Daisy

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Seit der Sache im Waschraum, ging ich Liam aus dem Weg. Momentan klappte das auch ganz gut, da er noch auf der Krankenstation lag. Aber morgen würde er wieder kommen und bestimmt würde er mich früher oder später darauf ansprechen.

Vermutlich würde er sehr freundlich und sanft zu mir sein, mir aber trotzdem das Herz brechen. Aber nachdem, wie ich mich verhalten hatte, verdiente ich das vielleicht auch.

Seit ich aus dem Waschraum geflüchtet war, fragte ich mich ernsthaft, was zum Teufel mich da geritten hatte, Liam Payne einfach so zu küssen. Woher hatte ich überhaupt den Mut dazu?

Dass ich nun an Avery's Geburtstagsparty mich so seltsam wegen Liam verhalten hatte, war den anderen bestimmt nicht entgangen, denn ich hatte deutlich die Verwirrung ins Averys Gesicht gesehen.

Bestimmt würde sie mich deshalb nochmal ansprechen. Aber trotzdem war ich froh mein unvermeidliches Treffen mit Liam noch einen Tag hinauszuschieben.

Das Aufeinandertreffen mit Avery, war allerdings nicht zu vermeiden. Nachdem wir uns bettfertig machten, sprach sie mich in den Waschräumen an.

„Okay, was ist los? Was hab ich verpasst?", fragte sie mit hochgezogenen Augenbrauen, als ich mir neben ihr am Waschbecken, das Gesicht wusch.

„Äh, gar nichts, wieso?", meinte ich und versuchte so gut wie unschuldig drein zu blicken.

„Karten auf den Tischen, Abernathy! Du lässt dir doch nicht einfach eine Chance entgehen mit Liam alleine zu sein. Da ist doch was zwischen euch passiert, hab ich recht?", grinste sie mit einem wissenden Lächeln.

„Äh...Nein?", stammelte ich, aber allein meine Stimme verriet schon das ich log.

Avery grinste noch breiter und sah mich auffordernd.

„Nun, komm schon, sag mir was zwischen euch passiert ist. Es muss ja ziemlich peinlich gewesen sein, wenn du ihm sogar aus dem Weg gehst."

Ich schüttelte den Kopf.

„Ich verrat' s auch keinem. Klein-Finger-Schwur", versprach sie mir ernsthaft.

„Ich...ich weiß nicht. Es ist einfach so..."

„Daisy, ich versprech's dir. Ehrlich", jeglicher Scherz oder Schalk war aus ihrem Gesicht verschwunden.

Da war nur noch ein sanftes, ehrliches Lächeln. Sie hielt mir ihren kleinen Finger entgegen. Ich zögerte kurz, dann harkte ich meinen kleinen Finger mit ihrem und erwiderte ihr Lächeln.

„Also, was war los?", fragte sie dann.

„Ich hab Liam geküsst", erzählte ich seufzend.

Überrascht sah Avery mich an.

„Du hast was?!", wiederholte sie überrascht.

„Du hast Liam geküsst? Aber das ist doch super!", meinte sie dann mit einem strahlenden Lächeln.

„Nein, das ist eben nicht super! Ich hab ihn komplett mit dem Kuss überfallen und bin dann einfach vor ihm weggelaufen! Und jetzt hab ich Angst, was er sagen wird, wenn ich ihn wiedersehe!", meinte ich verzweifelt.

Verwirrt sah Avery mich an. Ihr war anzusehen, dass sie nicht so ganz die Zusammenhänge verstand.

„Das musst du mir jetzt mal genauer erklären", sagte sie dann verständnislos.

Ich erzählte ihr von dem Vorfall in dem Waschraum.

Avery sah mich mit großen Augen an.

„Wow, das war ja scheinbar ziemlich..."

„...bescheuert, ich weiß", unterbrach ich sie seufzend.

„Was hat Liam denn eigentlich nach dem Kuss zu dir gesagt?", fragte sie dann.

„Gar nichts, ich bin abgehauen, bevor er die Chance hatte, mir das Herz zu brechen. Wobei ich es eigentlich verdient hätte", murmelte ich peinlich berührt.

„Ich finde, du bist zu streng mit dir. Vielleicht fand er es auch ganz toll und du hast ihm nur nicht die Gelegenheit gegeben, es dir zu sagen. Außerdem wenn jemand es verdient hat glücklich zu sein, dann ja wohl du. Ich meine, du bist immer so positiv, obwohl es hier echt zum Kotzen ist", versuchte Avery mich aufzuheitern.

Ich lächelte schwach. Dann nahm ich meine Zahnbürste, ließ etwas Zahncreme darauf fallen und putzte mir die Zähne.

