Immer Dienstbereit

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Hier auch schon das nächste Kapitel. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen 😊

Als ich in der Straße meiner Eltern ankam, sah ich bereits von weitem, dass das Haus noch immer in Flammen stand, während zehn Einsatzkräfte auf der Straße hinter dem Löschfahrzeug standen und plauderten.

Ich ließ das Auto in sicherem Abstand stehen und ging durch die Absperrung auf die Gruppe Feuerwehrmänner zu, von denen ich die Hälfte noch aus meiner Zeit in Newtown kannte, die mich nun auch fröhlich grüßten, was ich nur mit einem knappen Gruß erwiderte.

"Was macht ihr denn hier?"

"Wir warten, bis wir unsere Kollegen an der Front ablösen können. Du weißt doch, dass wir immer nur eine halbe Stunde vorne dabei sein dürfen", antwortete mir der Teamleiter.

"Warum löscht ihr nicht ebenfalls? Dann wäre das Feuer vielleicht schon in einer halben Stunde aus und ihr müsst euch um die Ablöse keine Sorgen machen?"

"Unsere Anschlüsse an den Autos sind ausgelastet." Ich verdrehte genervt die Augen und wandte mich dem Teamleiter zu.

"Wirklich, Michael?!" Ich bekam nur ein Schulterzucken zur Antwort. Das konnte doch nicht wahr sein? Diese Gleichgültigkeit und der Dienst nach Vorschrift war einer der Gründe, warum ich mich damals nach Pontypandy hatte versetzen lassen und scheinbar war es bis heute nicht besser geworden.

"Rund um das Haus sind an den Kreuzungen vier Hydranten. Ihr bildet jetzt zweier Teams, schnappt euch genügend Schläuche aus den Fahrzeugen und unterstützt eure Kollegen bei den Löscharbeiten!" Ich sah, wie alle ihren Teamleiter fragend ansahen, doch der zuckte nur mit den Schultern und trieb sein Team an, meine Order umzusetzen. Sofort rannten acht von ihnen davon. Mein Blick blieb an dem letzten hängen, der offensichtlich die Überwachung des Atemschutzes übernahm und ich nahm ihm das Überwachungsbord aus der Hand, ehe ich meine Eltern anrief.

"Mum? Wo seid ihr?"

"Bei den Millers." Ich wandte mich zum Haus der Millers um und sah in deren Garten, wie meine Mutter mir winkte.

"Ist noch irgendwer im Haus?"

"Nein, wer soll denn noch da sein? Wir haben Chewbacca hier bei uns."

"Wer um alles in der Welt ist denn bitte Chewbacca?"

"Na unser neuer Hund. Ich habe dir von ihm erzählt. Da sieht man mal wieder, dass ihr uns einfach viel zu selten besuchen kommt. Ich..."

"Ich komme gleich, Mum. Dann können wir reden." Ich legte auf und wandte mich Michael wieder zu, während ich dem Kollegen sein Bord wieder in die Hand drückte und Order gab, die Atemschutzgeräteträger sofort zurück zu beordern. Ihr Sauerstoffvorrat war nebenbei auch im grenzwertigen Bereich.

"Warum lasst ihr drei Atemschutztrupps darin herumlaufen, statt mal mit den Hausbewohnern zu sprechen, Michael? Meine Eltern stehen dort hinten, sag mir nicht, dass du sie übersehen hast oder nicht mehr kennst."

"Ich habe hier vorschriftsgemäß gehandelt, Penny."

"Du riskierst hier ein Übergreifen der Flammen auf die Nachbarhäuser, weil du nicht alle Ressourcen eingesetzt hast, die dir zur Verfügung stehen, davon abgesehen, dass bei einem Brand in dem Stadium keine Einsatzkräfte mehr im Haus sein sollten."

"Es ist nur ein Dachstuhlbrand", murmelte er nun missmutig und ich packte ihn am Arm und zog ihn mit mir auf die andere Seite des Fahrzeuges, das ihm bisher die Sicht auf das brennende Haus meiner Eltern verborgen hatte. Seinem Blick nach zu urteilen, war das Feuer noch nicht so schlimm gewesen, als sie zum plaudern hinter das Auto gegangen waren. Ein typischer Fall von Fehleinschätzung der Gefahrenlage.

