~ Kapitel 20 ~

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Müde stemmte sich Schilfpfote auf die Beine und balancierte sich gerade noch rechtzeitig aus, bevor sie umfallen konnte. Was war nur los? Wieso konnte sie nicht mehr schlafen? Hatte Traumjunges' Nachtattacke ihr zu sehr zugesetzt? Doch das glaubte sie nicht, denn als das Junge wieder seelenruhig schlief, ging es der Schülerin wieder gut und jegliche Angst um die Kleine war wie weggeblasen.

Allerdings zerrte sie irgendetwas wieder in Richtung des Waldes. In die kleine Schneise, aus der sie gekommen waren. Unentschlossen versuchte Schilfpfote einen klaren Gedanken zu fassen, jedoch versagte ihr Kopf darin kläglich. Hin und zurück wandte sie ihren Blick, die ängstlichen Augen rissen sich hastig von der einen Seite zur nächsten und fanden keinen Halt. Schließlich fasste sie einen Entschluss. Sie musste versuchen zu schlafen, sonst würde sie am nächsten Morgen nicht mehr weit kommen.

Völlig ausgelaugt ließ sich die Kätzin langsam auf die runden Kiesel gleiten und schloss mit einem leichten Kribbeln im Bauch ihre dünnen Augenlider. Allerdings wurde sie sofort unruhig und störte sich an ihrem Bauchgefühl. Denn dies hatte ihr in manchen Situationen schonmal böse Überraschungen angekündigt und so verließ sie sich auch auf dieses Gefühl. Aber sie musste schlafen. Fest entschlossen kniff sie die Augen zu und versuchte an etwas Positives zu denken.

Nach einer endlosen Zeit gelang es ihr schließlich, ihren Bauch auszublenden und döste nur noch vor sich hin. Ein leichtes Säuseln drang aus ihren Lefzen und zufrieden rollte sich die Schülerin gemächlich ein. Doch ihr Glück war nur von kurzer Dauer. Sie drehte ihre Ohren in Richtung der sanften Schritte. Genervt wandte sie sich um und erblickte nur Seelensturm, der langsam vom Jungen davon trottete und sich einen gemütlicheren Platz zum Schlafen zu suchen.

Augenrollend versuchte die Kätzin sich wieder in die Welt ihrer Träume zu schnarchen und legte ihren Kopf auf die dünnen Vorderpfoten. Ein kräftiger Luftstoß ließ sie kurz erschaudern, bevor Schilfpfote mit der Nase wackelte und weiter schlummerte. Als im nächsten Moment allerdings ein kleiner hilfloser Japser durch die Lüfte hallte, war sie sofort wieder wach und relativ schnell schon auf den Beinen.

Ihre Augen durchforsteten das pechschwarze Firmament nach einer Gestalt, die zu den Rufen passen konnte. Als ihr Blick wieder auf Seelensturm fiel, raffte sie es im ersten Augenblick nicht direkt. Doch dieser rannte auf einmal auf den Wald zu und jagte hinter einem dunklen Schatten her, der geradewegs auf die dichten Baukronen zu steuerte. Und da entdeckte Schilfpfote das mysteriöse Jaulen. Traumjunges hing schlapp und komplett verängstigt in den gewaltigen Klauen eines Adlers.

Ein plötzlicher Schreck raste durch die Glieder der Schülerin und sofort sprintete sie los. Seelensturm hatte bereits die dichte Verfolgung aufgenommen und war schon fast am Waldrand angekommen. „Schilfpfote! Nein!", brüllte er in ihre Richtung, „Du passt auf Löwenjunges auf und ich hole Traumjunges zurück!" Mit diesen Worten rannte der riesige Kater in den Wald hinein und ließ die beiden jüngeren Katzen verwirrt zurück. Ohne lange zu warten und zu protestieren, machte sich Schilfpfote auf die Suche nach dem Jungen.

