∞ 36 Die News

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Alle bestanden darauf, dass Leon und ich uns schonten, und so sassen wir weitere zwei Wochen in dem Haus, liessen uns etwas von den anderen bedienen und erkannten guter Laune dass die Wunden vollständig verheilten. Auch die anderen wurden ausgelassener und Fröhlicher, man konnte spüren wie sich jeder hier von den Strapazen erholte und die Gemeinschaft wieder zusammengeschweisst wurde.
Aiden und die anderen führten ab und zu geschäftliche Dinge für die Gang durch, aber immer wenn ich mir Sorgen machte, wehrte er ab dass es nichts gefährliches war. Manchmal kam ich mir wie die hysterische Ehefrau zuhause vor, also liess ich es und vertraute darauf, dass die anderen auf sich achteten, wenn sie das Haus verliessen.
Zu Anfangs hatte ich vor allem das Bett gehütet, aber mittlerweile sassen Leon und ich zusammen auf der Couch und zogen uns Filme rein oder kochten was für die anderen, während wir alleine zuhause waren.
Heute war Sonntag, und ich fühlte mich so gut wie schon lange nicht mehr. Die Wunde war verheilt. Ich fühlte mich fit. Alles im grünen Bereich.
Leonie hatte sich genauso wie ich gefreut, und es würde auch nicht mehr lange bis zu dem Ball dauern. Wenn ich aber recht darüber nachdachte, war die Zelt zu schnell vergangen. Es war das letze Schuljahr gewesen als ich herzog, und nun neigte es sich dem Ende zu, und ich hatte das Gefühl als würde es an mir vorbei ziehen, ohne dass ich genug davon in mich und meine Erinnerungen aufnehmen konnte.
Deshalb wollte ich auch die nächsten Tage besonders geniessen.
Gerade liess ich mich neben Leon auf die Couch plumpsen als Aiden mich grinsend auf seinen Schoss zog und mir von hinten einen Kuss auf die Wange gab, sodass ich mich sehr beherrschen musste ruhig da zu sitzen und nur zu grinsen. Die anderen sassen nämlich alle auf den beiden Couches und den Sesseln verteilt um den Fernseher herum, den wir wegen einem blöden Stromausfall eine kurze Weile nicht hatten benutzen können. Also hatten wir einiges nach zu holen, und dem Popcorn, welches die Runde machte, war ab zu lesen, dass sich jeder auf einen Filmabend freute.
Während Aiden, Leon, Fabio und ich auf dem einen Sofa rein gequetscht waren, sassen auf dem anderen Simon, Sam, Kenan Jake und Lucas, welcher allerdings bloss auf der Lehne sass und missmutig auf die noch schwarze Fläche sah.
Knut und Leonie hatten es sich auf den beiden Sesseln bequem gemacht und mampften Chips wie die Könige.
Zufrieden lächelte ich, es war eine Weile her, dass wir alle gemütlich so zusammen sassen, ohne dass jemand in Todesgefahr schwebte, oder wir gerade von einem Problem ins Nächste rutschten.
Leon, dem heute die Ehre gebührte die Fernbedienung zu halten, schaltete den Fernseher ein und startete von dem ersten Sender aufwärts, um einen geeigneten Film ohne zusätzliche Arbeit zu finden.
Das er die Fernbedienung einfach so bekam war ein Wunder, denn normalerweise gab es den Kampf unseres Lebens darum, wer den Sender bestimmen konnte. Aber heute sassen alle gemütlich da, plapperten etwas und Simon erzählte etwas über seine Freundin, die er in dem Supermarkt aus versehen mit Milch überschüttet hatte. Da er sie aber als ein Mädchen mit einer weissen Bluse beschrieb, war ich mir nicht mehr so sicher ob es wirklich unabsichtlich gewesen war.
Als die ersten Stimmen aus den Sendungen ertönten konzentrierten sich jedoch alle wieder darauf, Leon bei seiner Suche nach dem Film aller Filme zu helfen.
Auch ich beobachtete die wechselnden Bilder auf dem Bildschirm und lehnte mich an Aiden zurück, der mir auch sogleich die Arme um den Bauch schloss, und so etwas wie gefangen murmelte. Ich grinste und sah wie Leon bereits bei Sender 30 angelangt war, ohne einem Film gefunden zu haben.
Gerade wollte ich ihn auffordern mir, der mit der fleissigsten Glücksfee natürlich, die Bedienung zu geben, als ich stockte.
Leon zippte weiter und auch die anderen schienen auf einen action reichen Film zu warten, aber ich richtete mich auf und beugte mich etwas vor.
"Stop! Nochmals zurück Leon, geh nochmals zwei Sender zurück", sagte ich und stützte mich erwartungsvoll links und rechts von Aidens Schoss ab, während Leon mich verwirrt ansah, dann jedoch machte was ich gesagt hatte.
Ich hatte nun auch die Aufmerksamkeit der Übrigen und auch sie lehnten sich vor, richteten sich auf oder hoben den Kopf, was mir zeigte dass sie neugierig waren.
Der Sender, auf den ich gezeigt hatte, liess gerade die Mittagsnews laufen.
Eine hübsche Blondine mit einem strahlenden und gefakten Zahnpastalächeln grinste sie in die Kamera und hatte sogar ihre blaue Bluse dem Hintergrund angepasst.
Während hinter ihr feine Bögen am Hintergrund ihr Runden, wie in einem Aquarium, zogen, hielt sie einige weisse Blätter in den Händen, welche wiederum auf dem braunen Hohen und wie eine Bohne geformten Tisch lagen.
