∞5 Lucas und ich, ganz nahe?

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Ich hörte gedämpft wie Jake etwas schrie.
Es hörte sich nach "Alle an die Wand!", an und dann spürte ich bereits den Wind, der meine Haare sanft nach hinten blies.
Dann wirbelte mich jemand herum und ich wurde aus der Bahn des Zuges gerissen, aus den Augenwinkeln konnte ich die Anderen entdecken.
Sie standen eng an die Wand gepresst da und stemmten sich mit den Füssen in den unebenen Boden, aus verrotteten braunen Kohlenteile und Steinem, als der erste Wagon an uns vorbei rauschte.
Der Lärm war ohrenbetäubend und ich knallte an die Wand, die Kälte breitete sich in Windeseile auf meinem Rücken breit.
Kurz darauf drückte ein warmer muskulöser Körper gegen meine.
Es war nicht der von Aiden.
Verdammt das war Lucas, ich spürte es sofort.
Doch ich konnte mich nicht bewegen, wenn ich nicht vom Zug zerrissen werden wollte.
Und ich fühlte genau wie Aidens Blick sich in mich hinein bohrte.
"Festhalten Jessy."
Murmelte Lucas und ich versuchte es, doch der Wind schien versuchen mich mitzureissen, während es an der Wand einfach nicht genug halt gab.
Ich drohte ab zu rutschen und mein Herz schlug Feuer durch meine Adern, die immer ein Vorzeichen der gelähmten Angst bedeuteten. Die hatte ich eigentlich abgeschafft aber irgendwie wohl doch nicht.
"Ich hab keinen Halt.."
Flüsterte ich leise, und eher zu mir um mir klar zu werden was das hiess, während der Zug noch immer in Windeseile an uns vorbei ratterte.
Zum Glück war sein Tempo nicht so schnell, denn sonst hätte uns das Festhalten nichts genützt und wir wären alle unter die Räder gekommen.
Im nächsten Moment spürte ich Lucas vor mir.
Kräftige Arme wurden neben meinen Kopf gestützt und er verharrte bloss wenige Zentimeter vor meinem Gesicht.
Der Wind zerzauste seine Haare und das lockere Shirt flatterte, doch er bewegte sich keinen Milimeter von der Stelle.
Seine eisblauen Augen hatten mich fixiert, liessen den Blick nicht von mir schweifen und verhakten sich tief in mir.
Ich sah ihn bloss mit grossen Augen an, nicht imstande mich zu bewegen, so nahe war er mir.
Aber auch deswegen weil er mich mit seinem Körper komplett von der Zugluft abschirmte, und enorme Kraft aufwand, um nicht mit geschleudert zu werden. Ich konnte die Verspannung in seinem
Körper sehen, doch es half mir wirklich, denn in dem kleinen Raum den er noch zwischen uns liess, konnte ich endlich wieder einatmen.
Und ich war trotzdem nicht imstande wo anders hinzusehen als in seine Augen.
Sein Gesicht war angespannt, mein Herz pochte schnell und mein Atem ging flach.
Dann rauschte das Ende des Zuges vorbei und Augenblicklich entspannte sich seine Körperhaltung etwas , doch er verharrte in der Stellung, ich noch immer an die Wand gedrückt und von seinen Augen gefesselt. Er schien selbst nicht recht zu wissen was er tun sollte.
"D..danke."
Flüsterte ich und ohrfeigte mich innerlich selbst dass ich nicht versuchte mich zu befreien.
Sein Gesicht blieb starr.
Wahrscheinlich lebte er dieses Leben schon so lange, dass er schneller alles abschalten konnte, wenn die Gefahr gebannt war.
"Mach das nicht nochmal Jessy, es hat mir Angst gemacht."
Hauchte er an mein Ohr, ich war ihm dankbar dass er nicht nachfragte was mich geritten hatte. Denn ich wusste es selber nicht.
Und irgendwie auch wütend auf ihn weil er genau wusste dass er mir nicht so nahe kommen durfte.
Auch wenn ich wusste dass ich genauso schuldig war da ich ihm nicht weg stiess.
Sollte ich aber.
Es musste wohl alles zu viel gewesen sein, aber nun hatte ich das Gefühl als hätte der Zug all meine Sorgen und Erinnerungen mit sich gerissen.
Trug sie nun weit weg von mir und liess mich zurück, mit neuer Kraft.
"Finger weg von meiner Freundin."
Knurrte dann eine dunkle raue Stimme hinter ihm und riss ihn von mir zurück.
Unsanft und gröber als ich es zulassen konnte.
"Er hat mich gerettet Aiden..ich wäre fast abgerutscht."
Rechtfertigte ich mich und konnte nicht glauben dass ich wirklich Lucas vor ihm in Schutz nahm.
Kurz verharrte Aiden so, denn er war kein
unfairer Mensch, das wusste ich.
Doch seine Abneigung gegen Lucas musste tief sitzen.
"Mir egal. Er fasst dich nicht an. Ende."
Ich mochte es eigentlich wenn er so herrisch sprach, aber das waren unsere kleinen Streitpunkte.
Ich konnte sehr wohl selbst entscheiden wer mir wie nahe kam.
Er musste mir das nicht vorschreiben.
Ein Stück weit gehörte ich ihm ja, aber ich war auch ein eigener Mensch mit eigenen Entscheidungen.
"Ich hab deiner Freundin gerade den hübschen Arsch gerettet Aiden, hast du nicht Besseres zu tun?"
Genervt fuhr sich Lucas durch die schwarzen Haare und ich biss mir auf die Lippe. Irgendwie hatte er recht. Aber die Bemerkung zu meinem Po hätte nicht sein müssen.
"Was sagst du da? Wag es noch einmal sowas zu sagen und ich lasse dich hier unten verrotten!"
Knurrte Aiden und machte einen Schritt nach vorne.
Sogleich schritt ich ein, sowas konnte ich jetzt nicht zulassen.
