~22~Luzifers etwas andere Ratsitzung

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Der Saal sah so aus wie letztes Mal als ich das Buch bekommen hatte. Und heute würde ich ihn wieder betreten mit der Nachricht dass ich genau dieses nicht mehr hatte.
Die Stühle standen in den Ecken, alle ordentlich gestapelt mit einer fetten Staubschicht darauf.
Sie mussten sich seit meinem letzten Treffen wohl nicht verändert haben.
Auch die Mitglieder an der grossen Tafel in der Mitte schienen all ihre Tage auf den abgesessenen Sesseln zu sitzen.
Die silbernen Ranken die sich über die Beine des Ebenholztisches schlichen sahen schön aus, genauso wie das Licht dass sich zwischen den Vorhängen hinein drängte und es alles so viel freundlicher machte.
Heute aber waren von den Sieben nur drei da.
Klaus, mein alter Trainer der noch nie ein grosser Fan von mir gewesen war, wie man bei meiner Aufnahme und der Ringübergabe auch gesehen hatte.
Er fuhr hoch und zückte sofort seine Armbrust und richtete sie auf Deamon.
Doch er bewegte nur die Hand und sie knallte an die Wand und zersprang in ihre Einzelteile.
Klaus blieb zwar mir gezückten Dolchen stehen, aber bewegte sich nicht weiter.
Victor, der oberste Jäger der mich schon immer für eine Aussenseiterin gehalten hatte sah mich beinahe verächtlich an.
"Ich hatte gehofft dich nie wieder sehen zu müssen.
Aber dass du in solch einer Begleitung zurück kommst, jegliche Ehre ist verloren."
Er schüttelte den Kopf, der mittlerweile völlig kahl war.
Wenn er nur wüsste.
Er war schon immer ein Fan von Engeln gewesen.
Wenn er nun erfahren würde wer ich war würde er eher noch die ganzen Engel verfluchen als mich zu akzeptieren.
Seine grauen Augen zeigten kein Mitleid und er beobachtete Deamon mit eiserner Miene.
"Ich habe von dir gehört, du bist der Hybrid mit dem sie sich abgibt."
Deamon lächelte schief, aber er hätte den Mann innert Sekunden töten können.
Das wussten wir beide.
"Arya, wieso bist du zurück gekommen?"
Etwas freundlicher als die Beiden anderen aber etwas Traurig sah Cecilia mich an, während Victor und Deamon einander berechnend ansahen.
Ich fühlte mich wohl neben ihm, auch wenn ich mir meiner Gefühle ihm gegenüber noch ganz klar werden musste.
Was wahrscheinlich nicht so ganz klappen würde wenn wir mitten in Kriegsvorbereitungen steckten.
Ich sah die ältere Dame respektvoll an.
Sie war die Einzige die es Wert war dass ich anständig mit ihr redete.
Bereits nach dem Tod meiner Eltern, wo sich Victor den Posten gekrallt hatte und mich seit jeher nur als Ballast gesehen hatte, war sie für mich da gewesen.
Einer der Gründe wieso ich die Academy nicht ins Messer laufen lassen wollte.
Denn wenn Deamon hier rein kam, schaffte Azrael das auch.
"Ich bringe schlechte Nachrichten."
Schnaubend lehnte sich Victor zurück und bedachte Klaus mit einem "sagte ich ja" Blick.
Ich liess mich nicht beirren, Deamon neben mir gab mir die nötige Sicherheit.
"Ich habe das Buch verloren."
Bevor Victor aufbrausen und Klaus vor Schreck das Messer fast in seinen Fuss fallen lassen konnte, redete ich weiter.
"Das heisst eigentlich wurde es mir entwendet.
Von Azrael."
Es würde eine anstrengende Story werden es ihnen zu erklären.
Sofort lachte Victor laut auf.
"Ein Engel braucht doch so ein Buch nicht, das ist die Dümmste Ausrede die ich gehört habe! Deinen Dämonen Freund sollten wir gleich töten, eine Schande mit was du dich umgibst!"
Ich mahlte mit dem Kiefer und Deamons Finger berührten meine ganz Sachte. Ich atmete konzentriert ein. Stimmte, sachlich bleiben.
