Kapitel 3 - Einfach lecker

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Levi

Völlig in Gedanken versunken, reinigte ich meinen Arbeitsplatz. Der Küchenchef war schon abgehauen, sodass nur noch Pierre, der Beilagenchef, Leonard, der Patissier und unsere beiden Auszubildenden, Annika und Freddy da waren. Sie unterhielten sich und lachten laut, während jeder seinen Posten schrubbte. Nur mir hatte es die Sprache verschlagen, denn ich konnte an nichts anderes denken, als die faszinierenden veilchenblauen Augen, die mir schon drei Jahre zuvor den Verstand geraubt hatten.

Medina - was für ein passender Name! Er klang stolz, schön und unglaublich sexy, passend zu der verboten attraktiven Gestalt des schwarzhaarigen Püppchens. Es überwältigte mich total, sie nach so langer Zeit wieder getroffen zu haben und ich fragte mich, wie das sein konnte ... Es war ein absolut verrückter Zufall, ein Zufall, der meine Sinne regelrecht vernebelte. Schon bei unserer ersten Begegnung fand ich sie unglaublich heiß, wobei sie damals noch etwas Niedliches an sich hatte. In meiner Erinnerung, die sich einen festen Platz in einer der vielen Schubladen meines Gedächtnisses gesichert hatte, besaß sie noch junge, beinahe kindliche Gesichtszüge, eine hellere Stimme und kürzeres Haar. Doch in dieser Nacht stand ich einer betörend hübschen Frau gegenüber. Ihr Gesicht wirkte erwachsener, ihre Stimme hatte eine Oktave tiefer geklungen und ihr rabenschwarzes Haar war länger. Und diese Kurven! Ich leckte mir die Lippen, bei der Vorstellung, wie sich ihre honigfarbene Haut wohl unter meinen Händen anfühlte.

,,Hey Sous! Warum so still?'', fragte Pierre plötzlich den Wischmop schwingend. ,,Hat es etwa was mit deiner kleinen Pause auf dem Parkplatz zu tun?''

,,Ja, erzähl mal!'', mischte sich nun auch Leonard ein und grinste spitzbübisch. ,,Der Service ist vorbei. Keine Ausreden mehr! Sag was du getan hast! Hast du den großzügigen Gast von Tisch Nummer Sieben angegraben?''

Ich schüttelte lachend den Kopf, als alle noch anwesenden Augenpaare mich neugierig musterten.

,,Ein Gentleman genießt und schweigt'', entgegnete ich, zwinkerte schelmisch und schnappte mir ein Küchentuch, um die Herdplatte zu polieren.

,,Aha, du alter Ficker! Du hast sie also angebaggert! So viel zu 'ich brauche eine Pause von anstrengenden Bräuten' - als ob! Du kannst deine Küchengriffel einfach nicht von saftigen Fleisch und feuchten Schnecken lassen!''

Da war ein angewidertes Schnauben seitens Annika, der einzigen Frau unseres Küchenteams, zu hören.

,,Warum müsst ihr eigentlich immer so ekelhaft sexistisch sein, hm?'', regte sie sich auf, doch Pierre winkte nur amüsiert ab. ,,Ach komm, Küken, sei nicht so prüde! Hat etwa noch nie jemand von deinem Teller genascht? Wie alt bist du? Neunzehn, zwanzig? Da musst du doch schon mal einen Platz auf der Speisekarte gehabt haben, oder?''

Fassungslos starrte die rothaarige Azubine unseren Entremetier an.

,,Das geht dich überhaupt nichts an!'', zischte sie, warf ihren Putzlappen nieder und wandte sich meiner Wenigkeit zu. ,,Ich habe meinen Bereich fertig. Darf ich gehen?''

,,Darfst du'', sagte ich und schenkte ihr ein entschuldigendes Lächeln. Annika war recht korpulent, hatte krauses Haar und erinnerte an eine nette, aber eher unscheinbare Bäuerin. Pierre hatte wohl einen Wunden Punkt getroffen. Ohne ein weiteres Wort, aber mit einem verächtlichen Ausdruck auf ihrem runden Gesicht, verließ die Azubine die Küche. ,,Du darfst auch gehen, Freddy'', meinte ich zu dem anderen Azubi, der Annika bei der Reinigung des Grillbereichs geholfen hatte.