"Es reicht Aiden okay! Er hat mir nur geholfen. Seinetwegen bin ich nicht unter die Räder gekommen!"
Er starrte weiterhin Lucas hinter mir an, seine Augen waren so dunkel geworden. Und es lag nicht am Tunnel.
Ich erkannte ihn kaum wieder, wenn er sich so gab.
"Bitte."
Flüsterte ich leiser und sein Blick wanderte zu mir, wurde wieder sanfter.
"Komm."
Er drehte sich um und ich sah nochmals zurück zu Lucas, der da stehen blieb und die Hände zu Fäusten geballt hatte.
"Danke."
Ich lächelte echt, denn das hatte er verdient, und keine Tracht Prügel.
Dann folgte ich Aiden, auch wenn ein kleiner Teil in mir gerne neben Lucas stehen geblieben wäre.
Aber diesen Teil verbrannte ich sofort und liess ihn im Tunnel zurück.
Aiden zog mich näher zu sich.
Ich schüttelte leicht den Kopf über diese Aktion und sah dann zu den Übrigen.
Sie erholten sich langsam wieder von dem unerwarteten Schrecken und Sam musste einige Kopfnüsse einstecken, doch dann ging es weiter.
Etwas was ich sehr an diesem Leben liebte.
Man blickte nicht zurück.
Manchmal hatte man keine Zeit, manchmal war es gefährlich das zu tun.
Aber meistens half es weiter zu leben.
Und was half es, wenn man den ganzen Tag geschockt darüber diskutierte was vorgefallen war, es machte bloss hysterisch und helfen tat es auch nicht.
Während wir uns langsam wieder in Bewegung setzten, legte Aiden einen Arm um meine Schulter, sobald er in meiner Nähe war, hatte ich das Gefühl dass er aufblühte.
Stolz und allseits bereit jeden Blick auf mich zurück zu verfolgen und klar zu machen dass ich ihm gehörte.
Es störte mich nicht, auch wenn ich sowieso nie jemand anderen ausser ihn haben wollte.
Nicht einmal Lucas, dem mein Freund Blicke zuwarfen die selbst eine Eiskönigin gefrieren lassen würden.
Dann wurde das Ende des Tunnels heller und bald mündete es in eine hellere aber verlassene Station.
Durch gläserne Fenster, fiel fahles Licht hinein und überall lag eine Dichte Staubschicht auf den Säulen.
Das Terrain erstreckte sich über fünzig Meter weit und ein weisser, von Dreck überdeckter Strich zeigte den Übergang zu den Schienen an, von denen wir die Halle betraten.
Ich hatte recht gehabt.
Das hier war perfekt.
Es gab viele Anhöhen in den Mauern, alte Kisten und zum Teil sogar noch umgekippte und kaputte Gepäck Stücke.
Knut pfiff leise durch die Zähne und nickte anerkennend mit dem Kopf.
Er sprang mit Leichtigkeit über die Anhöhe und verliess das Schienengelände.
Aiden stellt sich grinsend neben mich und hielt mir die Hand hin. Das vorher schien schon fast wieder vergessen zu sein.
"Mylady."
Ich kicherte leise und nahm seine Hand, das allbekannte Kribbeln setzte sogleich ein.
Ich hob den Fuss um hinauf zu steigen, als er mich mit dem Freien Arm hoch hob und mich auf dem Terrain absetzte, bevor er mit einem Satz folgte.
So gehts auch.
Ich konnte bereits einige Mitglieder sehen.
Sie lümmelten herum und lehnten an der Wand.
Viele kannte ich gar nicht, aber sie gehörten zu uns, freiwillige.
Und es kamen noch mehr durch die Tunnels.
Sie verteilten sich um uns, als die Leute an der Wand uns entdeckten, richteten sie sich sofort auf.
Ich musste zugeben mir gefiel das Gefühl.
Eine Machtposition zu haben, all diese Leute, das waren noch wenige, da wir mehr auch nicht angefordert hatten, sahen zu uns.
Sie hatten tiefen Respekt und sie liebten es dazu zu gehören.
Etwas Besonderes zu sein.
Eine Gang zu leiten war nicht einfach.
Man tat es nicht mit puren Drohungen oder Gleichgültigkeit.
Man musste den Mitgliedern etwas geben woran sie sich fest halten konnten, man musste umsorgen.
Man musste ein Vorbild sein, jemand dem sie nacheifern wollten.
Aber man musste auch jemand sein, bei dem sie genau wussten dass man die Zügel in der Hand hatte.
Wenn man Leute richtig behandelte, aber ich wusste wie unmenschlich es war, eigentlich so menschliche Schwächen aus zu nutzen, taten sie fast alles ohne zu hinterfragen.
Selbst ein normaler Bürger, der noch nie einer Fliege etwas zu leide tat, hatte solch eine Seite in sich.
Wenn eine Autoritätsperson die Verantwortung für alles was er tat auf sich nahm, und es ihm deutlich befahl, lag es in seiner Natur, weiter zu machen.
Egal mit was.
Dann musste man nicht mehr viel tun, sie hörten meistens nicht einfach so damit auf.
Denn wenn sie die Sache weiter ausführten, rechtfertigten sie ihr Handeln damit, da es bloss das Gehorchen eines Befehles war.
Denn wenn man anhalten würde, musste es einen Grund dafür geben und das würde wiederum Zweifel am eigenen Handeln aufwerfen.
Sie würden dann beginnen ein zu sehen was es vielleicht für ein Fehler war, denn sie hatten es so lange getan.
Also redeten sie sich ein, bloss Befehle ausgeführt zu haben.
Sie hatten nichts zu dem eigentlichen Ziel beigetragen, sie waren bloss die Arbeiter dazu.
Die meisten begannen erst dann zu zweifeln, wenn zwei Autoritätspersonen in Uneinigkeiten fielen.
Denn das schwächte die Macht, die von ihnen aus ging und band die Leute nicht länger an den Respekt und den Gehorsam.
