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Julia

Die Bücher waren öde, weil natürlich bereits alles auf der Salomon durchgenommen und längst abgespeichert.
Doch ihr war trotzdem nicht langweilig, weil sie zwei Stunden darauf verwendete in das hiesige WLAN-Netzwerk einzubrechen, dazu alle Dateien und Handys und Computer der Schüler und Lehrerschaft zu durchforsten, um das Passwort zu finden und zu kopieren.
Frettchen_231 erwies sich letztlich als überaus Hilfreich, um an weitere Informationen über diesen Ort zu gelangen.
Danach war Grossenlinde tatsächlich ein Eliteinternat, ähnlich wie die Salomon. Reiche Sprösslinge mächtiger Eltern und Politiker besuchten diese Schule, um für ein späteres Leben in der Politik, Wirtschaft, Judikative Wissenschaft, Medizin oder Pharmazie gewappnet zu sein.
Doch für solch einflussreiche Elite-Kinder war die Firewall der Schule echt ein schlechter Witz.
Im Handumdrehen war sie im System und kopierte sich alle internen Festplatten herunter, die sich um die Rudelangelegenheiten drehten. Denn wenn niemand mit ihr sprach war ein Fehler natürlich vorprogrammiert. Das Monster würde dann wiederkommen und sie vielleicht echt heftig schlagen. Einfach nur weil er Spaß daran hatte, seinen Feind zu quälen. Und dass sie das für ihn war stand jetzt schon felsenfest.

Achim hatte ihr im letzten halben Jahr schon viele Infos über die verschiedenen Werwolfrudel besorgt. Sie wusste Namen, Hierarchie und Befehlsketten, auch wenn sie bisher keine Bilder zu den Wölfen hatte. Die lebten nämlich noch alle in der Steinzeit und ließen sich nicht digital erfassen.
Na ja... zumindest nicht offiziell. Aber intern anscheinend schon. Sie lernte also in zwei Stunden zumindest mal die Führungsebene des bayrischen Rudels kennen, bevor sie sich auch noch die Schülerakten ansah.
Zu ihr gab es da noch nichts, aber alle anderen gebissenen Werwölfe, Jungs wie auch Mädchen waren hier erfasst worden, wie auch ihre mehr oder weniger tragischen Geschichten.
Gebissen, weil einem Rudelkampf zu nahe gekommen, gebissen von einem unkontrollierten Wächter, gebissen außerhalb, weil auf einer Matesuche in die Quere gekommen, gebissen weil er/sie der/die Mate war, von...
Es gab zudem so viele angeblich aus versehen gebissene Erwachsene Menschen, dass ihr beim Lesen nun wirklich Schlecht wurde.
Kein Wunder, dass die Menschen sie lieber loswerden wollten. Es waren gewissenlose Monster ohne jeden Verstand!

Es dämmerte draußen, als der Schlüssel wieder umgedreht wurde. Hastig schloss Julia den Laptop und schob ihn zurück unter das Kissen, bevor sie wieder leise hinter den Schreibtisch floh. Anders als so sollten die Wölfe sie vorerst besser nicht erleben, denn so würden sie sie vielleicht eher in Ruhe lassen.
In den Unterlagen stand bei manchen gebissenen dass ihre Ängste hoffnungslos groß waren und die darum ein abgeschiedenes Leben am Rande des Rudels und ohne machtvolle oder ehrenwerte Positionen vorzogen. Der Alpha gewährte ihnen einen menschenähnlichen Status und bezog sie auch nie in Rudelinterna ein.
Durchaus überlegenswert, es ebenso zu halten, überlegte Julia bei sich. Dann würde sie das Monster letztlich nur selten sehen müssen...

