Streit zwischen den Imperien-Teil 3

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Stille war eingekehrt in dem riesigen Saal. Das Land starrte teils gelangweilt, teilweise gespannt auf das Szenario vor ihnen. Die beiden gefangenen Frauen wagten es nicht Diana anzusehen, zu groß war die Angst vor Laila, die sie momentan in ihrer Gewalt hatte.

"Ich kann nachvollziehen, dass diese Mädchen einmal das ausprobieren wollten, was bei euch nur utopische Ausmaße hat und sich nie erfüllen würde", erwiderte Laila nach einer Weile und legte einen Finger unter das Kinn der anderen um sie ebenfalls bestimmt in ihre Richtung zu ziehen.

"Du lügst!", zischte Diana, die verzweifelt versuchte ihren Zorn zu zügeln.

"Ich würde niemals lügen, Diana." Lailas dunkle Augen blitzen auf. Die kalte Miene besetzte noch immer ihr Gesicht, sowohl als sie die Frauen bei sich hielt als auch als sie Diana ansah.
"Sie wurden aufgefunden, nachdem sie mit zwei unser Soldaten geschlafen haben. Alle vier wurden bereits angemessen bestraft."

Dianas Gesicht entwichen alle Farben.

"Es war amüsant ihre Schreie zu hören und sie vor mir in ihrem eigenen Blut betteln zu sehen", sagte die Königin monoton und begutachtete das Gesicht von einer der Frauen. "Wir hatten eine schöne Zeit, oder?"

"Nein! Du lügst! So etwas würden sie niemals tun!" Doch sie wirkte schwacher als vorher, als die Worte ihren Mund verließen, als glaube sie selbst nicht was sie da sagte. "Du suchts nur einen Vorwand, um irgeneine deiner brutalen Ideen durchzusetzten!"

Es war ein scheußlicher Anblick. So erniedrigend und es schockierte Enchans, wie wenig es die Königin anscheinend interessierte was Diana da beinahe unter Tränen von sich gab. Sie warf einen schnellen Blick auf Alexia neben sich, die ihre Augen von dem Szenario abgewandt hatte und ihre Hände auf ihrem Schoß gefaltet hielt.

"Lailla", erhob Larissa ihre Stimme und zog die Aufmerksamkeit der anderen Imperien und ebenso der der Königin auf sich. "Wir können alle sehen, dass sie bereits ausgepeitscht  und bestraft worden sind. Es gibt keinen Grund dafür sie nun vor aller Offentlichkeit so vorzuführen."

Laila begann zu lachen und warg der Königin vom Skorpion einen gefährlich Blick zu. "Willst du mir etwa den ganzen Spaß an der Sache nehmen? Ich musste schon mit der Tatsache klar kommen, dass ich sie nicht einfach so ohne Konsequenzen töten darf."

Die beiden Frauen wanden ihre Blicke ab, während die Angst sich in ihren matten Augen verbreitete und eine Art neblichen Schleier über die einstige Farbe warf. Eine Träne verließ das Auge der Frau mit dem Verletzten Fuß. Sie hob ihren Kopf und schaute Laila entgegen.

"Ich habe eure Folter überlebt, Königin", sagte sie und es war unübersehbar wie sehr ihr Fuß schmerzte. "Wir haben sie überlebt und das zeugt bereits von mehr Stärke, als ihr jemals aufbringen könntet. An all diesen Qualen sind wir gewachsen. Wir sind unser Herrin treu ergeben und werden nicht kampflos vor euch niederknien."

"Schamin", flüsterte Diana und die Frau, die vor Laila stand lenkte ihren Blick hinüber zu dem Oberhaupt. "Laila lass sie frei. Das ist ein Befehl!"

"Mutige Worte für jemanden in ihrer Lage", murmelte Lio, der weiterhin mit kalter Miene wie die meisten anderen das Szenario beobachtete.

"Sie sind Mitglieder der Jungfrau", flüsterte Alexia, die ihren Blick wieder hob und den von Lio erwiderte. "Es entspricht alles des Wahrheit. Mikana und Schamin würden sich nicht kampflos ergeben. In Lailas Kerkern hatten sie keine Wahl, aber hier steht ganz Custos hinter ihnen."

Laila beobachtete amüsiert das Gesicht der Frau, die wegen ihren Verletzungen kaum stehen konnte. "Euer jämmerlicher Mut ist wirklich belustigend", erwiderte sie und stieß Schamin mit einer einfachen Handbewegung zu Boden, während sie Diana völlig ignorierte.

