Kapitel 5 - Ärsche und Titten

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Levi

Die Tage vergingen und ich wurde immer aufgeregter wegen der Gartenparty der Familie Shehu. Ich hatte, wie gewünscht, mehrere Menüs zusammengestellt, doch letztendlich wurde es das mediterrane Menü, dessen Vorspeise Kaisergranat - eine bestimmte Art Garnele mit einer Grapefruit Vinaigrette, also einer kalten Salatsoße, Schwarzwurzel, Albedo-Gel und Kurkuma-Schaum bildete und zwei verschiedene Hauptgänge. Zum einen 'Seeteufel', ein großer hässlicher Fisch des Mittelmeers, der einen unvergleichbaren Geschmack auf der Zunge hinterließ, mit selbstgemachten Cavatelli, Beurre Blanc - einer Weißwein-Buttersoße und Lauch. Und für die Fleischliebhaber, Lammrücken mit einer würzigen Lammsoße, einer Pomme Anna, sprich, einer Kartoffelterrine und Mangold.

Für die Party hatte ich mir zwei Tage Urlaub genommen, um in Ruhe alles einkaufen und vorbereiten zu können. Nun brauchte ich nur noch einen zweiten Koch. Doch Herr Ritter hatte ohnehin schon geflucht, dass ich so kurzfristig Urlaub verlangt hatte, weshalb ich schon mal niemanden aus unserem Küchenteam fragen konnte. Aber ich hatte noch eine Woche Luft jemand passenden zu finden und nahm mir vor, den ein oder anderen Kumpel aus meiner Ausbildungszeit zu fragen.

Es war Freitag und ich machte gerade ein paar Bestellungen, als sich nach und nach die Küche füllte. Es sollte ein stressiger Tag werden, denn über vierzig Tische hatten sich für den Abend angemeldet und uns fehlten zwei Hände, denn Annika hatte wenige Tage zuvor, noch in ihrer Probezeit, ihre Ausbildung mit der Begründung, dass ihr das Küchenteam zu sexistisch sei, an den Nagel gehängt, weshalb Herr Ritter schlechter gelaunt war, als ein Schwein auf Glatteis.

Während alle sich grüßten und damit begannen ihre Posten vorzubereiten, machte ich, ohne mich beirren zu lassen, noch meine Bestellungen zu Ende, als plötzlich der Chef mit einer blonden jungen Frau die Arbeitsstätte betrat.

,,Hey, ihr großmäuliges Gemüsevolk! Haltet mal für einen Moment die Klappe und hört zu! Das hier ist Tina, eine bereits ausgelernte Köchin, die eventuell unserem Team beitreten möchte und heute zum Probearbeiten da ist. Sous, sie wird an deinen Posten kommen, also sei charmant, nicht so wie unser hirnlose Franzose da drüben.''

,,Hey!'', beschwerte sich Pierre, ''Ich kann auch nichts dafür, dass die rothaarige Metzgerin so prüde war! Wir sind hier nun mal in einer männerdominierten Sterneküche, da muss man sich schon ein wenig Fell wachsen lassen!''

Mit mahlenden Kiefer schielte unser Chef zu der Blondine hinüber, die allerdings keck ihre Arme vor der Brust verschränkt hatte und Pierre ein schiefes Grinsen schenkte.

,,Eine männerdominierte Sterneküche mit ein paar schwanzgesteuerten Jungköchen, die den lieben langen Tag über nichts anderes als Ärsche und Titten reden, ja?''

Bei diesen Worten begann Freddy zu schmunzeln, während Leonard und Pierre zustimmend nickten.

,,Ja. Das triffts ganz gut, Blondi.''

,,Na, dann schein ich hier ja genau richtig zu sein'', kicherte sie und nickte Herrn Ritter selbstbewusst zu.

,,Und wie kommst du darauf?'', fragte Pierre und verschränkte, genau wie sie, herausfordernd die Arme vor der Brust.

,,Weil ich nichts lieber tue, als über Ärsche und Titten zu reden'', amüsierte sich die Jungköchin mit dem kinnlangen Haar und den schmalen, frech dreinblickenden Augen.

Ich begann zu grinsen. Eine Lesbe. Da hatte Herr Ritter wirklich einen guten Griff gemacht.

- - -

Tina erwies sich als wirklich fähige Köchin. Sie hatte Ahnung, war flink und im Umgang genauso derb, wie der Rest unseres Küchenteams.

,,Haben der Chef und du schon vereinbart, wann du anfängst?'', erkundigte ich mich bei der Blondine, als wir zusammen vor dem Gebäude des Restaurants standen und eine Zigarette rauchten. Die anderen zogen sich noch um, doch weil Tina und ich zu zweit an einem Posten gewesen waren, genossen wir fünf Minuten früher unseren Feierabend.

,,Ja, ab dem ersten August'', entgegnete sie und nahm einen tiefen Zug von ihrer Kippe. Sie war ziemlich schlank, hatte kaum Brüste und Hintern, weshalb ich absolut nachvollziehen konnte, warum sie so sehr auf welche stand. Da kam mir ein grandioser Einfall!

,,Hast du am dreizehnten und vierzehnten Juli schon was vor?''

Die kurzhaarige Köchin bedachte mich mit einem kritischen Blick.

,,Hey Sous, ich gebe zu, für nen' Kerl bist du echt niedlich, aber das war kein Scherz, ich steh auf Frauen!''

Ich musste lachen. Ich mochte sie und war mir sicher, dass sie ein guter Buddy werden könnte.

,,Schon klar. So habe ich das auch nicht gemeint.''

Immer noch skeptisch zog sie eine Augenbraue in die Höhe.

,,Wie hast du es denn sonst gemeint, hm?''

,,Ich koche am vierzehnten Juli auf einer privaten Gartenparty für circa dreißig Personen und brauche noch einen Partner oder Partnerin.''

,,Stimmt denn die Kohle?'', fragte Tina mit einem interessierten Ausdruck in ihrem frechen Gesicht.

,,Die Veranstalterin ist sehr großzügig'', entgegnete ich grinsend. ,,Außerdem hat sie eine rattenscharfe Tochter, aber die möchte ich mir klar machen!''

Sie lächelte schelmisch.

,,So so. Aber Appetit holen darf ich mir, oder was?''

,,Klar. Aber gegessen wird zuhause.''

,,Hab zur Zeit aber keine Flamme.''

Ich zuckte amüsiert mit den Schultern.

,,Geh auf Tinder.''

Da fing die Jungköchin herzlich zu lachen an.

,,Du bist lustig, Sous. Ich bin dabei.''

,,Wirklich?'', fragte ich zwischen zwei Zigarettenzügen.

,,Ja. Aber wenn mir deine Kleine gefällt, kann ich für nichts garantieren'', versuchte mich die Blondine zu ärgern.

,,Oh, das wird sie sicherlich'', schmunzelte ich. ,,Aber sie steht auf Männer.''

,,Ach, das haben schon viele vor ihr gesagt'', zwinkerte sie. ,,Aber keine Sorge, Bräute ausspannen ist nicht meine Art.''

Ich lachte.

,,Von ausspannen kann nicht die Rede sein. Bisher konnte ich sie noch nicht von mir überzeugen.''

Tina lächelte spitzbübisch.

,,Dann wird es wohl höchste Zeit, so wie deine Augen funkeln ...''

Ich nickte amüsiert.

,,Ich werde mein bestes geben.''

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