"Lucifer sitzt nicht mehr länger auf dem Thron der Unterwelt, Azrael hat sich vom Himmel abgewandt und hat das buch gestohlen, um die Höllentore zu öffnen."
Cecilia richtete sich langsam auf und schluckte.
Sie war die Einzige die mir irgendwie zu glauben schien.
"Oh und natürlich habt ihr zwei ihm
Bereitwillig geholfen..eine Schande für deine Eltern bist du Arya! Eine Verräterin deines..."
Ich fuhr dazwischen und redete einfach weiter, würde ich ihm länger zuhören würde er nicht mehr lange atmen.
"Das Buch ist seit jeher im Besitz der Jäger, es trägt eine Aufgabe und wenn man sie bricht, dann ist es möglich alle Tore auf Einmal zu öffnen, auch wenn wir wissen dass er es nur auf eines abgesehen hat."
Victor schüttelte den Kopf.
"Einfach lächerlich, mit was für Abschaum
Verschwende ich hier meine Zeit."
Deamon knurrte als er aufstehen wollte wie ein wildes Tier und sehr überzeugend.
Victor sah in ihm nicht den Menschen den ich sah, also gab er ihm genau das was er sehen wollte.
Sofort und sehr wütend liess er sich zurück in den Stuhl sinken.
Mein Selbstbewusstsein war nun höher.
Ich war Michaels Tochter und ich nahm mir das Recht zu sprechen wann immer ich wollte.
"Dafür brauchte er mein Blut als sowohl auch Deamons, und leider hat er es gewaltsam geschafft es zu bekommen."
Klaus spielte mit dem Messer in der Hand, er fühlte sich dank der Waffe di ihm
Geblieben war wohl sehr mächtig. Wenn er wüsste was hinter Deamon und mir für eine Kraft schlummerte.
"Was soll an deinem Blut denn schon so besonders sein."
Kommentierte er abfällig und musterte mich.
Seit ich hier mit Dämonen gesehen worden war hatte sich Niemand die Mühe gemacht mich zu verstehen oder nachzudenken wieso das alles so sein könnte.
Sie hatten mich einfach alle abgewiesen und mich abgestempelt als Miststück und Verräterin.
Ich hatte Bücher gelesen, und nicht viele Verräter hatten lange überlebt.
Deamon verspannte sich und ich hob den Kopf, während ich ihn leicht lächelnd ansah.
Ich konnte es voller Stolz aussprechen und musste mich nicht dafür schämen.
"Weil ich ein Halbengel bin."
Victor stampfte mit dem Fuss auf den Boden.
"Es reicht! Ich bereite mich sicherlich nicht auf einen Krieg vor der so erfunden ist wie diese Lüge gerade eben! Verschwinde aus dieser Academy Arya und komm nie wieder zurück!"
Ich fuhr zusammen, es tat weh von seinem Zuhause verwiesen zu werden, wenn man gar nichts getan hatte ausser Anders zu sein.
Und nicht den Vorstellungen zu entsprechen.
Für sie gab es nur schwarz oder weiss, aber ich war eben grau und deswegen kamen sie nicht mit mir klar.
Aber ich musste mir das nicht mehr länger anhören, Victor hatte nicht das Recht so mit mir zu reden egal wie alt er auch war.
Ich schloss die Augen und fütterte die Lichtkugel in meinem Bauch mit Wut.
Wie Feuer das Holz frass sie es gierig und wurde stärker, knisterte in meinen Fingern und schlich sich als angenehme Wärme in meinen ganzen Körper.
Das Kribbeln setzte ein und ich bemerkte dass ich schneller geworden war, meine Kraft frei zu setzen.
Den Riegel vor ihrem Käfig zu öffnen.
Als ich meine Augen wieder öffnete strahlten sie weiss.
Hell wie das Licht der Sonne und so warm wie die Umarmung meines Vaters.
Victor schnappte nach Luft und Cecilia erhob sich mit einer Hand vor dem Mund.
Klaus fiel der Dolch aus der Hand und landete laut auf dem Tisch.
"Das...das muss ein Trick sein.
Niemals kann Jemand wie du..."
