22

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Gideon

Sie hatte keine Ahnung, dass er während ihrer Gedankengänge wieder wach geworden war und nun mit brennenden Augen, so reglos wie nur möglich, wie auch flach und ruhig atmend dalag. Er wollte seine kleine, wirklich zutiefst verängstigte und auch misstrauische Mate nicht doch schon wieder beunruhigen, indem er ihr zeigte, dass er trotz seines festen Willens es zu tun, gerade nicht schlafen konnte.

Denn von seiner Seite aus war diese durch den Biss aktivierte Gefährten-Verbindung nun allumfassend geschlossen. Und das hieß, ... er konnte jeden einzelnen ihrer ängstlichen und sorgenvollen, ... ja, auch für ihn mitleidigen und/oder halbwegs bewunderndernden Gedanken, welche sie nun einzig mit ihrer inneren Wölfin besprach, genau so hören, als brüllte sie ihm diese entgegen.

Scheiß Werwolfzeug ...

Und dennoch ... gerade erleichterte es ihn auch irgendwie zu wissen was in diesem an sich so fest verschlossenen Mädchen vor sich ging

Sie wollte sich nun also erst einmal auf seine Seite stellen. ... Bis er wieder böse zu ihr wurde und ihr damit bewies, dass er es nicht wert war.

Okay, echt harter Tobback.

Doch es faszinierte ihn auch schon ziemlich, dass sie, trotz dass sie eine Gebissene war, scheinbar rein gar nicht mit ihrer inneren Wölfin zu streiten schien, sondern sich im Gegenteil richtig sachlich und vernünftig mit ihr besprach. Auch ihre Gedanken über den Taunus, welche sie erst emotional angefüttert und dann aber am ausgestreckten Arm hatten verhungern lassen ...
Sie schien sich sogar mit Sahaa einig zu sein.

Er hatte immerzu gedacht die Alpha-Luna Mia sei eine der engsten Verbündeten des Nordrudels gewesen. Doch vermutlich hatte er auch hier einen schweren Fehler begangen, so absolut auf sie zu hören, ihr reines geborenes Blut sei stärker als das eines gebissenen Alpha.
Am liebsten hätte er nun laut aufgebrüllt.

Statt dessen prüfte er sachte ob sie nun auch wirklich schlief, bevor er den Leaderlink zu Seinen Leuten öffnete, die sich gerade schon über die neuen Ereignisse heiß diskutierend ausließen.

...ich steh voll hinter ihm, Mann!, sagte Kai gerade entrüstet in den Leaderlink.
Wir doch auch! Aber der Bann wurde aus gutem Grund verboten..., meldete sich Jan leise zu Wort.
  Willst du also weiter jeden Tag bei den durchgeknallten Gebissenen aufpassen müssen und sie abhalten zu flüchten?, fragte Liam nun völlig erbost scheinend dazwischen.

Holla... die Diskutierten wohl schon länger miteinander, dachte er bei sich.

