Kapitel 29

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Sebastian Pov.:

Der Junge Herr war nicht sehr erfreut darüber gewesen, dass Amalia bei Undertaker über Nacht geblieben war. Woran das genau lag spielte wahrscheinlich gar keine allzu große Rolle. Es passte einfach nicht in seinen Plan.

Als die junge Lady mit dem Bestatter endlich ankam, bemerkte ich sofort die aufgeladene Spannung zwischen den beiden. Als Undertaker einen ungewohnt ruckartigen Rückzug durchführte, war mir klar dass etwas vorgefallen sein musste.

Amalias Ausstrahlung war ein Stück weiter in diese undefinierbare Art gerutscht, von der ich einfach nicht wusste wo ich sie einordnen sollte.

Ich musste unbedingt eine Möglichkeit finden ihr für einige Zeit näher zu kommen, damit ich besser prüfen konnte was sie war und das so schnell wie möglich, solange ihre Aura so hochgeschraubt war.

Aufmerksam musterte ich sie von oben bis unten. Ihr schien es nicht besonders gut zu gehen, außerdem war sie anscheinend sehr in Gedanken vertieft.

Aus reiner Höflichkeit fragte ich sie ob etwas vorgefallen war, doch nach ihrer schroffen Verneinung stieg mein Verdacht nur noch mehr.

Irgendetwas musste sie so zerstreut haben und mein Gefühl sagte mir das es nichts Gutes war.

Ihre Reaktion machte das mehr als deutlich, denn nun war auch der letzte Ton Farbe aus ihrem Gesicht gewichen. Die Augen starr vor sich hin gerichtet und nervös auf der Lippe kauend schlurfte sie neben mir her.

Endlich fing sie an mir von ihrer Vision zu erzählen, dabei sah sie ziemlich gequält aus, das alles noch einmal aufrollen zu müssen. Mein Gefühl hatte Recht behalten, es handelte sich um keine guten Nachrichten.

Seltsamerweise machte ich mir tatsächlich ein wenig Sorgen um sie. Nicht weil ich sie noch brauchte oder weil sie etwas Besonderes war, nein, einfach nur weil sie wirklich nicht sehr gut gerade aussah. Da kam der Teil Menschlichkeit den ein Dämon hatte anscheinend durch. Jetzt wusste ich wieder wieso ich mich aus der Menschenwelt zurückgezogen hatte. Ich war viel zu anfällig für Gefühle geworden. Ich weilte einfach schon viel zu lange unter den Menschen, das hatte ich schon öfter feststellen müssen. Mich hatten die Menschen schon immer fasziniert, doch nichts war spannender als sie zu studieren. Erst ihre Reaktionen auf Leid, aus Hass und Eifersucht, die man so leicht hervorrufen oder ausnutzen konnte, so wie es sich für einen Dämonen gehörte. Nur um an ihre Seele zu kommen und seine Macht zu steigern. Ach was für ein Spaß war es gewesen die Pest über Europa zubringen, wie viele Leidende oder arrogante Reiche die nicht sterben wollten hatten einen Deal mit mir abgeschlossen? Diese Zeit war eindeutig der Höhepunkt meines Daseins gewesen. Jedoch hatte ich auch in vielen Fällen erleben dürfen, wie meine Dealpartner/innen doch noch Glück oder Liebe gefunden haben. Durch den Deal hielt das zwar nicht lange an, weil ich mir bis jetzt noch nie eine Seele habe entgehen lassen, aber trotz allen konnte ich die Auswirkungen spüren. Inzwischen verschwendete ich eindeutig zu oft Gedanken daran wie sehr ich das Leben in der Villa doch genoss. Und auch wenn jemand verletzt wurde, war ich viel zu fürsorglich geworden und sorgte mich um deren Gesundheit. Diese Gefühle machten mich abhängig und schwach. Wie oft war ich schon verletzt worden, nur weil mein derzeitiger Herr geschrien hatte und es mich abgelenkt hat?

Wenn ich diese Schwäche anderen Dämonen oder übernatürlichen Wesen zeigen würde, dann wärs das für mich. In unserer Welt war einfach kein Platz dafür, doch ich hatte mich schon zu sehr daran gewöhnt.
Meine Hoffnung lag darin das der junge Earl mit seinen 12 Jahren noch lange durchhalten würde und ich somit an seiner Seite bleiben konnte.

Ich wurde aus meinen ungewöhnlich langen Gedankengang herausgerissen, als jemand an meinem Ärmel zupfte.

Überrascht zog ich fragend meine Augenbrauen hoch und wendete mich Amalia zu.
Sie wollte anscheinend das ich sie alleine ließ, somit verabschiedete ich mich und ging der Hausarbeit nach.
Später würde ich sie noch einmal näher untersuchen wenn sich die Gelegenheit ergab. Ich musste herausfinden was sie war und ob sie zur Bedrohung werden könnte.