Setzte Victor an und starrte mich mit so viel Abscheu an, dass ich mich fragte ob er mich einfach hassen wollte.
Oder aber er beneidete mich, er selbst hatte die Engel immer am meisten gepriesen und sich als ihr Liebling dargestellt.
Doch weiter kam er nicht, denn es begann im Raum plötzlich zu winden, sodass meine Haare umher flatterten und Deamons Mantel um seine Knie wehte.
"Was ist das?"
Fragte Cecilia ängstlich und stützte sich am Tisch ab, um den Halt nicht zu verlieren.
"Ich bin es nicht."
Ich sah fragend und etwas schockiert zu Deamon, doch er schüttelte nur wissend den Kopf.
"Das ist Lucifer."
Klaus sah geschockt aus.
"Der Teufel?"
Es knallte und Schatten bildeten sich aus dem Nichts, schienen aus der Luft heraus gezogen zu werden uen formten sich langsam zu einem Strudel aus Schatten die umher schwirrten und alles durcheinander warfen.
Die Stühle in der Ecke flogen mehrere Meter und ich fragte mich wozu er den ganzen Hokuspokus brauchte.
Dann formten sich menschliche Konturen aus dem Hitze ausstrahlenden Ball und die Schatten zogen sich immer weiter zurück, bis sie einen schwarzen Umhang an den Schultern des Teufels bildeten, der neben mir im Raum stand.
In Person.
"Ich mag das Wort Teufel nicht so, es klingt so negativ."
Er wedelt mit einem knochigen Finger und hob die dichten Wimpern von der blassen Haut.
Seine schwatzen Haare schafften es irgendwie immer auf eine Art fettig auszusehen.
Seine blutroten Augen, deren Inneres Feuer
Mich immer wieder faszinierte, richtete sich auf die Anwesenden.
Cecilia formte das Kreuz auf ihrer Brust und Klaus warf den Dolch.
"Oh gott..."
Flüsterte Vitcor und Lucifer sah uns entnervt an.
Ich zuckte nur die Schultern.
"Welcher Gott genau? Herrgott ihr Menschen müsst immer so ungenau sein?"
Mit einer lässigen Handbewegung wischte er den Dolch in der Luft fort und Klaus folgte ihm mit seinem Blick.
Schon cool wenn man den Teufel im Ärmel hatte.
Die beste Unterstützung die man sich wünschen konnte.
"Danke Arya,"
Ich verdrehte die Augen.
Ausser wenn er meine Gedanken lass.
Lucifer schnaubte und richtete dann den dunkeln Mantel, der seine eher schmächtige Figur betonte.
"Wie dem auch sei, wegen eurer wirklich beachtenswerten Fähigkeit der Dummheit musste ich hier in dieses schmuddelige Ding kommen...wie hiess es nochmals?"
Er schnippte mit den Fingern und sah mich auffordernd an.
Wer Lucifer nicht kannte konnte schon Mühe mit seinem Charalter haben.
Aber die drei Ratsältesten waren zuerst mal geschockt wen sie vor sich hatten.
"Haus."
Beeilte ich mich zu sagen und er nickte.
"Ja genau. Wo war ich stehen geblieben? Achja, in dieses Schmuddelige Haus musste ich kommen um euch hirnverbrannten Idioten zu sagen dass die Armee der Hölle bald einmarschieren könnte."
Er tippte die Fingerspitzen aneinander, ein breites Lächeln auf dem Gesicht als würde er nur mit Vollidioten reden.
Cecilia setzte sich und versuchte sich Luft zu zu wedeln, einen Teufel sah man ja auch nicht alle Tage.
Aber mittlerweile war es für mich normal geworden.
"Sollte dass dann nicht...eure Armee sein?"
Meldete sich Klaus zu Wort, während Victor den Kopf berechnend gehoben hatte und Lucifer musterte.
"Ja hast du denn nicht zugehört du erbärmliche Existenz?"
Nervte sich Lucifer, so unerträglich konnte er also auch sein.
"Ich bin leider gerade nicht auf dem Thron."
Verlegen nestelte er an seinem Jackett herum.
"Und dieser Mistkerl Azrael sitzt jetzt auf meinem Baby, wenn er ihr auch nur einen Kratzer zufügt dann schwöre ich..."