Der Rat hat trotz großer Töne bisher NICHTS für sie getan und Gid hatte Seit einem Jahr schon keine Ruhige Nacht mehr.
Was also soll das Ganze mit den Abkommen und den Territorien, wenn wir nicht mal dafür sorgen können, dass die Leute nun auch da bleiben und einfach hier ankommen?
   Liam hat recht, meldete sich nun auch Hendrik zu Wort. Wir sind inzwischen das grösste Rudel von allen. Wie soll Gid denn da noch ohne den Bann gescheit arbeiten können? Und er setzt ihn ja auch nicht bei allen ein, nur jetzt bei den Flüchtigen und Suizidkandidaten...
Ja aber genau deshalb waren wir doch bisher das am besten frequentierte Rudel bei den Gebissenen. Weil die alle gedacht haben sich nun bei uns endlich absetzen und in der Welt verschwinden zu können...
  Bisher haben rund vierzig Menschen die Gunst der letzten Nacht genutzt und wenn wir nun die Polizei nicht endlich informieren, begehen wir Gesetzesbruch.
Doch das ist dem Rat scheinbar egal. Siglinde sollte sich darum kümmern, hat sie aber nicht. Sie denkt wohl die Leute kommen schon von ganz allein wieder zurück.
Ey, das kannst du Gid jetzt aber nicht auch noch aufbrummen. Wenn der nicht endlich auch mal Schlaf bekommt, dann wird er noch verrückt, merkte Nils erschöpft klingend an.
   Genau das befürchte ich ja, Mann! Stell dir vor morgen steht die Polizei hier vorm Haus und hat fünf Leute von hier dabei. Dann wird es nur wieder Gid angelastet, nicht dem Rat. ... Die sind doch immer fein raus, wollen alles bestimmen, aber gibt es Probleme dann ist nur Gideon daran Schuld. So wie auch jetzt wieder bei Renas Unfall!, ereiferte sich Kai erneut.
Er hat heute einfach mal ein Machtwort gesprochen. Das sollte er nicht nur dürfen sondern auch müssen, stellte Liam erneut felsenfest ... bevor er stutzte...
- Gideon?, fragte er schließlich in den Link.
Er schnaubte leise auf.
Schön, zu hören dass ihr mich nicht hierfür gedanklich zerfleischt.
Ich hab ... gerade einfach die Schnauze voll von allen, für mich und für euch. Wäre also schön wenn wir nun alle an einem Strang ziehen Leute und den Laden vorerst mal besser richtig und komplett übernehmen, bis Ruhe und auch Demokratie hier einkehren. Und zwar echte Demokratie nicht nur so ein nenn-Rat der alles zerpflückt aber nichts wirklich anfasst.
Wenn die Erwachsenen sich irgendwann mal dazu bequemen echt was zu tun, können wir ihnen ihre Macht auch gerne zurückgeben, aber Liam hat natürlich recht. Wir sind inzwischen das grösste Rudel von allen und die vielen traumatisierten Gebissenen kommen nur deshalb hierher um zu gehen.
Was aber gegen alle Gesetze verstößt ... Ergo... ich werde zur Rechenschaft gezogen und verliere sogar am Ende wieder das Territorium, wenn wir immer so weiter machen.
Also folgendes.
Wir brauchen permanente Zuständigkeiten. Liam... deine große Schwester telefoniert doch gerne. Und zwar egal mit wem! Sag ihr also sie soll die Polizei über einen Ausbruch von vierzig Wölfen während eines Inneren Notfalls melden, derweil ich gerade gebunden und out of Order war. Meine Luna wäre fast gestorben... Das steht sogar in den Gesetzen, dass dann solche Dinge passieren könnten, ohne dass ich beschuldigt werden kann.
Sagt denen wir haben es jetzt erst bemerkt und dann sofort Alarm geschlagen. Aber wir haben bisher auch keine stündlichen Anwesenheitskontrollen gemacht. Sie soll bitte alle Namen und Bilddateien an die Polizei schicken. Also helft ihr dabei.

Siglinde ist der Telefondienst ab sofort untersagt, da sie ihn wie an diesem Beispiel hier gesehen, nicht richtig macht. Nils, Kai, Jan ... ihr sorgt dafür, dass sie und Herrmann morgen das Rudelhaus, was dieses hier nun erst einmal ist, verlassen und zum Resthof zu den Schwerkranken ziehen.
- Gleich morgen früh!
Und ich spiele nun so lange den verantwortlichen Alpha, bis sich eine neue Art von gewählter Demokratie gebildet hat. Vorlage dazu liefert die Schweiz. Sagt das also ebenfalls weiter.

Jeder der dafür ist aus diesem Gebiet etwas wirklich gutes zu machen und sich nicht mehr gegen die Zwangsmaßnahmen, die auf uns allen lasten wehrt, darf auch aktiv an der Gestaltung unserer neuen Welt mitwirken, stellte er fest und alle Jungs atmeten erleichtert auf.

Gute Idee, Gideon! Das entmachtet den sesselfurzenden Rat und gibt jedem hiesigen Gebissenen endlich mal ein Gefühl von Sicherheit und halbwegs Kontrolle zurück, meinte Liam zustimmend.

Wie geht es jetzt ... dem Mädchen? Hat sie sich ein bisschen beruhigt?, fragte Nils ihn schließlich leise und Gideon musste sich arg zusammenreißen um Loch nicht die Oberhand gewinnen zu lassen.
Sie ist wirklich meine Mate, Nils und damit deine Luna. Sagt auch das weiter. Keiner darf sie gerade schocken oder erschrecken. Mit rein gar nichts, klar?
Eben gerade war ich in ihren Gedanken.

Der Taunus hat echt krass Emotionalen Stripp-Poker mit ihr gespielt, Leute. Und mit mir wohl insgeheim auch.
Mein Blut wirkt auf sie wie ein Hammer. Von wegen Gebissenenblut und unrein nicht so stark.
Sie haben sie vorsätzlich dabehalten, um sie zuerst noch mit Freundschaften und dem ständigen drängen solche bei ihnen zu schließen an sich zu binden, nur um ihr diese dann aber jetzt doch wieder brutal wegzunehmen, ganz abrupt und ohne Vorwarnung.
Sie haben sie ebenso überrascht wie uns, also war sie zutiefst verstört und unsicher als sie hier ankam und hatte schon dicht gemacht, was sie gleichfalls überreagieren ließ, indem sie Sofort um Hilfe rief, als ich getriggert und damit unfair zu ihr wurde.