Es war inzwischen einige Zeit vergangen in der ich einiges Aufgeräumt hatte. Gerade als ich nach Amalia sehen wollte, wurde ich von 'Ciel' in sein Büro gerufen.
Schnellen Schrittes machte ich mich auf den Weg und klopfte kurz darauf.

Wie immer saß der Earl an seinem Schreibtisch und sichtete einige Unterlagen. Sicher waren das alles relevante Sachen für unseren Auftrag der Morgen beginnen würde.

"Ihr habt gerufen?", wandte ich mich an ihn.

"Ja, Sebastian, wie ist der Stand der Dinge? Hast du dich um alles gekümmert was ich dir aufgetragen habe?", kam es direkt zurück.

"Yes, my Lord. Alles ist bereit."

"Gut. Was ist mit Amalia? Ist sie schon informiert?"

Als ob er das nicht wüsste. Er wollte sie doch selbst einweihen.

Ich verbiss mir wie so oft ein unangebrachtes Kommentar und beantwortete die Frage:
"Nein, ihr wolltet sie selbst von dem Vorhaben unterrichten. Soll ich sie herbegleiten?"

"Stimmt. Nein, das hat Zeit bis zum Abendessen. Ich hoffe das du einen guten Nachtisch geplant hast. Du kannst gehen, aber gib Amalia Bescheid."

"Jawohl, mein junger Herr."

Kaum das ich mich umgedreht hatte, rollte ich mit den Augen. Dieser kleine Bengel hatte echt nichts anderes im Kopf als Süßspeisen und andere herum zu kommandieren. Doch da letzteres sehr mit seiner Sturheit und seinem Willen verknüpft war, die ihn und seine Seele so ausmachten war das angemessen.

Im Zimmer unseres Gastes angekommen, bemerkte ich sofort dass es ihr noch schlechter als vorhin ging. Ihre Visionen und die Aufregung die letzten Tage schienen sie zu schwächen. Nachdem ich ihr vom Anliegen des Hausherren berichtet hatte, machte ich mich auf den Weg in die Küche um ihr einen Tee zuzubereiten.

Nachdem der Melissentee gut gezogen hatte, träufelte ich ein paar Tropfen starkes Schlafmittel hinein. Jetzt würde nicht nur der Tee beruhigend und schlaffördernd wirken. Das Schlafmittel würde mir die Möglichkeit geben sie zu überprüfen, ohne ihre Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Mit einem Grinsen, stellte ich die Tasse auf ihren Nachttisch. "Ich wünsche einen erholsamen sehr tiefen Schlaf, Mylady."

Ich musste gar nicht lange warten bis sie aufwachte und den Tee trank. Noch ein paar Minuten wartete ich vor der Tür um sicherzugehen, dass das Mittel gewirkt hatte und sie tief und fest schlief.

Endlich war ich mir sicher das das der Fall war und betrat leise den Raum. Als ich die Tür hinter mir schloss, drehte ich zusätzlich den Schlüssel um. Wenn das Zimmer abgeschlossen war, war das Risiko entdeckt zu werden nahezu nicht vorhanden. Langsam schritt ich zu ihrem Bett hinüber, in dem sie seelenruhig schlief. Mit jedem Schritt ließ ich meine Dämonenkräfte wachsen. Augenblicklich wurde auch das letzte bisschen Licht, dass durch die Gardienen fiel verschluckt und es herrschte eine pechschwarze Dunkelheit in dem Zimmer. Unruhig waberte meine Dämonenenergie durch den Raum. Zwar hatte ich nicht komplett meine Originalform angenommen, trotzdem waren meine Kräfte jetzt mehr als verdreifacht zu meiner menschlichen Erscheinung. Suchend tasteten meine glühend roten Augen sie ab. Wie schon geahnt war ihre Aura sehr stark. Doch jetzt konnte ich das ganze Ausmaß von ihr erkennen. Sie leuchtete regelrecht und war fast strahlend weiß, außerdem noch viel stärker als ich geglaubt hatte. Es war unmöglich dass ein einfacher Mensch so eine Aura besaß. Dennoch war nur das menschliche an ihr zu spüren, aber jetzt ließ sich erahnen, dass tiefer in ihr noch etwas viel kräftigeres schlummerte als bis jetzt zu erahnen war. Jedoch schien sie auf mich zu reagieren, denn je näher meine Dunkelheit auf sie zu kroch, desto stärker schien ihre Aura zu werden. Ein Blick in ihre Seele verriet mir was ihre Aura schon zeigte, dass sie rein, mächtig, willensstark und einen großen Glauben hatte. Kein Fünkchen Hass, Neid oder Eifersucht waren zu sehen. Das konnte zwei Ursachen haben, wobei Nummer eins bei Menschen fast unmöglich war, doch die zweite würde einiges erklären. Somit hatte ich eine Vermutung, was sich in ihr verbergen könnte, doch die Zeit war noch nicht gekommen um die Theorie zu überprüfen. Für heute zog ich mich erstmal zurück und trat wieder in Butlergestalt hinaus auf den Korridor.

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