Die Tür öffnete sich und Rita Kimmich, Rektorin des Elitären Internates alias, die strenge Werwolffrau, kam wie versprochen mit einem Essenstablett herein auf dem sich das Fleisch nur so stapelte.
Dachte die Frau ernsthaft sie würde so viel Proteine in sich reinstopfen? Das war doch total ungesund, selbst für einen Wolf.
„Sitzt du immer noch in der Ecke?!", seufzte sie bei ihrem Anblick entnervt auf. „Komm endlich raus und iss vernünftig! Deine innere Wölfin kommt vermutlich deshalb nicht so hervor, weil du sie ständig unterdrückt hältst. Dazu gehört auch deine passende Ernährung. Es ist das Beste, wenn du vorerst überwiegend Fleischkost zu dir nimmst, um sie zu stärken. Nährstoffe und Proteine gehen bei einem Werwolf  zudem direkt ins Blut und Stärken euch beide. Vorhin Hat der Alpha dich vielleicht verletzt.
Das kommt bei uns Werwölfen öfters vor. Er ist schließlich ebenfalls noch sehr jung und oft unkontrolliert, vor allem wenn er wütend wird. Du hättest ihn nicht öffentlich schlagen dürfen. Ich hoffe das weißt du nun.", rügte sie Julia ernsthaft und packte sie schließlich am Ärmel um sie aus der Ecke raus zu ziehen.
Julia sträubte sich nur halbherzig, denn die Frau war in der Tat viel Stärker als sie aussah.
„Setz dich nun, iss und dann frage ich dich zu deinem Wissensstand ab, um dich in eine Klasse einstufen zu können..."
„Ich gehe nicht mehr zur Schule!", wagte sie es leise zu murren.
Die Rektorin hob lediglich die Brauen.
„Bist du im Sommer also mit einem niederen Abschluss abgegangen, weil du ein Werwolf geworden bist?", fragte sie sie spottend.
„Ist doch egal! Ich gehe nicht mehr..."
„Der Alpha hat bestimmt das du gehst, also gehst du zur Schule, Rogue–Mädchen! Es wird nicht darüber diskutiert. Wenn du zu schlecht bist erhältst du natürlich Nachhilfe. Wenn du deine Aufgaben nicht machst oder faul bist, wird es hier nicht toleriert. Der Alpha ist sehr unversöhnlich, wenn man ihm nicht gehorcht, Julia. Ich empfehle dir also, dich nicht weiter zu sträuben! Er hat dir bereits einmal mit dem Rohrstock gedroht, wenn du weiter so respektlos bist. Er macht niemals leere Versprechen. Also sieh dich vor!", hob sie nur wieder die Brauen als Julia frustriert ihr Gesicht verzog.