"Nun haben wir erneut eine Sondernachricht, da dies eine Wiederholung ist bitten wir sie bei allfälligen Fragen unsere Homepage zu besuchen, rufen sie uns bitte nicht an.
Vor zwei Wochen versetzte ein, von einer Handykamera aufgenommenes Bild New York in Schrecken und Zwiespalt."
Hinter ihr wurde in einem ordentlichen Kästchen über dem Kopf, ein Film eingeblendet, der ziemlich verwackelt war und dazu noch sehr unscharf.
Man hörte Schreie, immer wieder und eine Masse an Personen waren im Vordergrund zu sehen, während die Kamera einem Polizei Wagen folgte, der gerade auf den Platz fuhr.
Dann stieg Garrison aus, sein Mantel glänzend und unbenutzt, seine grauen Haare nach hinten gekämmt. Einige Sicherheitsleute versperrten kurz darauf die Sicht auf den Mann, und die Kamera schweifte hoch. Sie streifte kurz einige Schiessstände und einen durchlöcherten Container, bevor sie sich auf die Achterbahn kontzentrierte und näher heran zoomte.
Man erkannte uns nicht, wir waren bloss als Umrisse zu sehen, die sich mit blau uniformierten Männern einen Kampf lieferten.
Immer wenn jemand runter fiel oder die Bahn entlang schlug, vermischten sich die geschockten Schreie der Zuschauer um die Kamera, mit den Sirenen des Feuerwehrwagens, während immer mehr Leute eintrafen.
Es war seltsam mich selbst zu sehen, ich wusste genau welche ich war, was nur noch deutlicher gemacht wurde als man mich und Dylan am Gerüst baumeln sah.
Wie es wohl für die Aussenstehenden ausgesehen hatte, musste ich nun nicht mehr wissen, denn ich sah es jetzt wie einen Rückblick, im Fernsehen. Als Dylan hinunter fiel und die Kamera vor lauter Geschrei piepte, und als man ihn ins Netz der ächzenden Feuerwehrmännern fallen sah, brach das Video ab, und die noch immer lächelnde Frau, welche bis jetzt schweigend in die Kamera gesehen hatte, setzte ihren Bericht wieder fort: "Laut des Oberkomissars, General Garrison, der sich schon seit Berufsbeginn mit Gangproblemen auseinander setzte, handelte es sich hierbei um eine selbsternannte Gang. Sie nennen sich die Black Angels, jeder Mensch rätselt darüber was sie uns mit diesem Namen sagen wollen. Zum zusätzlichen Schock der Regierung besteht die besagte Gang ausschliesslich aus Jugendlichen, die aus allen Vierteln der Stadt zusammen kommen. Mittlerweile vergleichen man sie bereits mit den Survivor, die schon länger ihr Unwesen getrieben haben und bis jetzt noch nicht gestoppt werden konnten."
Es war ganz still im Raum, als sie eine kurze Atempause machte.
Dann fuhr sie fort.
„Viele Jugendliche fühlen sich angesprochen und feiern die Gang, wie Bilder der letzten Wochen zeigen."
Erneut blendete sich ein Foto ein, an dem einige Jugendliche unser Gang Zeichen, zwei gekreuzte Pistolen mit Flügeln, an die Wand sprayten, und darunter: "Please catch me up", schrieben.
"Die Polizei bringt dem aber deutliche Warnungen entgegen, da dies kein Spiel ist, diese Jugendliche seien gefährlich und unberechenbar,wie es General Garrison selbst beschrieb. Sie schrecken auch nicht vor der Polizei zurück. Es sind eiskalte Verbrecher."
Ich schnaubte. Die Polizei war auch nicht Lupenrein. Aber das wurde natürlich nicht angesprochen.
„Deswegen ruft die Polizei erneut die Sicherheitsmassnahmen auf und bittet sie, bei Sichtung einer verdächtigen Person sogleich das zuständige Polizeirevier an zu rufen."
Mit demselben Lächeln und der hohen Stimme, fuhr die Frau fort als wäre nichts gewesen, und begann über das Wetter nächste Woche zu reden, während sie abwechselnd auf Wölkchen und Sonnen zeigte.
Ich hatte gar nicht bemerkt, dass die anderen ruhig geworden waren, so sehr hatte ich mich auf das Gesagte konzentriert.
Einerseits wurden wir bekannter und erschienen den Survivors hoffentlich bald als Gegner, andererseits machte es mich unendlich wütend, Garrisons Schilderung gehört zu haben, ohne die ganze Wahrheit gesagt haben zu können.
Man stellte uns völlig falsch dar, natürlich stritt ich nicht ab was wir getan hatten und was wir waren, aber niemand wusste was für eine zwiespältige Rolle die Bullen in dem ganzen Spielten.
Ich wollte so gerne etwas dagegen halten, aber das konnte ich nicht tun ohne ein öffentliches Interview, und dies würde zu viele Gefahren bergen.
Der Bildschirm wurde schwarz und Leon lehnte sich zurück, während er langsam den Kopf zu uns drehte.
Auch die anderen sahen sich unschlüssig an, niemand wusste wie er reagieren sollte.
"Naja es ist schon nicht ohne, schliesslich bekommen wir am laufenden Band Zuwachs, sogar von reichen Kids die einiges springen lassen", meldete sich Knut nach einer weile und fuhr sich über die ausgewaschene Hose.
