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Ich schluckte. Zum Glück konnte er mich nicht sehen. Mein Gesichtsausdruck hätte mich verraten.

„Ich weiss es nicht", flüsterte ich.

Er schwieg einen Moment. Dann holte er tief Luft.

„Du lügst mich an", brachte er leise über die Lippen.

Für Sekunden blieb mein Herz stehen. Warum konnte er mich durchschauen? Wie konnte er durch meine Worte sehen?

„Nein." Meine Stimme zitterte leicht.

Er seufzte. Vor Aufregung ballte sich mein Magen zusammen. Was würde er jetzt sagen? Würde er mich weiterhin so ausquetschen? Warum hatte ich den Mund nicht halten können?

„Ich durchschaue dich", sagte er dann. „Du hast mir viel vorgemacht. Mittlerweile erkenne ich dein Spiel."

Seine Worte trafen mich wie eine Faust. Sie warfen mich von meinem kurzzeitigen Besuch auf der rosaroten Wolke zurück in die kalte Realität.

„Vertraust du mir nicht?", fragte ich mit Mühe.

Nathan überlegte kurz.

„Du stellst mir schwierige Fragen", antwortete er leise.

Das Gefühl von Wut und Verzweilfung verschmolz in meiner Brust zu einem Knoten.

„Du mir aber auch", hauchte ich.

Das Bedürfnis zu Weinen wurde immer grösser. Die Tränen sammelten sich bereits in meinen Augen. Es war schwer, sie zurückzuhalten.

„Ich will blossen wissen, warum du dich mir nicht öffnest", erwiderte Nathan leise. „Warum lässt du mich nicht an dich heran?"

Die Schatten der Nacht kesselten uns ein, bis wir nicht mehr weit sahen. Der Mond schien zwischen zwei dicken Wolken hindurch und das Gras bewegte sich im Wind. Irgendwo im Wald kreischte eine Eule.

Seine letzte Frage kreiste in meinem Kopf. Warum konnte ich nicht?

Tief in mir schrie alles danach, dass es mein sicherer Tod sei. Er würde mich töten für meine Existenz. Aber wieso?

„Wie soll ich das können, wenn ich mich selbst noch nicht einmal richtig kenne", wich ich seiner Frage aus.

Ich hoffte, dass er nicht weiter auf diesem Thema herumhackte. Er sollte es einfach gut sein lassen.

Doch ich wusste, dass ich ihn verbittert hatte. Er war gekränkt, wütend und ratlos. Vielleicht fühlte er sich auch verraten. Und auch wusste ich, dass er das gute Recht dazu hatte.

Wie gerne hätte ich ihm alles erzählt. Ich hätte ihm gesagt, dass es mir leid tut. Dass ich seinen Kuss vielleicht auch gewollt hatte. Vielleicht.

„Vertrau mir doch." Er spie die Worte aus, als würden sie brennen. Dabei klang er so verloren und verzweifelt, dass es mir das Herz brach. „Du willst ständig, dass ich dir mit Vertrauen gegenübertrete."

Mein Mund war staubtrocken.

„Wenn du mir nicht vertrauen kannst", murmelte ich leise, „werde ich dich nicht dazu zwingen."

Er lachte humorlos auf.

„Du verstehst das nicht", sagte er unbeholfen. „Ich will dich nicht zwingen."

Die erste Träne rollte über meine Wange. Wie war es möglich, dass er es schaffte, mich in so kurzer Zeit aufzufühlen? Lag es an ihm oder war ich ein schwaches Gemüte?

„Aber das habe ich mittlerweilen das Gefühl", brach ich schwer über die Lippen.

Es war nicht ganz die Wahrheit. Ich fühlte mich manchmal bedrängt von ihm, doch es bedeutete auch Geborgenheit. Ich wusste, dass er da war, dass er mich vertrauen wollte und wollte, dass ich ihm auch vertraute. Und ich konnte es nicht.

„Dann sag mir, dass du mich nicht willst", sagte er leise und auf einmal erhob er die Stimme. Ich zuckte vor Schreck zusammen. „Dann sag mir verdammt nochmal, dass ich mich wieder verschliessen soll!"

Seine Stimme hallte durch die Nacht. Die ganze Wut und Verletzheit schwankte in ihr und überrollte mich.

Ich brauchte einen Moment, bis ich begriff, was er von mir wollte. Und dieses Mal rollten die Tränen. Es schmerzte mich.

Alles in mir wollte ihm sagen, dass ich ihn wollte. Ich brauchte ihn. Ich war an ihn gebunden. Ohne ihn würde ich meinen Atem verlieren.

War es Egoismus? War der einzige Grund, weshalb ich ihn wollte, dass ich ausser ihm niemand hatte? Dass er der erste Mensch war, dem ich begenet war? Dass er mir half?

Waren es die gleichen Gefühle oder glaubte ich, ich müsse die seinen aus Dankbarkeit erwidern? Wie konnte ich mir sicher sein, dass es das war, was er von mir wollte? Dass es nicht weniger war? Oder zu viel? Was, wenn seine Gefühle stärker waren? Wenn er sich etwas anderes erhoffte?

Es gab so vieles, das ich nicht verstand. Ich konnte mich noch nicht deuten. Ich konnte den Mensch, der ich jetzt war, nicht verstehen. Mein Körper kannte sich besser, als ich. Und vor mir verschloss er sich.

Traurigkeit breitete sich in meiner Brust aus.

„Aber dann wäre ich alleine", flüsterte ich in die Stille.

Nathan stiess laut Luft aus.

„Ich werde dich hier nicht alleine lassen", sagte er leise und voller Schmerz.

„Aber wenn wir angekommen sind", ergänzte ich seine Worte.

Er schwieg kurz. Und ich wusste, dass ich Recht hatte. Er würde mich alleine zurücklassen. Er würde mich vergessen und in sein altes Leben zurückkehren.

Ich strich mir eine Träne von der Wange.

„Dort wird niemand auf dich warten, nicht wahr?", sagte er dann.

Ich schluckte.

Er wusste mehr, als er mich sagte. Diese Erkenntnis traf mich.

„Doch", widersprach ich ihm zitternd.

Nathan schüttelte den Kopf.

Das Pferd blieb kurz stehen, lief jedoch gleich weiter, als er schnalzte.

„Wer?", fragte er.

„Ich weiss es nicht", antwortete ich wahrheitsgetreu.

Er lachte leise auf. „Du weißt es."

Ich schüttelte den Kopf. Aber ich wusste, dass ich ihn nicht überzeugen konnte. Ich hatte mir sein Vertrauen längst verspielt.

„Glaub mir doch."

„Wie?", erwiderte er hart. „Sag mir, Maureen, wie ich dir vertrauen soll."

Das erstickende Gefühl verloren zu sein schnürte mir die Kehle zu. Das Blut rauschte in meinen Ohren und mein Herz zog sich so stark zusammen, dass es schmerzte.

„Was sagt dir dein Gefühl?", fragte ich leise.

Er schwieg einen Moment.

Die Angst vor der Wahrheit wuchs mit jeder stillen Sekunde. Alles in mir war bereit, das Schlimmste zu hören.

„Willst du das wirklich wissen?", durchbrach er schliesslich das Schweigen.

Ich schluckte.

„Ja", hauchte ich.

Er sagte eine Weile nichts. Scheinbar hatte er gehofft, ich würde verneinen. Dann holte er tief Luft.

„Ich hätte dich damals, als ich dich gefunden habe, erschiessen sollen."

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