Löwenjunges kauerte ängstlich unter einem Felsvorsprung und sah die Kätzin mit riesigen Augen an. „Bitte lass mich nicht allein!", flehte er sie leise an. Entsetzt starrte Schilfpfote den kleinen Racker an und rief laut umher: „Um Himmelswillen! Nein! Ich lasse dich nicht hier so ganz allein! Seelensturm rettet Traumjunges und wir warten einfach nur ruhig ab." Zum Schluss ihrer imposanten Rede senkte sie die Lautstärke und fügte noch bitter hinzu: „Sie werden zurück kommen! Beide!"

Tief in ihrem Inneren schlummerte die ewige Angst um die anderen und jederzeit wäre sie dem Ältesten hinterher gelaufen, um zu helfen. Doch nun war es das Beste, wenn sie dort half, wo sonst niemand war. Bei Löwenjunges. Er brauchte sie, sonst niemand. Zumindest nicht in diesem Augenblick. Die Kätzin würde ihn nicht im Stich lassen. Auf gar keinen Fall!

Mit einem kleinen Abstand zu dem Jungen, legte sie sich auf den unebenen Untergrund und sah besorgt in den schwarzen Nachthimmel. Irgendetwas stimmte nicht, das spürte sie. Doch war es nur die Gefahr, die von dem Greifvogel ausging, oder war es etwas anderes? Allerdings fiel ihr im Augenblick nichts Schlimmeres als das jagende Geschöpf aus der Luft ein.

Während der Wind über die flache Ebene fegte und sich immer wieder eine leichte Brise in das Fell der Schülerin grub, überlegte diese, welche anderen Tiere sonst noch Interesse an zwei kleinen Katzen mitten in der Nacht unter einem Fels kauernd hätten. Doch da fielen ihr prompt nur ein paar ein. Sofort hetzte ihr ein Schauer über den Rücken und ihr Nackenfell sträubte sich. Blitzschnell verwarf sie ihre Gedanken und konzentrierte sich wieder auf die jetzige Situation und die momentanen Geräusche.

Ein paar Sprünge von ihnen entfernt raschelte ein kleiner Strauch. Erschrocken drehte sich Schilfpfote in die Richtung, aus der die Blätterbewegung zu hören war. Ihre Augen fixierten den Busch. Sie stemmte sich vorsichtig hoch und vergrub ihre Vorderläufe in den rundlichen Steinen. War das etwa ein lauernder Jäger? Doch wieso griff er nicht von hinten an, schlich sich leise um den Stein, oder sprang vom Fels hinunter und schnappte sie sich dann? Wieso von vorne?

Dennoch blickte sie gebannt auf die dicken Blätter, die im Mondlicht weiß schimmerten. Auf einmal ragte ein Kopf aus dem Laub hervor. „Pantherpfote?", quietschte die Kätzin ungläubig, „Was machst du denn hier? Und warum kommst du nicht zu uns?" Verlegen starrte der schwarze Kater auf den Boden und miaute leise: „Ich... ich wollte... naja... . Ich dachte, vielleicht könntet ihr ein wenig Hilfe gebrauchen. Aber ich stecke mit meiner Pfote in so einem miesen kleinen Erdloch, vielleicht von einer kleinen Wühlmaus oder so!"

„Also brauchst erstmal Du unsere Hilfe!", kicherte die Schülerin und stürmte auf ihn zu. Mit einem gekonnten Hieb schob sie ihren Baugenossen aus dem kleinen Loch und mit einem starken Schwung landeten sie beide auf dem Gras, das ein oder zwei Meter weiter in die Steinbucht überging. Überglücklich rappelte sich Schilfpfote wieder auf und überrannte den gerade wieder auf die Beine gekommenen Kater.

„Ich bin so froh, dass du da bist, echt!", hauchte sie ihm in sein aufgestelltes Ohr. Nach einer kurzen Zeit, hatten es erneut alle geschafft, aufzustehen und gemeinsam wanderten sie näher an das Wasser heran. Der See glitzerte im trüben, hellen Schein und wartete verführerisch auf einen nächtlichen Besucher. Doch weit und breit war kein Geschöpf zu sehen, das sich hinein wagen würde. Also genossen sie einfach nur die Ruhe zu dritt und warteten still vor sich hin.

