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Die Jungs hatten es gewaltig übertrieben, oder?
So viele Vorräte zu kaufen...
Der reine Wahnsinn war das.
Oh Vishnua...

Rena hatte sich nach dem Walk-Training noch mal rasch geduscht und sich dann wieder was bequemes von ihren eigenen Sachen angezogen, bevor sie mit einem noch rasch gebundenen Messibun auf dem Kopf runter in die Küche eilte.

Gideon und die Jungs hatten derweil schon mal den Wagen ausgeräumt und alles für sie auf dem Tisch und der Anrichte in der Küche bereit gelegt, wohin sie nun trat und die Einkäufe kurz kritisch prüfte.
- Na ja...
Es waren eben unerfahrene Jungs, die da Einkaufen geschickt worden waren, dachte sie bedauernd und schüttelte den Kopf.
„Mit diesen Billiggewürzen und Pestizidverseuchtem Gemüse, das zwar richtig gut aussieht aber eindeutig gespritzt wurde, werde ich nicht einmal annähernd ein so gutes Curry hinbekommen, wie es mich meine Mutter gelehrt hat zu kochen. Aber ich denke, es wird zumindest genießbar sein.", urteilte sie schließlich seufzend und beschloss das Gemüse und Obst erst einmal in einem Natronbad einzuweichen.

Ihre Worte ließen derweil sämtliche Jungs und auch Gideon überrascht blinzelnd zu ihr umdrehen, doch sie ignoriert sie nun alle und machte sich einfach an die Arbeit.
Es war schon eine ganze Weile her, seitdem sie selbst gekocht hatte. Im Taunus hatte sie ja im Krankenhaus gelegen und in München war sie eine gefährliche Bestie gewesen. Zuletzt hatte sie in Bonn gekocht, für die Ärztin, die sich dort rührend um sie gekümmert hatte, um sie zu heilen zu versuchen. Natürlich hatten Wächter mit dabei gestanden, um sie notfalls zu betäuben, aber Sahaa war ganz brav gewesen und hatte nur interessiert zugeschaut, was sie da machte und wie sie es tat.
Ja, das letzte Curry, dass sie gekocht hatte, war schon drei Jahre her ... oder sogar schon vier? Sie war mit 13 gebissen worden und hatte dann ein Jahr gebraucht, um sich an diesen Zustand zu gewöhnen und mit sich selbst Frieden zu schließen.

Sie putzte, Schnitt, rieb und Bereitete mehrere Schüsseln mit verschiedenen Gemüse zu, dann noch zwei Schüsseln mit Obst. In einer weiteren kleinen Schale mischte sie verschiedene Gewürze zusammen. So wie ihre Mutter es sie gelehrt hatte. Schade nur, dass sie hier keinen Safran hatten. Damit wäre das Essen sicher noch einmal etwas feiner geworden.

Gideon kam dann noch mal zu ihr herüber und fragte ob sie ihr helfen sollten, und im Matelink ob ihr nun wieder kalt sei, weil sie dauernd leise seufzte, doch erstaunlicherweise ging es ihr gerade besser. Als hätte das Walk Training sie nun ein bisschen aufgeheizt. Also schickte sie ihn nur wieder zurück zu den Jungs und bat ihn lediglich, derweil sie kochte, mal eine ernsthafte Gesprächsrunde mit Ihnen und auch mit allen inneren Wölfen zu beginnen. „Stellt ihnen doch bitte einfach mal die ernst gemeinte Frage, auf welche Weise sie zufriedener sein und mit euch friedlich zusammenleben könnten. Und das ohne all den Hass oder Zorn aufeinander.
Und jeder sollte sich vielleicht auch einfach nur mal unvoreingenommen das anhören, was der innere Wolf zu sagen hat. Egal wie lächerlich es in euren Ohren auch klingt. Egal wie schwer es euch fällt einfach nur deren Anwesenheit in eurem Leben zu akzeptieren und auch die Sicht eines Tierwesens in eurem Körper nachzuvollziehen. Es lebt in euch! Es geht nicht einfach so wieder weg. Also versucht es wenigstens ein Mal. - Den anderen Teil in euch wirklich zu verstehen und euch in ihn hinein zu fühlen.", sagte sie noch ernsthaft und Gideon runzelte nur wieder finster die Stirn, derweil er zu den Jungs zurückkehrte.

