich noch mehr, obwohl ich bezweifelte, dass das überhaupt noch möglich war.
Mein Kumpel setzte sich mit schmerzverzehrtem Blick hinters Steuer. Ich stieg hinter ihm ein. Den Weg zurück auf die Beifahrerseite wollte ich nicht riskieren. Außerdem hatte ich ein paar Fragen an Nox, da wäre es hinten sicherer.
"Werden du, Liora und Melchi eigentlich eines Tages nochmal Freunde?", wollte er wissen.
Die schreckliche Musik in seinem Radio stellte er lauter.
"Eher nicht. Oder was denkst du?"
"Ich denke ebenso nicht, doch ich hoffe es stark. Dieses hin und her zwischen meinen beiden Kumpels geht mir allmählich gehörig auf den Sack."
"Hast du noch einen Sack?", ich grinste in den Rückspiegel.
"Hähä, du adliger Witzbold. Meinen Eiern geht es halbwegs gut. Wäre dem nicht der Fall, würdest du am Steuer sitzen und mich ins Krankenhaus kutschieren."
"Stimmt. Du, Nox, womit kann man ein Mädchen beeindrucken?"
"Mit deinem Ständer?"
"Meinem... Oh, äh, ja. Und...?"
"Da ist meine kleine Jungfrau wieder. Habe dich schon vermisst, Alter. Keine Ahnung, je nach dem. Hängt von dem Mädchen ab. Wen willst du beeindrucken?"
"Bellina.", nuschelte ich.
"Warte, was? Hast du mir was verheimlicht, Jungfrau in Nöten? Was läuft da zwischen euch? Au Backe, ich bin ein schlechter Freund, wenn ich davon nichts weiß."
"Ich... Ich weiß nicht.", ich erzählte ihm alles. Vom Herzklopfen über die französischen Küsschen bis hin zu den Informationen, die ich über Bellina hatte.
"Für mich klingt das eindeutig nach Verliebtheit.", mutmaßte er.
"Wie der Schokoladenfleck?", hakte ich nach.
"Wie bitte? Was? Welcher Fleck?"
Also erklärte ich ihm auch diese Geschichte. Der Schokoladenfleck und die Sommersprosse, ihre Rose.
"Das kann ich derzeit nicht beurteilen. Das musst du für dich herausfinden. Und ehrlich gesagt fühle ich mich zwar geehrt, dass du ausgerechnet mich - dir männliche Schlampe - um Hilfe bittest, aber da bin ich der falsche. Wenn du willst frag ich meine Tante. Die ist des öfteren eine romantische Träumerin. Bitte Bellina um ein Date, erforsche deine Gefühle. Was weiß ich. Bei meinen angeblichen Dates geht es nicht um Gefühle. Es geht um Sex. Ich hätte nicht erwartet, solch ein Gespräch mit dir führen zu müssen. Übliche Dates wären Kino, Restaurant, Eis essen, sowas halt. Du solltest wissen, dass ich trotzdessen bei Vorbereitungen helfen werde, sofern du mich benötigst."
"Mal sehen. Ich werde mir was überlegen. Erst Mal ist heute die Lernverabredung."
"Halt mich auf dem Laufenden, ja? Und denk an die Kondome. Ich will noch kein Patenonkel werden. Muss ich dir welche besorgen? Hast sicher keine Zuhause. Oder?", legte er wieder zu Scherzen auf.
"Lennox Pan!", schnaufte ich genervt.
"Oha, mein vollständiger Name."
"Prinz Nevis, die Schönste im ganzen Land hat euch eine Nachricht geschrieben!", verkündete sie feierlich.
"Halt mir bitte jemand diesen Spiegel vom Hals!", flehte ich. "Könntest du aufhören, meine WhatsApps zu lesen? Das nennt sich Stalking, Mirrory! Stalking!"
"Was hat die Schönste im ganzen Land geschrieben? Ist Bellina damit gemeint?"
"Jaha, du dummer Blindfisch!", beleidigte Spieglein.
Während mein Kumpel sich auf die Straße vor uns konzentrierte, Spieglein sich mit ihm unterhielt, öffnete ich WhatsApp. "Und?"
"Wart Mal!"
Bellina hatte ein Foto geschickt, auf dem Viel Glück in der Schule! in Schnörkelschrift stand. Im Hintergrund war ein normaler Klassenraum mit einer Tafel, auf der die magischen Worte "Es war einmal..." und "Wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute." standen.