"Aber Garrison können wir diesen Punkt nicht lassen. Es kann nicht sein, dass wir zu seinem Statement nichts sagen können."
Warf ich frustriert ein und Aiden fuhr mit seiner Hand über meinen Arm. „Das müssen wir auch nicht. Ich habe Einen Kumpel, Jill, und kennt sich ziemlich gut mit hacken aus. Er lebt eigentlich bloss noch in der Welt der Zahlen. Er ist der beste Hacker den ich kenne. Bis auf das weisse Haus gibt es wohl nichts, was er nicht hacken könnte. Er könnte ein Video verschlüsseln, wenn wir beschliessen sollten, so eines zu drehen."
Ich runzelte die Stirn.
„Ein Video?"
Sprach Lein meinen Gedanken aus.
„Ja. So könnten wir was dazu sagen, ohne erkannt zu werden oder dass jemand die IP-Adresse zurückverfolgen könnte."
Aiden sah fragend in die Runde, schien aber von seinem Vorschlag ziemlich angetan zu sein.
"Du meinst Propaganda Videos?"
Jake runzelte die Stirn.
"Natürlich keine Gewalttätigen, es wäre einfach unser Infoaccount, dass wir uns bei so einer Situation auf die selbe Weise wehren können wie dieser General."
"Wieso eigentlich nicht," meldete ich mich zu Wort.
"So könnten wir zurückschlagen und gleichzeitig Werbung für uns machen."
Die meisten der anderen murmelten zustimmend, bloss Lucas schien nicht zufrieden zu sein.
"Was wenn sie den Router zurück verfolgen? Oder die Adresse knacken? Dann führen wir sie genau hier her."
Knut schüttelte eifrig den Kopf, er schien seine Idee gerade hart zu feiern.
"Wir nehmen die Videos mit Nicht ans Internet gekabelten Kameras auf, lassen unsere Stimmen verzerren, geben es Jill der es von einem seiner tausend Accounts hochlädt und dazu noch in einem Internet Cafe oder so, wo man die Spur nicht zu uns verfolgen kann."
Ich hob die Brauen, er schien auch nicht gerade wenig Ahnung davon zu haben, aber es schien als ob dieser Plan keine Lücken hätte.
"Wie wärs, wenn wir einfach abstimmen?" Schlug Leonie von ihrem Platz auf dem Sessel vor, die bist jetzt noch nichts gesagt hatte.
Aiden nahm die Hände von meiner Hüfte und lehnte sich zurück, währene ich leicht mit den Beinen baumelte, und Lucas beobachtete, der äusserst Finster auf den kleinen Fernsehtisch aus Glas starrte.
Er regte sich nicht aber seine Haare, die ihm ins Gesicht hingen, wurden bei jedem unregelmässigen Atemzug beweget, während die Couch gerade von seinen Fingern demoliert wurde.
Knut zuckte die Schultern während er sich über die Lippe leckte. Ich konnte deutlich sehen wie überzeugt er von seinem Vorschlag war.
Jake, Sam, Simon und Kenan, welche alle ziemlich gequetscht da sassen, redeten im Flüsterton etwas miteinander, während sich Leon neben mir unruhig durch die Haare fuhr.
Ohne auf eine eindeutige Antwort zu warten fuhr Leonie fort.
"Na gut, jeder der dafür ist Hand hoch."
Sogleich schoss Knuts Hand, ohne einen Moment des Zögerns nach oben, und auch Leon und Fabio eiferten ihm schnell nach.
Jakes Sofa hob ebenfalls langsam die Hände und sahen sich um. Jeder im Raum scannte die anderen ab, Unsicherheit war zu spüren, einige der Hände wechselten sogar zwischen dem gestreckten und gebeugten Zustand.
Dann spürte ich wie hinter mir Aiden die Hand hob. Unbehaglich rutschte ich auf seinem Schoss ein Stück umher. Sicher wollte ich es, das war mir schon bei Knuts Reaktion bewusst gewesen. Ich fand es gut zu kämpfen und sich auf zu bäumen, gegen Garrison und alles andere, welches gelogen und an den Haaren herbei gezogen war.
Aber ich wusste dass Lucas nicht aufstreckte. Und aus irgend einem Grund wollte ich nicht, dass er alleine da stand. Aber ich wollte auch nicht auf etwas verzichten, dem ich eigentlich zustimmte.
Also hob auch ich meine Hand.
Nun waren alle Blicke auf Lucas gerichtet. Eigentlich hatten wir ihn längst überstimmt, aber Abstimmungen im engen Kreis der Gang verliefen anders als normale Bürgermeister Wahlen oder die Wahl eines Klassensprechers. Wie bei den Geschworenen vor Gericht, mussten alle Mitglieder einverstanden sein, Jake hatte diese Regel ein geführt. Er hatte gemeint, dass dadurch der Zusammenhalt gestärkt wurde, und niemand aus Rache, weil er sich ausgeschlossen fühlte, die Gang verriet. Also musste nun Lucas entscheiden, ob wir es durchzogen oder nicht.
Sein Gesicht war versteinert und sein Blick noch immer auf das Tischglas gerichtet, als wolle er es durch die Kraft seiner Gedanken zerspringen lassen, so konzentriert starrte er hin.
