Kapitel 21

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Im Bett setzte ich mich auf, ließ den gestrigen Tag Revue passieren. Der Prinz, der Schönste im ganzen Land, hatte mich geküsst. Wenn ich nur daran dachte, kribbelte mein Körper von Neuem. Nevis hatte mich geküsst. Ich konnte es noch immer nicht fassen. Das, dieser Kuss, fühlte sich so schön an.
Mir kam eine Idee. Das vorher waren alles bloß Lernverabredungen, daher könnte ich doch den Vorschlag für ein richtiges erstes Date unterbreiten. In Gedanken spielte ich deshalb ein Telefongespräch am Morgen mit dem Wolf durch. Gedanklich fragte ich ihn, was er dazu sagte und ob er einen Vorschlag hätte. Ich berichtete ihm von dem Kuss. Hin und wieder meinte mein Kumpel, wir - Nevis und ich - seien kompliziert. Ich wäre kompliziert. Zwischenzeitlich herrschte Stille auf der anderen Seite des gedanklichen Apparats. Dann endete das Gespräch in meinem Kopf. Ich war zu einem Entschluss gekommen. Ich wollte ein erstes richtiges Date. Ein romantisches Date. Ich würde Nevis fragen, ob er Lust hätte, mit mir zum Autokino zu fahren. Während der Film laufen würde, würden wir im Wagen picknicken. Da wir heute bereits verabredet waren für Mathenachhilfe entweder bei mir zu Hause oder in der nahe gelegenen Bibliothek, könnte man sich, sofern er wollte, für morgen verabreden und weil es Umweltverschmutzung wäre, würde er nach Hause fahren, um gleich darauf am nächste Tag zurückzukehren, könnte ich vorschlagen, dass er die eine Nacht bei uns verbringt.
Hibbelig stürmte ich die Treppen runter und erzählte Maman von meinem Einfall, auch, um sie um Erlaubnis zu bitten. "Wenn er möchte, kann er gerne zu uns kommen, ebenso, damit er bei uns nächtigen kann."
"Denkst du, er ist noch erreichbar?"
Ma mère zuckte mit den Achseln. "Das weiß ich nicht, ma chérie. Versuche es. Probieren geht schließlich über Studieren."
"Seine Schule dürfte doch noch nicht angefangen haben, oder?", bohrte ich nach.
Schmunzelnd legte sie mir ihre Arme auf die Schulter. "Du solltest dich besser über ihn informieren. Versuch es jetzt und wenn es nicht klappt, machst du das wann anders."
"Du hast Recht. Dankeschön, Maman. Ich gehe dann mal ihn anrufen."
"Hab dich unbeschreiblich dolle lieb, chérie. Bis nachher. Warte, frag ihn, was er gerne isst. Leite es an Manon für das Mittagessen und vielleicht auch für das Abendessen weiter. Ich drücke dir die Daumen."
Auf halber Treppe kehrte ich erneut um. "Mach ich, wenn ich daran denke. Ähm, Maman... Denkst du... Denkst du, das mit dem Übernachten ist doof?"
"Nein, wieso sollte es? Darf ich fragen, wie auf du auf den Trimmer mit dem Date gekommen bist?"
"Nevis, er hat mich..."
"Geküsst?", riet sie freudig. "Und? Wie fühlst du dich?"
"Wie auf Wolke sieben.", fasste ich mein Gefühlschaos zusammen.
"Bist du in ihn verknallt?"
"Ich weiß es nicht genau.", jammerte ich. "Das ist ja das Problem. Was meinst du? Bin ich es?"
"Das kannst nur du selbst entscheiden, ob du es bist oder nicht, aber ich bin deine Mutter, ich sehe, wie deine Augen aufleuchten, sobald du von ihm redest. Ich sehe dein verträumtes Lächeln. Dieser Kuss war mehr als nur ein Küsschen, non?"
"Oui, Maman, es war mehr als das. Es war der Wahre-Liebe-Kuss. Denkst du, das kann ich jetzt, nach dieser kurzen Zeit, bereits beurteilen? Das ist doch gar nicht möglich, oder? Ich kenne ihn kaum."
Wieder legte sie ihre Hand auf meine Schultern. "Dass du ihn noch nicht wirklich kennst, ist nicht schlimm meiner Meinung nach. Erst musst du herausfinden, ob du ihn liebst. Wenn du das weißt, bist du schon sehr weit. Danach kannst du ihn immer noch kennenlernen. Sich in seine Ecken und Kanten verlieren. Dafür bleibt später ausreichend Zeit. Ich muss immer schmunzeln, wenn du dich Mal wieder über die Charaktere in unseren Büchern aufregst, sofern sie nicht auf Anhieb merken, dass sie den anderen Menschen lieben. Du könntest es jetzt anders machen. Du könntest dir deiner Gefühle bewusst werden und sie dem Prinzen gestehen. Du könntest besser als all die anderen in den Büchern sein. Es ist dein Märchen. Dein Es war einmal. Die Frage bleibt, was du daraus machst und jetzt husch, husch."
"Wie war das bei Connor? Hatte ich verliebt ausgesehen?"
"Das ist schwer zu beurteilen. Anfangs dachte ich echt, du wärst es, ja, aber dann... Dann wurde uns allen bewusst, warum ihr euch getrennt habt. In deinen Augen leuchtete es, jedoch nicht wegen wahrer Liebe, sondern wegen Geschwisterliebe. Manchmal sind wahre Liebe und Geschwisterliebe nicht derartig verschieden, weißt du."
