Krank

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Irgendwas stimmte nicht. Es war schon halb elf und Acronix war immer noch nicht aus seinem Zimmer rausgekommen. Krux wusste, dass sein Bruder ein Langschläfer war, doch um diese Zeit war er normalerweise munter.

Krux seufzte und beschloss nach ihm zu sehen. Er konnte schließlich nicht den ganzen Tag durchschlafen. Als er vor seiner Tür stand, klopfte er an. "Acronix? Schläfst du noch?" Er wartete einen Moment und als er keine Antwort bekam, trat er einfach in sein Zimmer ein.

Tatsächlich schlief sein Bruder noch, vergraben unter der Decke. "Es ist halb elf! Steh auf, du fauler Sack!" Acronix gab nur ein Grummeln von sich. "Herrgott nochmal! Muss man denn alles selber tun?" Er riss ihm die Decke weg.

Sein Bruder verzog das Gesicht. "Hey!", wimmerte er und setzte sich empört auf. "Gib das zurück!" Krux hielt inne, als er bemerkte, wie blass er war. Seine Haare waren zerzaust und klebten an seiner Stirn.

"Du siehst nicht gut aus."
"Mir geht es auch nicht gut!", jammerte Acronix, riss ihm die Decke aus den Händen und wickelte sich darin ein. Krux legte seine Hand auf die Stirn seines Bruders. Sie war glühend heiß. "Du hast Fieber."

Acronix stöhnte gequält. "Lass mich schlafen!" Seine Stimme klang kratzig. Der Ältere seufzte schwer. Das wird ein langer Tag.

Ein paar Minuten später kehrte Krux mit einer Tasse Tee zurück. Er stellte es auf Acronix' Nachttisch ab. "Trink", forderte er auf. Sein Bruder hob schwach den Kopf. "Was ist das?"
"Tee." Er nahm die Tasse in die Hände, nippte daran und verzog das Gesicht.

"Das ist ja Kräuter-Tee! Den mag ich nicht!" Der Ältere atmete tief ein und aus. "Es hilft gegen Halsschmerzen."
"Woher weißt du, dass ich-"
"Trink. Es."

Acronix zuckte zusammen, als er den einschüchternden Blick seines Bruders sah. Brav nahm er einen großen Schluck und schüttelte sich angewiedert. "Bäh!" Krux fuhr sich mit der Hand über sein Gesicht. Wie ein Kind...
"Trink es aus. Ich bring dir nachher Medizin."

Acronix trank den ganzen Tee aus und schluckte danach auch die Tablette, die gegen das Fieber half. "Braver Junge", neckte Krux ihn. Sein jüngerer Zwilling schmollte und legte sich wieder hin. "Mir geht's immer noch mies."

"Die Medizin wirkt nicht sofort. Du musst warten."
"Ich hasse warten...", murmelte er und döste dann ein. Krux deckte ihn zu und verließ sein Zimmer.

Etwas später sah er nochmal nach ihm, da es ungewöhnlich still war. "Wie geht es dir?", fragte er, als er auf seinen Bruder zulief. "Geht so...", murmelte Acronix abwesend. Erst jetzt bemerkte Krux, dass er auf seinem Handy tippte. "Leg das Telefon weg, davon bekommst du nur Kopschmerzen."

"Aber mir ist so langweilig!", klagte er. "Was soll ich denn sonst tun?" Krux hob skeptisch eine Augenbraue. "Hm, anscheinend bist du doch nicht so krank."
"Doch bin ich!", erwiderte Acronix schnell. "Dann brauchst du dein Handy aber auch nicht!"

Er streckte seine Hand aus. "Her damit." Sein Bruder zögerte kurz, ehe er wiederwillig das Gerät aushändigte. Krux schob es in seine Hosentasche. "Geht doch." Acronix grummelte beleidigt. "Du behandelst mich wie ein Kind!"

"Tja, dann solltest du vielleicht aufhören dich wie ein Kind zu benehmen", konterte der Ältere. "Ruh dich jetzt aus. Du musst wieder gesund werden." Sein Zwilling seufzte und sank in sein Kissen. "Ja, ja..."