Dann murmelte er etwas was mich ziemlich an "Verdammte Scheisse", erinnerte und sah hoch. Kurz trafen seine eisigen Blauen Augen meinen Blick und schon wieder verschloss er sie. Wenn ich an den Anfang zurück dachte, war er immer gut drauf gewesen, freundlich und Hilfsbereit. Selbst auf dem Autodach bei unserer Exkursion im die Stadt, hatte er trotz des peinlichen Moments nichts getan, was ihn mir unangenehmer gemacht hätte. Und jetzt hatte ich das Gefühl dass er mich nicht einmal mehr ansehen wollte. Hasste er mich so sehr ? Wenn ja, dann war das unlogisch. Er konnte nicht in mich verliebt sein und gleichzeitig hassen. Oder?
Er sah weg und richtete sich auf.
"Ihr wisst was ich davon halte. Aber okay."
Dann hob er die Hand.
Lächelnd nickte Leonie und für alle schien es beschlossen.
"Knut du bereitest es mit Jill vor, uns sagst du dann wenn es los gehen kann."
Aiden nickte dem Angesprochenen zu und dieser erhob sich eilig um telefonieren zu gehen, wobei er aber über die Lehne des Sessels stolperte und drei von seinen sieben Handys fallen liess. Alles Wegwerfhandys, versteht sich.
Erst nachdem er sie mit hoch rotem Kopf wieder aufgehoben hatte, eilte er aus dem Wohnzimmer.
Mein Blick richtete sich auf den Boden, Lucas Aussage, bevor er zugestimmt hatte, zeigte deutlich wie sehr er dagegen war, und dass ihm das ganze nicht gefiel. Dies widersprach aber wiederum seiner Geste, in der er zu gestimmt hatte. Kopfschüttelnd stand ich von Aidens bequemen Schoss auf und streckte mich ungehemmt.
Draussen strich der kühle Abendwind um das Haus und mir war noch nicht danach, schlafen zu gehen, also fragte ich: "Noch jemand Lust was zu unternehmen?"
Leonie Stöhnte. Gähnend und ziemlich demonstrativ verneinte sie.
"Jess es ist wie spät? Ein Uhr Nachts? Morgen wollten wir doch Shoppen gehen, da muss ich wenigstens etwas Schlaf haben um diese riesen Centern zu überstehen."
Ich zuckte die Schultern und sah mich nach den anderen um.
"Naja, den Filmabend hatten wir ja nicht wirklich und ich glaube keiner hier hat Bock den Fernseher nochmal an zu schalten. Wie wärs wenn wir einfach ins Kino gehen? Schön dunkel, die kleinen Ortskinos kontrolliert auch ohnehin niemand."
Grinsend hob Kenan die Hände als bäte er um Applaus für seine Astreine Idee.
"Not bad Bro,"nickte Simon und klopfte ihm auf den Rücken, worauf der eher athletisch gebaute Kenan voll nach vorne fiel und auf dem Boden landete. Wir lachten alle, schade konnte ich seinen Gesichtsausdruck nicht aufnehmen als er sich vom Boden aufrappelte und verwirrt umher sah.
Dann stimmte er selbst mit ein und wurde plötzlich Ernst.
"Wo genau bin ich hier? Und wer seid ihr?"
Sein Gesicht zeigte die pure Verwirrung und seine Augen liessen keine Gefühle durch blitzen.
Schlagartig verstummten wir und Simon sah Kenan mit gerunzelter Stirn an.
"Kenan? Im Wohnzimmer, das...weisst du doch?"
Seine Stimme klang verunsichert und voll bepackt mit Schuldgefühlen, als sich Kenan taumelnd an der Sofa Lehne fest hielt. Er sah uns mit grossen Augen an und rückte seine Bandana zurecht, ohne die ich ihn noch nie rum laufen gesehen hatte.
Seine schwarzen Rastas bewegten sich dabei leicht nach Links und als er sich auch noch am Kopf kratzte, und sich ein schadenfreudiges Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitete, wusste ich dass er uns verarscht hatte.
Erneut trat schallendes Gelächter auf und Simon hielt sich eine grosse Hand an die Stirn. Halb prustend und halb ernst meinte der gutmütige Dummkopf zu Kenan: "Du solltest Schauspieler werden, ich dachte schon ich hab dir alle Hirnzellen raus geschlagen."
Von Leon ertönte ein freches; "Welche Hirnzellen bitteschön?"
Worauf sich Kenan lachend auf ihn stürzte und ich im letzten Moment zur Seite wich, bevor die beiden die Couch umkippten, und auch Aiden mit nach hinten fiel.
Die Jungs auf dem noch stehenden Sofa konnten sich vor Lachen kaum noch halten, während ich vorsichtig über den Rand des Sofas lugte, bei dem ich zwar die lachenden und ringenden Jungs erkannte, jedoch nicht Aiden.
Leicht besorgt lehnte ich mich über den Boden der Couch und kletterte mit den Knien hinauf während ich mich am Hinteren Rand, dicht neben Leons Blondschopf, festhielt.
Ich war noch zu aufgewühlt von den News, dass ich mir sofort Sorgen machte.
Doch plötzlich umschlossen meine Handgelenke zwei warme Hände und zogen mich mit, sodass ich mit einem Kreischen von dem Sofa viel und direkt auf Aiden, der sich darunter versteckt hatte.
Ich landete weich und ihm entfuhr noch nicht einmal ein "Uff", als ich auf seinem Bauch landete und mein Gesicht einige Zentimeter vor seinem stoppte. "Na, erschrocken Kätzchen?" Sagte er grinsend und fuhr meine Wange nach. "Nicht im Geringsten," sage ich frech grinsend und versuchte meinen Kopf frei zu halten, trotz seiner Nähe.
"Dann hast du dir keine Sorgen um mich gemacht?"
