Ich hab' gar nicht so viel Mittelfinger, wie ich zeigen will

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,,Ey Tim, jetzt steck' du auch mal was ein. Wir können schließlich nicht alles tragen.'', machte mich Nicky dumm von der Seite an und deutete auf eine Gefriertruhe, in welcher die verschiedensten Würstchen drin waren. Ich sah mich nur unsicher um, öffnete diese und ließ kurz darauf zwei Packungen unauffällig in meiner Jacke verschwinden.

Wir waren gerade dabei, den REWE ordentlich auszuplündern und auch wenn es mir sonst rein gar nichts ausmachte, weil ich schon so oft, unzählige Male, geklaut hatte, fühlte ich mich gerade so unfassbar schlecht und wollte mich am liebsten freiwillig an einer der offenen Kassen stellen und den ganzen Mist auf meine Koste bezahlen.
Es war nämlich überhaupt nicht in Ordnung, was wir hier taten und auch wenn klauen eines der harmlosesten Dinge war, die wir taten, fühlte ich mich so schuldig und wollte nur noch von irgendeinem Verkäufer erwischt werden.
Klar, Ronny würde deswegen wahrscheinlich extrem an die Decke gehen, vor allem wenn ich erwischt werden sollte, sollte ich mir schon einmal ein neues Gebiss besorgen, aber dennoch war mir das Alles jetzt viel lieber, als diesen Laden zu beklauen. Es war einfach verdammt falsch und irgendwann musste doch auch mal Schluss mit dieser ganzen illegalen, asozialen Scheiße sein.

,,Haben wir alles, ihr Hurensöhne?'', fragte Ronny, welcher gerade aus der Gewürzabteilung kam, um dort Ketchup und Senf zu besorgen.
,,Joa, denke schon. Tim hat noch zwei Packungen eingesteckt und ein paar Tüten mit Brötchen konnte ich auch noch irgendwie in meine eh schon überfüllten Taschen kriegen.'', erklärte Nicky, so als wäre es ein ganz normaler Einkauf und zuckte mit den Schultern.
,,Na hoffentlich stimmt das auch, denn ich hab' verdammt nochmal riesen Hunger und klauen sollt' ihr schließlich noch können, ihr scheiß Pussys.'', zischte Ronny uns nur entgegen und ich verdrehte die Augen.
Sei doch mal froh darüber, dass wir das überhaupt noch für dich machen, du elendiger Wichser.

,,So, wir gehen jetzt alle in regelmäßigen Zeitabständen nacheinander aus diesem Laden und wenn auch nur irgendeiner von euch erwischt wird, dann schiebe ich euch diese Ketchupflasche in euren verfickten Hintern, sodass demjenigen der scheiß Schließmuskel reißt, ihr Schwuchteln.'', drohte Ronny uns, sah uns alle nacheinander völlig erbost an und verließ dann als allererster den Laden. Danach verließen immer mehr von uns den REWE und ich war schlussendlich der Letzte, der unauffällig an der Kasse vorbeiging, hoffentlich so wirkte, als würde er nicht wie Dieb aussehen, und dann den Supermarkt verließ.

Ich hätte mir nur zu gern gewünscht, dass die getarnten Warnanlagen, welche so überhaupt nicht gingen und nur als Attrappe dienten, jetzt doch aus heiterem Himmel angegangen wären und ich erst einmal von meiner Gang weg gewesen wäre. Zwar hätte ich danach irgendwann die schon angedrohte Ketchupflasche in meinem Arsch und Hausverbot im REWE bekommen, aber mir war das Alles momentan noch viel lieber, anstatt noch weitere Sekunden mit dieser Truppe rumzuhängen und irgendeine Scheiße mit diesen Leuten abzuziehen, auf die ich noch nicht einmal mehr stolz war.

Zu meinen Anfangszeiten in der Gang, war ich immer ziemlich stolz und glücklich darüber gewesen, wenn ich irgendeine dumme Scheiße fabriziert hatte, weil Ronny dies dann auch genauso war und mir immer mit einem breiten Lächeln auf den Lippen, auf die Schulter geklopft und mir gesagt hatte, dass er sehr stolz auf mich und froh darüber war, mich je in seine Gang aufgenommen zu haben.