Regte er sich auf und ich wollte gar nicht wissen wie seine Beziehung zu seinem Thron stand.
"Lucifer."
Deamon räusperte sich, die Drei Angesprochenen sassen wie gelähmt in den Stühlen.
Ich wusste was sie dachen, ich hatte auch mit einer hässlichen Kreatur mit Hörnern gerechnet, die alle nur töten wollte.
So einen schwatzhaften Lebensbrocken Mann vor mir zu haben hatte mich im ersten Moment auch etwas überrascht wenn ich ehrlich war.
Aber die Zeit drängte und sie mussten es wirklich glauben, wenn wir ihre Hilfe wollten und sie beschützen sollten.
"Also wenn du die Armbrust loslassen würdest könnten wir einen Deal aushandeln."
Er wies auf Victor, der die Hand langsam wieder sinken liess und die roten Augen bohrten sich tief in ihn hinein.
Alle drei schwiegen, keiner hatte Zweifel daran wer vor ihnen stand und endlich schienen sie uns zu glauben.
Lucifer klatschte erfreut und lächelte sie an.
"Na dann."
Er drehte sich zu mir um und seufzte.
"Hoffentlich kann ich bald zurück, die Dummheit hier ist ja stickig.."
Tatsächlich hatte er es geschafft.
Die drei Ratsmitglieder hatten beinahe nichts mehr von sich geben konnten hatten den Teufel nur angestarrt, während er Pläne geschmiedet hatte.
Schliesslich war er zum Schluss gekommen dass Engel und Hybriden und Jäger zusammen arbeiten mussten.
Victor hatte sich geweigert seine Academy mit Dämonen zu beschmutzen.
Aber sagen wir mal Lucifer war sehr...überzeugend gewesen.
Anschliessend hatte selbst der Dämonen Feind zugestimmt, für diesen einen Kampf zusammen zu arbeiten, mit seinen Todfeinden.
Daraufhin hatte sich Lucifer von uns verabschiedet und war beinahe erlöst wieder verschwunden.
Deamon hatte den Raum hinter mir verlassen, er misstraute hier allen und ich verstand ihn.
Schliesslich konnte genauso gut ein Bär sich in einem Rudel Wölfe verlaufen haben. Man war sich nie sicher wer gewann.
Auch wenn ich Wölfe absolut gerne mochte, in dieser Situation wäre ich eindeutig auf der Seite des Bäres. Alleine wegen seinen Augen, seinen Küssen und vor allem der Tatsache dass er neben mir stand.
"Teufelchen? Wo willst du hin?"
Fragte er und fuhr mir mit den Fingern über den Handrücken.
Ehrlich gesagt keine Ahnung. Hier durfte ich ja nicht bleiben, sollte ich also meine Koffer packen?
Aber zurück zu Deamons Haus auch nicht, denn Mary hasste mich jetzt abgrundtief und Jace war eben Jace. Nur Nelson wäre nett genug gewesen den Mund zu halten, was er ja irgendwie immer tat.
Ich konnte auch nicht in die Hölle weil da ein blutrünstiges Monster lauerte welches mich nur zu gerne ins Höllenfeuer schmeissen würde.
Und den Himmel konnte ich auch nicht betreten weil ich ja nicht einmal eigene Flügel hatte.
Ich passte nirgends rein, nirgendwo gehörte ich dazu.
Ich hatte kurz gedacht dieses Gefühl, das Klamme Erdrückende Gefühl in meiner Brust hätte sich aufgelöst, jetzt wo ich Deamon hatte. Und meinen Vater. Aber es war nich genau gleich, ich war nirgendwo willkommen weil ich einfach nicht war wie Jemand Anderes.
Jeder hatte seine Freunde und seine Familie um sich, und ich hatte nichts davon.
"Ich weiss es nicht."
Flüsterte ich und sah etwas traurig zu ihm hoch.
"Ich kann nirgendwo hin."
Stellte ich dann etwas geschlagen fest und liess die Schultern hängen.
Sofort stützte er meinen Rücken, um mir wieder eine gerade Haltung zu verschaffen.