Es war eigentlich illegal ein Abitur zwei mal abzulegen. Doch sie hatte anscheinend keine andere Wahl.
„Okay... dann gehe ich eben nun noch mal in die Hundeschule!", presste sie erbittert hervor.
Die Rektorin lächelte unfreundlich. „Zu gütig, Kindchen. Hier! Füll diese Unterlagen aus, damit ich deine Akten von deiner alten Schule anfordern kann."
„Das werde ich nicht tun!", sagte Julia leise aber trotzig.
Die Rektorin hielt inne und sah sie Sekundenlang nur streng an.
„Der Alpha kann dich ganz leicht dazu zwingen, Julia, ich warne dich...!"
Soll er doch!", brüllte sie die Frau aufbrausend an. „Soll er doch diesen verdammten Stock nehmen und mich totschlagen, was anderes außer das bringt dieses Ekelwesen sowieso nicht zustande! Ich tu trotzdem nicht alles, was dieses verschissene, grausame Monster will! Ich bin nun dank eurer tollen Freunde eine Bestie wie ihr. Und damit nur noch Julia! Nichts mehr sonst! Tragen sie das von mir aus in ihre dämliche Akte ein und malen sie ein Blümchen dazu! Ist mir Wurscht!", sie riss sich los und setzte dich wieder zurück in ihre Ecke.
„Ist doch jetzt sowieso egal! Ich hätte doch nach Bonn gehen sollen, statt in den Taunus, um den Wissenschaftlern und ihren Experimenten zu dienen, damit sie schneller rauszufinden wie man euch Ungeheuer am besten und schnellsten besiegen kann! Und wenn ich je Gelegenheit dazu bekomme werde ich es noch tun, darauf kannst du und dein blöder Alpha Gift nehmen, Werwolf-Frau mit dem Rückgrat einer Schmeißfliege!"
Die Wölfin atmete trotz der Beleidigung lediglich leise durch und wiegte dann nachdenklich den Kopf hin und her.
„Du willst also nichts über dich preisgeben? Denkst, dass dein Leben hier sowieso endet?", fragte sie Julia nur wieder ernsthaft.
„Ich weiß es! Euer Alpha ist ein Dämon! Genauso wie alle anderen Werwölfe. Nur die im Taunus waren nett und menschlich. Ihr nennt sie wilde Rogues. Aber die einzigen Bestien die ich kennengelernt habe leben entweder hier oder haben meine ganze Familie getötet! Egal aus welchem Grund... Es war Mord! Und eines Tages werden die Schuldigen dafür bezahlen!
Ebenso wie ihr bayrischen Monster ebenfalls dafür bezahlen werdet einfach irgendwo anders unschuldig gebissene Rogues weg zu klauen, die da willkommen gewesen sind, nur um sie dann wie wertlosen Abfall zu behandeln, bis irgendein Wolf kommt und behauptet ich würde ihm gehören! Das tu ich nicht!
Ich hab die Gesetze der Mate schon gelesen, von einer gebissenen Werwölfin geschrieben. Denn was viele nicht wissen die ihr euch raubt, sie haben das Recht ihre Mate offiziell abzulehnen, gleich wenn sie sechzehn sind! Und genau das werde ich tun! Ich hoffe sogar darauf, dass der fiese Werwolf wegen dem ich herverschleppt wurde, dann eine ebenso wilde Rogue-Bestie wird wie ich es offensichtlich bin und dann getötet werden muss! Oh, Ich baue sogar darauf!
So!
Und nun gehen sie und petzen sie das wieder ihrem feinen Alpha-Monster, dass die Kleine Rogue-Feindin der Rudel, die er ja nur am Leben gelassen hat, weil sie hier wohl einen alten dreckigen Mate-Wolf hat, der vermutlich hässlich und böse ist, wieder frech zu einem hochrangigen Werwolf geworden ist, damit er kommt und mich endlich richtig totschlägt!", fuhr sie die Frau noch mal extraschrill an.

Draußen im Korridor verhielten Schritte... leises Murmeln drang herein. Die Tür war nur angelehnt, doch Julia machte trotzdem keine Anstalten zu flüchten. Gerade hatte es keinen Sinn. Die Frau würde sich nun entweder von ihrem Verhalten manipulieren lassen und den Alpha von dem allzu ängstlichen Rogue-Mädchen fern halten, das gerade suizitäre und psychiotische Neigungen zeigte, oder dem Monster dabei helfen sie zu bestrafen.

Was immer auch kommen mochte, das jetzt war ein Scheideweg. Entweder die Wölfe hier waren wirklich derart herzlos und grausam und brutal wie sie bisher taten oder aber doch noch irgendwie menschenähnlich.
Sie schluckte vor Angst erzitternd und vergrub ihr Gesicht in ihren Armen. War vielleicht doch ein Fehler gewesen, das jetzt so zu versuchen. Aber die normalen Wölfe konnten ihre Gedanken nicht lesen. Sie konnten es nicht, weil sie noch nicht richtig zum Rudel gehörte. Sie musste erst Wolfsgestalt haben und mit ihnen Walken. Musste von ihrem Mate gebissen worden sein und mit dem Rudel und dem Alpha heulen. Wenn sie nichts davon tat, war sie noch halbwegs sicher und auch ihre Gedanken würden weiterhin verborgen bleiben.