Doch heutzutage passierte nichts mehr von all dem. Ich schämte mich nur noch für diese Taten, wollte weinen und Ronny sagte auch rein gar nichts mehr zu mir, wenn ich irgendwas machte, was ihn früher stolz werden lassen ließ.
Früher konnte ich selbst einen Joint aufgeraucht haben und Ronny war glücklich darüber gewesen und hatte sich mega darüber gefreut, dass ich das getan hatte. Er war damals immer stolz auf mich gewesen, bis Conan kam, Ronny mich nur noch wie Dreck behandelt hatte und Conan nun der war, auf den Ronny 24/7 wegen irgendwelchen Kram fröhlich und stolz zugleich war.
Damals hatte ich mich richtig verstoßen von ihm gefühlt, denn es hatte mich zugegebenermaßen schon etwas fröhlicher gemacht, Ronnys stolzes Lächeln zu sehen, wenn ich irgendwas geschafft hatte. Aber heutzutage war ich um einiges schlauer und reifer geworden und wusste, dass das nur irgendeine billige Masche von ihm war.

Viele von uns hatten irgendwelche familiären Probleme und da war so jemand wie Ronny, der einem hin und wieder wegen irgendwelchen Dingen sagte, dass er stolz und glücklich über das war, was man tat oder das man allgemein bei mir war, genau das Richtige.

Ich hatte dieses Problem damals nur größenteils mit meinem Vater gehabt, denn meine Mama hatte mir früher und heutzutage natürlich immer noch, oft gesagt, wie stolz sie eigentlich auf mich war und wie glücklich sie darüber ist, mich zu haben.
Mein Vater hingegen hatte mir dann nur oft genug gegen den Kopf geknallt, wie nutzlos ich doch eigentlich war und wie sehr er sich wünschte, dass sich meine Mutter doch für eine Abtreibung entschieden hätte.
Er konnte mich noch nie wirklich als seinen Sohn akzeptieren und das Ronny diese Rolle dann stattdessen für ihn übernommen hatte, kam zu diesem Zeitpunkt und der derzeitigen Situation Zuhause, gerade recht.
Ich habe mich richtig von diesem Typen einlullen lassen und gar nicht wirklich wahrgenommen, dass er das nur tat, damit ich länger bei ihm blieb und nicht mitbekam, dass das war ich gerade tat, eigentlich total falsch und überhaupt nicht richtig war.

Ich seufzte nur einmal leise auf und konnte nur mit dem Kopf über mich schütteln. Ich war so dumm und naiv damals gewesen. Ronny hatte das Alles doch schon im Voraus geplant und wusste dort auch schon, dass meine Familie ein verdammt guter Schwachpunkt an mir war.

Ich liebte meine Familie vom ganzen Herzen. Schon von klein auf an war mir meine Familie verdammt wichtig gewesen und ich würde alles erdenkliche tun, nur damit es ihnen gut ging und sie sich alle wohlfühlten.
Ich hatte Luis schon früher oft vor meinem Vater in Schutz genommen und für ihn und meiner Mutter zusammen die Schläge kassiert, welche sie eigentlich sonst ab bekommen hätten.
Ich hatte meine Mama so oft vor meinem verfickten Vater in Schutz genommen und mein eigenes Leben immer wieder daran angesetzt, nur damit ihr nichts geschah und dieser Wichser ihr nicht ein einziges Haar krümmte.