Bei uns lief es zwar anders, aber mir war auch bewusst dass viele anders reagieren würden, wenn der innere Kreis zerstritten auftreten würde.
Deshalb mussten wir uns immer einig sein, um ihnen einen starken und entschlossenen Auftritt zu vermitteln.
Deshalb war es auch so schwierig, mit Suchten bei Drogen auf zu hören.
Oder bei einer Gang aus zu steigen.
Es würden einem erst dann all seine Fehler hart und rücksichtslos vor Augen geführt.
Also machte man weiter.
Und genau deshalb hatten wir auch bloss eine begrenzte Anzahl an freiwilligen kommen lassen.
Ich stellte mich näher an Aiden und liess den Blick über die, fast ausschliesslich, Jungs schweifen.
Nicht ganz alle waren so muskulös, wir regelten die Aufnahme in die Gang zwar, aber von uns bestimmte, "Unterhändler" sahen sich die Anträger an, bevor sie uns ihre Meinung weiter sagten.
Und sobald einer zu den Black Angels gehörte, galt er offiziell als Familie.
Das war es auch was es anders machte.
Wenn man die Gemeinschaft als Familie darstellte verknüpfte man so viele Dinge damit.
So blieben sie auch untereinander loyal, was wir erreichen wollten.
Als wir jegliche Aufmerksamkeit hatten und der Zufluss an bewaffneten Mitgliedern aufgehört hatte, begann Aiden.
Seine Stimme hatte wie immer die Perfekte Mischung aus Dominanz und Respekt, sodass sie sich willkommen fühlten.
"In der E-Mail standen die Umstände unseres Auftrags.
Es ist heikel, mit der Regierung ist nicht zu spassen, wir müssen auf alles vorbereitet sein, und selbstverständlich entwickeln wir noch einen Plan.
Aber aus diesem Grund werden auch nur die Besten unter euch mit kommen."
Er hielt inne und sah zu mir, einige Regungen gingen durch die Jungs und Mädchen, ihre Augen schweifte umher um die Reaktionen der anderen zu Hilfe zu holen.
"Natürlich seid ihr alle gut, sonst wärt ihr nicht hier.
Aber wir dürfen bloss eine begrenzte Anzahl an offiziellen Helfer mit nehmen, der Rest von euch bekommt einen besonderen Auftrag.
Und zwar die Rückendeckung, ihr alle wisst ja wie viel Vertrauen das braucht."
Die Worte waren ohne grosses Nachdenken über meine Lippen gekommen.
Ich hatte gesehen was der kleinste Zweifel war und hatte reagiert, ihn bei Seite gewischt.
Ich hatte ihnen gezeigt dass sie alle Wichtig waren, und tatsächlich gab es bloss drei der über Hundert Freiwilligen, die doch lieber wieder aussteigen wollten.
Natürlich war das okay, bei uns wurden sie bei einem freiwilligen Auftrag zu nichts gezwungen.
Der Rest der Mannschaft hielt jedoch de Stellung, in keinem der Gesichter konnte ich mehr Zweifel oder Unbehagen lesen.
Sie waren überzeugt.
Also konnte es beginnen.

Ich lief zwischen den verschwitzten Körpern umher, langsam, einen Fuss vor den anderen setzend.
Ich liess den Blick über die Übenden schweifen.
Es wurden stumpfe Stangen benutzt, Waffen mit Schalldämpfer und pures Wrestling.
An einer Ecke des Betons hörte ich das Klirren von Metall Stangen, die immer wieder aufeinander knallten.
Fabio und Aiden beaufsichtigten die Gruppe, die verschwitzten Oberkörper, an denen die Muskeln hervor traten, zogen meinen Blick zwar auf sich, aber es interessiert mich kein bisschen.
Und das konnte ich mit grossem Stolz sagen, denn früher wäre ich sofort mit all den anderen
Mädchen sabbernd stehen geblieben.
Aber jetzt interessierte mich nur Aiden.
Aiden parierte gerade gekonnt einen Schlag und drehte sich so, dass er das Stumpfe ende auf den Rücken seines Gegners knallen konnte.
Dann hob er den Blick und grinste mir zu.
Seine braunen Haare waren verschwitzt und das Grün in seinen Augen leuchtete noch intensiver als sonst, er war ganz in seinem Element.
Er tat das seit er klein war und er war gut darin, ich bewunderte es wie er es immer hinkam die Anderen zu motivieren selbst wenn sie alle nach Essen und Pause jammerten.
Seine Brust war ebenso verschwitzt, was in mir einen kleinen Reiz auslöste, ihm näher zu sein.
Er schien meinen Blick richtig zu deuten und seine Lippen verzogen sich zu einem selbstgefälligem Grinsen.
Ich streckte ihm schnippisch die Zunge raus und wandte dann den Blick von der tief sitzenden Jeans meines Freundes ab.
In verschieden grossen Gruppen übten sie den Nahkampf mit den Koffern, die sie als Hindernisse benutzten und dahinter in Deckung gingen.
Die Schiessübungen beaufsichtigten Leonie, Knut und Sam, meistens als bewegliche Ziele, wie sie es anstellten dass dennoch konzentrierte Ruhe herrschten, konnte ich auch nicht sagen.
Bei den Geräuschen war wirklich nur Kampflärm zu hören. Weder andere Gespräche noch Lästereien.
Es gehörte einfach nicht hier her. Es waren zwei Welten zwischen denen wir immer schwankten und Jeder schien zu spüren, in welcher wir uns jetzt befanden.
Aber es war wirklich still.
Neben den Kampfgeräuschen und dem lauten Atmen, den Schritten die widerhallten und den kurzen Befehlen der Anderen, hörte man kein Wort.
Ich selbst hatte mich vorhin im Schusswechsel geübt, aber war noch nicht ausser Atem.
die enge Hose hatte ich mit einem Sporttop und einer lockeren Jacke kombiniert.