Als sie diese Hilfe dann aber auch nicht bekommen hat, weil sie ja gar nicht wusste wer sie hier ist, ist sie einfach durchgedreht.
Wäre mir sicher genauso ergangen ... keine Wahlmöglichkeit, erschreckende Umgebung, erschreckender Typ, der auf einmal neben ihr im Bett liegt, nachdem sie aufgewacht ist, Wolfsfieber, Hitze und Overdrive-Reaktionen gleichzeitig ...
Sie ist einfach nur noch geflüchtet, ohne jeden klaren Gedanken.

Das arme Mädchen...
Ja, arme Rena...
Konntest du sie dann jetzt wenigstens beruhigen, Mann?, fragte Liam ihn zuletzt besorgt.
Ja, vorerst. Sie wird nach dem Schock fast zu Tode gestürzt zu sein, nun erst mal sehen was hier los ist und ob ich nun ein Arschloch bin oder nicht.
Aber dem Taunus grollt sie nun ... und ich ehrlich gesagt auch.
Deshalb liegen ab morgen alle Prioritäten auf dem Fertigstellen der Klinik und auswählen von Helfern dort.
Helena soll rekrutieren wen sie haben will, und wenn wir da fertig sind melden wir eine vollständige Überführung aller hierher gehörigen Gebissenen und kranken Werwölfe an, die der Taunus gerade noch für sich manipuliert.
Wir holen sie alle auf einmal her und wenn sie Blut brauchen bekommen sie eben meines und die Suizidwölfe und Flüchtlinge werden ab sofort zum streichen und Malern verpflichtet, zum schleppen und zusammenbauen von Möbeln und einräumen von Zeugs.
Sie müssen nun ebenfalls ihren Teil beitragen ... zumindest für ein-zwei Stunden am Tag.
Sehr gut... damit wird auch Handwerker Arne nun wieder eingespannt und Tom kann doch angeblich Fliesen legen...
Herrmann sagte er ist Allrounder... lass ihn sich um die Elektrik im Krankenhaus kümmern, Gideon.
Außerdem werden nun auch die Handwerksbetriebe im Ort zwangsverpflichtet. Sie alle hatten Jahresmietverträge für ihre Plattenbau
- und Sozialbauhäuser, die nun auslaufen.

Aber die meisten dieser Penner sind Rechtsradikale, Gid.
War schon echt ein Hammer-Coup der Regierung uns ausgerechnet hierher zu schicken.

Was nicht heißt, dass es so bleibt! Wer hier unsere Leute bedroht oder diskriminiert, der fliegt raus und wird gekündigt.
Auch diese Art von Zurückhaltung legen wir jetzt ab.
Rechts oder links oder islamistisch ist mir egal. Radikale dürfen sich ab sofort benehmen oder wir lassen den Wolf raus und zeigen ihnen wer wir sind!
Wenn sie auch dann nicht aus rassistischen oder diskriminierenden Gründen für uns arbeiten, dürfen sie ihre Sachen packen und woanders hingehen.
Dann haben wir letztlich noch mehr renovierte Häuser und Wohnungen für die Wölfe zur Verfügung, frohlockte Kai mal wieder.
Doch wie auch nicht.
Er und die Jungs waren seit fast einem Jahr am bauen und malern, obwohl sie das nie gelernt hatten. Sie renovierten wie die Wilden, nur um eine halbwegs anständige Unterkunft für alle Flüchtlinge aus den anderen Rudeln aufbauen zu können.
Und davon gab es nun mal massenhaft.

Du hast unsere volle Unterstützung, Gideon. Auch, wenn du tatsächlich ein richtiger Alpha werden willst. Denn du bist auf keinen Fall so wie dieses Arschloch, Dared Islar, der immer ganz zuletzt an alle anderen gedacht hat. Ganz im Gegenteil, denkst du nur immer zuerst an alle anderen und zuletzt an dich, meinte Liam ermutigend und seine anderen Jungs vielen zustimmend darin ein, auch wenn es Gideon wie immer mulmig dabei zumute wurde, wenn einer von ihnen darüber schwafelte, er sollte nun doch ein echter Alpha sein und das Rudel auch wie ein solcher führen, anstatt das reine Menschsein anzuordnen, auch wenn es besonders den geborenen Kindern doch sehr schwer viel.

Doch das, was er in seinem Leben nun mal als allerletztes sein wollte, war ein echter Werwolf-Alpha.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro