Unter Trümmern

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"Bringt euch in Sicherheit!" war der letzte Befehl der Feenkönigin, bevor auch sie sich der panischen Menge anschloss und die Flucht aus dem Saal ergriff. Aufgrund meiner Größe konnte ich allerdings nicht fliehen, sondern war vielmehr mit dem Ausweichen beschäftigt, da ich sonst von all den Pokemon, die viel größer als ich waren, niedergerannt worden wäre. Immer mehr Trümmer der Decke fielen von oben herab, wobei mich ein riesiger Stein fast erschlagen hätte, glücklicherweise aber nur wenige Zentimeter vor mir auf den Boden aufschlug. Necrozma rammte nun ein letztes Mal gegen die bereits beschädigten Mauern und brach anschließend komplett durch die Mauer, wodurch es ins Freie gelangte.

Der Saal hatte sich erstaunlich schnell geleert und nun hatte ich endlich die Möglichkeit, durch das Loch, durch das ich auch hereingekommen war, zu entkommen und schließlich alleine im Freien zu stehen, wo das Geschrei jedoch um einiges lauter war, als es im Thronsaal der Fall war. Nur wenige Sekunden vergingen, in denen ich keine Attacke hörte, ehe eine weitere Explosion die Umgebung in blankes Chaos stürzte. Hektisch blickte ich um mich. Von Geckarbor und Dartiri fehlte jede Spur. Tatsächlich stand ich hier an der Mauer ziemlich versteckt und alleine, während der Rest der Menge dabei war, den Hügel hinunterzustürmen und ins Zentrum des Königreiches zu fliehen.

Ein weiteres Kreischen erfüllte die Luft, was mich wie eine Donnerwellen-Attacke paralysiert stillstehen ließ und im nächsten Moment hörte ich eine letzte Attacke auf den Thronsaal aufprallen, was anscheinend zu viel für die Wand war und den gesamten Eingang des Saals in sich zusammenfallen ließ. Mein Herz pochte wie verrückt gegen meinen Brustkorb und ich konnte all das, was gerade um mich geschah, kaum rational auffassen oder irgendwie verarbeiten. Ich stand einfach da und hoffte darauf, dass dieser Albtraum sich tatsächlich als solcher herausstellen würde.

Wenige Sekunden vergingen, in denen ich komplett alleine und mit pochendem Herzen an der beschädigten Wand stand. Ein letztes Kreischen konnte ich noch wahrnehmen, ehe sich sowohl das Gebrüll der Pokemon als auch der Attackenhagel einstellten und es so wirkte, als sei Necrozma nicht mehr hier. Zumindest hoffte ich das. Immerhin musste ich das erst herausfinden, indem ich mein Versteck verließ, was mir einiges an Mut kostete.

Langsam schlich ich die Mauer entlang, bis ich am vorderen Teil des Saals ankam, an den das schöne Tor, welches vor wenigen Minuten noch in voller Pracht vorhanden war, zertrümmert im Schutt der anderen Wandteile lag. Diese Attacken von Necrozma mussten wirklich mächtig sein, das wurde mir beim Ansehen der frischen Ruine auf jeden Fall bewusst. Da ich von meinem jetzigen Standort allerdings nur die Menge den Berg hinunterlaufen sah und ich Necrozma weder hören noch sehen konnte, wollte ich den Gunst der Stunde nutzen und einfach von hier abhauen. Schnell drehte ich mich also um neunzig Grad und wollte gerade diese zufällig ausgewählte Himmelsrichtung ansteuern, als ich plötzlich doch noch stehen blieb und still dastand. Ich hatte irgendein leises Geräusch gehört. Und das, obwohl mein Herz so laut war! Ich blieb also ruhig und lauschte genauer. Und tatsächlich konnte ich etwas leises hören. Ich konnte kaum wahrnehmbar noch schmerzhafte, kraftlose Stöhner aus den Trümmern des Thronsaals hören.

Ohne zu zögern lief ich auf den Trümmerhaufen zu und versuchte, einige Steine zu entfernen. Beim Graben fiel es mir nämlich wieder ein. Genau an diese Stelle wurde Nachtara mitsamt des Steinpodests geschleudert. Das Unlicht Pokemon war nun also nicht nur unter einer Steinplatte, sondern unter einem ganzen Steinhaufen begraben!

