| 14 | 𝐌𝐢𝐥𝐞𝐬

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Und wie ein Rennen heute drinnen war. Es passte nahezu super in meinen Tag! Hätte ich nur einen Gegner... Aber der würde sich schon noch finden, sprach ich mir selbst zu und fuhr die altbekannte Straße entlang zu dem verlassenem Gebiet, in welchem normalerweise die Straßenrennen stattfanden. Vor erregender Erwartung kribbelte bereits mein ganzer Körper und freudig streckte ich meine Finger aus, um sie anschließend etwas fester um den Lenker zu schließen.

Mein Visier war klar und sauber. Mein Tank beinahe voll. Die Reifen erst gewechselt und meine Maschine von den besten Leuten mit den teuersten Teilen getunt. Ich war mehr als startklar.

Doch ich vernahm keine laute Musik, sah keine aufwendig beklebten Maschinen und auch sonst niemand in der Dunkelheit. Ich war vollkommen allein. Natürlich hatten die Cops damals dafür gesorgt, dass kaum noch jemand hier her wollte, aber manche waren so verrückt und versuchten es dennoch. So wie ich. Und einige andere, die nach der Aktion noch hier waren. Jackson war hier das letzte Mal gegen Damien gefahren. Es war zwar kein ehrliches Rennen, mehr eine Falle, aber dennoch hatte es bewiesen, dass dieser Ort nicht ausgestorben war.

Jetzt sah das aber ganz anders aus. Es fehlte nur noch ein kleiner Heuballen, der hier entlangflog und den staubigen Asphalt in eine leere Wüste verwandelte.

Frustriert hielt ich meine R6 an, schaltete in den Leerlauf und stellte sie ab. Meinen Enthusiasmus hatte ich so schnell verloren wie bekommen und ohne auf die Umwelt zu achten, ließ ich den Motor weiterlaufen, der wohlgemerkt eine ordentliche Laustärke hatte, und stieg ab.

Hier hatte ich Jackson zwar nicht das erste Mal getroffen, aber dennoch fühlte es sich so an. Als hätte hier wirklich alles angefangen.

Ein Grinsen konnte ich nicht unterdrücken, als ich mich um meine eigene Achse drehte. In mitten der breiten Straße stand meine blaue Yamaha, dabei war es damals beinahe unmöglich hier einen Parkplatz zu bekommen. Nur Jackson hatte es nicht gekümmert, er hielt natürlich mitten in der Menge. Als wäre er der Präsident höchstpersönlich. Und so selbstbewusst und beinahe schon herablassend, wie er sich mir präsentiert hatte, passte die Rolle recht gut zu ihm.

Ich fahr nicht gegen irgendwelche, dahergelaufene Möchtegernfahrer, hatte er gesagt und beinahe hätte ich in der Stille laut los gelacht. Sehe von außen bestimmt komisch aus. Aber da sah man mal, wie sehr man sich täuschen konnte.

Um die Erinnerungen an diese Nacht etwas zu vertiefen, atmete ich einmal tief ein. Noch ein leichter Abgasgeruch hing in der Luft und die Geräusche von Jacksons damaliger Ducati waren wieder präsent.

Nur widerwillig riss ich mich aus meine Starre, da es langsam kalt wurde. Ich sollte wieder nach Hause gehen.

Mein Visier, welches ich vorhin hochgeklappt hatte, klappte ich nun wieder runter und klappte den Ständer ein als ich wieder auf meiner Maschine saß. Träge, durch den schweren Tank und meiner kleinen Enttäuschung drehte ich um und fuhr langsamer als sonst die Straße zurück in die Innenstadt.

Ich hatte schon öfter die kleine Angewohnheit rote Ampeln zu überfahren, wenn auf den Straßen nicht allzu viel los war. Doch heute nicht. Stattdessen nutzte ich die Gelegenheit um meinen Rücken durchzustrecken, der verdächtig knackste, und meine Finger zu entspannen. Für ein Rennen heute hätte ich fast alles gegeben, dabei hatte ich kaum Einsatzgeld und um Fahrzeugpapiere fahren würde ich nie übers Herz bringen.