Mikana kniete sich sofort neben sie und half ihr sich wieder aufzusetzen. Eine weitere Träne verließ Mikanas Gesicht, wo sich eine Narbe über ihre Wange zog. Die schimmernde Perle ihrer Traurigkeit glitt über ihre Wange und fiel auf den Boden.

"Und was hast du jetzt vor mit ihnen?", fragte der König vom Fisch, der eine von den Personen war, die alles eher gelangweilt beobachtet hatten. "Du darfst sie nicht töten, also was nützen sie dir, wenn sie sowieso nur Dianas Zorn auf dich ziehen würden?"

"Ordon hat Recht", erwiderte Diana, deren Blick bis eben noch auf Mikana und Schamin lag. "Laut dem Oradion ist es bei Fällen wie diesem nur dem Heimatimperium der Täter erlaubt sie zu bestrafen, also lass sie frei."

"Da habt ihr beide schon Recht", sagte Laila und schob sich eine ihrer dunkelblauen Haarsträhnen aus dem Gesicht. "Allerdings überschneiden sich die Gesetze hier, was lediglich dazu führt, dass ich die beiden nicht töten darf. Ansonsten darf das Imperium, auf derem Land die Tat begangen wurde, bestimmen was mit den Tätern passiert. Ganz gleich welchem Imperium sie sonst angehören."

Diana schwieg. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten und ein goldener Nebel wand sich um sie. Was war das für eine Kraft, die sie da entfesselte. Ihre Fäuste schlugen auf den Tisch.
Die anderen Mitglieder der Jungfrau sahen Diana mit sorgenvollen Blicken an, doch die Wut war dort genauso präsent wie bei ihrem Oberhaupt.

"Diana!", schrie Mikana sprang auf und stolperte gegen den Willen von Laila und vermutlich auch gegen den ihrer Herrin auf Diana zu und zog sie in eine Umarmung. "Du musst wiederstehen", flüsterte sie, "du bist stärker. Lass nicht zu, dass sie dich übermannt."

"Es tut mir so leid", flüsterte Diana und der Nebel begann allmählich zu verschwinden. "Ich kann... kann euch nicht retten. Es steht alles zwischen uns, aber ich... ich..."

"Hör auf. Wir wissen was du sagen willst", unterbrach Mikana sie mit einem warmen Lächeln im Gesicht als sei nichts passiert. Sie legte die Hände an Dianas Wangen und schaute sie lächelnd an. "Alles wird gut werden. Versprochen."

Diana schwieg und starrte ihre Getreue an. Der gesamte Saal war verstummt. Die Anderstorianer blickten eher gelangweilt auf Laila und die Custostianer wussten nicht was sie sagen sollten, denn für die beiden gab es keine Rettung mehr, würde Laila sich nicht freiwillig dazu entscheiden sie freizulassen.

Wären sie von einem anderen Imperium gefangen, dann hätte mam verhandeln können, aber nicht so. Laila verhandelte nicht. Wenn sich etwas in ihrem Besitz befand, dann gab sie es nicht wieder her.

"Du hast uns noch immer nicht gesagt, was du jetzt eigentlich mit ihnen vorhast", warf Vaiking nach einer Weile ein, die mit ihrem Kopf auf ihrer Hand lehnte und Laila skeptisch ansah.

"Ich werde sie zu dir in die Eisgebrige schicken, wenn ich schon nicht töten darf", antwortete sie an Vaiking gewandt, die daraufhin genervt seufzte.

"Es so typisch für dich die Arbeit auf andere zu schieben", erwiderte das Mädchen und musterte kurz die beiden Frauen, während sich ein Grinsen auf die Lippen des Mannes schlich, der neben Vaiking saß.

"Ich nehme dir jegliche Aufgaben, die diese beiden betrefen gerne ab, Vaiking", meinte er und ließ ein Lachen seine Lippen verlassen.

"Ich will mich nicht länger als nötig mit ihnen herumschlagen müssen." Das Mädchen richtete sich auf und traf auf den Blick der beiden Frauen, die sie verängstigt und voller Zorn ansahen.

Lio hatte ihr erzählt, dass viele nicht wussten wie sie Vaiking einschätzen sollten, da sie noch so jung war, aber andererseits schon das Oberhaupt eines Imperiums war und auch durchaus so handelte.

"Du kannst sie von mir aus auch einfach im Gebirge erfrieren lassen und warten bis er sie findet. Ich hab ihn bereits kontaktieren lassen", meinte Laila schlicht und Vaikings Augen weiteten sich, ebenso wie die ihrer Mitglieder und die von Alexia.

"Bist du verrückt?! Du weißt schon, dass es immer noch die Gebiete des Steinbocks sind, in die du dich da einmischen willst, oder?", fragte sie und funkelte die Königin an, doch die grinste bloß.