Er zog einen Schmollmund und machte die Augen gross, sodass ich ihn am liebsten auf der Stelle geknutscht und zerdrückt hätte.
"Nicht das kleinste bisschen", bestätigte ich selbstzufrieden.
Aidens Hand fuhr über meinen Rücken nach oben, worauf mich ein Schauer durchfuhr. An meinem Nacken angekommen drückte er mich sanft nach unten und küsste mich sanft.
In mir drohte jede Zelle zu schmelzen und ich schloss geniesserisch die Augen.
Als er den Kopf wieder auf den Boden legte folgte ich seinen Lippen und knurrte unwillig als er sich von mir löste.
"Und jetzt nochmals ehrlich", sagte er in einem verführerischen Ton, welcher auch den Rest funktionierende Hirnmasse abtötete und seine grünen Augen zwangen mich dazu, die Wahrheit zu sagen.
"Naja irgendwie schon", murmelte ich hypnotisiert und hielt den Blick auf seine Augen gerichtet, die jetzt triumphierend funkelten.
Ein grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus und er strich mit seinen Lippen über meine Wange.
"Das gefällt mir schon mehr", haucht er bevor seine Lippen wieder meine Finden und ich mich näher an ihn drücke.
Erst jetzt bemerkte ich aus den Augenwinkeln Jake am Sofa vorbei laufen, und Kenan und Leon eine Kopfnuss erteilen.
Dann wandte er sich zu uns, wobei ich extrem stolz war, dass er sich so gut beherrschte. Wenn ich den früheren Hass zwischen ihm und Aiden bedachte, und dass er sich zu Anfangs auf Aiden gestürzt hatte, wenn dieser auch nur einen falschen Blick in meine Richtung warf, dann war das ein riesiger Fortschritt.
"Wollt ihr mit ins Kino...oder wollt ihr lieber hier weiter machen?"
Seine Stimme klang nicht einmal all zu schneidend, nicht viel mehr als bei normalen Brüdern und dem Freund ihrer Schwestern.
"Klar, wir kommen mit", sage ich schnell und richte mich von Aiden auf, der sich mit einem Arm lässig abstützt und dann aufsteht.
Bei mir sah das vielleicht etwas weniger elegant aus aber ich konnte ja meine, praktisch verheilte, Schusswunde als Entschuldigung nehmen.
Und das gute war, das Kino war nicht all zu weit weg, höchstens vier Strassen weiter.
Lucas, Sam, Simon, Kenan, und Knut kamen mit, alle anderen wollten schlafen gehen, allen voran Leon und Leonie, die beide ihren Schönheitsschlaf brauchten. So hatte es zumindest Kenan mit einem Grinsen ausgedrückt.
"So, dann bitte einsteigen", rief von vorne her Knut, der seinen Fire Blade in matt schwarz, bereits geparkt hatte.
Ich war mir ziemlich sicher das Auto noch nie zuvor gesehen zu haben. Wahrscheinlich, ich wollte gar nicht wissen woher, hatte er es sich kurz ausgeliehen, und dann so daran herum gebastelt, dass ein gefaktes Schild und eine andere Farbe entstand.
Aber in so ein Prachtstück von Auto ein zu steigen machte mir absolut nichts aus, also lief ich grinsend den Kiesweg entlang.
Die Jungs hatten schon mit dem Wiederaufbau des Gartenzauns begonnen, waren aber noch nicht all zu weit gekommen. Die noch offenen Stellen hatten sie von aussen einfach mit einigen Büschen touchiert.
Knut reichte mir die Hand und verhalf mir wie ein Gentleman in das edle Gefährt.
Ich fuhr über den ledernen schwarzen Sitz und atmete den Geruch nach neuem, unbenutzten Auto tief ein.
Dieser Moment der Gefühle wurde aber zerstört, da sich die Jungs in das Auto quetschten, welches eigentlich nicht für so viele gedacht war.
Aber hey, Regeln waren doch da um gebrochen zu werden, also machte eine weitere auch nichts aus.
Aiden hatte sich, selbstverständlich, ans Steuer gesetzt, sein Funkeln in den Augen erinnerte mich an das eines Kleinkindes, wenn man ihm ein Spielzeug schenkte.
Als er den Mitor aufheulen liess, durchfuhr mich ein Kribbeln, dieses satte grollen war für jeden Auto Liebhaber einfach Musik. Und ich wusste wovon ich sprach, schliesslich hatte ich einen grossen Bruder und einen Fahrsüchtigen Dad.
Schon als Kleinkind hatte ich gelernt wie man Motoröl wechselte, Was mit den Felgen gemeint war, und wie man die Lachgaseinspritzung positionierte.
Der Wagen beschleunigte schnell und der Zeiger am Armaturenbrett schnellte in die Höhe, als Aiden mir Vollgas durch die leere Strasse raste, natürlich erst als man nicht mehr erkennen konnte dass wir von seinem Haus kamen.
Die Fahrt war relativ ruhig, ich hörte nur den wenigen Autos zu, an denen wir vorbei rasten, und dem regelmässigen Brüllen des Motors.
Langsam fielen mir, bei den schaukelnden Bewegungen und dem regelmässigen Atem der anderen, die Augen zu, auch wenn ich gar nicht schlafen wollte.
Den Blick von der Scheibe abwendend, an der gerade ein schwarzer Camaro vorbei fuhr und im Hintergrund einige Leute um eine Strassenlaterne standen, schloss ich die Lieder und versank in einem kurzen, traumlosen Schlaf, während ich die gedämpften Klänge des Nachtlebens in New York noch mit bekam, auch wenn wir uns in einem etwas abgelegeneren Viertel befanden.