„Wie machst du das eigentlich? Immer so fröhlich zu sein?", fragte Avery und klang etwas undeutlich, da auch sie sich die Zähne putzte.

„Ich schätze, dass war bei mir schon immer so. Ich versuche immer das Positive zu sehen, weil bei mir ohnehin schon so viel in meinem Leben schiefgelaufen ist", meinte ich, nachdem ich mir den Mund ausgespült hatte.

„Wie meinst du das?"

Ich atmete tief durch.

„Ich wollte immer gerne eine große Schwester sein. Und Mom und Dad wollten eigentlich auch noch ein weiteres Kind, aber...", ich brach ab.

Die Erinnerung war noch sehr schmerzvoll.

„Ich war sechs, als Mom ein zweites Mal schwanger wurde. Ich hab mich gefreut, dass ich bald noch jemanden zum Spielen bekommen würde. Mom und Dad haben sich auch gefreut und als ich erfahren habe, dass ich eine kleine Schwester bekommen würde, war alles perfekt für mich. Ich hab mich drauf gefreut, mit ihr mit Puppen zu spielen oder ihr das Schwimmen beizubringen und ihr später mal Schminktipps zu geben oder ihr vielleicht zu zeigen, wie man Jungs anspricht, wobei ich das ja selber nie richtig hinbekommen habe", ich lachte, obwohl ich am liebsten geweint hätte.

Avery sah mich ernst, aber auch abwartend an. Sie ließ mir Zeit, was ich zu schätzen wusste.

„Und dann kam der Tag an dem Johannah kommen sollte. Mom und Dad sind ins Krankenhaus gefahren und ich hab zuhause bei meinen Großeltern gewartet, dass meine Schwester geboren werden würde."

Erneut stockte ich. Es war über 10 Jahre her und trotzdem fühlte es sich jedes Mal so an, als ob es erst gestern gewesen wäre, wenn ich daran dachte.

„Irgendwann kamen mein Vater nach Hause. Ohne Mom und ohne Johannah. Er sah traurig aus, aber irgendwie auch gefasst. Er hat mich kurz begrüßt und dann mit meinen Großeltern alleine gesprochen. Ich hab ihn vorher immer wieder gefragt: „Wo ist Johannah? Wo ist Johannah? Kann ich sie sehen? Können wir zu ihr und Mom fahren?" Er hat gar nicht reagiert. Ich hab nicht gewusst, worüber sie reden, aber es kam mir wie eine Ewigkeit vor. Irgendwann kam Dad dann raus, ist ohne ein Wort in sein Auto gestiegen und weggefahren. Ich hab nicht verstanden, was los ist und dann kam meine Grandma und hat gesagt, sie müsste mir eine Geschichte erzählen. Das hat sie immer gemacht. Mir Geschichten erzählt. Sie wusste, dass ich das mochte", lächelte ich.

Ich spürte, wie mir die Tränen kamen. Ich ließ sie laufen. Ich hatte seit Jahren mit niemandem mehr darüber gesprochen. Nicht mal mit meinen besten Freudinnen. Avery kannte ich gerade mal zwei Wochen und seltsamerweise fühlte es sich so richtig an, mit ihr darüber zu sprechen.

„Was hat deine Grandma dir erzählt?", fragte Avery vorsichtig.

„Sie hat mir erzählt, das Mom Johannah zu Welt gebracht hat, aber das Johannah leider in den Himmel gegangen ist und zu einem Engel wurde, der immer auf mich und meine Eltern aufpassen wird. Als ich gefragt habe, ob Johannah wiederkommen wird, hat Grandma nur gesagt, dass sie immer da sein wird, aber ich sie leider nicht treffen kann. Nach der Beerdigung hat sie mir gesagt, dass ich Johannah jeden Tag begegne und sie in allen guten Dingen finde. Ich glaube, ab da hab ich einfach angefangen, immer das Positive zu suchen. Und jetzt brauche ich es scheinbar wieder", meinte ich und musste an den letzten Anruf von Mom denken.

„Wegen deinem Dad?", fragte Avery.

„Ja", sagte ich knapp und wischte mir die Tränen ab.

„Es tut mir ehrlich leid, wegen Johannah, aber ich finde deine Grandma hatte Recht. Du hast das Beste daraus gemacht. Das schafft nicht jeder."

Avery legte mir beide Hände auf die Schultern und sah mich sanft lächelnd an.

„Ich bin froh, dass meine Schwester jetzt im Himmel ist, aber ich hätte sie gerne vorher kennen gelernt. Ich wollte wissen, wie sie so sein würde", meinte ich dann.