Keine weiteren Wörter fielen zwischen den Katzen, jeder war ruhig und genoss die frische Nachtluft. Auf einmal fiel es Schilfpfote wieder ein, wie ein riesiger Stein auf ihre Schulter. Die anderen waren noch nicht zurück! Wo waren sie? War alles in Ordnung? Ging es ihnen gut? Besorgt blickte die Schülerin sich um, wandte ihren Kopf in alle Richtungen, doch nirgendwo war ein Anzeichen der Beiden zu finden. „Was ist?", fragte Pantherpfote bestürzt, als er auf ihren flehenden Blick traf.

„Die anderen, sie müssten längst zurück sein!" „Oh, ist etwas passiert?", erkundigte sich der Kater schnell und lauschte auf eine Antwort. Doch die blieb ihm verwehrt, bis sich Löwenjunges zu Wort meldete und leise miaute: „Traumjunges wurde von einem großen Vogel erwischt und Seelensturm rettet sie gerade." Völlig entsetzt starrte er das Junge an und glotzte in Richtung Wald. Das war wirklich beunruhigend! Nun sah auch er sich um.

In Gedanken überlegte er, ob er Traumjunges und Seelensturm schon kennengelernt hatte, oder ob sie ihm fremd waren. Doch für die Frage blieb keine Zeit, als er plötzlich etwas entdeckte. „Aber das sind nicht eure Freunde, oder?", fragte er verängstigt und wich einen Schritt zurück. Nach kurzem Suchen, entdeckte auch die Kätzin die Schatten, die sich von den Bäumen erhoben. Schwarzer Rauch waberte über dem Boden und bildete sich langsam zu einem festen Klumpen.

Ein paar Meter weiter stieg nun auch der dunkle Dunst empor und wandte sich quälend langsam im Wind. Zwei Gestalten waren in dem ganzen Nebel auszumachen und bewegten sich langsam auf sie zu. Als sich der Rauch zurückgebildet hatte und nur noch hinter ihnen die Gegend säumte, waren bald schon die Körper von Katzen zu erkennen. „Eschentrieb? Bist du das?", verwirrt und zerrissen glotzte er die beiden Katzen an, die nun deutlich zu erkennen waren.

Schilfpfote erwiderte: „Das war er mal, aber jetzt ist er ... naja, viel grauer und halt verraucht! Und sieh dir nur die blutroten Augen an!" „Eschentrieb! Bitte komm doch zu uns, komm zurück!", flehte der Schüler, doch es half nichts, außer dass die beiden Gestalten sich nun schneller auf sie zubewegten. Langsam tappte die kleine Gruppe junger Katzen immer wieder ein paar Schritte zurück. Vorsichtig setzten sie die angespannten Hinterbeine auf den Kies und bewegten sich rückwärts weiter.

Langsam tappte die kleine Gruppe junger Katzen immer wieder ein paar Schritte zurück. Vorsichtig setzten sie die angespannten Hinterbeine auf den Kies und bewegten sich rückwärts weiter. „Wer ist der andere da?", fragte Löwenjunges nun verwirrt und wartete mit großen Augen auf eine Antwort, ohne seinen ängstlichen Blick von den verrauchten Gestalten zu wenden. Zögerlich erwiderten die beiden Schüler nacheinander, dass sie es auch nicht wussten und starrten ebenfalls ratlos auf die dunklen Körper.

„Aber wurde Eschentrieb nicht eigentlich erwischt?", erkundigte sich Pantherpfote nun leise. „Von wem?", erhob Schilfpfote die Stimme. „Na, vom GeisterRudel!" Erschrocken starrte sie in die Leere und blendete ihre Umgebung ein wenig aus. Wollte das GeisterRudel sie nun holen kommen? Warum waren sie hier und was hatte das mit ihnen zu tun? Und hatte Seelensturm nicht gesagt, dass die Opfer davor immer schreckliche Albträume bekommen haben?

Aber von ihnen hatte doch niemand so schlimme gehabt, oder? Auf einmal wurde der Schülerin alles klar. Sie erinnerte sich daran, wie Traumjunges jaulend geschlafen und wie sie endlos gezittert hatte. War das etwa das Werk des GeisterRudels gewesen? „Dieses miese Rudel!", wütend und zugleich immer noch beunruhigt presste sie die Worte hervor und hoffte inständig, dass sie von ihren Gegnern nicht gehört worden waren. Zu ihrem Glück wirkte es nicht so, als ob sie irgendetwas von ihren Gesprächen vernommen hätten.