Schnell wurde ich aber aus meinem Dösezustand geholt, als mich Knut, wie immer sehr rücksichtsvoll, an der Schulter rüttelte und mir laut ins Ohr brüllte das wir da waren.
"Nicht zu viel Rücksicht, könnte noch schaden", murmelt ich in meinem verschlafenen Englisch und stolperte etwas unbeholfen aus dem Wagen, nachdem ich meine Beine hinaus gezwängt hatte.
Dann hob ich den Kopf und ignorierte das Piepen und Klicken als Knut, fürsorglich wie eh und je, seinem Wagen abschloss.
Das Gebäude stand an einer Strassenecke und war deshalb am Eingang in der Ecke abgerundet, während die Wände nach Links und Rechts, gerade die Strasse entlang verliefen.
Der Flimmernde helle Titel war mit Neon Lichtern gestaltet und eine Tafel direkt über dem, mit Glastüren und vollbehangenen Fenstern, Eingang zeigte welche Filme gerade liefen.
"Wie wär es mit....", Sam suchte die Tafel unentschlossen ab, während ich den Film den ich sehen wollte schon längst gefunden hatte.
"Also Jungs, ich will ja eindeutig in "die Augen des Engels".
Entschlossen nickte ich, und die Jungs starrten mich irritiert und fassungslos an.
"Hey, so schlecht ist der gar nicht", rechtfertigte ich mich und hob die Hände. Grinsend und kopfschüttelnd lief Aiden an mir vorbei und zu dem schwach beleuchteten Schalter, der in der Wand neben dem Eingang eingelassen war, und durch Glas von dem Käufer abgeschirmt war.
Ich dachte ja dass wir jetzt wie jeder normale Mensch hier auf Erden Tickets kaufen würden, um den neusten Action Film der den Jungs gerade gefiel, an zu schauen. Aber natürlich hatte ich mich geirrt.
Ich meine wie konnte ich auch nur auf eine so absurde Idee kommen dass wir normal Zahlen würden.
Wahrscheinlich würde wir gleich alle wie Spiderman die Wand hoch klettern, durch ein Fenster, welches wir uns zuerst bohrten, selbstverständlich lautlos, in den Saal schlüpfen und das Glück haben die vordersten Plätze zu ergattern, die bestimmt noch nicht besetzt waren.
Als ich dann aber sah was sie machten, kam ich mir plötzlich gar nicht so falsch vor, mit meiner Theorie.
Das Einzige was ich vielleicht Streichen musste war der Bohrer und die Wand, den Spiderman durch nen Hobbit ersetzen und da hatten wir den  genialen, und überhaupt nicht klischeehaften Trick der Jungs.
Aiden lehnte sich breit an die Ablage, durch die de Frau hinter dem Tresen mit den Kunden kommunizierte.
Ich weiss nicht was er sagte, aber innert einigen Sekunden hatte er die , vorhin so mürrische und gelangweilte Frau, in ein hyperaktives Fangirl seiner schönen Augen verwandelt.
Mein Gesichtsausdruck verfinsterte sich und ich schalt mich in Gedanken dafür, auf sowas eifersüchtig zu sein. Aber ich war es trotzdem, er sollte nur mich so anlächeln, und nicht mit der Frau da flirten was das Zeug hielt.
Das dachte doch jedes Mädchen mal, auch wenn sie behauptete völlig locker zu sein. Durch den Kopf ging es ihr dennoch.
Knut blieb noch etwas vorne an der Strasse stehen und liess den Blick abwechselnd über die Beiden Strassenseiten gleiten, während die anderen auf die Knie gingen und nahe der Hauswand entlang Richtung Aiden krochen.
Ich hob die Brauen, wie kleine Hobbits, die Jungs die sich ansonsten wie die grössten Transformers aufspielten, marschierten nicht einfach rein sondern krochen allen ernstes an dem Schalter vorbei, an dem Aiden, mein Freund, gerade die Kassiererin in Schach hielt.
"Na los, worauf wartest du," Knut wedelte mit der Hand in meine Richtung.
Als er meinen Gesichtsausdruck sah, verdrehte er die Augen, was ungefähr so viel wie "Mädchen", bedeutete und fügte hinzu:"Der hat kein Interesse an ihr, du gehörst ihm, der tauscht dich ganz bestimmt nicht ein, das kannst du mir glauben."
Mein albernes und so vorhersehbares Herz machte einen Sprung und mein Gesicht hellte sich auf, während ich auf die Knie ging und mich Lucas anschloss, der gerade vorsichtig um Aiden herum kraxelte, und sich dann bei dem Eingang aufrichtete, durch dessen Tür er kurz darauf lautlos verschwand.
Der Boden war betoniert und nur einzelne Steinchen stachen in meine Handfläche, während ich die kalte Hausmauer streifte, und auf Aidens Beine zu kroch.
Knut hinter mir drängte etwas schneller, aber ich liess es mir nicht nehmen, einmal kräftig gegen Aidens Beine zu hauen. Ich hatte gehofft dass die Frau einen Moment aus ihrer Starre erwachte, aber als Aiden seine "weichen Knie", mit ihrem Anblick rechtfertigte, sank meine wieder gewonnene Freunde unter den Nullpunkt.
Schnell krabbelt ich weiter und zog mich dann an der Wand hoch, sodass ich meine Beine durchstrecken konnte.