Meine Haare zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden, sah ich schon fast aus wie eine unschuldige Frau im Fitnesscenter.
Wäre da nur nicht die Tatsache dass ich gemeinsam mit den anderen Gangmitgliedern von Profis unterrichtet wurde. Das veränderte die Ansicht einer ruhigen Fittnessfrau vielleicht dezent.
"Hey Jess."
Leon winkte mir zu, er lehnte an der Wand und beobachtete gerade zwei Mädchen, die versuchten sich mit stumpfen Messern ins Out des gezogenen Kreises zu stossen.
Ich lächelte ihn an und lief auf ihn zu, neben ihm lehnte Lucas an der Wand.
Das war weniger praktisch und mein Schritt verlangsamte sich.
Leon war nicht nur mein bester Freund sondern auch der von Lucas.
Und er und ich am selben Platz ging nicht immer gut aus.
Doch jetzt hatten sie mich schon gesehen
Und es wäre eine echte Arsch Aktion, wenn ich wieder abdrehen würde.
Kurz, es war zu spät für einen Rückzieher.
lucas schwarzen Haare umrahmten geheimnisvoll die hellen Augel und verschwammen mit dem Schatten der Wand.
Sein lockeres Hemd war geöffnet und ich musste mir ein gestehen, dass hier mehr gut aussehende und verschwitzte Jungs waren als bei einem Foto Shooting.
"Lust einen Kampf gegen Lora auf zu nehmen?"
Er wies mit dem Kopf auf die stämmige und ziemlich breit gebaute Blondine, die das zierliche Mädchen ihr gegenüber gerade aus dem Kreis drängte.
Klar hatte ich Lust, ich wollte mein gelerntes Können anwenden, und auch wenn nicht, ich hätte sowieso zustimmen müssen.
Denn welches Mitglied von dem inneren Kreis würde sich davor drücken?das würde nur Kritik und Gerüchte wecken und Anführer und vor allem die Freundin des Anführers musste stark wirken.
Ich nickte und fasste mir an den Waffenbesetzten Gürtel.
Als mich die Blondine ansah, sah ich die wilde Entschlossenheit in ihren Augen, die breiten Arme hatte sie herausfordernd ausgestreckt, das Mädchen hinter ihr zog sich gerade murrend zurück.
Gelassen lief ich in den Kreis, aber mir war sehr wohl bewusst dass es für mich um mehr als Übung ging.
Ich musste meinem Titel würdig sein, damit man mich als Anführerin respektierte.
Sie zog zwei stumpfe klingen, die mir höchstens einige blaue Flecken einbringen konnten, und stellte sich mir gegenüber, eine breite und bedrohliche Position eingenommen.
Ich stand noch völlig aufrecht und liess die Finger über die Waffen gleiten, bevor ich zwei Stück heraus zog.
Die Klingen waren an meine Unterarme gelegt und ich duckte mich leicht, sodass ich die Möglichkeit hatte in alle Richtungen zu laufen.
Was wichtig war, ich musste sie analysieren. Sie kennen
Lernen in den wenigen Sekunden Zeit die ich mit ihr verbrachte. Jede Schwachstelle musste mir ins Auge fallen und vor allem musste ich flink sein.
Sie war grösser und stärker, das musste ich mir eingestehen, aber ich hatte andere Möglichkeiten sie zu schlagen.
Während ich meine Augen über sie schweifen liess, setzte sie auf Angriff ohne sich Zeit zu lassen.
Ohne Vorwarnung oder Begrüssung stürzte sie sich auf mich, ich wich knapp zur Seite und versetzte ihr einen Leichten Stoss auf auf den Rücken bevor ich mich drehte und wieder ihr gegenüberstand.
Etwas in ihren Augen beunruhigte mich.
Sie schien das ernster zu nehmen als nötig.
Irgendwie schien es ihr einen Kick zu geben, aber keine der Art wie es okay war.
Irgendwie machte mir das ein schlechtes Gefühl.
Trotzdem, ich war jetzt im Kreis und musste das zu Ende bringen, nach den Regeln die hier drinnen Herrschten.
Sie täuschte einen Stich vor und schlug mir die Beine weg, sodass ich zu Boden fiel und hart auf knallte.
"Stop! Was soll das Lora! Das ist ein Fairer Kampf!"
Leon funkelt das grinsende Mädchen an, welche provozierend die Messer drehen lies.
Mittlerweile sah ich, dass die meisten Inne gehalten hatten und sich bereits in einem Kreis um uns geschlossen hatten.
Das war mehr Aufmerksamkeit als ich wollte aber nun konnte ich garantiert nicht einfach aufhören.
Sie wollte es also auf die Harte Tour, sie forderte mich gerade gewissermassen heraus.
Ich wusste dass Aiden und Jake sowas schon lfters hatten machen müssen, es gab immer wen der aufmüpfig war.
Aber ich, das war das erste Mal dass ich in so eine
Situation rein geriet.
Wut machte sich in mir breit, dachte sie wirklich sie könnte über mich Triumphieren, bloss mit einem faulen Trick?
Ich erkannte Aiden, der auf mich zu laufen wollte, doch Jake hielt ihn zurück.
Aidens Muskeln spannten sich unwillig an aber er blieb wo er war.
"Schon gut Leon, lassen wir die Spielchen."
Ich kam auf die Füsse und warf die Stumpfen, unnützen Dinger weg.
Ich war nicht harmlos, wenn sie Spielen wollte dann konnte ich das auch.
Und ich hatte Jahrelang auf unangenehme Art vom Meister gelernt.
Ich zog meine spitzen Klingen heraus, das Metall lag kalt und angepasst in meiner Hand.
Ich durfte mich nicht von meiner Wut übernehmen lassen, es war wichtig dass ich berechnend blieb, erbarmungslos. Auch mir und dem pochenden Kopf gegenüber.
"Das ist mein Kätzchen."