Acronix schaffte es im Laufe des Tages ein wenig zu essen, auch wenn es nur etwas Suppe war. Den Rest des Nachmittags lag er einfach nur im Bett, während er zusätzlich von Husten geplagt wurde. "Krux, ich sterbe...", jammerte er, als sein Bruder in sein Zimmer trat.

"Deswegen hast du mich gerufen?", fragte Krux mürrisch. "Ist das dein ernst? Wie oft willst du mich noch von meiner Arbeit ablenken?" Acronix blinzelte traurig. "Du hast gesagt, ich soll dich rufen, wenn ich etwas brauche."

"Ja, das habe ich", gestand der Ältere. "Aber nur, wenn es wichtig ist. Und in diesem Fall trifft das nicht zu." Der Jüngere machte ein Schmollgesicht. "Warum bist du so gemein zu mir?"
"Ich bin nicht gemein. Du benimmst dich einfach kindisch."

Acronix hustete. "Hilf mir..." Krux seufzte. "Ich mach dir nochmal 'nen Tee."

Kurz darauf kehrte er mit einer dampfenden Tasse zurück. Acronix hustete immer noch. "Hier." Sein älterer Bruder reichte ihm den Tee. "Danke." Er trank und machte wieder eine Grimasse. Krux wandte sich zum Gehen. "Brauchst du noch was?"

Acronix überlegte, doch schüttelte dann den Kopf. Der Ältere nickte. "Gut." Bevor er den Raum verlassen konnte, fragte sein Bruder: "Kann ich mein Handy wieder haben?"
"Nein."

Endlich konnte Krux seiner Arbeit nachgehen, ohne, dass er dabei wieder unterbrochen wurde. Acronix war ja allgemein nervig, doch wenn er krank war, war er unausstehlich.

Es verging vielleicht eine Stunde, als er plötzlich ein Geräusch wahrnahm. Krux horchte genauer hin, es klang wie ein Würgen und es schien aus dem Bad zu kommen. "Au weia..." Seufzend stand er auf, streckte seine steifen Glieder und tappte Richtung Badezimmer.

"Nix, alles okay bei dir?", fragte er behutsam, als er vor der Tür stand. Ein leises Wimmern war die Antwort. Krux trat ein und entdeckte Acronix, der in einer gerkümmter Haltung vor der Toilette auf dem Boden lag.

Der Ältere eilte zu ihm rüber und ging in die Hocke. "Acronix, was ist mit dir?" Er versuchte die Panik in seiner Stimme zu unterdrücken. "Hast du dich übergeben?"
"Ja...", krächzte er schwach.

"Kannst du aufstehen?"
"Nein. Meine Beine gehorchen mir nicht mehr." Krux bekam Mitleid mit ihm. Er wirkte so klein und erbärmlich. "Ich werde dich tragen." Der Ältere hob ihn auf und trug ihn zurück in sein Zimmer. 

"So", sagte er, als er seinen kleinen Bruder in das Bett legte und ihn zudeckte. Acronix wimmerte wehleidig. "Danke..." Er fuhr sich mit der Hand über sein Gesicht. "Ich glaube da war irgendwas in dem Tee drinnen."

"Unwahrscheinlich."
"Bestimmt Gift."
"Blödsinn."
"Hast du versucht mich zu vergiften, Bruder?"

Krux schnaubte belustigt. "Unglaublich, dass du so von mir denkst." Acronix sah ihn mit einem müden Blick an. "Hast du?"
"Nein", antwortete er. "Schlaf jetzt."
"Mhm..." Er schloss die Augen und drehte sich auf die Seite.

Den Rest des Tages gab sein Bruder Ruhe, was eine Erleichterung für Krux war. Dennoch sah er regelmäßig nach ihm, ob es ihm etwas besser ging.

Als die Nacht angebrochen war, beschloss Krux nun auch schlafen zu gehen. Zumindest versuchte er das, denn als er im Bett lag, starrte er mal wieder auf die Decke. Seufzend wälzte er sich hin und her, doch er konnte einfach nicht zur Ruhe kommen.