Dann wandte ich mich um und lief in das Gebäude.
Innen war es etwas düsterer, rechts stand erneut eine Kabine, in der eine Frau mit einigen Infozetteln spielte und rechts eine Snack Bar, die die wohl grössten Popcorn Packungen verkaufte die ich je gesehen hatte. Die Stehtische vor der Treppe, die an der Mit Filmtiteln verzierten Wand nach oben führte, waren leer und nur einige Jungs lümmelten vor den Toiletten umher. Das war ja auch der beste Ort im Kino, kommentierte ich wortlos in meinem Kopf.
Die anderen standen bereits da und ich gesellte mich zu ihnen, worauf wir alle beobachteten, wie Knut zu uns herein kam, und kurz darauf Aiden mit einem Billett.
Als er meinen grimmigen Blick sah formte er einen Kussmund und zwinkerte mir dann zu. Ich musste mich wirklich sehr zusammenreissen um meine selbst inszenierte Wut bei behalten zu können.
Aber als er mir dann auch noch schwungvoll einen Arm um die Hüfte schlang und mir einen Kuss auf die Lippen drückte, welcher mich gleich nach mehr lechzen liess, und mich fragte ob ich Popcorn wollte, musste ich doch wieder lächeln.
Er quittierte das bloss mit einem grinsen und einem fast liebevollen Kreisen seiner Hand auf dem Stoff meines Shirts.
"Ich hätte zwar etwas spektakuläreres erwartet aber gut", grinste ich und sah auf den flauschigen braunblauen Boden mit den violetten Pünktchen. Der Teppich füllte auch die Treppen aus und lockte mit seinen Mustern geradezu danach, in das Obergeschoss zu laufen.
"Terminator läuft, gehe wir dort rein?"
Schlug Kenan vor, und da ich selbst auch nichts gegen muskelbepackte Roboter hatte, die gerade die Welt retten oder zerstören wollten, willigte ich ein.
Bevor wie die Treppe hinauf liefen, kauften wir uns noch einige Tüten Popcorn, natürlich die grösste Packung die sie auf Lager hatten.
Als mir der salzige Geruch in die Nase stieg, kam ich trotz unserer Abmachung erst im Saal zu essen, nicht darum herum aus Leons Tüte etwas zu stehlen.
Dieser quittierte dies mit einem empörten Laut, worauf ihm selbst einige Teile der Köstlichkeit aus dem Mund fielen.
Ein triumphierendes Grinsen im Gesicht langte Aiden zwischen uns hindurch und griff sich eine Ganze Hand voll, bevor er gleich zwei Stufen auf einmal nahm, worauf seine schwarze, etwas tief sitzende Hose und sein dunkles Shirt beinahe mit dem abgedunkelten Raum verschwammen.Der Saal war fast leer und so konnten wir uns bequem ausbreiten. Dennoch besetzten wir fast eine ganze Reihe.
Dann sah ich nach vorne und lehnte mich in dem angenehmen weichen, roten Sessel zurück und musterte zuerst einmal den Saal, da der Film noch gar nicht begonnen hatte.
Vor unseren Sitzen ragte ein Goldenes Geländer auf, danach viel der Balkon ins Leere und ich konnte die vordersten Reihen der unteren Tribüne ausmachen, die ebenfalls ziemlich voll waren.
Links und rechts an den wänden waren Lampen in form von Sonnen angebracht, in deren Mitte und in jedem Strahl eine helle Lampe leuchtete, sich jetzt aber langsam verdunkelte, sodass die Sonne nur noch als feines Flimmern wahrgenommen wurde.
Sie säumten die ebenen und frisch gemachten Wände bis zu den roten Vorhängen, die sich gerade vollständig zurück zogen, und sich automatisch verankerten.
Die helle Leinwand zeigte gerade eine Werbung für das Kino hier, in dem man anscheinend bei voller Besucherkarte ein Ticket gratis bekam, und aus den nicht ungesehenen Boxen ertönte die verlockende Werbestimme.
Das Licht erleuchtete den grossen Saal bloss noch schwach, sodass ich alles was nicht vom Licht des Films bestrahlt wurde, nur als schattige Umrisse wahrnahm.
Ich schnappt mir fröhlich einige Hände voll Popcorn und beobachtete geniesserisch, wie die allbekannte Titelmusik ertönte.
Während die ersten Bilder über die Leinwand huschten und eine Erzählerstimme die Geschichte eines Helden zu erzählen begann, in einem Krieg wo die Maschinen dominierten, war ansonsten nur das Knacksen des Essens im eigenen Mund zu hören.
So ging es weiter, jeder wurde in den Film hinein gezogen und lauschte gespannt der Story die in dramatischen Szenen dargestellt wurde.
Es tat gut in eine nicht reale Welt ein zu tauchen und die Wirklichkeit vor dem Saal zu lassen, in dem Wissen dass hier drin nur Platz für die war, die bereit waren sich an einen anderen Ort zu versetzten.
Ich konnte mir förmlich die gesamte Szene um mich herum vorstellen, ich war mitten drin und bekam mit wie das Auto in den Kleider Laden hinein raste, und wich in Gedanken aus als der Metallene Terminator auf die Hauptperson los ging.
Nach einer Weile spürte ich Aidens Hand auf meinem Arm und selbst durch die Dunkelheit meinte ich, das blitzen seiner grünen Augen zu entdecken.
"Fängst du?"