"Ich fordere Luftunterstützung an", erwiderte er nun stockend und funkte umgehend nach einem Hubschrauber mit Löschsack.

"Danke, Michael", erwiderte ich sarkastisch und wollte zu meinen Eltern gehen, als mich der Mann mit dem Überwachungsbord ansprach.

"Sag mal, hättest du nicht Lust mal mit mir Essen zu gehen? Ich steh auf selbstbewusste Feuerwehrfrauen, die wissen, was sie tun." Ich musterte ihn einen Moment fassungslos. Was war nur aus der Newtowner Truppe von damals geworden? Ich hätte nie gedacht, dass sie noch gleichgültiger und respektloser werden konnte. Konnte er sich nicht an meinem Verhalten grade ausrechnen, dass ich eine höherrangige Kollegin war?

"Dienstgrad?"

"Oberfeuerwehrmann, warum?", erwiderte er nur stockend und schaute Michael fragend an.

"Ich glaube, die richtige Begrüßung für eine Vorgesetzte, die drei Ränge über ihnen steht, war das nicht grade, oder Kamerad?" Er riss erschrocken die Augen auf und salutierte sofort, ehe er begann sich stammelnd zu entschuldigen und auf meine Zivilkleidung verwies. Ich tat so etwas nicht gerne, aber wenn sich die Gelegenheit bot, fand ich sie immer wieder köstlich amüsant.

"Wie ich sehe, hast du mal wieder alles im Griff, obwohl du nicht einmal im Dienst, geschweige denn bei deiner Einheit bist", begrüßte mich mein Vater, der zu uns getreten war und mich nun umarmte, dabei hörte ich, wie der zurechtgewiesene Kamerad bei Michael als 'Klasse-Frau' von mir schwärmte und der ihm zustimmte.

"Ich bin froh, dass es euch gut geht. Das ist die Hauptsache, Dad."

"Wie geht es eigentlich meinen kleinen Enkeln und deinem geliebten Ehemann, Sam Jones?", fragte mein Vater nun und das so laut, dass die beiden hinter uns es nicht überhört haben konnten. Offensichtlich hatte mein Dad die Kommentare der beiden auch gehört und ich hörte nun, wie der mir unbekannte Mann Michael zurecht wies, warum er ihn nicht vorgewarnt hatte. Sam war überall bekannt und gefürchtet - sollte er doch vor vielen Jahren eigentlich als Hauptfeuerwehrmann die Wache von Newtown übernehmen, wenn es nach Boyce gegangen wäre. Ihr Glück, dass er die Stelle abgelehnt hatte, doch es war Pech für die Opfer, wie ich beim Anblick des Hauses meiner Eltern nun feststellen musste. Das Feuer wurde allmählich kleiner, aber es hätte gar nicht erst so groß werden müssen, wenn sie bereits von Anfang an alles eingesetzt hätten, was ihnen zur Verfügung gestanden hatte.

"Du konntest dir das jetzt nicht verkneifen, oder Dad?", erwiderte ich schmunzelnd, als wir zu Mum gingen.

"Allein schon wegen diesem Michael nicht."

"Dad, er war auf unserer Hochzeit. Er weiß, dass ich verheiratet bin."

"Es schadet nicht, ihn daran zu erinnern. Ich bin froh, dass du diese taube Nuss in den Wind geschossen hast."

"Dafür, dass er dafür verantwortlich ist, dass euer Haus beinahe mehr oder weniger kontrolliert ausgebrannt wäre, bist du noch erstaunlich ruhig."

"Was soll ich denn dagegen tun? Selbst wenn sie das Feuer schnell gelöscht hätten, ist durch das Löschwasser alles andere sowieso zerstört, was nicht verbrannt ist. Wir sind gut versichert und ich habe schon mit jemanden gesprochen. Mach dir keine Sorgen. Morgen kommt schon ein Gutachter und schaut sich alles an."

"Dad, du kannst doch nicht Nachts um drei bei den Leuten anrufen."

"Ich musste nicht anrufen. Teddy Miller ist unser Versicherungsvertreter."