Meine Familie ist mir sehr wichtig und das wusste Ronny auch. Genau deshalb machte er auch gerne Drohungen in diese Richtung, denn er wusste nur zu gut, dass vor allem meine Mutter eine Schwachstelle bei mir war.
Ronny brauchte nur ansatzweise eine Behauptung darüber machen, dass er meine Mama irgendwas antun würde, wenn ich dies und jenes nicht tun würde, und ich gehorchte ihm, nur weil ich sie nicht in irgendwelche Schwierigkeiten bringen wollte, welche sie so gar nicht verdient hatte.
Klar, ich wollte meine Mama mit Haut und Haaren beschützen und es war auch richtig so, weil sie genau dasselbe auch immer wieder für mich tat, aber ich konnte dennoch nicht immer wieder schwächeln, sobald es um meine Familie ging.
Natürlich war sie mir sehr wichtig und ich wollte auf gar keinen Fall, dass irgendwer, der mir lieb war, an so jemanden wie Ronny gerät, aber dennoch musste ich einmal die Zähne zusammenbeißen, meinen inneren Schweinehund besiegen und Ronny zeigen, dass ich auch ohne, dass er meine Familie mit ins Spiel brachte, ihm nicht gehorchen und weiterhin stur bleiben konnte.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als ich ausgerechnet gegen Ronny lief und realisierte, dass wir wieder bei den Waggons angekommen waren. Ich schaute mich nur verwirrt um und erkannte ein paar leichtbekleidete Weiber, welche ich von dem Fußballplatz kannte und welche irgendwer, wahrscheinlich Ronny, weil er es mal wieder dringend nötig hatte und die Mädels zu wirklich allem willig waren, herbestellt haben musste.

,,Hey, Jungs.'', begrüßten uns die Mädchen breit grinsend und kamen direkt auf uns zu. Genau jetzt wollte ich am liebsten wegrennen, denn auf diese ganzen Weiber hatte ich genauso wenig Lust.

Ich hasste diese Mädchen einfach. Die immer mit ihrem geheuchelten Interesse, dem gefakten Lachen und mit dem andauernden Geflirte, nur weil sie endlich mal wieder gebumst werden wollte und es dringend nötig hatten.
Mag ja alles ganz nett und verlockend für den ein oder anderen sein, aber ich konnte diese Weiber einfach nicht ab und sie waren mir einfach viel zu aufdringlich.
Sie wollten niemanden erst richtig kennen lernen, sich nicht wirklich verlieben oder gar eine ordentliche Konversation mit jemanden starten. Nein, sie wollte das absolute Gegenteil, und nur ficken.
Wenn man Glück und sie gut genug befriedigt hatte, dann gab es eventuell noch die Handynummer zu dem dazugehörigen Mädchen und wenn sie mal wieder Lust und Bock auf einen hatte, dann riefen sie sogar wieder bei einem an.

Alex nannte diese Mädchen immer:''Der Pferdestall, in dem jeder mal reiten durfte.'' oder sie fragte ganz frech:''Wer hat noch nicht, wer will nochmal?''

Als ich vor einigen Jahren mal erzählt hatte, dass ich mich ausgerechnet auf eines dieser Weiber eingelassen hatte, hatte sie mir nur einen heftigen Klaps auf den Hinterkopf gegeben und mich gefragt, ob ich jetzt auch noch die letzten erdenklichen Tassen aus meinem Schrank verloren hätte, und ob ich irgendwie Bock darauf hätte, mir irgendeine Geschlechtskrankheit oder Herpes anzulachen.
Ich hatte auf ihre Fragen nur ratlos mit den Schultern gezuckt und sie hatte mir daraufhin nur einen Haufen Kondome geschenkt, aber mir trotz all dem viel Glück gewünscht, obwohl sie nie zu hundert Prozent hinter dieser Beziehung gestanden hatte.
Na ja, als ich dann irgendwann Schluss gemacht hatte, weil diese Beziehung schon von Anfang an nur die reinste Katastrophe war, hatte Alex nur erleichtert aufgestöhnt und mir zur Belohnung, weil ich diese dumme Olle endlich abserviert hatte, ein großes Tütchen Gras auf ihre Kosten spendiert und dies dann auch mit mir zusammen geraucht.

Ich musste kurz auflachen, als ich an meine beste Freundin dachte und mir huschte ein ehrliches Lächeln über die Lippen. Ach, wie gerne wäre ich doch bei ihr, oder bei Marcel, oder auch bei Lukas.
Ich würde mich bei ihnen auf jeden Fall um einiges wohler, glücklicher und vor allem auch sicherer fühlen, als hier.
Die drei könnten mich sicherlich mit irgendetwas völlig banalem zum Lachen bringen und ich hätte die ganze Zeit über nur ein grundloses Lächeln im Gesicht.
Ach, wäre genau das jetzt schön.

