Kapitel 32 - Der große Tag - Teil 3

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Levi

Ich hielt Charlie zuerst im Arm, denn Amelie hatte eine Vollnarkose bekommen müssen und wurde noch weiter behandelt. Obwohl er eher ein großes Kerlchen war, kam er mir winzig klein vor. Er schlief. Er schien so zufrieden. Die Ärztin hatte seinen Po massieren müssen, damit er, nachdem er die wohlige Wärme seiner Mutter verlassen hatte, überhaupt einen Laut von sich gab. Er hatte Haare. Viele braune Haare und eine niedliche Stupsnase. Ich hatte bereits mit den Ärzten gesprochen, dass ich sofort einen Vaterschaftstest durchführen wollte, um das Ergebnis so schnell wie möglich, also in spätestens fünf Tagen, vorliegen zu haben. Plötzlich bekam ich Angst. Was, wenn Charlie doch nicht mein Kind war? Wäre ich dann ... traurig? Stolz hatte ich zuerst Medina, dann meinen Eltern und Delphin, und zum Schluss, Pierre, Leonard und Tina, die Karte mit den wichtigsten Geburtsdaten geschickt. Und nun fragte ich mich - würde es mich aus der Bahn werfen, wenn das Baby entgegen allen Erwartungen doch nicht meines wäre?

Es dauerte noch eine ganze Weile, bis Amelie aus ihrer Vollnarkose erwachte - wir waren bereits auf dem Stationszimmer. Ich saß mit Charlie auf einem Stuhl neben ihrem Bett und streichelte sein kleines Köpfchen.

,,Levi?'', hauchte die Blondine plötzlich kaum hörbar.

,,Hey'', sagte ich leise und lächelte erschöpft, denn auch für mich war es ein langer, nervenaufreibender Tag gewesen. Es hatte mich zwar gefreut, Charlie als erstes im Arm zu halten, doch allmählich wollte ich endlich wieder nach Hause zu Medina. Ich wollte mich mit ihr auf die Couch legen, meinen Kopf zwischen ihren Brüsten platzieren und mir von ihren langen, sexy Nägeln die Locken kraulen lassen.

Plötzlich erinnerte sich Amelie daran, was passiert war. Mit Mühe versuchte sie sich aufzurappeln - sie zischte vor Schmerzen.

,,Geht es ihm gut? Bitte .. zeig ihn mir!''

,,Er schlummert tief und fest'', sagte ich vergnügt und lächelte den Kleinen noch einmal liebevoll an, bevor ich vorsichtig aufstand, um ihn der Schuhverkäuferin ganz vorsichtig auf die Brust zu legen.

,,Oh mein Gott, er ist so klein! So klein und so wunderschön!'', wisperte Amelie und vergoss zwei schimmernde Freudentränen, während sie ihre Hände zitternd auf den kleinen eingewickelten Leib des Säuglings ablegte. Verliebt starrte sie ihn an. ,,Er sieht aus wie du'', flüsterte sie, was mich auf eine seltsame Art und Weise freute. Ich lächelte weiter, als ich Mutter und Sohn noch einige Sekunden betrachtete.

,,Ich lass euch zwei jetzt mal allein'', sprach ich leise und rieb mir müde das Gesicht. ,,Ich komme morgen wieder vorbei.''

Glücklich sah Amelie nochmal zu mir auf.

,,Danke Levi ... Für alles!''

,,Bitte'', sagte ich und lächelte der Neunzehnjährigen zu, bevor ich auf Zehenspitzen das Zimmer verließ.


Medina

Nachdem ich wusste, dass das Baby da war, machte ich mich auf den Weg nach Hause. Finnja hatte angeboten mich zu begleiten, aber ich lehnte dankend ab. Ich hoffte, dass Levi bald zurückkehren und mich in seine Arme schließen würde - ich sehnte mich nach seiner Liebe und seiner Aufmerksamkeit. Doch als ich unsere vier Wände betrat, war er noch nicht wieder da. Niedergeschlagen kauerte ich mich auf die Wohnzimmercouch und schaltete den Fernseher an, um mich sinnlos berieseln zu lassen, bis plötzlich die Wohnungstür ins Schloss fiel. Mit laut schlagendem Herzen erhob ich mich, tat aber keinen Schritt. Ich stand einfach nur da und starrte in Richtung Flur, bis plötzlich mein Koch in den Eingang trat. Den ganzen Tag war es mir so unfassbar schlecht ergangen ... Ich hatte das tiefe Bedürfnis, Levi von meinem Kummer zu erzählen, ihm meine Ängste mitzuteilen, aber als ich bemerkte, wie fertig er aussah, schluckte ich all meine persönlichen Belange auf der Stelle hinunter. Dunkle Schatten schmückten seine Augen, seine Locken hingen ihm widerspenstig ins Gesicht und seine Haut wirkte aschfahl. Dennoch stand er da und schenkte mir ein zärtliches Lächeln.

,,Medina'', flüsterte er sanft, ''Ich habe dich heute ganz besonders vermisst.''

Meine Unterlippe begann zu zittern. Mit nassen Augen sah ich Levi an, und ich glaubte, auch seine Augen verräterisch funkeln zu sehen. Dann stürmten wir aufeinander zu und fielen uns sehnsüchtig in die Arme. Mein Koch drückte mich fest an sich, gleichzeitig krallte ich mich krampfhaft an ihm fest.

,,Ich wünschte, du hättest bei mir sein können'', flüsterte er durch mein Haar an mein Ohr. Mein Körper begann zu beben. ,,Ich liebe dich, mein Schatz'', fügte er hinzu.

,,Und ich liebe dich'', brachte ich schluchzend über meine Lippen.

Am liebsten hätte ich ihn nie wieder losgelassen.

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