"Mal abegesehen davon, du willst mit Mächten spielen von denen du keine Ahnung hast wie du sie kontrollieren sollst und das nur um zwei custostianische Getreuen zu bestrafen", warf Dravac ein, der als erster Graf beim Widder saß und eigebtmich bisher eher gelangweilt der Versammlung beigewohnt hatte.

"Glaubt mir, Graf, ich weiß was ich tue", erwiderte sie, während sich immer noch Kopfschütteln und geschockte Blicke im Hintergrund befanden, die sie förmlich.
durchbohrten. Sie ging auf Mikana zu, die noch immer bei ihrer Herrin stand und zog sie weg von ihr.

"Euch kann ich nicht töten, aber eure Liebhaber werden sterben", sagte sie seelenruhig und ging mit Mikana aif Schamin zu, die noch am Boden saß und nun von einer der Wachen hochgezogen wurde.

"Und euch ins Exil in die Eisgebirge zu schicken ist kein töten, ihr könntet ebenso gut versuchen zu überleben", fügte sie hinzu und deutete den Wachen mit einem Handzeichen die beiden Frauen herauszuführen.

"Verabschiedet euch von eurer Herrin", sagte sie noch mit einem Grinsen, während es hinter ihr immer noch still war. Diana sah nicht von dem Tisch auf, wo sie sich noch immer mit ihren Fäusten abstützte, doch sie musste das Lächeln der beiden gespührt haben, denn es schien sie mehr und mehr zu schmerzen.

"Das wirst du teuer bereuen, Laila. Ich lasse dem Zwilling keine ruhigen Nächte mehr. Sie sollen uns fürchten lernen. Sie sollen lernen was es heißt zu leiden und sie sollen Freudentränen vergießen, wenn ich mit deinem Kopf hoch oben auf deinem verdammt Balkon stehe."

Enchans blieb der Mund offen stehen. Es waren Sätze, wie sie sie aus einem Film erwartet hätte und nicht in echt, aber das hier, das passierte wirklich und Diana meinte es ernst, daran lag lein Zweifel.

"Diana, glaubst du nicht..." fing Maxor ruhig an, um sie zu beruhigen, doch Diana unterbrach ihn mit einem wütenden Ausdruck im Gesicht.

"NEIN!", rief Diana und unterbrach den König des Löwen, doch Ivor erhob seine Stimme, bevor sie weiter reden konnte.

"Denk daran, was vor acht Jahren passiert ist, Diana", sagte er, obwohl es  eher sich so anhörte, als hätte er sich liebendgerne ihr angeschlossen.

"Diese herzlosen Menschen haben kein Recht so mit uns umzugehen! Mit niemandem! Niemand hat es verdient so behandelt zu werden. Ihre Taten gehen zu weit , wer stimmt mir da zu?"

Eine Weile des Schweigen trat ein.
Jeder der Anderstorianer, der bisher gelangweilt da gesessen hatte horcht auf. Alexias Augen füllten sich mit Panik, wie auf Knopfdruck und nur ein Blick zu Lio und zu Jack verriet ihr, dass es den beiden genauso ging. 

Eine Stille hüllte sie weiterhin ein. Enchans schluckte. Was ging hier bloß vor? Was war das für eine Kraft, die Diana da beinahe entfesseln hätte? Wer war er und warum existierten so schreckliche Menschen wie die Königin vom Zwilling?

"Der Stier ist dabei!" Eric erhob sich und mit ihm sein Gefolge. Es wirkte so majestätisch und so stark. Fünf Leute standen dort, zwei Männer und drei Frauen die Eric umrundeten und sich zusammen mit Diana gegen Adnerstoria stellten.

"Der Löwe ebenfalls." König Maxor stand auf und mit ihm Maya, Jack, Jacy und einige andere viel zu stark aussehende Leute.

"Wassermann auch", seufzte Luxo und erhob sich ebenfalls mit einem Grinsen auf den Lippen. "Ich freu mich darauf ein paar eurer Krieger abzuschlachten, Laila."

Alexias Hände umfassten sich mittlerweile so stark, dass ihre Knöchel weiß hervorstießen. "Bitte nicht", flüsterte sie immer und immer wieder, während Larissa und Ivor neben ihre einen kurzen Blick austauschten.

"Was wäre das für ein Kampf, wenn Custos ohne sein stärkstes Imperium in die Schlacht ziehen müsste? Du kannst dich auf den Skorpion verlassen, Diana. Custos wird sich nicht kampflos geschlagen geben" beendete Ivor seine Rede und vervollständigte Custos somit.