"Doch Teufelchen, du kannst zu mir. Und solang du bei mir bist können wir von mir aus in einem Fluss übernachten."
Er grinste schief und ich musste unterdrückt lächeln.
"Das würde aber ziemlich nass und eng werden."
Stellte ich fest, in Gedanken stellte ich mir uns beide zusammen gekauert im strömenden kühlen Wasser vor. Mit klappernden Zähnen und durchnässt bis auf die Knochen.
"Ach so schlimm fände ich das nicht."
Er streifte ganz unschuldig meine Seite mit seinen Fingern und schon spürte ich das Glühen dass er in mir auslöste.
Licht und Schatten hassten sich, und der Teil in mir drängte auch die ganze Zeit weg zu kommen.
Aber die Gefühle die mein menschlicher Teil für ihn hatten waren einfach zu gross.
"Atmen nicht vergessen."
Kommentierte er amüsiert und ich schlug ihm in die Seite.
Wir liefen die erste Treppe entlang und ich versuchte die Blicke so gut es ging zu vermeiden.
Es wichen alle aus, aber hinter unserem Rücken warfen sie uns Blicke zu, die ich mir selbst als lebenslange Aussenseiterin nicht gewohnt war.
"Ich sollte mit Mary reden...es klären."
Seufzte ich dann.
Ich hatte sie ins Herz geschlossen aber es war nunmal wahr dass ich von ihren Gefühlen gewusst hatte, und mich trotzdem in Deamon verliebt hatte.
Ich konnte dafür nichts, aber wofür ich etwas konnte war die Tatsache dass ich ihn ihr zuliebe nicht weg gestossen hatte.
Ich hatte es mir zwar vorgenommen, aber als er meine Gefühle erwiderte, gab es keinen Grund mehr zu widerstehen.
Sie war für ihn wie eine Schwester, also wieso musste ich mich wegen einer Liebe die niemals entstehen würde von dem Mann fern halten zu dem ich mich wirklich, wirklich hingezogen fühlte?
"Du hast nichts falsch gemacht Arya."
Ernst sah er mich an und schüttelte den Kopf.
Er hatte es immer noch nicht begriffen der Idiot.
"Verstehst dus denn nicht Deamon?"
Fragte ich fassungslos, nach all dem sollte es ihm doch klar geworden sein.
Er runzelte die schöne Stirn und hob einen Finger.
"Jetzt überforderst du mich Teufelchen."
Ich schüttelte den Kopf, zum Spassen war mir nicht mehr zumute.
Ich liess meine Hand am dunkeln Geländer entlang wandern, während wie den nächsten Stock durchquerten und uns die Blicke trafen.
Mittlerweile war ich aber zu sehr auf unser Gespräch konzentriert.
"Deamon, Mary ist in dich verliebt.
Und ich wusste es, ich habe mich auch von dir fern halten wollen aber ich habe diese Gefühle entwickelt und dann hast du mich geküsst und..."
Schoss es aus mir raus und seine Augen verschlossen sich etwas. Wie jedes Mal wenn er eine Sekunde brauchte um alles einzuordnen.
"Du hast es mir wegen Mary so schwer gemacht an dich heran zu kommen?"
Toll, jetzt klang es als würde ich ihr einen Vorwurf machen.
"Nein..ich wollte sie nur nicht verletzen."
Ein sanftes Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus.
"Mary ist für mich wie eine Schwester, ich weiss schon dass sie mich mehr mag. Aber es war alles gut also musste ich nie etwas klar stellen. Ich wusste nicht dass sie deswegen so sauer geworden ist..."
Jungs, egal wie Schlau oder Dämonenhaft, manchmal kapierten sie einfach Null.
"Ich mag sie, aber sie hasst mich."
Deamon legte den Kopf schief. Er kannte sie genau und wir wussten beide dass sie sich so leicht nicht versöhnen würde.
Aber das Gute daran war dass ich Deamon nicht verloren hatte obwohl ich die Karten offen auf den Tisch gelegt hatte. 
Bevor ich aber noch etwas sagen konnte, wurde ich von hinten angerempelt und stolperte.