Aiden nickte stolz und ein Lächeln umspielte meine Lippen, bevor ich wieder ernst wurde.
Die Leute die murmelten und zusahen blendete ich einfach aus. Sie waren nicht im
Kreis, also waren sie nicht wichtig.
Lora hatte mittlerweile zwei kräftige Messer gezogen, ihre breite Brust hob uns senkte sich langsam, den Blick hatte sie grimmig, beinahe versessen auf mich gerichtet.
Ich fühlte mich eingeengt, also zog ich mir die Jacke ab und liess sie hinter mir zur Seite fallen.
Einige Pfiffe ertönten und zustimmendes Gegröle machte sich breit.
"Heisses Ding."
Ich sah zwar nicht hinter mich, erwiedert den stummen Blickkampf, aber ich konnte in Aidens Stimme erkennen, dass er am liebsten den Kopf des Jungen gegen die Wand geknallt hatte.
"Das ist meine Freundin."
Daraufhin kam kein Kommentar mehr und es wurde still um uns herum.
Ich blendete nun alles aus, richtete sämtliche Sinne auf die junge Frau vor mir und bewegte die Waffen leicht hin und her, um meine Reaktionen ihrem Gewicht an zu passen.
Dieses Mal griff ich an, ich würde das nicht auf mir sitzen lassen, wenn sie wirklich gegen mich antreten wollte, konnte sie alles bekommen.
Ich rauschte nach links, sofort reagierte sie, genauso wie ich es mir vorgestellt hatte.
Sie hob den Arm um mich zu erwischen.
Sie hatte mehr kraft und Körpermasse, aber ich war zierlicher und wendiger.
Ich duckte mich knapp und drehte mich nach Rechts, die Klinge sauste nieder und schnitt in ihrem Oberarm.
Sie fauchte auf und erwiderte den Nächsten schlag, sodass Metall auf Metall klirrte.
Ab dann gab es für mich nichts mehr.
Keine kontrollierten Gedanken, Instinkte einschalten und reagieren bevor sie wusste was sie tun würde.
Ich war nur noch auf die Bewegungen fixiert, auf jede ihrer Reaktionen, um entsprechend zu kontern.
Ich duckte mich, drehte mich und hieb auf sie ein, wich aus oder parierte.
Wir waren in einen angestrengten Tanzt verwickelt, jede auf die andere abgestimmt und keine erlaubte sich einen Fehler.
Um uns war es still, mein Atem dröhnte in meinen Ohren und meine Arme wurden langsam müde, doch keine von uns war gewillt auch bloss einen Schritt an Platz preis zu geben.
Dann änderte ich die Strategie und meinen Blickwinkel und griff anders an, ein kleiner Schnitt an ihrem Oberschenkel, doch mein Schwung war zu gross.
Ich prallte gegen Lucas, bevor ich überhaupt aus dem Kreis fliegen konnte.
Sein Blick hielt mich gefangen, das Wasserblau schien sich zu bewegen, wie ein wilder Ozean.
Er hielt meine Schultern sanft fest, ich verharrte, das Messer dicht vor seiner nackten Brust.
Ich würde nie zustossen, das wusste er auch, aber mein schneller Atem strich über seinen Hals, während er sich nicht bewegte, mich bloss ansah.
Dann ertönten hinter mir aufgebrachte Warnrufe.
Keine Sekunde später spürte ich den feinen Windzug einer Bewegung hinter mir.
Ich reagierte schneller als jemals zu vor, wieso wusste ich auch nicht, etwas in mir lenkte meine Bewegungen.
Ich stiess mich von Lucas ab und drehte mich so schnell, dass ich das Gefühl hätte als würden meine Haare die Schallmauer durchbrechen.
Ich duckte mich unter ihrem schlag.
Sie war sich so sicher gewesen, mich damit dran zu kriegen, dass sie alle Kraft in diesen Hieb gesteckt hatte und nicht auf die Verteidigung geachtet hatte.
Ich schnellte wieder hoch und warf mich voller Wucht auf sie, so dass sie umkippte und ich über ihr kniete, das Messer an ihre Kehle gehalten.
Einige Strähnen hatten sich aus meinem Pferdeschwanz gelöst und mein Atem ging schnell, meine Wangen waren leicht gerötet.
Beifall und laute Rufe ertönte.
Sie sah mich fassungslos an, als könnte sie nicht glauben was gerade passiert war.
Ich stand in einer fliessenden Bewegung von ihr auf und liess mir auf die Schulter klopfen.
Ich lächelte ausser Atem und nickte ihr zu, missmutig richtete sie sich auf.
Aber sie rang sich dadurch mir die Hand zu reichen und den Kopf zu neigen, als Zeichen des Respekts.
Und auch der Unterwerfung. Sie hatte verloren und ich triumphiert. Das erfüllte mich mit Stolz, denn hier schien die Gang wirklich Fortschritte zu machen.
Egal wie erbarmungslos wir gegen aussen schienen, untereinander war es wichtig, das Gleichgewicht zu halten.
Kurz erkannte ich in der, sich auflösenden Menge Lucas, dessen Blick ich wie immer nicht richtig deuten konnte.
Dann schlangen sich zwei starke Arme um mich und zauberten mir ein Lächeln auf die Lippen, als ich mich umdrehte.
"Ich würde jetzt gerne einige sehr unanständige Dinge tun."
Hauchte er mir ins Ohr bevor er mich, die Hände an meinem Rücken, näher zu sich schob.
Ich lächelte und biss mir kurz auf die Lippen, sofort zuckte sein Blick dort hin.
"Ich bin verschwitzt."
"Nicht genug."
Ein breites Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit, als er sah dass mir die Vorstellung gefiel.
"Du bist unmöglich."
Verlegen lachend schlug ich ihm auf den Arm und löste mich, um mir die Jacke wieder an zu ziehen.
Nun wo die Hitze des Gefechts vorbei war, spürte ich wieder den kühlen Luftzug hier unten.