"Diana, wir sind auch dabei. Die glänzende Seite des Zwillings schließt sich dir an." Ein Mann erhob seine Stimme und ließ sie sich fragend herumdrehen. Er saß ganz oben neben Lailas ehemaligem Platz und hatte sich ebenfalls erhoben. Seine Gesichtzüge ähnelten denen von Laila gewaltig, selbst ihre Haarfarbe erschien in dem gleichen Dunkelblau.

Das war also die custostianische Seite des Zwillings. Dann musste das ihr König sein, der einzige, der die gesamte Versammlung über geschwiegen hatte.

"Mein eigener Bruder wil sich gegen mich stellen?" Laila deutete einen tiefverletzten Ausdruck an, der dann aber von Belustigung übertönt wurde. "Es wäre auch ein wunder, wenn ihr Weicheier endlich einmal zu Besinnung kommen würdet und erkennt, dass ihr zu Adnerstoria gehören solltet."

"ADNERSTORIA! Wollt ihr uns, den Zwilling, ein Imperium, was schon so lange lange seine Wurzeln hier hat, wirklich einem ganzen Land überlassen?"
Laila ließ ihre Blicke durch die Menge schweifen.

Das konnte doch nicht wahr sein! Wurde hier tatsächlich gerade ein Krieg angefangen?

"Der Fisch ist dabei," erwiderte der Anfüher des Fisch als erster und erhob sich zusammen mit den Adekten, während sein Blick fragend über die anderen Oberhäupter glitt.
"Wir kämpfen hier für Adnerstoria, will etwa irgendeiner von euch zulassen, dass wir unser Land einfach so Custos überlassen? Adnerstoria wer ist dabei?"

Befüwortende Jubelrufe kamen von Adnerstorias Imperien, bei König Ordons Rede. Keiner hatte verneint. Nicht einer hatte etwas dagegen gesagt. Nicht einer hatte all das hier hinterfragt oder ob es das tatsächlich wehrt war.

Mordlust funkelte in den Augen jedes einzelnen Adnerstorianers. Mordlust und Stolz, zuviel Stolz und Würde, als dass sie verneinen könnten. Ihr Blick glitt zu Lio, der seinen Blick fest auf Jack hielt. Es sah aus als würden die beiden eine Diskussion nur über ihre Blicke führen.

"Damit ist offiziell: Custos und Adnerstoria befinden sich im Krieg!"

Eine Träne lief an der Wange von der Prinzessin herunter, als die Oberhäupter in hitzige Diskussionen ausbrachen. Sie hörte Jack hinter sich die Treppe zu ihnen herunterkommen, wie er sich zu Lio stellte und ihm einen Schlag auf den Hinterkopf verpasste. "Idiot!", knurrte er und die beiden fielen in einen ihrer Streits zurück, bevor Magreta dazwischen ging.

Alexia saß auf dem Stuhl neben ihr und schaute auf ihre gefalteten Hände. In ihren blauen Augen spielten sich ganze Romane von Dingen ab, die sie erlebt hatte und auf keinen Fall wieder erleben wollte.

"Alexia, alles wird gut. Das verspreche ich euch", flüsterte Enchans und versuchte dabei halbwegs optimistisch zu klingen, während sie die Prinzessin vorsichtig ansah. Sie wusste zwar nicht wie, aber es musste doch einen Weg geben.

"Nein, gar nichts wird gut! Du bist in Lebensgefahr, Enchans, ist dir das nicht bewusst? Du hast dich... du hast dich für uns entschieden und jetzt... jetzt haben wir dich in so eine Situation gebracht und viel schlimmer noch, ich muss dir dein Leben auch noch zerstören, weil Lionard und ich heiraten müssen!" Sie verstummte abrupt.

Selbst Jack und Lio unterbrachen ihren Streit und starrten auf die Prinzessin, der jegliche Farben aus dem Gesicht gewichen waren.

"Was?", flüsterte sie leise, beinahe tonlos. Tränen bannten sich ihren Weg durch ihre braunen Augen und brannten wie Feuer auf ihren Wangen. War es das von dem Jack gesprochen hatte? Hatte er von der Hochzeit gewusst?

"Enchans, es...es...es ist nicht so, wie es sich anhört", versuchte Alexia die Situation zu retten, doch Enchans hörte bereits nicht mehr zu.

Ohne noch irgendwas zu sagen, sprang sie von ihrem Stuhl auf und rannte nach draußen, hindurch durch die Eingangshalle und die über die riesige Treppe.