Die seufzte erneut, lauter diesmal und putzte, Schnippelte, und zerteilte Gemüse und Fleisch wa sie auch vor dem Anbraten noch einmal gründlich abwusch, wie auch nachher mit Küchenpapier trocken tupfte, dann in Streifen schnitt und eine zumindest halbwegs gut aussehende und riechende Gewürzpaste für die noch kurze Marinade vorab herstellte, wie auch das Obst zuletzt schälte und zerkleinerte, das bald schon mit in das Curry wandern würde. Schade nur das Zwiebeln nicht mehr vertragen wurden. Mit ihnen wäre es besser, bedauerte sie kurz, bevor sie den Topf anstellte und sich derweil das Öl darinnen Heiß wurde, ans Aufräumen machte, rasch die Schalen und Bestecke abwusch, und diese zum Abtropfen auf die Spüle stellte.
Ja.
Es machte sie seltsam zufrieden, das so zu tun, wie sie schon lange nichts mehr zufrieden gemacht hatte.
Sie hatte es vermisst in der Küche zu stehen und sich um andere zu kümmern. Ihre Brüder zum Beispiel.
In ihrer Familie wahrnimmst jemand da gewesen mit dem sie reden konnte. Doch dann all die Jahre in Bonn, schließlich München und zuletzt im Taunus...
Sie hatte sich so einsam dort gefühlt, immerzu krank und schwach.
Gestern auch noch. Doch heute ging es zumindest ein wenig besser. Und sie konnte nun auch jemanden Bekochen, ohne Wächter mit Betäubungsgewehren anbei.

Ihr Blick wanderte kurz zu den Jungs hin, die nun alle echt ziemlich ratlos aussehend auf den Sofas und den Sesseln herumlagen oder zusammengesunken saßen und es wohl wirklich Stirnrunzelnd versuchten, ... mit ihren inneren Wölfen friedlich zu kommunizieren.
- Oder sich zumindest bis zum Ende anzuhören was diese gerne wollten, dachten oder zu sagen hatten.

Es frustrierte die Jungs sichtlich.

Scheinbar waren da in den letzten Jahren doch sehr viele Mauern gegeneinander errichtet und dann sicher auch himmelhoch gezogen worden.
- Auf beiden Seiten.

Rena schüttelte darüber nur wieder sehr besorgt den Kopf.
Wenn die anderen Werwölfe hier im Rudel alle genauso waren, wie die Jungs, dann würden sie nun bald schon als Gesamtrudel sehr schnell, sehr viel kleiner werden.
Über 2000 Seelen, die gegen ihre inneren Monster ankämpften und nachging nach verloren.
Über 2000 Seelen, die zumeist widerrechtlich und Qualvoll gebissen worden waren und darunter litten, die zu sein, die sie nun waren.
Wer, bei allen Göttern, konnte das in irgendeiner Art und Weise gut oder sogar richtig finden?

Waren denn all diese Menschen in ihrem letzten Leben so furchtbar böse gewesen? Hatten sie den Göttern oder anderen Menschen vielleicht sogar großes Leid oder Unrecht zugefügt oder ihnen auf andere Weise missfallen, dass sie nun allesamt in diesem Leben dafür bestraft wurden?

Rena stutzte kurz und stellte den Wasserhahn aus.
Denn ... ihr fiel gerade ein ... sie selbst ja auch, oder?
Sie musste die Frage also wohl anders formulieren.
War auch sie im letzten Leben ein so schrecklich böses, fieses Wesen gewesen, dass sie nun so grausam von der Göttin Luna bestraft wurde?
Gideon würde seinen Kampf verlieren, weil es ein solcher war. Zuvor all die Jahre hatte sie in einem Käfig verbracht oder in einem Krankenbett. Oh ja, so zu leiden, war grausam. Also hatte sie gewiss sehr viel Böses getan, um dieses Karma herausgefordert zu haben.
Doch was nur?
Was hatten sie alle, die her gezwungenermaßen lebten im letzten Leben so furchtbar falsch gemacht?

Sie briet nunmehr stirnrunzelnd das Fleisch mit dem Obst zusammen an, fügte auch das Gemüse hinzu und dann die Würzpaste...
Es zischte und rauchte ein Weile vor sich hin, bevor sie schließlich alles mit Wasser aus dem Hahn ablöschte.
Es roch recht gut, dachte sie bei sich, auch wenn sie es von zu Hause aus deutlich schärfer noch gewohnt war. Doch die hiesig lebenden Menschen sicher nicht. Sie passte es also an, genau wie damals im Restaurant.

Ob ihre Mutter wohl noch ab und zu an sie zurückdachte? Ob sie sie vielleicht sogar ein klein wenig vermisste? Hatten sie eventuell sogar schon eine Totenfeier für sie abgehalten und schmückten ihr Bildnis an der wand nun mit Blumen?

Wieder kam ihr diese weiße Wölfin mit den unnatürlichen Augen und der schwarzen Halbmondsichel auf der Stirn in den Sinn, die sie am Waldrand gesehen hatte. Ein Wesen, das keine Spuren oder Gerüche hinterließ, das in einem Moment da war und im anderen weg...