"Willst du meine Jacke?"
Sofort hatte sich der freche Junge in einen fürsorglichen Freund verwandelt.
Auch wenn wir uns manchmal zofften dass die Fetzen flogen, er war mehr als nur mein Traum Junge.
Ich hatte mir früher immer ausgemalt, wie er aussehen musste.
Aiden sah anders aus, er entsprach auch nicht dem Profil, aber er war noch besser.
Er machte mich glücklich.
"Schon okay, zieh dir lieber selbst was an."
Mein Blick schweifte zu einigen der Mädchen, die ziemlich auffällig zu uns hinüber starrten und verzog unwillig das Gesicht.
Seine Brauen schossen in die Höhen, als er meinem Blick folgte.
"Eifersüchtig Kätzchen?"
"Ja."
Normalerweise hätte eine typische Antwort anders gelautet, aber ich war in solchen Hinsichten schon immer sehr direkt gewesen.
"Dafür gibt es keinen Grund."
Vielsagend senkte er seine Lippen auf meine und ein langer, stürmischer Kuss entstand.
Als er sich schliesslich von mir löste grinste er zufrieden.
"Für heute haben wir die erste Wahl getroffen?
Morgen und übermorgen ist nochmal volles Training oder?"
Knut gesellte sich zu uns und Aiden legte mir locker einen Arm um die Hüfte.
"Jep."
Nickte er und fuhr sich durch die Haare.
Als ich den Blick zu den Fenstern hob, sah ich dass es bereits leicht dämmerte.
Wir hatten durch Trainiert, ohne Essen und nun war es Abends.
"Wir sollten Schluss machen, und dann gehts ab nach Hause."
Jake stellte sich neben mich und drückte mir einen Kuss auf den Kopf.
Sogleich fühlte ich die unglaubliche Zuneigung zu meinem Bruder, die tief in mir verankert war.
"Also gut, alle zusammen kommen!
Ihr wart alle gut, die Black Angels bestehen aus disziplinierten und starken Leuten, das haben wir heute bewiesen.
Einigen der Freiwilligen wird eine E-Mail geschickt, die sie über ihren Posten aufklärt.
Die folgenden, die nun aufgezählt werden, sind beim Auftrag dabei."

Die Namen wurden aufgerufen, die Massen lösten sich langsam, und in kleinen Gruppen verstreut, machte man sich wieder auf den Heimweg.
Natürlich musste jedes Mitglied darauf achten an welche Strassen es sich hielt, und die U-Bahn Station wurde in Gruppen verlassen, zwischen denen unauffällige und nicht geordnete zeitliche Abstände herrschten. Meistens dann wenn ohnehin ein Zug ankam und man sich unter die aussteigenden Leute mischen konnte.
Es war lustig dass viele dachten der Innere Kreis würde sich nie anders als in getönten Limousinen fort bewegen.
Aber das war total falsch. Denn wir waren keine üble Reiche Gang, wir setzten nicht auf Ausbeutung. Und da unsere Mitglieder auch aus ärmlicheren Verhältnissen stammten, bis auf einige Reiche Schnösel die uns tatsächlich Spenden überwiesen, kam nicht all zu viel Geld zusammen.
Trotzdem hatten wir es immer geschafft und mittlerweile wusste jeder, wer in unserer Gang war wurde nicht im Stich gelassen.
Ein Versprechen das wir vermutlich nicht halten könnten, wenn es drauf an kam.
Lora war extrem erstaunt gewesen, als ich sie aufgerufen hatte.
Aber ich fand sie hatte es verdient, sie war gut und hatte verlieren können.
Wir verliessen den Bahnhof als letztes, als wir aus dem dunkeln Tunnel kamen, konnten wir uns unauffällig zwischen die Massen des Abendverkehrs mischen und tauchten unter den Passanten unter.
Auch auf der kühlen Strasse drängte sich jeder so schnell es ging nach vorne, jeder wollte nach Hause.
So liessen wir uns mit de Strom treiben und kamen schneller bei Aidens Haus an als gedacht.
Davon waren es bloss wenige Strassen zu Jakes Haus, und wir hielten vor dem Gartentor.
"Bleibt ihr hier?"
Leonie sah zögernd zu Jake, der etwas verspannt neben ihr stand.
Aiden entging das nicht, aber auf einen sanften Händedruck von mir blieb er ruhig.
Jeder hier hatte ein Gästezimmer jeweils in beiden Häusern, es kam nicht mehr drauf an wo wir schliefen und es wat praktisch, falls man mal in Not geriet. Und Ersatz Häuser von Mitgliedern standen uns auch immer zur Verfügung, verteilt in den ganzen Bronx. Bisher hatten wir die aber nie einfordern müssen. Zum Glück. Die Polizei wusste dass sie hier nicht viel zu sagen hatte.
Alle nickten.
"Klar, wieso nicht."
Sagte mein Bruder, aber ich konnte aus seiner Stimme heraus lesen, dass er nicht gut gelaunt war.
Ich kannte ihn gut genug um zu wissen, dass es nichts mit der Gang zu tun hatte, damit ging er diskreter um.
Es musste schon von Privater Natur sein, um ihm so nahe zu kommen.
Ich hatte den Verdacht dass seit dem Streit zwischen ihm und meiner besten Freundin noch immer etwas nicht stimmte.
"Dann rein, ich könnte eine Dusche vertragen."
Knut klatschte in die Hände und brach die angespannte Stimmung.
Jeder schien froh darüber zu sein, in die Wärme zu kommen und verteilten sich im Haus.
Es war lustig zu sehen, wer lieber das Bad anstrebte oder in die Küche eilte.
Als ich hinter meinem Bruder über die Schwelle trat fasste ich ihn am Arm und zog ihn in das leere Wohnzimmer.
"Jake, kann ich dich kurz sprechen?"
Da ich es ohnehin schon tat, wartete ich nicht auf eine Antwort.