Von hinten hörte ich andere Motorengeräusche und als links und rechts von mir zwei Cruiser vorbeifuhren, verdrehte ich innerlich die Augen. Das wäre wohl nie etwas für mich.

Ein weiteres Geräusch, welches sich näherte, ließ mich aufhorchen. Doch niemand zog an mir vorbei und als ich links in den Rückspiegel sah, konnte ich niemanden erkennen. Verwundert sah ich wieder nach vorn und zuckte unglaublich zusammen als auf meiner rechten Seite jemand eine Vollbremsung machte. Quietschend kam derjenige einen Meter hinter der Haltelinie zum Stehen und bei dem Geräusch verzog ich das Gesicht.

Ich kannte kein Motorrad mir dem Nummernschild 19J0006 und auch niemand der eine rote Ducati fuhr, außer es wäre-

„Hätte dich beinahe nicht erkannt!", hörte ich den Fahrer sagen und überrascht schnellte mein Kopf nach oben. Jackson grinste mich durch das offene Visier an und seine graugrünen Augen funkelten aufgeregt, während er sein neues Motorrad den überflüssigen Meter nach hinten schob.

Perplex ließ ich meinen Blick über das Bike wandern. Neu, kein Zweifel. In strahlendem Rot. Höchstwahrscheinlich mit dem besten vom besten ausgestattet und verdammt teuer!

„Woher zum-"

„Hab sie aus El Cajon... wie meine Agusta", erklärte er stolz und fuhr über den rot leuchtenden Tank und die Verkleidung, die kleine offene Stellen aufwies und damit an einen Hai mit Kiemen erinnerte.

„Das war also heute dein Termin", murmelte ich überwältigt und sah meinen Gegenüber im Augenwinkel nicken. „Ducati Panigale V4", las ich vor mit Blick auf den schwarzen Aufkleber, der nochmal extra zeigte, welches Motorrad sich Mister Rich da ausgesucht hatte. „Wie viel hast du bitte dafür bezahlt?!"

Jackson lachte leise auf. „Ohne Tuning und Transport um die 30.000."

„Was?! Woher hast du die bitte?", verlangte ich zu wissen und wusste nicht so recht, ob ich lachen sollte, weil das mal wieder so unglaublich typisch war oder ob ich sauer sein sollte, weil Jackson in unserer Situation mit Geld um sich warf.

Der Alpha zuckte mit den Schultern und wandte den Blick ab. „Meine Eltern haben mitbekommen, dass ich kein Fahrzeug habe, also..."

„Und lass mich raten", setzte ich an und grinste unter meinem Helm. „Sie hatten gehofft, dass du dir irgendein vorzeigbares Auto kaufst, um die Familie wieder repräsentieren zu können und du holst dir stattdessen eins der teuersten Motorräder?"

„So in etwa...", nuschelte er. „Aber im Vergleich zu anderen Motorrädern, über die ich schon nachgedacht hatte, ist sie gar nicht so teuer."

„Ne, überhaupt nicht", pflichtete ich trocken bei und zweifelte Jacksons Geldverständnis innerlich an.

Kurz blieb es still zwischen uns, doch dann sah mich der Schwarzhaarige verschmitzt an und drehte kurz am Gas. „Lust, sie mal in Aktion zu sehen?", fragte er und spielte damit auf das erste Rennen mit seiner Agusta an.

Augenblicklich durchströmte mich eine Ladung an Adrenalin. Und wie ich das wollte! „Darauf kannst du wetten!"

„Gut, wir fahren bis zur nächsten Ampel. Mach dich mal auf deine erste Niederlage gefasst, du Null!", warf er mir an den Kopf und machte sich startklar. Sein Visier klappte er dramatisch runter, den ersten Gang legte er ein und spielte ganz leicht am Gas. Ich tat es ihm gleich. Die erregender Erwartung war zurück und ich ignorierte den kleinen Ryan in meinem Kopf, der mir eine Predigt von der zu aktiven Polizei hielt. Oder den kleinen Matt, der womöglich um unsere Sicherheit besorgt war.