"Uuuunnddd?", zog Nox das Wort ätzend in die Länge.
"Boah, ey, Nox, du nervst. Bellina wünscht mir Glück in der Schule."
Sobald sie meine Worte hörte, schaltete Spieglein sich ab.
"Das war's? Die Kleine steht voll auf dich, die sucht deinen Kontakt, ich sag's dir."
"Meinst du?"
"Wenn ich es doch sage."
Auf einmal fuhr das Auto einen Schlenker. Ich krallte mich in den Stuhl, Lennox klammerte sich ans Lenkrad. Kurz vor dem Zusammenprall mit der Mauer, riss er das Steuer rechtzeitig herum. "Nox, was zum Spatzenhirn tust du?"
"Uns den Arsch retten.", knurrte er.
Pans Sohn fuhr rechts ran. "Hier.", er warf mir sein Handy in den Schoss. "Ruf Melchi an, der soll bescheid geben, dass wir später kommen."
"Ich sag dir, der legt direkt auf, wenn der mich hört."
"Mach einfach."
Dass Melchi und ich stritten, schien ihn fertig zu machen, auch wenn er es nicht zeigte. Ihm zuliebe entsperrte ich das Smartphone und rief Melchior an.
"Nox, Alter, bist du das?"
"Hier ist Nevis."
"Bye.", ich sah es schon vor mir, wie er auf den Knopf zum Beenden des Gespräches drückte.
"Warte, Nox ist bei mir. Kannst du bitte Bescheid sagen, dass wir später kommen? Das Auto ist gerade über die Straße geschlittert. Lennox und ich müssen erstmal wieder von unserem Schreck runterkommen."
"Scheiße. Geht's Nox gut?"
Mir geht es ebenfalls gut, danke der Nachfrage, früherer bester Freund. Ich schnaubte, sprach meine Gedanken jedoch nicht laut aus.
"Mehr oder minder.", antwortete ich.
"Und... Und dir?"
"Es geht."
"Nehmt euch so lange Zeit, wie ihr braucht. Ich kümmere mich. Bis gleich."
"Bis dann."
Lennox saß völlig aufgelöst neben mir. "Geht es?"
"Gibt Melchi bescheid?"
"Jepp. Geht es dir gut?"
"Türlich. Hätte eben nur um ein Haar den Prinzen gekillt. Den bis über beide Ohren verliebten Prinzen, der bisher noch Jungfrau ist.", sprach er sarkastisch über das schockierende Ereignis.
An meinem Fenster klopfte es. Wir schauten beide gleichzeitig auf.
Draußen stand ein großgewachsener Mann mit langen braunen Dreadlocks. Daneben stand eine schlanke Frau mit braunblonden Haaren.
"Ich glaube die wollen mit uns reden. Kurbel Mal dein Fenster herunter.", forderte Nox mich auf.
"Du brauchst dringend ein neues Auto, bei dem man nicht kurbeln muss.", brummte ich.
"Die Wohnungen in deinem Land sind einfach zu teuer. Los mach schon."
Über seinen unnötigen Spruch die Augen verdrehend, kurbelte ich die Scheibe runter.
Vor dem Auto standen nicht nur der Mann mit der Frau, sondern auch ein junger Gorilla und ein Kind an der Hand der zwei. War das...?
"Tarzan"
"Das ist mein Mann Tarzan und ich bin Jane. Das sind unsere Kinder Aayana", sie zeigte auf den Gorilla, welcher scheinbar ein Mädchen war "und Niam.", ihr Finger deutete auf den Jungen. "Wir sind gerade auf der Durchreise. Bei Tarzans Schwestern ist es für uns zu kalt. Wir wollten wissen, ob es euch gut geht."
Ich stieg aus, Lennox folgte mir. Jane reichte ich die Hand. "Prinz Nevis mit Lennox Pan."
Nox machte mir nach und gab der Frau ebenfalls die Hand. "Geht es euch beiden gut?"
"Der Schock sitzt noch in unseren Knochen, aber es geht. Danke der Nachfrage."
Ich drehte mich zu dem hochgewachsenen Mann um, war gerade dabei ihm ebenso die Hand zu reichen, als er mich fest an sich drückte und ich teils vom Boden abhob.

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