"Was ist da zwischen dir und Leonie?"
Er konnte mir nie etwas verbergen, aber auch zwischen Geschwister gab es Grenzen.
"Nichts."
Murrte er knapp und machte sich langsam von meinem Griff los.
"Sie hat es mir erzählt."
Ich war nicht bereit locker zu lassen, mein Bruder hatte manchmal eine Art an sich, in der er erst zu spät bemerkte, was er eigentlich falsch gemacht hatte, und dann war es meistens zu spät.
Aber da ich wusste wie viel ihm Leonie wirklich bedeutete, liess ich auch trotz seiner klaren Ansage nicht locker.
"Ach ja?
Auch dass sie mit jedem beliebigen..."
Ich schnitt ihm scharf das Wort ab.
Obwohl ich die Jüngere war, übernahm ich dennoch gerne den Part der Schwester, die den Schlamassel wieder ins Lot brachte.
Er tat so vieles für mich und das Einzige wo ich mich wirklich dafür revanchieren konnte, war es ihm auf meine Art zu helfen, wenn es sein jungenhafter Stolz nicht zu lies.
"Das Mädchen ist total in dich vernarrt.
Sie würde das niemals tun und ausserdem wurde sie angemacht, du kamst im falschen Moment.
Wegen dir war sie echt am Boden zerstört.."
Seine Miene wurde etwas weicher und der wütende Ausdruck wich.
Dennoch schien er aufgebracht, doch so sie ich ihn kannte, dauerte es nicht lange, bis er seine Fehler einsah, vorausgesetzt man warf sie ihm nicht vor.
Ich hatte den Dreh raus und wusste ich bereits was er fragen würde.
"Und wenn das gelogen ist?"
"Glaub mir sie lügt nicht, es hat sie verletzt, sie hat nämlich nicht im Traum daran gedacht dich zu betrügen oder ähnliches."
Er hielt einen kleinen Moment inne und sein Blick flackerte, der Rest seines Stolzes, erkannte dass er am Falschen Platz stand und verzog sich.
Dann schlug er sich an die Stirn und sah mich schuldbewusst an.
Ich fand es süss dass solche harte Jungs, doch so verunsichert seien konnten.
"Ich bin so ein Idiot."
"Jap bist du, aber jetzt geh zu ihr und bieg das wieder hin."
Grinsend stiess ich ihn vor mir her zur Treppe und er wuschelte mir frech durch die Haare.
"Danke kleine Schwester."
Ich schnaubte liebevoll  und beobachtete wie er in wenigen Sätzen oben war und etwas unruhig sein Shirt knetete.
Zufrieden lief ich hoch.
Doch ich war nicht so glücklich wie die letzten beiden Monaten.
Einerseits war ein gefährlicher Job im Anmarsch, in dem ich genau wusste dass er schief gehen würde, und wir es dennoch taten, alles für die Mitglieder.
Und vor allem weil Dylan wieder aufgetaucht war.
Trotz seiner schlechten Verfassung erinnerte er mich an all die Probleme, die er mit sich gebracht hatte.
Und auch wenn ich es mir nicht eingestehen wollte, er erinnerte mich auch an meine Entscheidung.
Ich warf die Zweifel erneut über Bord und trampelte die Treppe hoch, direkt in Aidens Zimmer.
Sein Zimmer hier hatte eine eigene Dusche, was ich natürlich ausnutzen wollte.
Als ich die Türe hinter meinem
Rücken schloss, hing mein Blick bereits an ihm.
Feiner Dampf begleitete ihn, als er aus dem Bad trat und nur mit einem Handtuch um die Hüfte, mit tropfenden Haaren zu mir linste.
Ich kam mir vor wie im besten Film der Welt. Gott sei dank gab es solche Momente.
"Hallo Kätzchen."
Gelassen lief er zum Bett, wo bereits ein Trainer bereit lag und mein starrender Blick begleitete ihn.
"Ich nehme an du bist nicht wegen mir gekommen?"
Er schob eine Lippe vor, während er ungerührt weiter lief und dann den Trainer in die Hand nahm.
"Nope."
Grinsend schüttelte ich den Kopf und sah ihn frech an, was neben der Tatsache das er halb nackt war, ein grosser Fortschritt war.
Schnell lief ich ins Bad, der Spiegel war angelaufen und es war heiss.
Ich war froh die verschwitzten Klamotten gegen eine erlösende Dusche ein zu tauschen und warf sie achtlos in den Wäsche Korb.
Ich stellte das Wasser wärmer und liess es über meinen Körper rauschen.
Es wärmte meine strapazierten Glieder und wusch den Schweiss weg, sodass ich mich bald wieder frisch fühlte.
Als ich anschliessend das weisse Badetuch um mich schlang und es befestigte, atmete ich genüsslich aus.
Was würde ich bloss ohne diese Dusche machen.
Ich schloss die Tür langsam hinter mir und die etwas kühlere Zimmer Luft strich um meine aufgewärmten Beine.
Leicht fröstelnd tappte ich etwas nach vorne, bevor ich den Blick hob.
In dem Trainer und einem offenen weissem Hemd mit aufgestelltem Kragen, stand er vor mir, den Blick funkelnd auf mich gerichtet.
Wieder einmal hatte ich das Gefühl den glitzernden Augen nicht entkommen zu können und lächelte bloss verträumt.
"Du bist meins und ich bin deins."
Summte er leise und falsch, während er näher kam.
"So ist das?"
Noch immer lächelnd legte ich den Kopf etwas in den Nacken.
"Und wie."
Unsere Sätze ergaben nicht all zu viel Sinn, wir wurden vom Anderen magisch angezogen.
Kurz darauf spürte ich seine Hände am Knoten meines Handtuches und Hitze schoss durch mich hindurch.
Er fummelte unschuldig daran herum während er mich weiter Richtung Bett drängte, seinen Körper nahe an meinem.
Ich legte meine Hand auf seine und brachte sie etwas weg.