,,Tim hat noch welche. Der hat vorhin noch zwei Packungen eingesteckt. Frag' den mal.'', vernahm ich plötzlich eine Stimme, die meinen Namen gesagt hatte und ich schaute mich verwirrt um, um daraufhin in das fragende Gesicht von Jonas zu blicken.

 ,,Du hast noch Würste?'', harkte er nach und ich nickte.
,,Hm...'', antwortete ich und zog die beiden Verpackungen aus meiner Jackentasche.
,,Eine reicht erstmal. Die andere kannst du ruhig wieder wegstecken.'', sagte Jonas direkt und wieder nickte ich, ehe ich ihm die eine Packung gab und die Andere wieder, wie befohlen, zurücksteckte.

,,Das sind aber lange Würste.'', sagte eines der Mädchen grinsend zu mir.
,,Ja...ähm...ja.'', stammelte ich.
,,Ich mag lange Würste ganz schön gerne.'' Sie starrte vielsagend hinunter zu meinem Schritt und verharrte dort mit ihrem Blick für einige Sekunden, ehe sie mir wieder lächelnd in die Augen blickte.
,,Ich auch. Man hat auf jeden Fall viel mehr von denen.'', antwortete ich grinsend und hoffte, dass sie mich jetzt in Ruhe lassen würde.
,,Das stimmt.'', kicherte sie und trat näher auf mich zu.

,,Schöne Brille.'', lächelte sie und biss sich auf die Unterlippe, um irgendeine Sexyness damit auszustrahlen. Dass sie damit aber völlig daneben griff, behielt ich eher für mich.
,,Danke.'', bedankte ich mich ebenfalls lächelnd bei ihr und zündete mir in aller Seelenruhe eine Kippe an.
,,Du rauchst?'', fragte dieses Mädchen nach und ich zog als Antwort an meiner angezündeten Zigarette.
Sie nahm mir diese nur aus den Fingern, zog einmal lasziv an dieser, sah mir dabei tief in die Augen und ich starrte sie stattdessen nur ziemlich unbeeindruckt an, ehe sie die Kippe wieder zurück zwischen meine Finger klemmte.

,,Und was machst du sonst noch so?'', fragte sie mit ihrem falschen Grinsen nach und strich mir über den Arm.
,,Ähm...ich zeichne.'', antwortete ich und zog erneut an meiner Kippe.
,,Was zeichnest du denn so?'', harkte dieses Mädchen nach und fuhr sich durch die Haare.
,,Nacktbilder.'', grinste ich dreckig und hoffte, dass ich sie so irgendwie vertreiben konnte, weil ich absolut keinen Bock auf diesen Smalltalk hatte.

,,Boah, echt?'', fragte sie total fassungslos nach, grinste noch viel breiter und ich kannte keinerlei Ekel oder Abneigung in ihren Augen. Super Wolbers, die Alte will jetzt bestimmt, dass du sie nackt zeichnest.
,,Ja klar...'' Ich sah mich nur unsicher in der Gegend um, in der Hoffnung, dass mir irgendjemand aus dieser unbremslichen Lage heraushelfen konnte.
Doch natürlich suchte ich mit meinen Augen nur vergebens, denn entweder man war mit dem Grillen beschäftigt und leckte mit irgendeinem Weib rum.

,,Willst du mich vielleicht auch mal zeichnen? Meine Brüste passen hoffentlich auch auf das Bild...'', meinte sie nur unsicher und wollte gerade ihr Top hochziehen, um mir ihre Möpse zu präsentieren, doch ich zog es ihr noch rechtzeitig wieder herunter, bevor ich irgendetwas sah, was ich eigentlich nur ungerne zu Gesicht bekommen wollte. Gott, wie redete ich mich denn da nur wieder raus? Die war doch richtig angetan davon!