"Penny, mein Liebling", rief meine Mum nun voller Freude und umarmte mich herzlich, während ein kleiner strubbeliger Hund um mich herumsprang und offensichtlich eifersüchtig wegen der Aufmerksamkeit meiner Mutter war, ehe ich die Millers schnell begrüßte.

"Wie konnte das eigentlich passieren?", wandte ich mich meinen Eltern wieder zu.

"Wir haben keine Ahnung. Die Feuermelder haben uns geweckt und wir sind sofort raus", wandte mein Vater nun ein.

"Das lag sicher an den kaputten Kabeln am Speicher. Ich habe dir gesagt, dass du danach sehen lassen sollst."

"Ich habe doch einen Elektriker angerufen. Der wollte morgen kommen."

"Naja, statt einem von Mäusen angeknabberten Kabel zu reparieren, kann er ja dann demnächst das ganze Haus neu verkabeln."

"Wenigstens muss der sich nicht darum sorgen, dass er obdachlos ist."

"Ihr seid auch nicht obdachlos. Wenn das Feuer gelöscht ist, gehen Dad und ich rein und holen das wichtigste raus, was noch zu retten ist und dann kommt ihr mit zu uns."

"Ach Liebling, das ist ja wunderbar. Wird euch das auch nicht zu viel, mit den Kindern?"

"Ich muss euch ja wohl kaum auch noch füttern und die Windeln wechseln oder?", erwiderte ich schmunzelnd und erntete sofort einen kritischen Blick meiner Mutter, den sie mir als Kind schon immer zur Warnung zugeworfen hatte, wenn ich dabei war mit meinem Humor zu weit zu gehen. Sie war noch nie damit klar gekommen, dass Dad und ich uns so ähnlich waren.

"Was sagt denn Sam dazu?"

"Er hat es vorgeschlagen, Dad und auch wenn ich ihm gesagt habe, dass er sich noch einmal hinlegen soll, würde ich darauf wetten, dass er das Gästezimmer bereits für euch vorbereitet hat."

"Habe ich schonmal gesagt, wie froh ich bin, dass du einen Mann wie ihn gefunden hast?", fragte mein Dad mich nun und legte einen Arm um mich, um mich an seine Seite zu ziehen.

"Bestimmt schon tausend Mal, Dad", erwiderte ich ihm schmunzelnd. Es war vielleicht übertrieben, aber es fühlte sich beinahe so an. Dennoch freute es mich immer noch sehr, dass meine Eltern mit der Wahl meines Mannes so zufrieden waren und noch mehr, wie gut sie sich miteinander verstanden.

"Wir werden euch nicht zur Last fallen und dich so gut wir nur können mit den Kindern unterstützen. Ihr werdet gar nicht merken, dass wir da sind, versprochen, Liebling", wandte Mum nun ein.

"Das wage ich zu bezweifeln", sagte ich und zu meiner Überraschung auch mein Dad und wir schauten uns kurz an, ehe wir lachten, während Mum den Hund beleidigt auf den Arm nahm."Warum habt ihr den Hund eigentlich Chewbacca genannt?"

"Weil er so aussieht und dein Vater so ein Star Wars Fan ist." Eine Leidenschaft meines Vaters, die ich niemals geteilt hatte und auch niemals würde.

"Sie fand es lustig", kommentierte mein Vater dies nur tonlos. Ich wusste manchmal nicht, wer mir mehr leid tat, so wie die beiden sich gegenseitig aufziehen konnten.

"Wird der auch noch größer oder muss der sich sein Leben lang vor den Nachbarkatzen verstecken?"

"Er wird sicher nicht so ein Kalb wie euer Schnuffi, aber er wächst schon noch." Oh-Oh. Der Hund war definitiv ein Schwachpunkt meiner Mutter und ich speicherte mir im Hinterkopf ab, mir besser weitere scherzhafte Kommentare über die Fußhupe zu verkneifen, wenn ich sie nicht wirklich kränken wollte - und das wollte ich nun wirklich nicht. Ich hoffte nur, dass Schnuffi kein Problem mit seinem neuen Mitbewohner haben würde.

Fortsetzung folgt...

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