Ich fiel nach vorne, direkt die Treppe hinunter, doch kurz bevor ich mit dem Kopf auf den Teppich der Stufen aufknallen konnte, oder überhaupt imstande war meine Magie frei zu setzen, stand Deamon vor mir.
Er fing mich auf und zog mich zu sich, seine Augen leuchteten grell grün und Schatten flackerten an seiner Kleidung, als kämen sie aus seinem tiefsten Innern.
Er knurrte wie ein Racheengel und die Jungs die hinter uns die Treppe herunter gekommen waren, blieben etwas entfernt und mit misstrauischen Blicken vor uns stehen.
Ich machte mich langsam los und musste zuerst mal den Schreck aus meinen Gliedern vertreiben, bevor ich imstande war mich zu fassen.
Sie hatten mich nicht einfach so gestossen, sie wollten Streit und genau den würden sie auch bekommen.
Ich hatte es satt mich herum stossen zu lassen und ich konnte mich wehren, dazu war ich absolut imstande.
Also sollten sie sich nicht mit mir anlegen.
Meine Augen färbten sich grell weiss, das hatte ich mittlerweile drauf und meine Sicht wurde immer besser und schärfer, bis ich das kleinste Detail an ihnen feststellen konnte, wenn ich mich darauf konzentriert hätte.
Deamon wollte einen Schritt vor machen.
Wenn er sie sich vorgeknöpft hätte würden sie bald nicht mehr leben, doch an ihren frechen und herablassenden, naiven Mienen schienen sie das nicht zu kapieren.
Ich hielt ihn zurück und schüttelte den Kopf, ich wusste dass Licht ihm genauso unangenehm war wie mir der Schatten.
Deshalb mussten wir wohl ein komisches Pärchen sein, aber es hielt uns nicht von unseren Gefühlen ab.
Keinen von uns.
"Wer war das?"
Sie grinsten und kamen näher, das Glühen meiner Augen schien sie nicht zu beeindrucken.
"Weisst du, du magst jetzt selbstbewusst hier rein spazieren um uns deine Macht zu demonstrieren, aber was bist du ohne deine Teufelskräfte?"
Zischte einer.
Ich hätte ihm am liebsten den Kopf abgeschlagen und geschrien dass ich da war um ihnen zu helfen damit sie sich vorbereiten konnten und nicht als Dämonen Futter endeten.
Aber stattdessen bezichtigten sie mich solcher Absichten, ich bereute es schon fast hier her gekommen zu sein. Wie konnte so ein Haufen ignoranter Jäger mal meine Familie gewesen sein?
"Du bist gar nichts.
So wie immer, glaub ja nicht wir haben dich vergessen Arya.
Du bist höchstens noch seine kleine Schlampe.."
Der Eine junge, hochgewachsen mit Wasserstoffblonden Haaren und blauen stechenden Augen beugte sich zu mir runter.
Ich spürte wie sich das Licht in mir breit machte und alles in mir dazu drängte ihm ein Loch in die Brust zu schiessen.
Aber ich hatte nur Dämonen getötet, und weil es keine Menschen waren sondern ohnehin Kreaturen der Dunkelheit, hatte ich nie irgendwelche Schuldgefühle gehabt.
Bis ich Deamon und Mary kennen gelernt hatte.
Aber einen Menschen aus Fleisch und Blut, ich würde es nicht ertragen, egal sie sehe meine innere Kraft danach lechzte.
Also hob ich langsam den Kopf.
Ich konnte mir auch so Respekt verschaffen. Denn ich war niemals schwach gewesen.
Ich hatte nur all die Jahre zugelassen dass sie mich unterdrückten.
Deamon hinter mir war immer noch völlig angespannt, während ich eine Stufe der Treppe hinauf stieg.
Unterdessen hatten sich zu Beiden Enden Schaulustige gesammelt, die uns tuschelnd zusahen.
Die Jungs fühlten sich stark und es musste ihnen gefallen, der Verräterin eine Lektion erteilen zu können.
Aber nicht mit mir.
"Willst du wissen was ich ohne meine Kräfte bin?"
Zischte ich und stand nun auf derselben Stufe, sodass er nicht mehr auf mich hinab sehen konnte.
Ich blickte ihm genau in die Augen und ich wusste dass er die Macht spürte die um mich herum zu vibrieren schien.