,,Ich glaube...ähm...meine...ah...meine Freundin findet das nicht so gut.'', log ich und sah sie gespielt traurig an.
,,Hm...aber ihr macht das doch sicher nichts aus.''
,,Sie ist sehr eifersüchtig.'', seufzte ich nur und fuhr mir schief grinsend durch die Haare.
,,Und wenn sie dabei ist?'', versuchte mich dieses Mädchen weiter zu überreden und sah mich bittend an.
,,Auch nicht.''
,,Und wenn wir danach eventuell 'nen Dreier schieben?'' Was zur Hölle?

,,Ähm...'', machte ich nur, weil ich nicht so recht wusste, was ich daraufhin erwidern sollte.
,,Was denn?'', fragte sie nach und sah mich mit verwirrter Miene an.
,,Ich...ähm...'', stammelte ich und seufzte erneut.

,,Sorry, aber das wird wirklich nichts mit uns, tut mir Leid.'', entschuldigte ich mich in der Hoffnung, dass sie diese auch annehmen und vor allem auch verstehen würde.
,,Nur wegen deiner Freundin?!'' Sie verschränkte die Arme vor der Brust und sah mich völlig eingeschnappt an. Mein Gott, versteht denn hier niemand ein ''Nein''?!
,,Nicht nur. Du bist halt einfach nicht mein Typ und ich möchte sie echt nicht betrügen, sorry.'', erklärte ich ihr nochmal etwas genauer und sah dieses Mädchen, dessen Namen ich bis dato nicht wusste, mit meinem liebsten Lächeln an.

,,Schade, aber wenn du es dir doch nochmal anders überlegen solltest - hier, meine Nummer.'', zwinkerte sie mir grinsend zu, schob einen Zettel in einer meiner Gesäßtaschen, gab mir einen leichten, kaum spürbaren, Klaps auf den Hintern und schmiss sich keine paar Sekunden später an Conan heran, welcher sich sofort auf dieses Mädchen einließ und ihr kurz darauf die Zunge in den Hals schob.

Ich sah mich nach diesem Gespräch nur ratlos in der Gegend um, zündete mir die nächste Kippe an und hoffte, dass ich bald nach Hause konnte. Hoffentlich würde nachdem Grillen auch Schluss sein und Ronny war zufrieden mit dem Tag und wollte nur noch mit seiner neuen Angebeteten zu sich in die Wohngruppe verschwinden, sie dort in Ruhe flachlegen und dann war er erst einmal für einen ganzen Tag mit ihr beschäftigt und ich hatte meine Ruhe.

Doch so würde es wahrscheinlich nicht kommen, weil er sie höchstwahrscheinlich für einige Tage mitschleppen und ihr zeigen würde, was für ein böser Junge er doch eigentlich war.
Danach ging es dann nochmal in die Kiste oder sie blies ihm nochmal fix einen, ehe er sich kurz darauf die Nächstes schnappte, weil Ronny sich einfach nicht für längere Zeit an irgendjemanden binden konnte.
Das hielt vielleicht höchstens mal zwei Wochen und danach war dieses besagte Mädchen nicht mehr gut genug für ihn, wurde wie Müll oder ein benutztes Kondom, welches sie beim Sex hatten, einfach so weg geschmissen, dann war für 'ne ganz kurze Zeit mal Ruhe und dann kam direkt die Nächste und das Spiel, wo man sich das Ende jedesmal erdenken konnte, ging wieder von vorne los.

Jedes Mal fragte ich mich, was die Mädels eigentlich so toll an ihm fanden, denn wenn ich ein Mädchen wäre, dann würde ich mich ganz bestimmt nicht an so jemanden wie Ronny heran schmeißen und alles erdenkliche dafür tun, nur damit er mich auch mal fickte.
Klar, er war nicht hässlich, aber seine ganze Art und wie er mit Mädchen umging, war einfach nur zum davonlaufen.
Wäre ich ein Mädchen und würde Ronny sehen, dann würde ich sofort die Flucht ergreifen oder höchstens nur einmal mit ihm schlafen, wenn ich irgendeine Geschlechtskrankheit hätte und ihm diese dann anhängen könnte, weil er dies auf jeden Fall schon sehr verdient hätte.