„Das verstehe ich. Aber irgendwann wirst du bestimmt mal selber Kinder haben und dann wirst du sehen, wie sie aufwachsen und vielleicht fühlst du dich dann Johannah sogar noch näher. Weil du selber eine Familie gegründet hast", versuchte Avery mich zu trösten.

Ich lächelte traurig und nickte. Wir umarmten uns lange und fest. Es tat gut, dass endlich gesagt zu haben. Und es war schön, dass Avery mich versucht hatte mich zu trösten. Ich drückte sich noch etwas fester.

„Au, meine Rippen!", sagte Avery dann.

„Sorry", wir lösten uns voneinander.

„Hör mal, das mit Liam solltest du wirklich klären. Erklär ihm einfach die Situation und sag ihn, was du für ihn empfindest. Liam ist ein netter Kerl. Selbst wenn er nicht so an dir interessiert ist, dann wird er bestimmt einen Weg finden, es dir schonend beizubringen", versuchte sie mich dann zu überzeugen.

„Aber ich will nicht, dass er mir Nein sagt. Ich will... ich will ihm am liebsten gar nicht mehr über den Weg laufen."

„Aber spätestens morgen wird genau das passieren, denn dann ist er wieder da", wandte Avery ein.

„Okay, du hast Recht. Auch wenn ich keine Ahnung habe, wie ich ihm die Situation erklären soll. Ich weiß ja selbst nicht, was da über mich gekommen ist."

„Dann sag ihm das. Sag einfach die Wahrheit, das hilft immer", meinte Avery überzeugt.

„Stimmt nicht, die Wahrheit zerstört immer alles, das siehst man doch in allen Romantischen Komödien", versuchte ich mich zu rechtfertigen.

„Ja, aber auch nur, weil die Protagonisten am Anfang immer lügen und dadurch die Wahrheit am Ende so viel schlimmer machen", konterte Avery.

Während wir so munter über die Wahrheit und ihre Bedeutung diskutierten, gingen wir zurück zum Zelt und legten uns in die Schlafsäcke.

Roxanne schien bereits zu schlafen, da sie sich auf die Seite gedreht und nicht reagierte, als wir das Zelt betraten. Wir redeten noch fast eine Stunde, ehe wir beide einschliefen und zum ersten Mal seit langem, hatte ich diesem Camp schöne Träume.

***************************************

Der nächste Tag fing eigentlich sehr gut an. Die Morgenrunde verlief problemlos und die Aufgabeneinteilung war ebenfalls mal eine Abwechslung. Linda und einige andere Mädchen, die entweder schwanger waren oder körperlich schwer eingeschränkt waren, durften das ganze Jahr über in Hütten schlafen. Aber diese Hütten waren mit der Zeit ebenfalls renovierungsbedürftig, weshalb Hempton anordnete, dass wir die Dächer reparieren und an einigen Stellen neuen Putz auftragen sollten. Und eben alles, was sonst noch repariert werden musste.

Nach dem Frühstück, erschien auch Liam. Als ich ihn zum ersten Mal an diesem Morgen erblickte, sah er schon viel besser aus. Allerdings war klar, dass er mit seiner Verletzung noch keine schwere Arbeit verrichten konnte.

Diesmal hatten wir allerdings Glück. Ed hatte Liam gleich bei der Arbeitseinteilung für sich in Anspruch genommen und behauptete, dass er jemanden bräuchte, der ihm dabei half Schulstoff vorzubereiten.

Man sah Hempton an, dass er Ed das nicht wirklich abkaufte, aber er ließ Liam trotzdem mit Ed mitgehen. Ich war erleichtert darüber, dass Liam noch etwas Schonfrist bekommen sollte. So würde er vielleicht nächste Woche wieder besser einsatzfähig sein.

Während Avery, Roxanne und ich dabei halfen, die Dächer zu reparieren, bemerkte ich immer wieder, wie Avery mir auffordernde Blicke zuwarf. Zunächst ignorierte ich sie, aber irgendwann wurde es mir zu viel.

„Was?", fragte ich schließlich genervt.

„Rede mit ihm", meinte sie.

„Mach ich, sobald wir hier fertig sind. Ich will Hempton jetzt gerade nicht noch einen Grund liefern, uns wieder zu verprügeln."

Sie ließ mich in Ruhe, aber ich wusste, dass ich nicht drum herumkommen würde, da sie mich vermutlich heute Abend mit Fragen löchern würde.

Als wir also später die Arbeit beendeten, sah ich wie Liam gerade aus dem Schulhaus kam. Unsere Blicke trafen sich und ich spürte wie mein Herz schneller schlug und ich rot anlief.