,,Cool'', sagte er, ''Danke. Dann noch einen schönen Abend, Leute.''

,,Dir auch'', sagte ich, während Leonard die Hand hob und der Beilagenchef ihm zunickte. ,,Du bist wirklich ein Penner'', sagte ich anschließend zu Pierre, musste aber dennoch schmunzeln, denn eigentlich mochte ich seine offene, direkte Art, denn auch ich hatte eine schnelle Zunge, nur bei Frauen wandte ich diese Fähigkeit eher zwischen ihren Schenkeln an, als sie mit unangebrachten Worten vor den Kopf zu stoßen. Da musste ich plötzlich an Amelie denken ... Erst wenige Stunden zuvor hatte ich ihr einen Korb gegeben, ohne dass es mich irgendwie beschäftigt hatte. Und dann diese plötzliche Begegnung mit der hartnäckigen Medina.

,,Nun sag schon, Levi! Was ging vorhin draußen auf dem Parkplatz ab? Und was hat die Schnitte zu deinem kleinen Liebesbrief gesagt? Und wie sieht sie überhaupt aus? Hat sie große Titten? Nen' geilen Arsch?''

Ich musste grinsen, denn das hatte sie definitiv.

,,Ihre Figur gleicht der einer Sanduhr, mein Freund'', schwelgte ich und formte ihre Rundungen in der Luft nach. ,,Und ihre Haut sieht aus wie mit Honig überzogen.'' Ich lächelte hungrig. ,,Sie ist einfach lecker!''

Leonard grinste. ,,Dabei hast du noch gar nicht von ihr gekostet.''

Ein schwaches Lachen entwich meiner Kehle.

,,Das verrückte ist, dass ich ihr nicht zum ersten mal begegnet bin ...''

Die Augen meiner beiden Kollegen weiteten sich.

,,Alter, wie meinst du das? Kennst du sie etwa?'', fragte Pierre völlig aus dem Häuschen.

,,Nicht wirklich'', murmelte ich und fuhr mir durch die Locken. ,,Als ich vor circa drei Jahren noch Aushilfe in einem Imbisswagen war, hat sie mit einer Freundin Essen bei mir gekauft.''

,,Und?'', fragten Pierre und Leonard wie aus einem Mund.

,,Naja ...'', druckste ich herum, ''ich habe ihr damals meine Nummer auf ihr Rückgeld geschrieben, es war ein Zwanziger, ich erinnere mich noch, als wäre es gestern gewesen ...''

,,Nicht dein ernst!'', rief Pierre belustigt, ''Und dann?''

,,Sie hat gelacht und mir einen Korb gegeben. Sie behauptete, in festen Händen zu sein.''

,,Autsch", amüsierte sich Leonard. ,,Das ist echt ein krasser Zufall. Hat sie denn heute den Zettel behalten?''

,,Nein'', antwortete ich ehrlich. ,,Sie sagte, ich sei nicht ihr Typ. Aber ich bin mir sicher, dass sie lügt. Da war dieses Leuchten in ihren veilchenblauen Augen und die schnellere Bewegung ihres Brustkorbes. Sie war aufgeregt. Ganz sicher.''

,,Mh, könnte auch daran gelegen haben, dass du ihr auf einem dunklen Parkplatz aufgelauert hast, Sous'', neckte mich Leonard und warf sich sein Küchentuch über die Schulter.

,,Ach was! Die Schnitte ist nur nicht leicht zu haben'', meinte der Entremetier zuversichtlich. ,,Ihr Tisch hat schließlich ein beträchtliches Trinkgeld dagelassen. Sie muss also aus gutem Hause kommen ... Verkehrt wahrscheinlich in hohen Kreisen ... Aber allein, dass du ihr wieder begegnet bist, schreit nach Sex!''

Ich seufzte.

,,Naja ... Wenn sie den Zettel weggeschmissen hat, dann war's das. Ein drittes Mal wird der Zufall uns sicherlich nicht wieder zusammenbringen. Ich glaube, ich habs verkackt ...''

,,Bullshit! Sie wird bestimmt wieder herkommen. Und wer weiß? Vielleicht hat sie ja gelogen und den Zettel mit deiner Nummer doch eingesteckt.''