Beinahe hätte ich den Start verpasst, da ich auf die Anzeige und die Drehzahl sah beim Gas geben, doch ich fing mich rechtzeitig und fuhr los.

Jacksons Ducati neben mir war nicht eingefahren und ich wusste, dass mein Gegner schon länger nicht gefahren war. Schon gar nicht eine Ducati. Aber Motorradfahren hatte Ähnlichkeit mit Fahrradfahren. Man verlernte es nicht. Die Griffe passierten irgendwann automatisch.

Meine Yamaha mochte zwar um einiges weniger gekostet haben, doch dank Matts Tuning konnte ich noch auf einen Sieg hoffen. Von meinen spärlichen Kenntnissen aus Motorradzeitschriften wusste ich, dass Jacksons Panigale fast 100 PS mehr hatte als meine R6. Ansonsten waren sie sich recht ähnlich. Die Maße waren gleich, ähnliches Tankvolumen, vergleichbare Geschwindigkeit, fast gleich schwer und beides 4 Takt mit jeweils 6 Gängen. Niemand war dem anderen also um einiges überlegen.

Und damit das Rennen fair blieb und ich nicht arm wurde, wollte ich auf meine NOS Flaschen mal verzichten.

Beinahe gleichzeitig schalteten wir die Gänge hoch. Dabei liebte ich es, dass ich meine Kupplung nicht bis zum Anschlag anziehen musste. Alles funktionierte federleicht und innerlich fühlte ich mich für einen kurzen Augenblick wie ein MotoGP Fahrer. Nur ohne passende Rennstrecke.

Hupende Autofahrer und erschrocken blickende Menschen zogen an uns vorbei, während wir uns mit der Führung abwechselten. Auch die Cruiser holten wir wieder ein und mit etwas Genugtuung sah ich in den Rückspiegel. Das hatten sie wohl nicht kommen sehen. Ich hoffte nur, dass nicht zufällig ein Streifenwagen auftauchte oder einer von uns mal nicht ausweichen konnte, wenn wir jemanden die Vorfahrt nahmen.

Wie sehr hatte ich das vermisst. Das Geräusch meines geliebten Akrapovic Auspuffs in den Ohren, der Fahrtwind, der an mir vorbeizog und die befreiende Leichtsinnigkeit, für die ich von meinem Onkel höchstwahrscheinlich eine Ohrfeige bekommen hätte.

Mein Blick glitt zu der Ducati, die im Moment neben mir fuhr und Jackson, der nun in den letzten Gang schaltete. Rot und Blau. Wir sahen schon echt gut zusammen aus.

Überrascht über meine Gedanken sah ich wieder nach vorn, schaltete ebenfalls hoch und fixierte die nahende Ampel an. Einerseits freute ich mich schon auf meinen bevorstehenden Sieg, doch auf der anderen Seite wollte ich nicht, dass es so schnell endete. Es war eben nur Spaß für wenige Sekunden. Sekunden, in denen theoretisch alles passieren konnte. Und dennoch war ich bereit, für etwas Spaß mein Leben aufs Spiel zu setzen.

Meinen Lenker riss ich nach links, um einen silbernen Mercedes zu überholen, bei dem ich fast den Spiegel abgefahren hätte. Das war hier wohl die Reiche-Leute-Gegend.

Mit einem kurzen Blick auf die Anzeige vor mir, die mir eine Geschwindigkeit von 237 km/h anzeigte, fuhr ich noch schneller. Volle Geschwindigkeit würde ich hier wohl nicht erreichen bei dem Verkehr. Jackson hatte mich etwas überholt, war aber zwei Spuren von mir entfernt. Zusammen fuhren wir mit der möglichen Geschwindigkeit auf die Ampel zu, beschleunigten nochmal etwas und fuhren über die Haltelinie der roten Ampel.

*****

Hey, hoffe natürlich, dass euch das Kapitel gefallen hat. Was denkt ihr, wer gewonnen hat?💗

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