Doch wer wusste schon, ob sich der Schein bewahrheitete? „Was ist?", suchte Pantherpfote erneut nach einer Antwort. Die Kätzin erklärte flüsternd: „Traumjunges ist ihr Ziel. Doch die wurde jetzt vom Adler mitgenommen und das wissen diese tollen Kater natürlich nicht! Jetzt sind sie hinter uns her, weil sie denken, wenn sie denken können, dass wir Traumjunges haben. Eine andere Theorie wäre noch, dass sie Traumjunges nicht gefunden haben und jetzt einfach die nächstbesten Katzen nehmen, die sie finden können. Uns!"

Mit weit aufgerissenen Augen stierte der Schüler sie an und fragte weiter: „Und wie können wir uns sicher sein, dass sie uns etwas tun wollen?" Plötzlich fauchte einer der Kater und das Geräusch zog schmerzend durch die dünnen Glieder der jungen Kätzin. „Ok, da hast du deine Bestätigung!", quiekte die Schülerin und drehte sich um, „Los! Lauft!" Mit einem guten Start sprintete sie los und übernahm die Führungsposition der kleinen Gruppe. Als sie nur noch den Kies unter ihren Pfoten hörte, wandte sie sich kurz um.

Löwenjunges hing hinterher. Die beiden nun nur noch fremden Katzen nahmen die Verfolgung auf und rannten hinter dem Jungen und den Schülern her. Mit einem schlagartigen Haken, drehte Schilfpfote ab, bedeutete Pantherpfote, dass er weiter laufen solle und preschte an dem verängstigten Kater vorbei. So schnell sie konnte fügte sie sich dem Tempo des Jungen an und versuchte, die beiden älteren Katzen von ihm fern zu halten. Für die beiden Jäger, war er eine einfache Beute und viel zu leicht zu erwischen.

Mit einem Satz wandte sie sich um und blieb ruckartig stehen. Sie versuchte vergeblich ihre Angreifer loszuwerden indem sie Wut vortäuschte. Doch das half nichts. Fauchend rammte sie ihre Krallen in den steinigen Untergrund und machte ein paar Kampfbewegungen um ihre Gegner einzuschüchtern. Allerdings waren diese wenig beeindruckt und der erste setzte zum Sprung an. „Oh nein!", jauchzte die Kätzin und floh schnell in Richtung der anderen.

Pantherpfote und Löwenjunges hatten ihr Tempo gut gehalten. Um das Junge wieder einzuholen brauchte es nicht viel, jedoch wagte sich die Schülerin nicht bis zu ihrem Baugenossen vor, damit ihr kleiner Schützling nicht alleine war. Den Kater einzuholen würde ein wenig länger als bei Löwenjunges dauern, wäre aber auch kein Problem für sie. Nach einer kurzen Verfolgungsjagd merkte die geübte Sprinterin, dass ihr Nebenläufer an Kraft verlor.

Das Junge stolperte immer öfter über seine eigenen Pfoten und wurde mit der Zeit langsamer. Ihre Verfolger nahmen leider eher noch an Tempo zu! Denen geht wohl nicht so bald die Puste aus, dachte Schilfpfote bedauernd und spornte den kleinen Kater an: „Los! Schneller! Du schaffst das! Ich glaube fest an dich, aber du musst rennen!" In seinem Gesicht spiegelte sich die bloße Angst, doch er gab nicht auf.

Bald schon kniff er die Augen zusammen und kratzte all seine restliche Kraft aus dem winzigen Körper. Mit einem Satz beschleunigte er wieder ein wenig und nahm erneut an Fahrt auf. „Ja! Genau so!", lobte ihn die Schülerin und sah sich kurz besorgt um. Ihre Verfolger hatten wie befürchtet noch nicht aufgegeben. Zumindest nicht der eine. Komisch! Wo war Eschentrieb? Hatte er sich zurückfallen lassen, weil er nicht mehr konnte? Oder jagte sie der andere Rauchkater geradewegs in eine Falle?

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