"Nachtara!?" rief ich verzweifelt, während ich einige Steine entfernte und irgendwohin warf. Tatsächlich erhielt ich eine leise Antwort.
"H... ier..." konnte ich eine schwache Stimme keuchen hören, was mich umso mehr dazu antrieb, schneller nach der Evolition zu graben. Und tatsächlich sah ich nach wenigen Sekunden des Buddelns die Steinplatte und eine schlanke, schwarze Pfote unter dieser herausragen. Beim Versuch, die Platte zu entfernen, stieß ich jedoch an meine Grenzen. Sie war viel zu schwer! Zudem lagen auf ihr noch haufenweise Trümmer, welche zuerst beseitigt werden mussten. Alleine konnte ich das niemals schaffen!
Das einzige, was ich noch schaffte war es, ein kleines Loch freizubuddeln, durch das ich das Gesicht von Nachtara erkennen konnte, welchem aber der Schmerz förmlich abzulesen war. Die Augen hatte er durchgehend zugekniffen.

"Das ist viel zu schwer!" presste Ich aus mir heraus. Ich musste ihn irgendwie anders befreien, allerdings wusste ich nicht, wie.
"P... Psiana..." keuchte Nachtara daraufhin nur. Hektisch sah ich mich um. Tatsächlich könnte Psiana ihn mit ihren Psychokräften helfen, allerdings hatte ich nach all dem Chaos keine Ahnung, wo sie waren. Vielleicht war sie irgendwo im tieferen Teil des Schlosses. Allerdings wusste ich weder, wie ich dort hineinkommen sollte, noch kannte ich mich dort aus. Aber Nachtara schien selbst bemerkt zu haben, dass Psiana auch keine Lösung war. Deswegen versuchte er mir nun doch etwas anderes vorzuschlagen, wobei er sich ziemliche Mühe gab, seine zerbrechliche Stimme aufrechtzuerhalten.
"A-am Podest.....da waren.... Sinelbeeren" keuchte er schwer. Instinktiv sah ich nach hinten. Hinter Feelinara's Thron, welcher tatsächlich noch stand, war tatsächlich ein Tisch mit vielen Beerenschalen. Vermutlich um ihren Sieg zu feiern, welcher sich jetzt als absolute Katastrophe herausstellte. Und da diese Beeren wohl nicht mehr für ein Festessen gedacht waren, stürmte ich sofort auf darauf zu. Und tatsächlich fand ich relativ schnell die Früchte, welche nun überall verstreut am Boden lagen. Also griff ich nach einer Schale, sammelte so viele Sinelbeeren wie möglich und rannte damit zu Nachtara, um ihn die blauen Delikatessen durch das kleine Loch zuzufüttern. Nachtara's Zustand schien sich allerdings nicht wirklich zu verbessern, was mir ernsthafte Sorgen bereitete.

Tatsächlich dauerte es wohl länger als eine Minute, in der Nachtara nach dem Verzehr nur leise atmete und Kraft sammelte, dann aber biss er seine Zähne zusammen und setzte eine Psychokinese Attacke ein. Nachtara keuchte und stöhnte dabei so laut, dass ich dachte, er würde es nicht schaffen, doch wie durch ein Wunder schaffte er es, die Platte mitsamt der Steine mit letzter Kraft zu entfernen.
Als er nun jedoch endlich befreit war, blieb er erstmal am Boden liegen und atmete tief die recht verstaubte Luft ein.

"D-danke..." meinte er daraufhin sichtlich erleichtert und rollte sich mit großer Anstrengung auf den Bauch, wo er nun endlich verschnaufen konnte. "Du bist wirklich ein Überlebenskünstler, kann das sein?" meinte ich leicht sarkastisch, um ihn zumindest etwas aufzumuntern, was auch zu klappen schien, da er auf diese Aussage leicht grinste.

"Ja, tatsächlich. Es gibt absolut keinen Grund für dich, noch am Leben zu sein, du Miststück"
Geschockt blickte ich nun nach vorne zu der Person, die das gerade gesagt hatte. Nur wenige Meter von uns entfernt stand Maschock mit einem wütenden Gesichtsausdruck, wie ich ihn noch nie bei einem Pokemon gesehen hatte.

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