Falls es vorher noch irgendwelche Zweifel an meinen Gefühlen zu Liam gegeben hatte, konnte ich diesmal eindeutig sagen, dass ich mich hoffnungslos und unwiderruflich in Liam Payne verliebt hatte.

Oh Man, das klang wie aus diesem Twilight Roman, den ich gelesen hatte. Die Bücher waren auch ganz okay gewesen, aber bei den Filmen war dann für mich Schluss gewesen. Sorry, Kristen Stewart.

Avery riss mich aus meinen Gedanken, indem sie mich leicht anstieß und dann mit dem Kopf in Richtung Liam deutete. Ich seufzte, atmete tief durch und ging dann in Richtung Liam, wobei ich hörte, wie Linda und Avery hinter meinem Rücken kicherten.

Liam schien bereits bemerkt zu haben, dass ich mit ihm reden wollte, denn als ich nur noch ein paar Schritte von ihm entfernt war, unterbrach er sein Gespräch mit Louis und sah zu mir.

„Sorry, Kumpel. Können wir später weiterreden? Daisy und ich müssen noch was klären", sagte er zu ihm.

Louis drehte sich zu mir um, grinste verschwörerisch und nickte.

„Klar doch, wir sehen uns dann später."

Damit verschwand Louis, allerdings nicht ohne mir im Vorbeigehen nochmal zu zuzwinkern. Obwohl ich nervös war, konnte ich mir ein kurzes Grinsen nicht verkneifen.

„Hey", begrüßte ich Liam dann mit einem vorsichtigen Lächeln.

„Hi, wollen wir vielleicht zum Baum am Strand gehen? Da ist es ruhiger", schlug Liam dann vor.

Seine Miene war unergründlich. Ich konnte wirklich nicht daraus lesen, ob er nun sauer auf mich war oder ob ihm der Kuss vielleicht doch gefallen hatte.

Trotzdem nickte ich und wir legten das kurze Stück zum Strand schweigend zurück.

Als wir ankamen, warf Liam noch einmal einen Blick in Richtung der Zelte, um zu sehen, ob wir wirklich ungestört waren. Ich nutzte den Moment, um erstmal unverfänglich ein Gespräch anzufangen.

„Wie geht's deinen Rippen? Hast du noch große Schmerzen?"

„Es ist schon besser, allerdings glaube ich nicht, dass eine Woche schon ausreichen wird, um wieder vollkommen einsatzfähig zu sein", antwortete er dann.

Ich nickte, stirnrunzelnd. Wir mussten uns was überlegen, um Liam noch mehr Zeit zur Genesung zu geben.

„Hör mal, Liam, was da vorgestern passiert ist...Es tut mir wahnsinnig leid, was ich da getan habe. Ich wollte dich nicht so überfallen. Ehrlich gesagt, ich weiß auch nicht, was da in mich gefahren ist. Und es tut mir ehrlich leid, falls ich dich damit belästigt haben sollte", sagte ich dann ganz ehrlich.

Liam sah mich einen Moment lang unbestimmt an, blickte dann zu Boden und sah mich anschließend wieder an.

„Warum hast's du getan?", fragte er dann.

Seinem Tonfall konnte ich nicht entnehmen, ob er verärgert oder beruhigt war. Es klang einfach ganz neutral.

Mir jedoch fiel nicht wirklich eine Antwort ein. Ich wusste, was ich eigentlich sagen sollte, aber mein Gehirn hatte sich mal wieder spontan für eine 5 Minuten Pause eingetragen und ich wusste nicht mal mehr, wie ich einfach Sätze bilden sollte.

Trotzdem fing ich zögernd an.

„Ich...ich mag dich. Ich mag dich wirklich gern. Seit du mich in der ersten Woche im Camp getröstet hast, weil meine Eltern per Telefon die Scheidung verkündigt haben...ab diesem Punkt hatte ich einfach das Gefühl, dass du was Besonderes für mich bist. Und seitdem...hab ich mich einfach in dich verknallt."

Jetzt war es raus. Er wusste Bescheid. Eigentlich hätte ich mich jetzt in Ruhe vergraben können und hoffen, dass mich ein schneller Tod ereilte, aber aus irgendeinem Grund redete ich immer weiter.