"Mit Connor wollte und will ich nie S E X.", warf ich leicht angeekelt ein. Connor war nicht hässlich. Ganz im Gegenteil. Er sah gut aus. Aber S E X mit ihm? Auf gar keinen Fall.
"Willst du denn Sex mit dem Prinzen?", meine Mutter blinzelte.
"Nein, ja, vielleicht... Ach, ich weiß es doch auch nicht!", ich warf die Hände in die Luft. Wollte ich das? Womöglich.
"Beruhige dich, chérie. Ich vertraue dir. Wenn du mir mir darüber reden möchtest, sprich. Wenn du mit ihm schlafen möchtest, dann bitte mit Verhütung. Verstanden?"
"Maman!", stöhnte ich. "Ich hatte Sexualkunde im Unterricht und das nicht selten. Vertrau mir bitte so wie du es gesagt hast. Ich weiß, was ich zu tun habe... Denke ich."
Nun stieg ich die Treppen rauf und wählte die Nummer des Prinzen. Was das zwischen uns wahr, müsste ich noch genauer analysieren, bis ich zu einem Entschluss käme.
"Sei still, Nox, ja, es ist Bellina... Hallo? Bellina?"
Im Hintergrund tuschelte jemand, ich tippte auf Lennox.
"Coucou, Nevis. Oui, c'est moi."
Es raschelte. "Nox, hör auf...! Bellina, sorry... Ich soll dich von Lennox grüßen. Was gibt es? Unser Treffen heute steht doch?"
"Oui, ja. Alles gut. Ich wollte dich fragen, ob...", tief ein und ausatmen. "... ob du... ob ich dich auf eine echtes Date einladen könnte. Hättest du Lust?"
"Nox, halt verdammt nochmal die Klappe!", erneut raschelte es. "Bellina, hallo, Lennox hier. Wie geht's? Nevis hat Lust auf ein Date. Er wollte dich selbst fragen, aber scheinbar bist du mutiger. Nox, gib das her! Wie du eben von meinem nervigen Kumpel gehört hast, wäre ich gerne dabei. Was schlägst du denn vor?"
Während ich ihm von meinem Einfall berichtete, zankten die zwei Streithähne noch untereinander.
"Bellina, tut mir wirklich leid wegen dem... den Beschimpfungen, die du gehört haben wirst. Die waren nicht an dich gerichtet, sondern an Nox. Deine Idee mit dem Autokino gefällt mir. Darf ich denn bei dir übernachten? Also, wissen deine Eltern Bescheid?"
"Du darfst. Von ma mère soll ich dich sogar fragen, was du Essen magst. Manon weiß noch nicht, was sie kochen soll."
Eigentlich wusste unsere Köchin tagtäglich, was sie zum Speisen auf den Tisch stellen wollte, doch er sollte entscheiden, was es gab und ich wusste, er würde ansonsten die Entscheidung aus Höflichkeit uns überlassen.
"Je ne sais pas. Wie wäre es mit... Okay, je ne sais pas. Mir ist es egal. Ich esse das, was auf den Tisch gestellt wird."
"Was ist dein Lieblingsgericht?", löcherte ich ihn weiterhin.
"Neuerdings ist seins Pizza.", brüllte Pans Sohn alias der Störenfried in den Hörer.
"Pizza, also. So, so. Merci, Lennox, das leite ich weiter an unsere Köchin."
"Für dich Nox, Prinzessin Bellina. Sorry für mein bescheuertes Verhalten neulich dir gegenüber."
"Und für dich Bellina. Schon vergessen und längst verziehen."
"Du bist ein Engel... Nox, Ende... So darf ich jetzt das Gespräch weiter führen? Danke, Kumpel. Also dann hole ich dich nach der Schule um zwölf ab. Ein bestimmter Treffpunkt?"
"Unter der alten Eiche."
"Lass mich raten: Darunter liest du bei warmen Wetter nach der Schule deine Bücher?"
"Ab und an durchaus."
Zwischen uns breitete sich eine angenehme Stille aus. Ich lauschte auf seine ruhige Atmung, stellte mir dabei sein Gesicht vor. Das Gesicht des Schönsten im ganzen Land. Die schwarzen, etwas längeren Haare. Die schneeweiße Haut. Der muskulöse, durchtrainierte Körperbau. Der Körper eines irgendwann mächtigen, stattlichen, starken Königs. Die blutroten, vollen Lippen. Bei einem Jungen sahen volle Lippen nicht immer gut aus, aber bei ihm sahen sie es. Das markante Kinn und die breiten Schultern. Der schüchterne, freundliche und liebenswürdige Charakter. Der Prinz, der seine Schwester liebte, sie niemals aufgab. Ein Traumprinz.
"Hab ich's mir doch gedacht. Ich stelle mir dich gerade genau da vor. Deine widerspenstige rote Haarsträhne, die du dir just in dem Moment hinters Ohr streifst. Deine grünen Augen in dein Buch vertieft... Nox, was? Oh Mist, wir sind da. Ich muss Schluss machen, sorry. Freue mich schon auf dich heute Mittag... Bisous."
"Moi aussi, bisous."

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