Die Werwölfin seufzte schließlich leise auf.
„Du willst lieber weiter leiden, als dazugehören? Willst dich nicht anpassen und einfach nur mal das tun was man dir sagt, Mädchen? Du riskierst viel mehr als nur dein Leben, wenn du nicht dazuzulernen bereit bist, Julia. Unabhängig davon ob du nun einen Mate hast oder nicht, ihn magst oder nicht...", versuchte sie es natürlich wieder mit Logik. Hätte sie an ihrer Stelle auch getan. Sie wollte sie zur Aufgabe bewegen... oder aber eine Escalation auslösen... es war ein Test!
Sie war also noch nicht weit genug gegangen.
Also schoss sie nun noch wilder aufbrausend und richtig zornig werdend hoch und riss ihre Augen auf.
Ist doch egal was oder wen ich jetzt noch mag! Ich wurde letztes Jahr aus heiterem Himmel und ohne überhaupt von Werwölfen zu wissen zu einem Feind erklärt und fast getötet. Ich war erst vierzehn Jahre alt! Meine Eltern und mein Bruder wurden von diesen irren, abartigen Hunden direkt vor meinen Augen zerfetzt, ich selbst ja auch! Ich lag zwei Wochen im Koma, okay? Aber Euer dämlicher, grausiger Alpha ist sauer weil ich irgendwie überlebt habe und rächt sich an mir für Dinge, von denen ich noch nicht mal weiß.
Soll er es also endlich zu Ende bringen, ist doch sowieso das was er will! Oder soll ich ihm das nun auch noch abnehmen, nur damit ich endlich meine Ruhe habe..?"
Sie sah sich hastig um, fand das Scharfe Messer auf dem Tablett und ergriff es. Sah wie die Augen der Werwölfin sich weiteten, sah sie ihren Arm heben, doch sie drehte die Klinge bereits gegen sich selbst und versuchte mehr halbherzig als wirklich in ihr Handgelenk hinein zu schneiden. Natürlich war die Werwölfin schneller und schlug ihr das Messer laut aufbrüllend aus der Hand, wobei Julia dann auch noch zu Boden ging und laut aufschluchzte. Ein anderer Wolf kam herein und kniete plötzlich wieder auf ihr und hielt ihre Hand fest, als sie sich erneut nach dem Messer streckte.
„Gütige Luna! Geht es dir gut, Rita? Hat sie was versucht?", fragte der ältere Wolf die keuchende Rektorin erschrocken.
„Nur gegen sich selbst, Peter! Nicht gegen mich Bring sie bitte zum Bett! Sie ist schon so viel weiter weg als gedacht. Ein falscher Schritt und sie wird sich komplett selbst aufgeben! Sie ist schon kurz davor. Das kann selbst der Alpha mit aller Strenge nicht mehr beeinflussen."
Der Werwolf hob sie vom Boden auf und brachte sie zum Bett, während sie einfach nur schrie und strampelte. Die Rektorin hob derweil das Messer auf und reichte es einem anderen Werwolf zu. Der mit Peter hereingekommen war.
„Hol Margot, Hans! Wir brauchen ein Beruhigungsmittel für die Kleine Julia. Sie ist gerade kollabiert. Vorerst ... ist es wohl besser wir schlagen einen etwas gemäßigteren Gang ein. Sonst verlieren wir sie wirklich noch. Ihr Trotz verdeckt anscheinend nur die Panik, die sie in Wirklichkeit hegt.
Sagt dem Alpha er soll sich ab sofort von ihr fern halten, denn vor ihm fürchtet sie sich derzeit am allermeisten! Wir werden sehen, ob wir es dann vielleicht doch noch schaffen sie in unsere Welt zu integrieren."
„Das wird Nathaniel nicht gefallen..."
„Ich spreche selbst mit ihm, wenn er will. Aber das hier ist meine Schule! Julia ist meine Schülerin! Sie ist minderjährig und ganz offensichtlich noch vom Angriff der Werwölfe auf ihre Familie und dem was ihr dann noch alles geschah traumatisiert!"
Eine weitere Wölfin rannte herein. Julia strampelte bewusst heftig zappelnd mit den Beinen und schluchzte weiter.
Sie würden die nun ruhig stellen... und sich dann beraten. Unauffällig schob sie während ihrer heftigen Bewegungen den Laptop noch weiter nach hinten, falls das Kissen verrutschen würde und bereitete sich schon mal vor so liegen zu können dass der versteckte Computer nicht auffiel. Schon spürte sie den Stich im Hintern und es brannte kurz... durch die Kleider durch verabreicht... oh Mann wie Unprofessionell. Doch das Mittel wirkte dafür so stark wie ein Vorschlaghammer. War wohl extra für Werwölfe zusammengemischt worden.
Noch ehe sie erneut keuchen oder schluchzen konnte schloß sich die Dunkelheit über ihrem Bewusstsein und sie viel in tiefen Schlaf.

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