„Weißt du, du bist so ruhig und immer besorgt um alle. Und jedes Mal, wenn du lächelst, stellt sich mein Gehirn auf Stand-By und mein Herz probiert jeden möglichen Tanz aus. Ich fühl mich einfach sicher bei dir und als du nun zusammengeschlagen wurdest, da hatte ich Angst, dich zu verlieren. Und vorgestern, da warst du mir einfach so nahe und ich... ich hab einfach nicht nachgedacht und hab es einfach getan. Und es tut mir leid, wenn du nicht so empfindest wie ich, aber du verdienst di Wahrheit und ich... ich will dich nicht anlügen und mich auch nicht verstellen. Das kann ich nicht, aber das weißt du ja selber."

Liam sah mich an. Er wirkte komplett sprachlos, da er offensichtlich nicht damit gerechnet hatte, dass ich ihm mein Herz ausschütten würde. Doch nun, wo ich nichts mehr zu sagen hatte, wirkte er komplett verunsichert.

Einen schier unerträglichen Moment lang, herrschte Schweigen zwischen uns.

„Kannst du bitte irgendwas sagen?", fragte ich schließlich fast schon verzweifelt.

„Daisy...", Liam brach ab.

Er schien komplett mit der Situation überfordert zu sein. Ihm fehlten schlichtweg die Worte.

„Daisy...hör zu, ich...ich mag dich auch sehr, aber..."

Oh nein, er hatte „aber" gesagt. Ab jetzt konnte es ja nur noch ein Desaster werden.

„...aber, ich glaube nicht, dass ich der Richtige für dich bin. Oder du für mich. Du bist wirklich toll und wären wir an einem anderen Ort zu einer anderen Zeit, würde ich sicher mit dir ausgehen, aber hier und jetzt...das passt einfach nicht. Es tut mir leid", erklärte er mir dann sanft.

Obwohl ich innerlich schon geahnt hatte, dass es schlecht ausgehen würde, als er das saß, hatte ich das Gefühl, als wäre mein Herz gerade vom 10 Meter Turm gesprungen, aber anstatt im Wasser auf hartem Beton gelandet. Und jetzt klebte es wie ein hässlicher roter Fleck auf dem Boden und würde irgendwann aufgekehrt werden.

Stumm starrte ich Liam an und in diesem Moment, wusste ich nicht was ich tun sollte. Das war seine scheiß Ausrede?! Weil wir hier in einem beschissenen Erziehungscamp waren, wollte er nicht mir zusammen sein!? In mir stritten sich die Gefühle, was ich jetzt am besten tun sollte.

Momentan stand die Auswahl zwischen, alles irgendwie standhaft und mit Würde ertragen und später irgendwo ungestört weinen. Oder Nummer zwei, sofort weinen und sich noch lächerlicher machen, als ich mich ohnehin schon fühlte.

Liam redete nun weiter und für eine Sekunde, dachte ich, dass er seine Aussage vielleicht noch retten würde.

„Außerdem, ich hab meine Strafe bald abgesessen und du bist noch bis Jahresende hier. Und danach sehen wir uns vermutlich sowieso nicht wieder. Du bist wirklich ein tolles Mädchen, Daisy und du verdienst jemanden, der dich genau dafür liebt, aber...diese Person kann ich nicht für dich sein. Ich hab selbst mein eigenes Päckchen zu tragen. Das hat doch keine Zukunft!"

In diesem Moment kamen noch zwei weitere Möglichkeiten in Betracht. Nummer drei, Liam Payne anzubrüllen, was er da gerade für einen Schwachsinn von sich gab. Oder Nummer vier, ihm eine zu scheuern, für diese dämliche Antwort.

Es dauerte ein paar Sekunden, ehe ich alle vier Möglichkeiten abwog und mich dann schließlich für eine davon entschied.

„Okay, dann danke für deine Ehrlichkeit. Weiß ich zu schätzen", sagte ich knapp.

Ich hatte Möglichkeit 1 gewählt, aber ich wusste, dass ich ganz schnell hier wegmusste, da ich sonst auch noch Möglichkeit 2 umsetzten würde. Und das ohne mein Zutun.

„Daisy, es tut..."

„Das brauch es nicht, Liam. Wenigstens weiß ich jetzt woran ich bin. Also dann, entschuldige nochmal, wegen vorgestern", sagte ich so neutral wie möglich und drehte mich um, um zu gehen.

„Wir sehen uns dann, okay?", sagte ich noch so lässig wie möglich und machte mich auf den Weg zum Zelt.

Ich schaffte es noch mich in meinen Schlafsack zu verkriechen, ehe ich losheulte.

So fühlte es sich also an, wenn einem das Herz gebrochen wurde. Dieses Gefühl war scheiße und daran konnte ich nichts Positives finden.



Oh je, großer Herzschmerz bei Daisy. Aber trotzdem hoffe ich, dass euch das Kapitel gefallen hat.

lg liz;)

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