Ich zuckte träge mit den Schultern.

,,Ich glaube nicht, dass sie das getan hat. Aber egal. Lasst uns Feierabend machen. Ich werde müde.''

Eine halbe Stunde später war ich Zuhause in meiner Zweizimmerwohnung und schlüpfte unter die Dusche. Ich hatte mächtig Druck, denn ich musste ununterbrochen an die vollen Lippen und die noch volleren Brüste des unantastbaren schwarzhaarigen Püppchens denken. Meine Latte lag steinhart in meiner Hand, als ich mir vorstellte, wie ich ihre runden Busen vögelte, während ich in ihre zauberhaften Augen starrte.


Medina

,,Das ist total verrückt, Medina! Ich kann's echt nicht glauben, dass du diesem Typen wieder begegnet bist!''

,,Ich auch nicht!'', sagte ich aufgewühlt und starrte Finnja durch das große Handydisplay aufgekratzt an.

,,Und deine Mutter fand ihn tatsächlich nett? UND gutaussehend? Trotz der Tattoos?''

,,Ja! Nicht zu fassen, oder?''

,,Nein'', lachte meine beste Freundin, die noch bis Ende des Jahres in Kanada verweilte. ,,Und du hast ihn auf ein neues abblitzen lassen, obwohl du gerade Single bist?''

,,Selbstverständlich!'', erwiderte ich und zwirbelte nervös eine meiner langen schwarzen Haarsträhnen. ,,Du weißt doch, dass ich eher auf Business-Männer stehe. Ich habe jetzt einen ansehnlichen Posten in der Bank meines Vaters, da werde ich mir bestimmt keinen verruchten Koch anlachen.''

,,Aber er scheint ja auch einen ziemlichen Karrieresprung gemacht zu haben, vom Sandwich-Verkäufer eines Imbisswagens zum Koch in einem der angesehensten Michelin-Restaurants Frankfurts.''

,,Das stimmt'', sagte ich und knabberte auf meiner Unterlippe, als ich an die große, stattliche Gestalt in der weißen Kochmontur dachte. ,,Aber nichtsdestotrotz finde ich den Typen viel zu überheblich! Der will doch nur Sex! Solche Kerle bumsen doch mehrere Frauen gleichzeitig und dafür bin ich mir zu schade!''

,,Ich verstehe was du meinst, aber vielleicht täuschst du dich ja und er ist gar nicht so einer ... Außerdem kann ungezwungener Sex doch spaßig sein und es hat sicherlich einige Vorteile ...''

Ich seufzte erschöpft, denn es war schon fast Mitternacht.

,,Ich weiß, es klingt arrogant, aber selbst wenn ich nur eine Affäre führen würde, würde ich nicht wollen, dass mein Liebhaber andere Frauen am Start hat.''

Finnja kicherte. ,,Aber dann wären wir ja bei einer Beziehung.''

Ein Schnauben entglitt meinem Mund.

,,Wie dem auch sei ... Ich habe den Zettel mit seiner Nummer weggeworfen und werde mich von meiner Mutter definitiv nicht nochmal in dieses Restaurant schleppen lassen. Also brauchen wir auch gar nicht weiter darüber diskutieren.''

,,Na schön'', meinte Finnja, ''Ich muss jetzt los ... Telefonieren wir die Tage wieder?''

,,Klar'', meinte ich lächelnd und warf ihr noch ein Luftküsschen zu. ,,Viel Spaß im Kino.''

,,Danke. Und dir eine gute Nacht.''

Ich gähnte. ,,Danke.''

Müde legte ich mein Handy auf meinen Nachtschrank, umklammerte träge mein Kopfkissen und ließ die letzten Stunden Revue passieren. Dieser arrogante Jungkoch ... Er sah schon wie ein Aufreißer aus, mit diesem Knebelbart, den auffälligen Tattoos und dem durchtriebenen grünen Augen, weshalb es mich umso mehr störte, dass mein Körper mir nicht gehorchte und ich plötzlich spürte, wie mein Höschen ganz feucht wurde.

Niemals würde ich mich auf solch einen Kerl einlassen! - Auch wenn meine Phantasien da plötzlich ganz anderer Meinung waren ...

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