Das war jedoch nichts ungewöhnliches für ihn. Schon seit seiner Kindheit litt er ab und zu an Schlaflosigkeit. Und nachdem er Acronix verloren hatte, wurde es sogar noch schlimmer. Er schlief meistens nur zwei bis drei Stunden. Den Rest der Nacht hatte er dagelegen und in die Dunkelheit gestarrt, während unschöne Gedanken und Sorgen in seinem Kopf geschwirrt hatten. Jetzt, wo sein Bruder wieder bei ihm war, konnte er besser schlafen. Aber leider traf das nicht jede Nacht zu. 

Krux war so von seinen Gedanken abgelenkt, dass er fürchterlich erschrak, als eine Gestalt vor seinem Bett stand. Beim zweiten Blick stellte sich heraus, dass es nur sein Bruder war. "Hast du mich erschreckt...!", hauchte er und setzte sich auf. "Was willst du?"

Acronix zögerte und blickte schüchtern zu Boden. "Ich...kann nicht schlafen..." Krux blinzelte. "Und was soll ich jetzt dagegen tun?"
"Darf ich...bei dir schlafen?"

Der Ältere sah ihn ein paar Sekunden lang schweigend an. "Das meinst du nicht ernst, oder?" Acronix machte ein unschuldiges Gesicht. "Ähm...doch?" Krux nahm einen tiefen Atemzug. "Acronix, du verhälst dich schon wieder wie ein fünf-jähriger..."

"Ach, komm schon!", jammerte der Jüngere. "Ist es denn so schlimm ein Bett mit seinem Bruder zu teilen? Als wir Kinder waren, haben wir das auch getan!"
"Ja, als wir Kinder waren", wiederholte Krux gereizt. "Wir sind jetzt aber erwachsen!"

"Bitte..."
"Nein, geh schlafen."
"Ich kann aber nicht einschlafen", murmelte Acronix. "Mir geht es schlecht. Ich glaube mein Fieber ist gestiegen."

"Ein weiterer Grund, warum du in deinem eigenen Bett schlafen sollst", sagte Krux mürrisch. "Ich will nicht von dir angesteckt werden!" Er legte sich wieder hin. "So, nun geh bitte." Doch Acronix blieb an Ort und Stelle wie ein verlorener Welpe.

Der Ältere seufzte schwer. "Acronix..."
"Ich verspreche, dass ich nicht nervig sein werde!", schwor er und starrte ihn mit einem flehenden Blick an. Na klar...

Wahrscheinlich würde Acronix die ganze Nacht hier rumstehen und ihn abetteln, wenn Krux nicht nachgeben würde. Und dann würde keiner von den beiden Schlaf bekommen. Er stöhnte genervt. "Also schön. Du hast gewonnen."

Acronix' Augen begannen zu leuchten. "Echt jetzt?!"
"Mach schon, bevor ich es mir anders überlege!" Der Jüngere warf die Hände in die Luft. "Übernachtungsparty!"
"Nein, das ist keine Übernachtungsparty!", knurrte Krux.

Acronix kicherte albern, als er in das Bett krabbelte und sich an seinen großen Bruder kuschelte. "Hey! Was machst du da?", zischte er. "Hör auf mit diesem Unsinn!" Er veruschte ihn wegzustoßen, doch Acronix klammerte sich fest an ihn und lachte.

"Ach, Acronix! Du bist doch kein Baby mehr", sagte Krux belustigt. "So viel dazu du würdest nicht nervig sein."
"Darf dein kleiner Bruder dich den nicht mehr umarmen?" Krux schnaubte. "Ja, ja..." Er legte einen Arm um ihn. Er würde lügen, wenn er behaupten würde, dass er Acronix' Gesellschaft nicht genoss.

"Softie", flüsterte sein Bruder schläfrig. "Sei still und schlaf endlich", murrte Krux in einem liebevollen Ton. "Mhmm..." Recht schnell entspannte sich Acronix' Körper und er fiel in einen ruhigen Schlaf.

Auch Krux war kurz davor einzuschlummern. Die vertraute Wärme seines Zwillings machte ihn müde. Vielleicht war es doch keine schlechte Idee Acronix hin und wieder bei sich schlafen zu lassen. Zu wissen, dass sein Bruder sicher bei ihm war, ließ ihn besser einschlafen und er würde nicht die ganze Nacht hellwach daliegen.

Krux schloss die Augen und wurde in wenigen Sekunden von der Müdigkeit überwältigt.

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