"Ich bin eine Jägerin."
Sagte ich laut. So laut dass es alle hören konnten.
Sie konnten mir nichts nehmen was ein Teil von mir war.
Das konnte Niemand.
"Dann bist du eine Schande für uns alle."
Knurrte der Junge und zog eine Klinge aus seinem Gürtel.
Die Umstehenden sogen die Luft ein.
Ich hatte keine Dolche dabei, seit ich meine Kräfte bekommen hatte waren die irdischen Waffen
Völlig in den Hintergrund gerutscht.
Aber das hiess nicht das ich nicht kämpfen konnte.
Ich sah herausfordernd auf die Klinge in seiner Hand.
"Willst du mich damit erstechen? Wirklich?"
Ich genoss es ihm die Herablassung zurück zu geben, die er mir gezeigt hatte. Die sie mir alle gezeigt hatten.
Und irgendwie erinnerte ich mich selbst dabei an Lucifer.
"Mit dem Zahnstocher? Ich habe Dämonen gesehen die weitaus besseres drauf hatten."
Ich lächelte ihn süffisant an, wenn ich eines wusste dann dass der Stolz eines Jägers riesig war.
Und er biss auch sofort an.
Schnell schoss er vor, er führte die Klinge gut, wie einen zweiten Arm.
Er musste bereits ausgebildet sein.
Aber das war ich auch.
Ich hatte mein ganzes Leben so gekämpft und ich war gut.
Blitzschnell schoss meine Hand vor und schlug ihn auf eine empfindliche Stelle des Arms, seine Hand öffnete sich und das Messer fiel raus.
Sein Kumpane versuchte sich danach zu bücken doch mit einem kräftigen Fusstritt stiess ich ihn die Treppe hinunter.
Sein schmerzliches Stöhnen war mir herzlich egal.
Ich drängte den Jungen zurück, bevor er versuchte nach mir zu hieben.
Mit geballten Fäusten.
Ich wich aus, meine Reflexe hatten sich verstärkt und ich war schneller, flinker und aufmerksamer geworden.
Der Kampf der mir früher Probleme bereitet hatte, war jetzt ein Klacks.
Ich rammte ihm das Bein in den Bauch, als er sich ungeschützt liess um sich mit seinem Joker dem Gewicht auf mich zu stürzen.
Er krümmte sich und ich konnte mir vorstellen wie gerade die Luft aus seiner Lunge wich.
Dann stiess ich ihn weg von mir.
Mit ihm musste ich mich nicht abgeben.
Er rutschte die Treppe hinunter und prallte mit dem Rücken gegen seine Kumpanen, die herum standen und einfach nur gafften.
Schnell halfen sie ihm hoch und finstere und strafende Blicke trafen mich von allen Seiten.
Ich ignorierte sie, wenigstens wussten sie jetzt mit wem sie es zu tun hatten, wenn sie wieder meinten mich untergraben zu müssen.
Macht konnte leicht dazu verführen sie für Respekt zu verschaffen, aber ich nahm mir fest vor, es dabei zu belassen und nicht so zu werden wie die Menschen hier.
"Du bist doch noch ganz die Alte."
Grinste eine bekannte Stimme und ich drehte mich langsam um.
Alice stand oben an der Treppe, die Arme belustigt verschränkt und den Blick auf mich gerichtet.
Ich erinnerte mich an unser letztes zusammentreffen und es war definitiv nicht all zu gut verlaufen.
Ich runzelte langsam die Stirn, dass sie so freundlich war war einfach zu überraschend.
"Genug gegafft, haut ab."
Alice machte eine Bewegung als würde sie Hühner verscheuchen und widerwillig löste sich die Menge hinter uns auf.
Sie kam die Treppenstufen hinunter und atmete tief ein, als sie vor mir stehen blieb.
Dann umarmte sie mich.

Hm was könnte nur ihren Meinungswechsel herbei geführt haben^^
Ich finde es gut dass Arya sich wehrt, jedoch muss man aufpassen, dass man seine Kraft nicht ausnützt, oder fändet ihr es gut?
Bis bald und zum nächsten Kapitel
Eure
Tala

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