Unwillig brummte er und richtete die Waldgrünen Augen auf mich.
"Das ist nicht fair."
Ich grinste süffisant.
"Na und?"
Ein knurren entfuhr ihm, jedoch beinahe zärtlich, sodass es Gefühlsschauer regnete.
Er legte die Hände an meine Hüften und drückte mich an den Rand des Bettes, während er mich küsste.
So wie nur Aiden küssen konnte.
Hart, zärtlich, lustvoll und sanft zugleich.
Ich liess mich darin versinken, öffnete mich ihm.
Jeder Gedanke aus meinem Kopf verschwand, nur noch Aiden machte sich darin breit.
Sein Kuss schien jede Pore in meinem Körper zu erwärmen und ich legte mich rückwärts aufs Bett, während er sofort folgte.
Ich bemerkte fast nicht mehr, wie er den Knopf des Handtuchs langsam löste, es machte mir auch nichts mehr aus.
Jedes bisschen Stoff dass uns voneinander Trennte war unnötiger Ballast.
Er fuhr mit seinen Händen an meiner Seite entlang, während ich langsam über seinen Bauch strich.
Nach einer Gefühlten Ewigkeit löste er sich schwer atmend von mir, sein Gesicht bloss wenige Millimeter von meinem Entfernt, die Wimpern verdeckten die nach unten gesenkten Augen.
"Du bist meine Droge."
Stellte er flüstern fest, und ich hob lächelnd die Brauen. Nicht der allerbeste Vergleich.
"Du bist gefährlich, süchtig machend und überlebenswichtig."
Ich schnaubte liebevoll, während ich ihm durch die dichten Haare fuhr.
Eigentlich waren Drogen ja schlecht, aber so wie er mich beschrieben hatte, schaffte er es sogar hier, es in etwas gutes zu verwandeln.
Auch wenn wir beide niemals etwas zu uns nehmen würden, war es eine kleine Liebeserklärung auf Umwegen.
Drogen nahmen dir die Macht über dich selbst, man würde Dinge tun ihne wirklich darüber zu entscheiden.
Das wichtigste für mich war Freiheit und der Wille selbst zu tun, ohne jemanden zu unterstehen.
Aber Drogen würden mich abhängig machen, mir diese Freiheit nehmen, niemals würde ich das zulassen.
Ohne ein weiteres Wort spürte ich seine heissen Lippen wieder auf meinen und dieses mal waren die Küsse verlangender, tiefer.
Langsam fuhr er meinen Hals hinunter, die Hände an meiner Hüfte.
Ich krallte die Nägel in die Bettdecke, und mit jedem sanften stöhnen das mir entwich, schien er liebevoller werden zu lassen.
Zärtlicher.

Den Rest des Abends liefen wir beide mit einem breiten Dauer Grinsen herum.
Egal wie sehr ich mich anstrengte, ich bekam es einfach nicht aus meinem Gesicht. Etwas peinlich schon aber langsam nahmen die Erinnerungen die ich mit diesem Bett in Verbindung brachte stetig zu.
Die Anderen nahmen es nicht gross war, jeder schien auf sich fixiert und genoss den Abend.
sie alle wussten, dass es bald schon vorbei sein konnte.
Aber wir wären ja nicht die Black Angels, wenn wir dadurch die gesamte restliche Zeit ängstlich da sitzen würden.
Beim Abendessen schaufelte ich Massenweise Essen in mich hinein, ich hatte einen Mords Hunger wie lange nicht mehr.
Als es bereits stock dunkel war, fläzten wir uns alle zusammen auf die Couch und sahen uns ein Fussball Spiel an.
Mit Freude stellte ich fest dass Jake und Leonie enger denn je nebeneinander sassen, mein Bruder war wohl wieder normal geworden. Und sie hatte seine Entschuldigung respektiert.
Sehr gut, Streit vor so einem wichtigen Auftrag war schlecht. Man wusste nie was passieren konnte.
Es interessierte mich zwar nicht sonderlich, die beiden Mannschaften kannte ich gar nicht richtig, aber es war schön, dass alle zusammen waren.
Die Jungs regten sich lautstark darüber auf wenn der Schiedsrichter pfiff oder wenn jemand gefoult wurde.
Ich und Leonie wechselten jedes mal einen wissenden Blick und als es gegen Ende des Spiels eine ruhigere Phase gab, zog ich die Füsse an und legte den Kopf auf Aidens Schoss.
Bald spürte ich wie er eine Hand über meinen Rücken gleiten liess, langsam und regelmässig.
Die warme Berührung veranlasste mich dazu, die Augen zu schliessen, die Müdigkeit meines Körpers ging nun auch auf meinen Geist über. Die wenigen Blauen Flecken machten mir nichts aus, dafür war ich viel zu entspannt.
Bald verstummten die Geräusche des Fernsehers und meine Augen schlossen sich von selbst.
Meistens konnte ich nur dann schlafen, wenn es völlig ruhig war.
Bei jedem Geräusch in meiner Nähe blieb ich wachsam, so hatte es sich mein Körper angewöhnt, was es mir oft bedenklich erschwerte, ein zu schlafen.
Aber immer wenn Aiden dabei war, wenn ich ihn merklich neben mir spürte, lösten sich diese Reflexe in Luft auf.
Es schien als wüsste mein Körper automatisch dass er da war, dass er mich beschützen würde.
Und so schlief ich ruhig ein, schlief die gesamte Nacht durch und vergass all das was noch auf uns zu kommen würde für einige ruhigen Stunden.

Ich weiss ich spanne euch etwas auf die Folter mit dem ersten grossen Ereignis, aber ich denke es wird sich für euch lohnen, einfach geduldig weiter zu lesen;)
Und für mich machen auch diese Kapitel Sinn, denn es soll ja die Vermischung der Normalität mit dem Leben das sie gewählt hat zeigen^^
Bis bald
Love
Angora77

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