Er hielt ein Popcorn hoch und achtete nicht auf einige empört vor sich her murmelnde Zuschauer hinter uns.
Grinsend nickte ich öffnete den Mund.
Aiden warf und ich versuchte das durch die Luft segelnde, fast nicht sichtbare Flöckchen zu fangen, was mir aber nicht gelang. Stattdessen landete es irgendwo hinter mir auf dem Boden.
"Loser", neckte mich Aiden leise lachend und warf selbst eines in die Höhe, welches er elegant auffing und extrem langsam und genüsslich kaute.
"Na warte", sagte ich kichernd. "So leicht nicht."
Ich schnappte mir ein Popcorn und biss in der Hälfte drauf, sodass es aber nicht auseinander brach.
Herausfordernd sah ich ihn an, und sein Grinsen wurde noch breiter, als er sich zu mir hinüber lehnte.
"Du solltest öfters solche Vorschläge machen Kätzchen", sagte er beinahe schnurrend und liess den Blick zu dem Stück zwischen meinen Lippen wandern.
Als Antwort gab ich einen leisen Laut von mir und er nahm die Hälfte vor meinen Lippen zwischen die Zähne und so brach sie auseinander.
Nach einem Bissen schluckte er schon und legte seine Lippen auf meine, das Salz schmeckte ich noch und legte einen Arm um seine Schulter.
Ich hätte ihn ewig küssen können, während neben uns der Film eine Schiesserei zeigte. Wir waren aber in unserer Eigenen Welt und ich nahm die Schüsse bereits gar nicht mehr wahr. Erst als Simon und Knut leicht genervte und belustigte Kommis abgaben, löste ich mich wiederwillig von seinen süchtig machenden Lippen und folgte weiter dem Film, die eine Hand von Aiden umschlossen, die andere verhalf mir, den Snack hinunter zu futtern.
Die Zeit verging viel zu schnell, und auch das Popcorn leerte sich in kürzester Zeit, bis nur noch die nicht aufgesprungenen Körner übrig waren.
Dann war Pause. Diese kündigte sich durch die aufflammenden Lichter an, und durch die Essensliste an der Leinwand.
Während einige der Jungs aufs Klo liefen und sich zwischen den übrigen Zuschauern raus drängten, streckte ich mich in meinem Sitz und gewöhnte mich an das hellere Licht. Die Sitze und der Boden kamen mir plötzlich falsch vor, da ich noch immer von der Geschichte gefesselt war, und in Gedanken noch immer bei der herzlosen, und doch so gefühlvoll scheinender Maschine war.
Plötzlich traf mich etwas am Kopf, und als ich den Kopf in Aidens Richtung wandte, sah ich wie sehr er konzentriert war, teilnahmslos da zu sitzen. Seine Mundwinkel zuckten jedoch verdächtig und auch in seinen Augen konnte ich den üblichen Schimmer erkennen, den er immer auflegte wenn er sich amüsierte.
Dan griff ich nach dem runden Ding und siehe da, es stellte sich als Maiskörnchen raus, welches zu hundert Prozent mit denen in der leeren Packung übereinstimmte.
"Hast du gerade ernsthaft..."
Sage ich und halte das Teilchen vorwurfsvoll hoch.
Sein Blick wanderte von mir zu meinem Kleinen Freund und schliesslich konnte er sich nicht mehr halten, sodass er laut los prustete.
Da die meisten sowieso nicht im Saal waren, störte es niemanden.
"Der Popcorn Look steht dir", brachte er zwischen zwei Lachern hervor, was mir den Ausschluss gab zu reagieren.
"Na warte", sagte ich lachend und griff mir gleich eine Handvoll, welche ich zielsicher auf meinen Freund schmiss.
Einige hüpften über den Sitz und verteilten sich auf dem Boden, andere blieben in seinem gestylten Haaren hängen.
"Du als Weihnachtsbaum siehst auch nicht schlecht aus, es fehlt bloss etwas Farbe", ich lachte mich schlapp und bekam schon fast Bauchweh, während ich die Beine auf den Sitz zog und nach Luft schnappte.
"Ich seh immer gut aus", sagte Aiden gespielt arrogant und hob den Kopf in die Luft. Dann griff er erneut nach dem Sack, aber ich zog ihn geschickt weg, sodass er sich ein Stück weit über mich lehnte.
Von unten sah ich zu ihm hoch und eine seiner Strähnen kitzelte meine Stirn.
"Gib mit das Popcorn Kätzchen", sagte er langsam und grinsend, die Augen zu genau dem verführerischen Ausdruck verzogen, dem ich nie widerstehen konnte.
Ich hatte mir ja fest vorgenommen nicht weich zu werden, und ich war mir absolut sicher dass ich es auch nicht geworden wäre, aber ich musste wohl etwas zu lange gewartet haben, denn Aiden näherte sich meinen Lippen und als sein Atem darüber strich war die Situation schon recht kritisch.
Dann plötzlich fehlte das Gewicht in meiner, hinter mir ausgestreckter, und schwer erreichbaren Hand, und ich bemerkte dass er sich nun zufrieden zurück lehnte. Die Tüte in der Hand.

Wenn ihr an Jessys Stelle wärt, hättet ihr wie Lucas den sicheren Weg gewählt oder entschieden, dass ihr doch ein Video- Statement drehen wollt? Schreibt es doch in die Kommis!
Ich freue mich über meine Sternchen Armee, die mich so lieb auch im Privatchat unterstützt und wünsche euch allen eine gute Woche!
Alles liebe
Angora77

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