9. Chantal, die meine Rache an Toby ist

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Mom beißt in ein Stück Pizza. Sie scheint sich zu verbrennen, sie flucht laut auf. Erst jetzt schenke ich ihr meinen Blick. Heißer Mozzarella läuft auf ihre Finger und sie meckert.

„Mom, sei leise. Die Olle stirbt gleich“, meckert Toby sie an und wie gebannt starren er und ich auf den Bildschirm. Mittlerweile kommt schon der nächste Abmetzel-Film und diesmal geht es um ein kleines Mädchen, was alles und jeden abschlachtet. Sympathisch, die Gute. Mom ist das zu eklig, sie steht auf und geht schlafen, nachdem sie mich auf die Stirn geküsst hat.

„Wie unrealistisch“, motze ich, als schon wieder dieses wässrige Kunstblut zum Einsatz kommt.

„Halt' s Maul, Zoe“, murmelt Toby völlig fasziniert von den abgetrenten Körperteilen. Er stopft sich Pizzarand in den Mund und kaut sehr langsam. Als ich nach dem letzten Stück im Karton greifen will, schlägt er plötzlich wieder ganz bei der Sache meine Hand weg und greift sich das Besagte.

„Hey, das ist meins“, fauche ich und will es ihm weg nehmen, aber er hält es außer meiner Reichweite. Ich knie mich hin und habe es fast, doch Toby beweist mal wieder, dass er stärker ist, als er aussieht. Er umschlingt meine Taille mit seinem linken Arm und drückt mich in seinen Schoß.

„Na super, jetzt habe ich verpasst, wie sie die Nonne getötet hat“, lacht er und steckt sich das Pizzastück vollständig in den Mund.

„Du wirst nur fett Zoe. Und wenn du fett wirst, dann kommst du zu deinem Bruder, um dich bei ihm auszuheulen, dass du keinen Typen abkriegst. Und darauf habe ich echt keine Lust. Also sei mir doch dankbar, ich sichere dir 'n Kerl“, feixt er und piekst mich in die Seite.

„Darauf verzichte ich.“

„Sicher? Ich erinnere dich dran, wenn du mich, meine Ehefrau und meine Kinder besuchen kommst“, stichelt er selbstgefällig.

„Deine Nutte und ihre Arbeitsunfälle meinst du wohl“, gebe ich trocken zurück. „Zoe-Schatz, das darfst du den Kleinen dann aber nicht sagen, ja?“

Ich schüttele den Kopf und er wiehert wie ein Pferd beim Lachen. Ein hübsches Pferd. Hinter uns ertönen Schritte und ich drehe mich um. Mein Vater kommt rein. Er hat bereits seine Jacke und die Schuhe an. Er ist auf dem Sprung, er hat nie Zeit.

„Macht nicht mehr zu lange, okay?“

„Stimmt. Ist schlecht für die Augen. Könnte ja krank werden“, antworte ich ihm und wende mich wieder der melodramatischen Blutvergießerin zu.

„Ciao Zoe“, sagt er und streichelt mir über den Kopf. Jetzt ernsthaft, warum tun das alle? Das ist verdammt nervig. Er verabschiedet sich noch von Toby und dann ist er weg.

„Ich kann ihn nicht leiden“, knurre ich, als die Tür zufällt.

„Er dich manchmal auch nicht.“

Da hat er wohl Recht, viele Menschen mögen mich manchmal nicht. Manchmal auch öfters als manchmal. Dieses irre Weib im Fernsehen langweilt mich mittlerweile. Ich schließe für nur einen Moment die Augen.

Mitten im schönsten Tiefschlaf werde ich ziemlich unsanft aufgeweckt. Etwas hat mich im Gesicht getroffen, ziemlich grob sogar. Blinzelnd öffne ich die Augen. Der Fernseher läuft, irgendein schlechter Porno. Toby hat sich wohl gelangweilt mit den schlechten Filmen. Sein Arm liegt auf meiner rechten Wange. Er schläft, anscheinend hat er mir im Schlaf eine geknallt. Jetzt bin ich wach, na toll. Bei längerem hinsehen fällt mir auf, dass das dort im Fernsehen eine Art Live-Stripp ist. Eine Telefonnummer ist unten eingeblendet und ich sehe mich um. Auf dem Wohnzimmertisch liegt Toby' s Handy und ich entferne seinen Arm von mir, um danach zu greifen. Die Nummer ist schnell eingetippt und noch schneller stöhnt mir Sexy Chantal entgegen. Erst will ich wieder auflegen, aber dann überlege ich es mir anders.

„Hey Süßer“, tönt es süffisant aus dem Hörer.

„Hey Chantal“, antworte ich.

„Du hörst dich aber sehr weiblich an, Babe. Darauf stehe ich.“

Ich stelle fest, dass sich das Mädchen auf dem Bildschirm gar nicht passend zu der Ollen am Telefon bewegt. Das ist sie gar nicht. Das ist nur Werbung für Telefonsex.

„Ich bin ein Mädchen. Ist das schlimm?“

„Ich steh auf Fotzen. Glaub mir, Schatz, gib mir eine viertel Stunde und du hast den besten Orgasmus deines Lebens erlebt.“

Ich überlege, ist eigentlich eine Überlegung wert. Toby hat Recht, vielleicht kriege ich wirklich keinen Typen ab. So ein bisschen Masturbation würde mir doch den Tag retten. Aber da fällt mir etwas Besseres ein.

„Kannst du...“ Ich stottere. Siezt man Prostituierte?

„Können Sie mir einen Gefallen tun?“

„Jeden den du willst“, flötet sie und ich muss grinsen.

„Ich lege das Handy jetzt weg und du legst einfach die nächsten paar Stunden nicht auf. Brauchst auch nix sagen oder so“, eröffne ich ihr meinen Vorschlag. Ihr Gehirn rattert bis hier hin.

„Klar“, kommt es nach einer Weile.

„Bye Chantal“, verabschiede ich mich und verstecke das Handy unter einem Kissen. Vorsichtig stehe ich auf ohne Toby zu wecken und beschließe mich auf die Veranda zu setzen, um mir Chantal vorzustellen, wie sie grübelnd vor dem schweigenden Telefon sitzt. Für die nächsten Stunden.

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