Es war ihr egal das die Blicke der anderen sie verfolgten, dass sie Lio ihren Namen schreien hörte mit solch einem Schmerz in der Stimme, dass sie ihn eigentlich hätte umarmen und trösten sollen, doch die blendete es aus.

Die kalte Nachtluft stieß ihr entgegen und jagte ihr eine Gänsehaut über sen Körper. Er sollte heiraten. Er sollte heiraten und war trotzdem mit ihr zusammen. Wie lange wusste er schon davon? Wie lange hatte er sie schon angelogen? Liebte er sie überhaupt oder wollte er ihre Liebe nur ausnutzen, um sie hier her zu bekommen.

Sie stand fast noch ganz oben auf der Treppe und starrte hinaus in die Nacht. Wie oft hatten sie gemeinsam ihre Nächte draußen verbracht und in die Sterne geschaut, still schweigend und innig verbunden.

War das alles gelogen? Zwei Jahre ihres Lebens, die zwei schönsten Jahre waren nur gespielt?

"Enchans, bitte warte!" Sie hörte Schritte hinter sich und spürte wie Lio näher kam. "Ich muss es dir erklären, bitte gib mir noch diese eine Minute."

Er wollte nach ihrem Arm greifen, aber sie zog ihn zurück. Sie nahm ihre Hand und fasst an ihr Tattoo auf ihrem Arm. "Ich wünschte ich könnte es herrausreißen", flüsterte sie und jedes Wort und jeder einzelner Gedanke schmerzte. "Ich wünschte ich konnte es herausreißen, denn es brennt, es brennt und ich habe das Gefühl daran zu sterben! Alles was du mir gesagt hast in der Nacht, als ich es gekriegt habe, all diese süßen Worte, als du neben mir gesässen hast sind mit in diesem Werk verarbeitet und jetzt spüre ich jede einzelne Lüge davon meine Haut verbrennen."

Sie sah ihn nicht an. Es schmerzte schon genug zu wissen, dass Lio hinter ihr stand und sie mit dem selben schmervollen Blick ansah.

"Ich wünschte ich könnte es herrausreißen!"
Sie bereute diese Worte jetzt schon, doch sie konnte sich nicht mehr zurück nehmen.

"Lio, ich habe dir verziehen, dass du mir zwei Jahre lange nicht von deiner Heimat erzäht hast, weil ich gedacht habe, dass es schon so oder so schmerzhaft genug ist, aber...du bist bereits vergeben? Du sollst heiraten?"

Der dunkle Himmel lag wie eine Decke über ihnen. Die Nacht wirkte tonneschwer, als lasten alle Ängste und Sorgen gleichzeitig auf ihr und drückten sie immer weiter herunter.
"Ich habe das Gefühl zu ersticken, Lio", sagte sie mit fester Stimme. Tränen liefen und liefen über ihre Wangen und brannten sich schmerzhaft in ihre Haut.

"Ich kann das erklären bitte! Ich kann das ändern, Enchans, du musst mir nur diesen Moment Zeit geben, um mit dir zu reden", bat er und wandte seinen Blick ebenfalls ab, obwohl er es nicht wollte.

"Und wie? Wie willst du mir erklären, dass du eigentlich verheiratet bist?" Ihre Stimme wurde immer wütender und Zorn begann allmählich ihre Trauer zu dominieren.
"Wie hast du dir das vorgestellt? Hättest du es mir weiterhin verschwiegen, wenn es Alexia nicht rausgerutscht wäre?"

Er schwieg und diese Stille war schmerzhafter als jedes einzelne Wort. "Ich seh schon", sagte sie und drehte sich nicht mehr um, bevor sie sich weiter auf den Weg nach unten machte.

"Jack hat mir beim Buffet gesagt, er wüsste Dinge über dich, die ich nicht gerne erfahren würde." Sie blieb stehen und schaute ein letztes Mal in die Nacht hinaus. "Ich habe dir so viele deiner Lügen verziehen, ich habe dir dieses gesamte Land verziehen, aber die Tatsache, dass ich nicht weiß, ob deine Liebe für mich gelogen war oder nicht bringt mich um."

"Dann lass es mich erklären!"

"Genauso wie es die Antworten tun würden", sagte sie leise und hatte Lio nicht mal wirlich zugehört. Es war ihre letzte Chance zu reden, ihm zu verzeihen und ihre Meinung zu überdenken.

Sie drehte sich um und schaute ihn an. Tränen liefen über seine Wangen und sein Blick zu sehen schmerzte sie mehr als alles andere. Ich liebe dich und das weißt du auch, du Idiot.

"Auf Wiedersehen, Lionard."

Teil 1: Die erste Auserwählte-Ende


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