Der Kochlöffel entglitt ihren plötzlichen seltsam taub anfühlenden Fingern und viel leise kappernd zu Boden.
„Oh!", machte sie nur und hob ihn verwirrt wieder auf.
Die Jungs hatten sich aber nun schon wieder alle zusammen zu ihr umgedreht und Gideon kam auch sofort aufgesprungen zu ihr rüber.

Seine Hand berührte ihre nun doch wieder eiskalte Wange, in dem Moment da sie sich wieder erhob.
„Na siehst du? Du bist doch schon wieder kalt geworden!", brummelte er nur leise seufzend und zog sie dann kopfschüttelnd an sich.

Ach Krishna...!
Wow...!
Das war jedesmal so... so...
Er nickte nur grollend, folgte also schon wieder ihren Gedanken.
Sie seufzte leise auf und entspannte sich dann etwas, öffnete sich nun auch ihm, versuchte es zumindest...
... warum besucht uns eine Göttin, Gideon?
Er zuckte ein klein wenig von ihr zurück und blinzelte irritiert auf sie runter.
„Was? ... Wer?", fragte er sie unwirsch.
Sie zupfte nur besorgt zu ihm aufblickend an seinem Hemd.
Die Wölfin am Waldrand. Vielleicht... war das...
Sag es nicht! Denk es noch nicht einmal! Das Luder hat hier nichts verloren. Wir sind immer noch Menschen!, knurrte er nun eiskalt blickend zurück.

Rena senkte rasch betreten den Kopf.
War das also der Grund warum Gideon sie nicht gesehen hatte?
Und war sie nun hier um sie, Rena vor dem baldigen Massensterben im Rudel zu warnen?

Gideon entriss ihr den Kochlöffel und drehte sie aufgebracht zu sich herum.
Was soll das heißen, - baldiges Massensterben im Rudel, Rena?", fuhr er sie nun böse aufbrausend an und nun kamen doch wieder alle Werwolfjungs in die Küche rüber gerannt und sahen sie kurz megaüberrascht oder riesen-großäugig an.
Oh Vishnu...

Rena runzelte lediglich die Stirn und rührte noch ein wenig in dem großen Topf um, bevor sie den Deckel schließlich darauf setzte und die Temperatur herunter regelte. 
Kein Grund, um nun aus der Haut zu fahren, Gideon, doch das, was ich hier bei euch sehe und höre, habe ich tatsächlich schon ganz oft genau so mit angesehen. In Bonn und auch München.
Ich weiß also nun, dass du nur noch wenige Wochen hast Gideon, und Liam vermutlich noch ein oder zwei Monate. Kai und Jan sind dagegen schon fast soweit. Sie versuchen es schon gar nicht mehr ihre Wölfe in sich zu erreichen und wenn, dann hören sie ihnen einfach nicht zu, weil alles, was Innere Wölfe von sich geben für uns Menschen zunächst einmal wie Jammervoller Unsinn erscheint. Wie Schizophrenie, man bildet sich Stimmen ein, Gedanken ein, will es nicht, schließt es darum einfach erst mal aus...
Und verdrängt es möglichst, sodass es keine Wahl mehr gibt, als es entweder anzuerkennen oder dagegen vorzugehen. Die meisten Menschen entscheiden sich für den Kampf. Und damit leider auch für den sicheren Tod.

Und das ist es vielleicht, warum die Göttin Luna sich nun wohl hier bei uns in der Nähe aufhält. Sie wird wohl in der nächster Zeit viele Rouge zu sich nehmen müssen.
- Gebissene Menschen die sich einfach nicht daran gewöhnten konnten Werwölfe geworden zu sein und darum auch weiter so wie Menschen zu leben versuchen. Sie können es einfach nicht begreifen, dass es aus diesem Zustand kein Zurück mehr gibt. Das sie allmählich sterben, weil sie sich ja nun ständig selbst bekämpfen, sich selbst hassen, sich vor sich selbst fürchten. Ihr sterbt, Gideon! - Alle die so sind wie du, halbherzig und kompromisslos.
Und es ist meiner bescheidenen, aber leider auch wissenden Ansicht nach bei den meisten von euch nun bald so weit.
Nun, zumindest werdet ihr das meiste davon nicht mehr mitbekommen. Außer Liam vielleicht. Vielleicht wird er ja der neue Alpha, nach dir, da er ja nun mal auch dein Beta ist."

Sie legte den Kochlöffel Bei Seite und sah zu den Jungs auf die sie nun alle miteinander völlig entgeistert anstarrten.
„Bist du verrückt, Rena? Wir leben schon viele Jahre so wie jetzt. Also wie kommst du darauf das uns nur noch Tage, Wochen oder Liam Monate bleiben?", fauchte Gideon sie nun doch mal wieder derbe an.

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