Ronny hatte tatsächlich mal versucht, bei Alex zu landen, doch diese hatte ihn nur ausgelacht, gefragt für wie bescheuert er sie eigentlich hielt und ihm danach eine heftige Ohrfeige verpasst, als dieser nach ihrer Abfuhr meinte, dass sie eh viel zu kleine Titten für ihn gehabt hätte.
Seitdem probierte er es nicht mehr bei ihr, ging ihr so gut wie es eben ging aus dem Weg und hatte auch ein kleinen wenig Respekt vor ihr, auch wenn er das so niemals zugeben würde.
Alex hatte nämlich schon einen ziemlich kräftigen Schlag und wenn sie erst einmal so richtig ausholte - dann wuchs dort auch kein Gras mehr.

Ich sah kurz zu Ronny und erkannte ein blondhaariges, bei diesen Temperaturen zu knapp angezogenes Mädchen an seiner Seite und mir fiel augenblicklich wieder ein, warum er sich ausgerechnet an Alex herangemacht hatte und nicht an irgendein anderes Mädchen, welches auch auf dieser Party gewesen war.
Alex war eigentlich genau sein Typ. Blonde Haare, klein, Piercing und eigentlich waren die Brüste meiner besten Freundin gar nicht mal so winzig, wenn ich das mal so anmerken durfte.
Sie meinte auch mal zu mir, dass sie Ronny vom Aussehen her schon recht attraktiv fand, aber sein Charakter der letzten Haufen Müll war und sie deshalb nie irgendetwas näheres außer einer Prügelei mit ihm anfangen würde.

Ich drückte meine Zigarette auf dem steinigen Boden aus und wünschte mir nichts sehnlicher, als jetzt irgendwie bei ihr sein zu können.
Zwar würde sie mich für total bescheuert erklären, weil ich wieder zu meiner Gang gegangen war und auch noch geklaut hatte, aber mir war ihre genervte Stimme um einiges lieber, als diese ganzen Idioten hier.
Zudem konnte ich bei ihr meinen Gefühlen freien Lauf lassen und einfach losheulen, wenn mir alles zu viel wurde und sie würde mich direkt, ohne großartig zu zögern, sofort in ihre Arme ziehen, mir beruhigend über den Rücken und durch die Haare streichen, und mir sagen, dass ich nicht so wirklich etwas für meine Entscheidung konnte und Ronny ein verdammter Hurensohn war.

Mit einem Mal schwirrte mir ein Geistesblitz durch den Kopf und ich wurde mit einem mal ziemlich glücklich. Marcel hatte doch ab heute für einige Tage frei und war sicherlich Zuhause!
Wenn die hier jetzt fast alle mit Grillen und ihren Weibern beschäftigt waren, dann würde es doch gar nicht so schnell auffallen, wenn ich verschwinden würde. Warum sollten sie auch ausgerechnet darauf kommen, dass ich bei Marcel war?
Aber...wenn ich jetzt einfach so abhauen würde, könnte es noch mehr Konsequenzen mit sich ziehen. Aber hassten mich nicht schon so oder so alle?
Nur weil ich etwas geklaut und ein wenig Zeit mit ihnen verbracht hatte, hieß es doch noch lange nicht, dass sie mich auf einmal wieder alle wie früher mochten. Sie hatten sicherlich noch alle einen riesigen Hass auf mich und schlimmer konnte es nun wirklich nicht mehr für mich werden.

Ich sah mich noch einmal auf dem Platz um und als ich mir ziemlich sicher war, dass alle von ihnen soweit beschäftigt waren, sodass ihnen meine plötzliche Flucht nicht auffallen würde, ging ich langsam und vor allem leise, einige Schritte rückwärts und dann nahm ich auch schon meine Beine in die Hand und lief einfach drauf los. Ich rannte mit schnellen Schritten den Weg durch den kleinen Wald, die Landstraße entlang und von da aus direkt in die Innenstadt.

Als ich gerade die Innenstadt passierte, bog ich einmal links ab, in irgendeine Gasse hinein und als ich mich gerade umdrehen wollte, um zu gucken, ob doch noch jemand hinter mir her war, was ich natürlich nicht hoffte, rannte ich plötzlich in jemanden hinein und fiel eher unsanft auf den steinharten Boden. Scheiße. 

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